Disgaea ist vielen Fans japanischer Spiele ein Begriff. Spielerisch war es nah am (in Japan) schon bekannten Final Fantasy Tactics angelehnt, konnte aber schon 2003 für die Playstation 2 einige Fans für sich gewinnen. Das Kampfsystem war etwas tiefer, die Charaktere knuffiger und es wurde mehr Haut gezeigt. Für die damaligen Verhältnis konnte Disgaea auch mit einer sehr detaillierten Darstellung punkten. Somit folgten natürlich auch viele Nachfolger und der fünfte Teil erschien kürzlichst erst auf der Playstation 4. Nun erschien mit dem simplen Titel: „Disgaea: PC“ auch ein Ableger für den heimischen Computer. Doch was kann das Spiel? Was wurde angepasst und wie lässt es sich steuern? Den Fragen gehen wir für euch nach.
Schlafmütze… [Story und Gameplay]:
Zu Anfang sehen wir Etna, die mit dezentem Anwenden von Gewalt versucht, den Prinz Laharl zu wecken. Das klappt nun auch endlich und wir erfahren, dass Etna schon seit 2 Jahren versucht ihn aufzuwecken. Man kann also davon ausgehen, dass dieser Schlag nicht ganz so lange geplant war. Wir erfahren außerdem, dass Laharls Vater, König Krichevskoys, Herr der Unterwelt, vor zirka 2 Jahren gestorben ist. Ein Zufall? Wohl eher nicht.
Das Ziel ist also klar. Wir scharen unsere Freunde und Untergebenen um uns, um uns den Thron zurück zu holen, den sich ein uns Unbekannter unter den Nagel gerissen hat. Der Titel des Overlords steht uns zu, also kämpfen wir dafür auch diesen zu erlangen. Die Geschichte klingt zuerst nicht sehr spannend, doch einige Überraschungen und die gut gestalteten Charaktere machen diese Geschichte sehr interessant. Man möchte einfach Laharl helfen, auch wenn dieser sich oft wie ein ziemlich mieser Typ benimmt. Aber er will ja auch König der Unterwelt werden und tausende Dämonen befehligen. Da fallen Softies schon einmal durch.
Das Gameplay ist dabei einfach zu verstehen. Doch die Feinheiten des Kampfsystems müssen wir uns mühselig einprägen. Einfach drauf los stürmen ist also oft eine schlechte Idee. Wer einen Kampf startet, der muss sich außerdem etwas Zeit nehmen. Das taktische Kammersystem braucht immer etwas mehr Aufmerksamkeit als man gewohnt ist. Zuerst platzieren wir unsere Kämpfer und lassen sie dann Aktionen ausführen. Das selbige gilt auch für die Gegner und so laufen die Kämpfe dann Runde um Runde ab. Neben den Kämpfen gilt es dann verschiedene Ebenen zu besuchen und unsere Ausrüstung zu verstärken. Die Story Elemente werden selten außer Acht gelassen, sodass wir nie vergessen warum wir überhaupt kämpfen.
2003 lässt grüßen [Technik]:
Nun, die Auflösung wurde zwar hochgeschraubt und gerade das Interface wurde aufgehübscht. Leider wirken die Charaktere trotzdem extrem schwammig. Gerade im Kampf ist das schon ziemlich nervig. Natürlich ist es kein HD Remake, aber ein wenig mehr Arbeit in die Charakter-Modelle hätte dem Spiel definitiv gut getan. Beim Sound ist es ähnlich. Zwar sind die Stimmen klar und deutlich, doch die Musik wirkt etwas fad. Gerade nach so einem technisch einwandfreien HD Remake wie Ratchet & Clank war ich in der Hinsicht von Disgaea etwas enttäuscht. Schaut man sich einige Emulator Versionen des PS2 Klassikers in hoch skalierter Grafik an, machen sie oft sogar einen besseren Eindruck als die offizielle PC Version.
Bei der Steuerung kann man nur zum Gamepad raten. Die Maussteuerung ist zwar durchaus möglich, doch es fühlt sich einfach unrund an. Der Charakter bewegt sich unnormal schnell und viele Befehle sind nur schwer auszuführen. Die Steuerung mit der Tastatur ist etwas präziser, doch dafür unheimlich fummelig. Wer einen Gamepad hat, sollte diesen auch benutzen.
Ein Trip in die Vergangenheit [Fazit]:
Spielerisch und technisch ist Disgaea eine Reise in die Vergangenheit. Die Menüs sind etwas unhandlich aufgebaut und die Kämpfe ziehen sich immer in die Länge. Doch warum sollte es auch anders sein? Ich habe früher Disgaea schon geliebt, und spiele es auch heute auf dem PC wieder sehr sehr gerne. Man muss dem Spiel fast schon Respekt dafür zollen, dass sie nicht viel geändert haben. Die gleichen Glücks- und Frustgefühle wie damals zu erleben, ist selten bei einer Neuauflage.
Wer Disgaea gar nicht kennt, aber auf taktische Rollenspiele steht, wird hier auf jeden Fall auf seine Kosten kommen. Erwartet aber keinen neumodischen Titel, denn Disgaea bleibt bei seinen soliden Wurzeln und dafür lieben die Fans diese Reihe. Zu beachten ist außerdem, dass das Spiel nur mit englischem Text zu erwerben ist. Es gibt keine deutsche Lokalisierung. Dafür könnt ihr in der Vertonung zwischen Englisch und Japanisch auswählen. Gerade Fans der Serie werden sich freuen, dass der „O-Ton“ auf Japanisch verfügbar ist.
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