Schnelle Aktion, große Explosionen, coole Waffen, sympathische Charaktere und das alles noch Free2Play? Wir schauten uns Rogue Company von Entwickler First Watch Games anlässlich seines ersten Jubiläums noch einmal genauer an.
Rogue Company – Genre
Von seinen Grundmechaniken siedelt sich Rogue Company irgendwo zwischen Counter-Strike, Overwatch und Gears of War an. Sprich das Spiel nimmt die Deckungsshooter-Elemente aus Gears of War, legt rundenbasierende Szenarien wie „Bombe platzieren/entschärfen“, „King of the Hill“ und „Hold the Point“ und verpasst dem Ganzen dann noch Spielfiguren mit unterschiedlichen Bewaffnungen und Fähigkeiten.
Zwischen den einzelnen Runden kann man dann noch erspielte Credits für Waffenverbesserungen und Utensilien wie Handgranaten und Co ausgeben. Diese verschwinden aber nicht nach dem Ableben der Spielfigur, sondern bleiben ein fester Bestandteil eures Arsenals für den Verlauf des Matches.
Das Handling
Eingefleischte PC-Spieler werden schnell feststellen, dass es sich hier um ein Spiel handelt, dass in erster Linie für die Konsole geschrieben wurde. Das wird recht schnell dank der, für Ports üblichen, „schwammigen“ Steuerung klar. Auch wenn diese nicht schlecht gelungen ist, ist ein Unterschied zu reinen PC-Shootern deutlich spürbar.
Besonders beim Aufheben anderer Spieler oder beim Platzieren von Gegenständen gestaltet sich die Figurensteuerung recht ruppig und anfällig für „falsche Winkel“ beim Interagieren mit Objekten und Spielfiguren.
Unterm Strich braucht sich das Waffen- und Figurenhandling aber nicht zu verstecken, da die genannten Schwächen doch eher selten auftauchen bzw. wir als Spieler uns doch schnell daran anpassen.
Die Spielmodi
Auf dem Papier sind die Spielmodi allesamt nichts neues.
Da hat man „King of the Hill“, Team Deathmatch, Strikeout (Gebiet erobern und halten) und Zerstörung (Bombe legen/entschärfen). Allerdings sorgen die unterschiedlichen Anforderungen von sowohl dem jeweiligen Modus als auch der gespielten Map dafür, dass man seinen Charakter immer ein wenig anpassen muss. So kommt auf Dauer doch immer wieder ein wenig Abwechslung in die Runden.
Gratis „Loot“ für Rogue Company
Gute Neuigkeiten für alle Inhaber eines Amazon Prime Kontos.
Dank dem integriertem „Prime Gaming“ Contents könnt ihr euch regelmäßig neue Inhalte in Form von Skins und Emotes für Rogue Company abholen. Hier informiert euch das Spiel regelmäßig über den Startbildschirm über neue Aktionen.
Der Ingame-Store
Natürlich darf auch ein Store nicht fehlen in dem man die in Gefechten erworbenen „Reputation“ oder Echtgeldwährung ausgeben kann. Hier bekommt man direkt div. Pakete, DLCs genannt, vorgestellt, mit denen man weitere Spielfiguren freischalten kann. Dabei handelt es sich aber nicht um eine „Pay 2 Win“-Mechanik, sondern um ein „Pay 2 Progress“-System. Denn alle Spielfiguren bleiben über die erspielbare Reputation erwerblich.
Die Community
Eigentlich gibt es nur zwei Sorten von Spielern derzeit in Rogue Company.
Hardcore Veteranen und Genre-Neulinge. Letzteres ist betont höflich ausgedrückt. Nur bekamen wir bei unseren Spieletests, welche sich wohlgemerkt über mehrere Tage hingezogen haben, den Eindruck, das wir es entweder nur mit jungen Göttern oder mit blutigen Anfängern zu tun bekommen haben.
Wahrscheinlich ist das einfach eine Genrekrankheit von Free2Play Spielen. So ist auch bei anderen Titeln zu beobachten dass es scheinbar sehr viele kurzzeitige Gäste gibt, von denen sich dann die Veteranen des Spiels in Punkto Geschick und Mapkenntnis deutlich abheben.
Davon einmal abgesehen sind die meisten der Spieler die uns zugewiesen wurden aber wenig bis gar nicht negativ aufgefallen was die Kommunikation angeht. Es wird selten bis nicht geflucht und zumindest ein freundliches Hallo war bisher immer drin. Da können sich andere Communities eine Scheibe von abschneiden.
Die Game Lobbies
Auch wenn die Lobbies im ersten Moment stabil und solide wirken, haben wir in unserem Test hier das erste Haar in der Suppe gefunden. Es gibt keine Funktion um einer Lobbie, die man bsplw. wegen Inaktivität verlassen hat, wieder beizutreten. Wir hatten uns in einigen Matches schon gewundert, warum wir auf einmal anstatt 4v4 im 3v4 antreten und der Kollege nicht einfach wieder ins Spiel kommt. Als wir dann selbst kurzzeitig zu Beginn einer neuen Runde den PC verlassen mussten, wurden auch wir wegen Inaktivität aus dem laufenden Spiel gekickt, ohne daraufhin dem Spiel wieder beitreten zu können.
In der Theorie ist das kein Problem, solange der leere Slot wieder mit einem Mitspieler gefüllt wird. Aber dies haben wir in unseren Testläufen nicht ein einziges Mal miterlebt. Ein Spieler geht bzw. verliert die Verbindung und der Rest des Teams darf in Unterzahl weiter spielen. Sehr nervig bis frustrierend.
Ob diese Mechanik auch in gewerteten Spielen beibehalten wird konnten wir nicht testen, da dafür ein Accountlevel von 30 erreicht werden muss. Wir brachten es bei 12 Stunden Spielzeit gerade einmal auf Level 19.
Crossplay
Crossplay ist für uns als Tester immer eine zweischneidige Klinge. Sicher, es ist cool dass man mit Freunden und Bekannten zusammen spielen kann auch wenn nicht alle die selbe Plattform zum Spielen benutzen. Allerdings bleibt es ein unumstößlicher Fakt, dass es einen Unterschied macht, ob man nun mit der Maus oder mit einem Controller einen Shooter steuert.
So konnten wir, als PC-Spieler, uns nicht dem Eindruck verwehren erkennen zu können, welcher unserer Gegner am PC spielt und wer an der Konsole sitzt. Mit unter fühlten wir uns gegen Consoleros wie ein Hai im Swimmingpool.
Da bleibt die Frage offen, ob es wirklich fair ist im späteren Verlauf Spieler an der Switch gegen PC-Spieler in gewertete Matches zu schicken.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Fazit zu Rogue Company
In unserem Test fiel es uns mit jedem verstreichenden Tag leichter mit der portierten Steuerung am PC zurecht zu kommen. Somit bleiben die fehlende Funktion zum Reconnect beim Erreichen des AFK Status und die teilweise undurchsichtige Zusammenstellung der Lobbies, die einzigen großen Kritikpunkte an diesem Spiel.
Alles in allem brachte es das Spiel in unserem Test auf solide 80 Punkte. Nicht zuletzt, da es hier nicht einfach nur um wildes Rumgeballer geht, sondern taktische Vorgehensweisen und Teamplay wirklich belohnt werden.
Derzeit könnt ihr auf dem Twitch-Kanal unseres Redakteurs Roland einen Live-Eindruck vom Spiel bekommen.
Ein Leser klickte hier für weitere Spieletests und war vom Ergebnis überrascht.