Die Hasen sind endlich wieder los! Mit Rabbids Land bringt Ubisoft die verrückten Plüschmonster pünktlich zum Start der Wii U zurück auf unseren Bildschirm. Warum Rabbids Land aber das Zeug zum Top Spiel fehlt, lest ihr in unserem Test.
Irgendwie haben wir sie ja liebgewonnen, die sadistischen Hasen, die unsere Welt mit ihrem BWAAAAH! in Angst und Schrecken versetzen wollen. Gerade unter den Partyspielen haben sich die Rabbids zu einer festen Größe im Mehrspieler Modus gemausert. Dass die Rabbids aber nicht überall gern gesehene Gäste sind, erfahren wir im Intro des Spiels, das auch gleichzeitig die Rahmengeschichte wiedergibt. Ein Ausflug der Hasen zu einem Freizeitpark endet vorzeitig an der Eingangstür – ihnen bleibt der Einlass verwährt. Der Ärger ist aber mit einem spontanen Plan schnell verflogen: Per Raumschiff wird kurzerhand einfach der komplette Park einkassiert und mitgenommen.
Wer jetzt daheim in geselliger Runde auf flotten Spaß im Mehrspieler hofft, der wird leider in seinem Enthusiasmus gebremst. Denn die insgesamt 30 Minispiele müssen zuerst nach und nach im Storymodus freigespielt werden. Also legt man bevorzugt dann mit diesem Modus los, damit man später die volle Packung Partyspaß zur freien Auswahl hat. Das wäre alles halb so wild, würde sich der Storymodus nicht als halbgares Geplänkel herausstellen. Statt von Spiel zu Spiel zu hechten wird der Spielfluss permanent gebremst und das ist total unverständlich. Für den Story Modus bedient man sich einem virtuellen Spielbrett, auf dem verschiedene Felder zu finden sind. Minispiele, Quiz, Ereignisfeld, Jackpot, Zusatzwurf und Fluch. Unser Ziel ist es, eine vordefinierte Anzahl an Trophäen zu ergattern. Je nachdem, auf welchem Spielfeld wir landen, gibt es unterschiedlich viele solcher Trophäen zu gewinnen oder auch zu verlieren. Haben wir genug gesammelt, müssen wir nur noch das Zielfeld in der Mitte ansteuern und das war es. Gähn…
Um es kurz zu machen: Die Minispiele, also das Herz aller Rabbids-Spiele, kommen schlicht zu kurz. Zu groß ist die Anzahl an übrigen Spielfeldern und der Spaßfaktor leidet darunter, auch wenn Quiz- und Ereignisfelder kurzweilig für frischen Wind sorgen.
Besagte Minispiele machen dann aber alle durch die Bank weg richtig viel Spaß und bieten die ersehnte Kost. Es treten übrigens immer nur 2 Spieler gegeneinander an, auch im 4 Spieler Modus. Richtig gut ist auch der Einsatz des neuen Gamepads mit Touchscreen und dessen Möglichkeiten werden sinnvoll und spaßfördernd genutzt. Der zweite Spieler greift beim Minispiel zur klassischen Wiimote, gelegentlich auch noch zum Nunchuck.
Für Rabbids Land hat man merklich an der Grafikschraube gedreht, ohne den gewohnten Look einbüßen zu müssen. Referenz ist ein solcher Titel natürlich nicht, das muss und will er auch gar nicht sein. Alle Zwischensequenzen und freispielbare Bonusclips sind schick gerendert und sehen prächtig aus. Der Sound ist gewohnt schlicht inszeniert, wird aber nie langweilig und plätschert dezent im Hintergrund.
Etwas unausgewogen zeigt sich die KI. Je nach Anzahl von menschlichen Mitstreitern wird die Spieleranzahl auf 4 aufgefüllt. Das Können der computergesteuerten Kollegen variierte dabei von blutiger Anfänger bis Chuck Norris, ein Zwischending gibt es anscheinend nicht.
Fazit
Ubisoft verschenkt mit Rabbids Land leider Potential und das auch noch aus unerklärlichen Gründen. Warum man die kostbaren Minispiele in das aufgesetzt wirkende Spielfeld presst und das Spiel damit unnötig aufplustert, ist uns ein Rätsel. Dabei sind es doch gerade die kleinen Spielchen, die uns bisher bei allen Rabbids Spielen so begeistern konnten und für viele lustige Mehrspielerabende sorgten. Bei Rabbids Land treten sie leider etwas aus dem Fokus. Immerhin, sobald man alle Spiele freigeschaltet hat, steht einem verrückten Zock nichts mehr im Wege. Sound und Grafik sind absolut stimmig und passen gut ins Setting. Der Einsatz vom Touchpad Controller ist ebenfalls geglückt und hat uns gut gefallen.