RoadCraft – Test/Review

    (Bildquelle: Saber Interactive/Focus Entertainment)

    Nach dem großen Erfolg von MudRunner und SnowRunner schickt uns Saber Interactive wieder in den Matsch. Bei RoadCraft steht dieses Mal der Wiederaufbau einer zerstörten Region im Fokus. Alle treuen SnowRunner-Fans sollten hier also mit etwas Erfahrung starten können. Der neue Titel erscheint für die PlayStation 5, die Xbox Series X|S und den PC. Getestet haben wir sowohl auf der PlayStation 5, als auch auf dem PC.

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    Mehr Informationen

    Über RoadCraft:

    Ein spezialisiertes Unternehmen nimmt sich der gewaltigen Aufgabe an, Regionen wiederaufzubauen, die von Naturkatastrophen heimgesucht wurden. Was nach einem Szenario aus einem Katastrophenfilm klingt, ist der Ausgangspunkt für eine neue Generation realistischer Aufbausimulationen – entwickelt von Saber Interactive, den Machern von MudRunner und SnowRunner. Mit beeindruckender physikalischer Tiefe, strategischer Logistikplanung und einem Fuhrpark aus über 40 schwergewichtigen Maschinen fordert einen das Spiel heraus, zerstörte Infrastrukturen zu reparieren, Verkehrswege neu zu erschließen und die Wirtschaft wieder in Gang zu bringen. Dabei kann man sich den Aufgaben alleine oder im Koop-Modus mit bis zu 4 Spielenden stellen, auch Crossplay wird unterstützt.

    Spielmodi und Möglichkeiten:

    Der zentrale Spielmodus ist die Kampagne. Auf acht unterschiedlichen Karten warten unterschiedliche Missionen auf uns, deren Ziel es jedoch immer ist, zerstörte Regionen neu aufzubauen. Dazu hat jede Karte und jede Mission ihre ganz besonderen Herausforderungen. In einer Tutorial-Mission erhalten wir zunächst eine Einführung in die Steuerung und lernen die Umgebung nach und nach kennen. Wie auch schon im letzten Teil von MudRunner erhalten wir unsere Aufträge via Funk, der Dialog wird dabei samt eines Portraits unseres Gesprächspartners eingeblendet. In der Spielwelt können wir uns frei bewegen, aber natürlich müssen wir für unsere Aufträge definierte Orte ansteuern.

    Im Tutorial starten wir zwar zunächst nur mit einem Pickup-Truck, jedoch erhalten wir bereits nach ein paar Minuten als zweites Fahrzeug einen Radlader mit Planierschild. Hiermit müssen wir uns direkt den Weg durch einige Trümmer bahnen. Bei solchen Aufträgen wird zum einen die Zone und zum anderen mit kleinen Pfeilen markiert, welche Objekte für unseren Auftrag entscheidend sind.

    Doch RoadCraft setzt nicht nur auf Arbeitsaufträge, auch die Geschicklichkeit wird gefordert. So kann es vorkommen, dass man sich mit dem Pickup durch die Etagen eines in Bau befindlichen Hauses müht und hierbei die ein oder andere Platte als Brücke umstoßen muss. In solchen Momenten ist man ganz dankbar, dass es kein Schadensmodell gibt, denn hier käme man kaum ohne Kratzer und Beulen heraus. Diese Geschicklichkeitsaufgaben sind eine schöne Abwechslung und stellen durchaus eine kleine Herausforderung dar.

    Natürlich gibt es hier noch viel mehr Möglichkeiten und Aufträge. So kann man beispielsweise auf der Übersichtskarte Routen anlegen, die dann andere Fahrzeuge automatisiert abfahren. Hierbei ist es besonders wichtig, dass wir diese im Vorfeld einmal abgefahren sind, denn Steine, Fahrzeuge oder andere Hindernisse dürfen sich nicht im Weg befinden. Auf diesem Weg werden beispielsweise Gegenstände und Materialien von einem Posten zum anderen transportiert und wir können uns voll auf das Erkunden und Bauen fokussieren.

