Ein J-RPG, das sich selbst nicht sehr ernst nimmt, viele junge Anime Mädchen, ein flotter Kampfstil und jede Menge Monster. Aus diesen Grundzutaten besteht Megadimension Neptunia. Ein gutes RPG braucht wahrlich mehr als dies, doch ob wir dieses auch bekommen, klären wir in unserem Test.
Die Reise durch die Dimension – Handlung und Gameplay:
Eigentlich besteht das Spiel gleich aus drei kleinen Spielen. Wir reisen also pro Spiel in verschiedene Dimensionen und bewältigen dort allerlei Kämpfe und langwierige Gespräche. Auch in diesem J-RPG gibt es Phasen, in denen man mit Gesprächen überladen wird, dennoch hält es sich relativ in Grenzen. Viele Kämpfe und Suchpassagen bringen immer wieder Abwechslung in das Spiel. So laufen, erkunden, reden und kämpfen wir uns durch die halb-offene Welt und sammeln immer wieder neue Ausrüstung auf, die uns im Kampf hilft.
Der Kampf selbst läuft erfrischend anders ab. Zwar existiert ein rundenbasiertes Kampfsystem, doch wir bewegen uns, je nach Verfügbarkeit der Bewegungspunkte, frei auf dem Schlachtfeld und greifen mit Fähigkeiten oder Combos an. Das Fähigkeitensystem ist dabei sehr klassisch. Es gibt Telegraphen-Anzeigen, die uns sagen, wo unser Zauber hingeht und welche Ziele wir treffen. Daneben sind die Combos sehr flexibel und austauschbar. So bestimmen wir über ein Menü selbst, welche Angriffe auf welche Taste, in welcher Reihenfolge in der Combo landen. Wir stehen also vor dem Gegner und schlagen ihn mit verschiedenen Angriffen nieder.
Dazu gibt es noch die großen Bosskämpfe. Diese laufen anders ab. Hier springen wir von Plattform zu Plattform und greifen mit unseren Fähigkeiten an. Die Comboangriffe existieren hier nicht. Dennoch gibt es taktische Vielfalt. So müssen wir den Gegner umzingeln, um mächtige Gruppen Angriffe zu entfachen, zusätzlich können wir uns, nach genügend Vorbereitung, auch in eine besonders starke Kampfform verwandeln. Das Timing der verschiedenen Fähigkeiten liegt dabei im Fokus.
Abseits der Kämpfe laufen wir durch verschiedene Level und weichen den Monstern entweder aus, oder greifen sie bewusst an. Zufallskämpfe gibt es dabei nicht und die Gegner Vielfalt ist dabei fast schon absurd groß. So kämpfen wir nicht nur gegen bekannte Monster, sondern auch gegen zum Leben erwachte Leuchtreklamen oder Rohre, die aus Mario stammen könnten.
Die schöne Welt – Technik:
Die allgemeine Optik ist sehr einfach gehalten. Trotzdem hat auch dieses Spiel seine Highlights. Die gezeichneten Charaktere in den Gesprächen sehen sehr gut aus, die Effekte sind zahlreich und die Synchronisierung ist nahezu perfekt. Auch wenn der Entwickler sich bemüht, die Welt mit Leben zu füllen, so ist es leider noch immer vielerorts zu trostlos. Die Verwandlungen und Fähigkeiten sind opulent in Szene gesetzt, könnten aber durchaus detaillierter sein. Der Soundtrack ist durchaus gelungen und ändert sich je nach Gebiet oder Stimmung. Das Gesamtpaket der Technik ist solide und für ein J-RPG im Anime Stil, sogar recht ordentlich.
Drei Spiele in einem – Fazit:
Megadimension Neptunia VII macht einen sehr guten Eindruck. Natürlich muss man den Stil der Grafik mögen. Doch, wenn man sich darauf einlässt, erwartet einen ein sehr gutes Spiel, das sich durchaus auch außerhalb einer festen Stammgruppe einen Namen machen kann. Das Kampfsystem ist sehr flexibel und lässt euch die Freiheit so zu spielen, wie ihr es wollt. Ich persönlich war von Megadimension Netunia positiv überrascht. Die Gespräche sind gut in Szene gesetzt und die Geschichte hat einen schnell in ihren Bann gezogen. Ich kann jeden, der auf RPGs steht, raten, dem Spiel eine Chance zu geben.