SCHiM – Test / Review –

    SCHiM

    Indie-Games machen gerne mal durch einen ungewöhnlichen Look oder auch ein frisches Spielprinzip auf sich aufmerksam. So war es auch mit SCHiM. Insbesondere das Spieldesign, einfache animierte Zeichnungen, ganz ohne schnick-schnack, sorgten für Neugier. Die Entscheidung, das Spiel genauer unter die Lupe zu nehmen, folgte dann, durch die Vorab-Info des Spielprinzips, relativ schnell. In unserer Review erfahrt Ihr, ob uns das Indie-Game überzeugen konnte.

    SCHiM

    SCHiM? Ein SCHiM ist quasi sowas wie die Seele oder der Geist eines Objekts oder Lebewesens. Alles auf der Welt hat einen und seinen SCHiM zu verlieren, ist nicht gut. Weder für das kleine Schattenwesen, noch für den Menschen, der es verloren hat.

    In der Rolle des SCHiM müsst Ihr nun den Weg zurück zu dem Menschen finden, zu dem es gehört. Und das ist gar nicht mal so einfach, wie es sich anhört.

    Spielprinzip

    Eure oberste Prämisse ist also, die Rückkehr zu dem Menschen, der seinen SCHiM verloren hat. Dabei kann sich das kleine Seelchen nur von Schatten zu Schatten bewegen. Hierfür müsst Ihr Euren Weg gut planen und auch manchmal einen Umweg in Kauf nehmen. Im klaren Sonnenschein werfen alle Objekte einen deutlichen Schatten, in der Nacht sieht das schon wieder anders aus. So müsst Ihr manchmal auch erst eine Straßenlaterne in Gang setzen, um ausreichend Schatten zur Fortbewegung zu haben. Tricky sind auch die beweglichen Objekte, wie Radfahrer oder Autos, die Ihr nutzen könnt, aber sich eben auch relativ schnell fortbewegen.

    Insgesamt braucht es durchaus eine gehörige Portion Zielwasser und ein wenig Übung im Umgang mit den kleinen SCHiMs des Spiels. Diese hüpfen froschähnlich zum nächsten Schatten oder können auch mit manchen Objekten interagieren und sich z. B. durch ein Schild ein wenig weiter wegschleudern lassen.

    Storytelling

    Jeder Spielabschnitt erzählt ganz einfach nebenher auch eine kleine Story. Nichts „weltbewegendes“ oder gar Weltrettungsaktionen, dafür aber alltägliche, mehr oder weniger ergreifende und jedem bekannte Situationen. Leicht und, da ist wieder das Wort, einfach erzählt, ganz ohne Worte mit aussagestarken Bildern und zusammengefasst schlichtweg gekonnt, bekommt Ihr ganz nebenbei die Spielmotivation, den SCHiM zurück zu seinem Menschen zu bringen.

    Steuerung

    Die Steuerung ist recht einfach gehalten. Hüpfen könnt Ihr mit der B-Taste und steuern lässt sich der kurze Flug Eures SCHiM mit dem linken Analog-Stick. Das ist zunächst ein wenig fummelig und erfordert durchaus erst ein wenig Übung. Allerdings läuft weder eine zur Eile ermahnende Uhr noch habt Ihr eine begrenzte Lebens- oder Versuchsanzahl. Noch ein wenig kniffliger wird das Ganze, sobald Ihr auf den Schatten eines beweglichen Objekts zurückgreifen müsst.

    Wenn Ihr Euer Ziel aus den Augen verloren habt, könnt Ihr Euch dieses noch mit Druck auf ZR anzeigen lassen.

    Prinzipiell haben die Entwickler alles richtig gemacht, aber nicht mit der ggf. niedrigen Frustrationsgrenze der Spieler gerechnet. So kommt man recht schnell immer wieder an Stellen, die letztlich nur mit Trial-and-Error zu überwinden sind. Das gehört hier definitiv zum gewollten Spielprinzip dazu, schließt aber Spieler aus, die recht schnell den Controller in die Ecke werfen. Schade ist, dass es, gerade bei weiteren Abständen der Schatten, keinerlei Zielfunktion als Hilfsmittel gibt. Das könnte einem doch den ein oder anderen Frustmoment ersparen. Ob die Motivation, den SCHiM zu seinem Menschen zurückzubringen ausreicht, muss dann jeder Spieler für sich entscheiden.

    Bild und Sound

    Auffällig ist natürlich vordergründig das tolle, recht einfach gehaltene aber durchaus sehr detailreiche Artwork. Die verschiedenen Lichtstimmung mit den unterschiedlichen Schattenwürfen der Objekte und Personen und auch die Bewegungsphysik sind hervorragend umgesetzt. Trotz der simplen „Bleistiftzeichnung“ steckt unheimlich viel Bewegung und Leben in der gesamten Spielumgebung.

    Die musikalische Untermalung ist ebenfalls sehr dezent, passt aber zum Gesamteindruck. Hinzu kommen typische Hintergrundgeräusche, wie der sanft prasselnde Regen oder auch der städtische Verkehrslärm.

    Fazit

    Mit SCHiM haben die Entwickler bewiesen, dass es immer noch neue, frische und ebenso clevere Ideen in der Branche gibt. Herausgekommen ist ein tolles und immersives Spiel, mit kleinen verschiedenen Geschichten, die berühren und teilweise nachdenklich zurücklassen. Stimmig, teilweise knifflig, manchmal auch fummelig, herausfordernd und frustrierend, aber insgesamt kurzweilig und unterhaltsam. Hierfür gibt es ganz verdient den Game2gether-Indiehit-Award!

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    Mehr Informationen

    SCHiM erscheint am 18.07.2024 für PC, Xbox One / Xbox Series X|S, PlayStation 4 und 5 sowie Nintendo Switch.

    Getestet haben wir das Spiel auf der Nintendo Switch.

    Bildquelle: Extra Nice

    Dagmar Götschl
    Ich bin Nintendo-Fan der ersten Stunde und darf mich hier bei den Spieletests und in der News-Sektion austoben. Ich spiele mich gerne durch meine Retrogames-Sammlung, erfreue mich aber auch an den neuesten Spielen für meine Nintendo Switch.