    Fahrzeuge und Upgrades:

    In der Grundversion bietet RoadCraft bereits 40 unterschiedliche Fahrzeuge, dazu zählen Pickup-Trucks, Gabelstapler, Bulldozer, Kranfahrzeuge, geländegängige Lkws und vieles mehr. Hierbei handelt es sich um eher rustikale Fahrzeuge, wie man sie in Gegenden einsetzt, die ordentlich an die Substanz gehen. In vielen anderen Simulationen sehen die Fahrzeuge meist so aus, als wären sie gerade erst vom Band gefahren, aber nicht bei RoadCraft. Die Fahrzeuge besitzen größtenteils schon Gebrauchsspuren und den ein oder anderen Rostfleck, alles sieht nach rauer, harter Arbeit aus. Ein Schadenmodell für die Fahrzeuge gibt es nicht, egal ob Ast oder Baum bzw. Steinchen oder Fels, das Fahrzeug trägt bei Kollisionen keinen Schaden davon. Eigentlich schade, denn beispielsweise in MudRunner musste man so nochmal vorsichtiger rangieren.

    Unser Pickup-Truck verfügt über die allseits beliebte Seilwinde, die uns durchaus aus der Klemme helfen kann. Aber auch für die ein oder andere Aufgabe kann sie eine große Hilfe darstellen. Sollten wir wider Erwarten dennoch stecken bleiben, können wir uns an den Startpunkt der Karte oder entsprechende Zwischenlager teleportieren.

    Natürlich gibt es neben einer Basis-Version der Fahrzeuge auch noch verbesserte Versionen. Über die Kampagne schaltet man zunächst die Basis-Version eines Fahrzeugs frei und erhält diese dann direkt als Belohnung oder kann das Fahrzeug anschließend im Shop erwerben. Wenn man durch verschiedene Aufgaben auf der Karte genügend Sterne verdient hat, kann man zudem verbesserte Versionen der Fahrzeuge kaufen. Daher kann es Sinn machen, erstmal abzuwarten, bevor man ein Fahrzeug erwirbt. Manche Fahrzeuge sind mittels DLC erhältlich, dies ist immer in der oberen rechten Ecke der Fahrzeugbilder markiert.

    Multiplayer:

    Wie bereits vor Release schon an den Trailer zu erkennen war, nimmt der Multiplayer bei RoadCraft einen großen Stellenwert ein. Dank voller Crossplay-Unterstützung, ist es dabei egal, ob man auf dem PC, der PlayStation, der Xbox aktiv ist. Denn alle Plattformen können zusammen loslegen und sich so mit bis zu vier Spielenden gleichzeitig in den Matsch stürzen.

    Eine Person aus der Gruppe fungiert als Host, die anderen nehmen dann an dem so gehosteten Spiel teil. Wenn man ein Spiel erstellt, kann man zum einen die maximale Anzahl an Personen einstellen und zum anderen auch festlegen, ob es ein privates oder öffentlich zugängliches Spiel sein soll. Bei ersterem kann nur teilnehmen, wer sich in der Freundesliste befindet, bei letzterem landet man in einer globalen Liste. Darüber hinaus kann man noch weitere Einstellungen vornehmen.

    Man kann den Gästen erlauben/verbieten…

    • … Markierungen auf der Karte zu setzen.
    • … Routen zu erstellen, bearbeiten oder löschen.
    • … Brücken zu bauen oder abzureißen.
    • … Schutt und Ressourcen bei Depots zu kaufen/verkaufen.
    • …. alle Fahrzeuge zu nutzen, die sie bereits freigeschaltet haben oder ihnen vorgeben, dass sie sich an den Stand des Hosts anpassen müssen.

    Der große Vorteil im Multiplayer ist natürlich der, dass man sich die Arbeit aufteilen kann und sich nicht um alles selber kümmern muss. Ähnlich wie schon bei Snowrunner oder auch im Bausimulator ergibt sich so ein sehr kooperatives Gameplay. Selbst wenn man sich mal einfach nur festgefahren hat, muss man sich nicht gleich zum letzten Einstiegspunkt porten, man kann auch einfach jemanden aus dem Team zur Hilfe rufen.

