Fate/EXTELLA: The Umbral Star, so heißt das neue Musou-Spiel aus dem Hause Tecmo Koei. Das Musou-Genre wurde von Dynasty Warriors geschaffen und auch heute noch ist Dynasty Warriors der größte Titel der regelmäßig als Musou Dauerbrenner erscheint. In Europa gibt es weitaus weniger Anhänger dieses Genres, doch auch das beliebte Hyrule Warriors, ist ein Musou-Titel. Damit sollte den meisten schon einmal klar sein wie sich Fate/EXTELLA spielt. Es ist vom Gameplay her also nah an Dynasty Warriors und somit auch an Hyrule Warriors. Doch kann Fate/EXTELLA auch hier die Anime-Fans begeistern? Ist es vielleicht sogar ein Spiel das selbst Spieler begeistern kann, die nichts mit dem Anime am Hut haben? Das klären wir im Test.
Story Häppchen und Massenschlachten [Gameplay]:
Fate/EXTELLA macht schon am Anfang sehr schnell klar: Ich bin ein japanisches Spiel. Es gibt also sehr sehr viel Text. Die Sprachausgabe ist Japanisch, der Text leider nur in Englisch und nicht in Deutsch verfügbar. Das kennen wir zwar schon von anderen Anime Ablegern, doch für die Menschen die nicht so gut Englisch sprechen ist das natürlich ein dickes Minus. Der erste Kampf macht uns schnell klar, hier gibt es ordentlich was zu kämpfen! Hunderte Soldaten werden mit nur einem Hieb auf die Bretter geschickt und schon nach wenigen Sekunden ist unsere Combo-Anzeige bei weit über 3000. Selbst für ein Musou-Spiel, gibt es extrem viele Gegner. Doch herausfordernd werden die Kämpfe auch gegen Ende nie wirklich. Hier geht es den meisten eher um ein möglichst hohen Highscore am ende einer Runde und nicht um das bloße besiegen von Gegnern. Auch wenn sich das für Außenstehende vielleicht liest wie Kritik, so ist es eigentlich genau das, was sich viele Musou Fans wünschen. Hier macht Fate/EXTELLA also alles richtig.
Leider sind die anfangs schon angesprochenen Dialoge und Text-Erklärungen nach wenigen Minute deutlich in der Überhand. Zwar ist dies später nicht mehr so, doch man hätte sich gewünscht, dass mehr mit den großartigen Videosequenzen gearbeitet worden wäre. Diese sind nähmlich ein wahres Fest für alle Anime-Fans. Dadurch gerät auch die, ohnehin schon konfuse, Geschichte leider etwas in den Hintergrund.
Die Schöne und das Biest [Technik]:
Man kann nicht sagen das Fate/EXTELLA eine veraltete Grafik hat, denn die Effekte und Animationen sind teilweise wirklich gelungen. Auch die Charaktere in den Zwischensequenzen sind sehr schön ausgearbeitet. Doch leider wirkt der Rest sehr schwammig und unförmig. Auch in Sachen Klangkulisse ist der Spagat wirklich enorm. Die gut ausgewählten Sprecher und die teilweise sehr stimmige Musik sind großartig, doch die Soundeffekte und die fast immer gleich klingenden Gegner, lassen das etwas in den Hintergrund rücken. Fate/EXTELLA wäre mit etwas Feinschliff ein Technisch grundsolides Spiel sein können. So reicht es leider gerade mal für ein Ausreichend.
Für Fans durchaus ein Blick wert [Fazit]:
Für Spieler die mit der Dynasty Warriors und der Fate-Reihe nichts anfangen können, für die ist auch Fate/EXTELLA keine Option. Für Fans des Animes und/oder der Dynasty Warriors-Reihe ist das Spiel aber durchaus interessant. Es ist genau das was Fans erwarten, aber leider auch nicht mehr. Vielleicht ist es sogar etwas weniger. Auch wenn ich größtenteils sehr viel Spaß mit dem Spiel hatte, so muss ich sagen, dass mir trotzdem oft etwas gefehlt hat. Mit zu den positivsten Eigenschaften des Spieles sind die Charaktere. Sie sind gut ausgearbeitet und geben dem Spiel ein gewissen Charme. Für Fans des Animes ist dies natürlich schon bekannt gewesen, doch auch Spieler die den Anime nicht kennen, werden die Charaktere lieben lernen.
Doch ob Fate/EXTELLA nun gut oder schlecht ist, das kann ich mir selbst nicht wirklich beantworten. Doch eines ist es ganz sicher: etwas Besonderes. Auch wenn es anfangs wie ein normales Dynasty Warriors mit anderen Charakteren wirken mag, so kommt der gewisse Reiz des Spieles immer mehr zum Vorschein, um so tiefer man selbst in die Geschichte eintaucht. Auch wenn man sich dank der vielen Texte darauf einlassen muss.