    Systemanforderungen:

    Da wir unter anderem auf den PC getestet haben, wollen wir natürlich auch einen Blick auf die Systemanforderungen werfen:

    Mindestens Empfohlen
    CPU AMD Ryzen 5 1500X
    Intel Core i5-8400
    AMD Ryzen 7 5800X
    Intel Core i5-12600K
    RAM 8 GB 16 GB
    Grafik AMD Radeon RX 590
    Nvidia GeForce GTX 1060
    Intel ARC A580
    AMD Radeon RX 6600 XT
    Nvidia GeForce RTX 3060
    Intel ARC B580
    Speicherplatz 40 GB 40 GB
    sonstiges SSD erforderlich SSD erforderlich
    Bildrate mit dieser Konfiguration 30 fps in Full-HD mit Low 60 fps in Full-HD mit High

     

    Mit Blick auf die Systemanforderungen zeigt sich bereits, dass der neue Titel durchaus etwas Leistung für seine Grafikengine benötigt. Hier ist die Bildratenangabe sehr hilfreich. Denn so fällt auf, dass man sich mit den Mindestanforderungen eher in dem Bereich so eben spielbar bewegt und daher sollte man sich doch eher an den empfohlenen Komponenten orientieren. Aktuelle Einsteigersysteme kommen aber durchaus mit dem Titel klar.

    Getestet haben wir mit folgender Hardware.

    CPU: AMD Ryzen 9 7950X3D
    CPU-Kühler: NZXT Kraken Elite 420 mm (Test folgt)
    Mainboard: NZXT N9 X870E (zum Test)
    RAM: CORSAIR Vengeance RGB 2x 16 GB @6.400 MHz und CL32
    GPU: XFX Quicksilver AMD Radeon RX 9070XT White Gaming Edition
    PSU: NZXT C1500 Platinum (zum Test)
    m.2-SSDs: Crucial T700 2 TB, WD Black SN850X 4 TB, WD Black SN770 2 TB
    Lüfter: 2x NZXT F420 Core RGB, 1x NZXT F120 RGB
    sonstiges: NZXT interner USB-Hub
    OS: Windows 11

    Grafik und Sound:

    Grafisch besitzt RoadCraft auch einen ganz besonderen Auftritt. Denn hier wird Fotorealismus mit einer Art Cartoon-Stil kombiniert. Die Landschaft ist wunderschön gestaltet und sehr detailliert ausgestattet, egal ob Pflanzen, Felsen oder Gegenstände in der Umgebung. Natürlich ist auch der Untergrund detailliert und interaktiv aufgebaut, sodass wir in Sand und Matsch tatsächlich Spuren hinterlassen und uns dabei durchaus immer tiefer eingraben können. Wasser besitzt sehr schöne Reflexionen und natürlich spritzt es auch in alle Richtungen, wenn wir durchs Wasser fahren. Genau so ist es auch, wenn wir durch den Matsch fahren, hier wird für die Verschmutzung des Fahrzeugs auch korrekt berücksichtigt, ob man vorwärts oder rückwärts fährt. Eine Fahrt durchs Wasser entfernt den Matsch tatsächlich oder man wartet etwas, denn unser Fahrzeug reinigt sich quasi automatisch. Besonders bei einem nassen Fahrzeug werden die lichtabhängigen Umgebungsreflexionen sehr schön dargestellt.

    Akustisch stehen hier natürlich die Fahrgeräusche unserer Fahrzeuge im Fokus, die aus einer Kombination von Motor- und Umgebungsgeräuschen bestehen. Dazu gibt es etwas instrumentale Musik im Hintergrund, die unter anderem passenderweise aus dem Country-Genre stammt.

    Fazit:

    RoadCraft baut erkennbar auf den beiden Vorgängertiteln MudRunner und SnowRunner auf, wobei man diese durch den bestehenden DLC-Support auch eher als Paralleltitel sehen kann, denn alle drei Titel setzen einen anderen Schwerpunkt. Bei RoadCraft werden Bauprojekte stärker in den Vordergrund gerückt und Dinge wie Erkundung oder Transport deutlich vereinfacht. Die Steuerung ist gut umgesetzt und man merkt die unterschiedlichen Untergründe deutlich am Fahrverhalten. Die Navigation im Gelände ist durchaus herausfordernd und wir müssen auf Dinge wie Differentialsperre und Allradantrieb Rücksicht nehmen, allerdings bleiben wir hier nicht so schnell im Matsch stecken, wie in den anderen beiden Titeln. Im Einzelspieler können einen die vielen Aufträge schnell überfordern, da merkt man, dass hier eine starke Ausrichtung auf dem Multiplayer-Modus besteht, der hier natürlich besonders viel Spaß bereitet.

    Die PC- und PlayStation-5-Version von RoadCraft wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Alex
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.