Project Cars – Test / Review

    Wenn ein Spiel von und für die Community programmiert wird, dann sollte einem Erfolg nichts im Weg stehen. So war dies der Fall bei Project Cars, das nach etwas längerer Entwicklungszeit nun endlich erhältlich ist. Normalerweise sind Spiele, die über Crowdfunding finanziert werden, ja eher keine AAA-Titel, doch hier läuft eben alles ein wenig anders. Mit dem riesigen Erfolg stellte sich natürlich auch eine hohe Erwartungshaltung ein, welche mehr als nur erreicht wurde. Nach dem Trailer kommen wir auch zur…

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    Grundausstattung

    Project Cars macht vieles anders. So auch die Autoauswahl. Während ihr bei so ziemlich allen anderen Racing-Sims zuerst in ein kleines Auto mit wenig PS einsteigt, dürft ihr hier gleich mal loslegen. Doch, auch wenn ihr es könnt, solltet ihr zunächst einmal ein eher leistungsschwächeres Gefährt verwenden, um mit der Fahrmechanik und den Eigenheiten zurecht zu kommen. Denn das Spiel ähnelt zwar zum Beispiel Gran Turismo sehr stark, die Autos über- und untersteuern nicht ganz so leicht wie in der höchsten Stufe des Vorbilds. Doch dazu kommen wir später bei der Steuerung. Zunächst einmal die nackten Fakten: Bereits zu Beginn dürfen wir uns auf 75 Fahrzeuge freuen und 30 Strecken befahren. Unter den Gefährten befinden sich auch Karts, ein schwächerer Renault Clio Cup, aber auch ein Caterham, ein richtig cooler McLaren F1 und vieles, vieles mehr. Eine Auflistung der Autos könnt ihr am Ende des Artikels sehen. Von den Strecken her dürfen wir uns (natürlich) auf den Hockenheimring begeben, die Eifel befahren, durch Monza düsen oder Sakitto in Japan besuchen. Spielberg ist leider noch nicht dabei, doch dieser könnte ja noch nachgeliefert werden. Doch auch so sind wir besonders mit der Auswahl der Kurse richtig zufrieden, da diese von Langstrecken über Stadtkurse bis zu Rundkurse alles abdecken. Wenn ihr dennoch Motivation und mehr Ansporn braucht, um die Autos und Strecken zu „entdecken“, dann begebt ihr euch am besten in den…

    ProjecCarsKarts

    Karrieremodus

    Da ihr im realen Leben – auch mit genügend Talent – wohl kaum gleich mal in einem Supercars-Auto im Top-Team am Rennen teilnehmen könnt, müsst ihr euch auch in Project Cars zunächst einmal zukünftigen Teams schmackhaft machen. Dafür startet ihr in einer kleinen Rennserie und gewinnt dort möglichst ein paar Rennen. Oder werdet zumindest nicht letzter, auch wenn das ausgewählte Team hoffnungslos unterlegen scheint. Ein Anfang im Kartsport ist auch hier empfehlenswert, da zumindest die Grundvoraussetzungen für alle ziemlich gleich sind. Damit macht ihr auf euch aufmerksam und es dauert nicht mehr lange, damit ihr zumindest im Renault Clio Cup fahren dürft. Dann geht es weiter und weiter, um in den GT Klassen für Furore zu sorgen und schlussendlich in der LMP1 antreten zu dürfen. Schön ist, dass ihr in der Karriere auch E-Mails erhaltet oder von Fans bei Twitter über euch lesen könnt. Doch viel wichtiger als das Drumherum ist auch in Project Cars die…

    ProjecCarsLycan

    Steuerung

    Gleich einmal vorweg. Project Cars steuert sich ausschließlich über ein Lenkrad wirklich gut und realistisch. Ihr könnt natürlich auch das Joypad verwenden, doch richtig genaues Lenken, richtig gute Rundenzeiten und vor allem richtiger Fahrspaß kommt so einfach nicht auf. Glücklicherweise gibt es schon eine ordentliche Auswahl, wobei bereits das T80 von Trustmaster um etwa 100 Euro absolut genügt, und ihr zumindest nicht 300 Euro und mehr ausgeben müsst um wirklichen Fahrspaß zu erleben. Dann steuert sich Project Cars auch so richtig realistisch. Wie bereits erwähnt, ist jedoch ein wenig mehr Arcade-Fahrverhalten zu erkennen, als etwa bei Gran Turismo, doch der Simulationsgedanke wird toll über den Bildschirm transportiert. Vor allem die Geländeunebenheiten, Regen und die Curbs werden 1:1 auf euer Gefährt übertragen, so dass ihr euch genau überlegen solltet, ob ihr wirklich die engste Linie nehmen solltet, oder teilweise auf der sicheren Seite unterwegs sein wollt. Auch ist der Unterschied zwischen den einzelnen Klassen einfach gewaltig. Wenn ihr zunächst mit den Karts über die Strecken düst, und diese sporadisch ausbrechen oder manchmal einfach unvorhersehbare Aktionen vollführen und ihr dann mit einem McLaren P1 fast auf der Strecke zu kleben scheint. Dahingehend sind auch die Formel-Autos schwer zu beherrschen, da sie für die Power einfach fast zu leicht sind. Wenn ihr es jedoch schafft, gerade solche Gefährte unfallfrei über die Strecke zu bringen, dann habt ihr richtig viel Freude damit. Damit es sich aber auch realistisch anfühlt, benötigt Project Cars auch eine gute…

    ProjecCarsDamage

    Technik

    Ja, Project Cars sieht toll aus. Ob nun die Regeneffekte, die Detailgenauigkeit bei den Autos oder die Strecken selbst. Dabei sinkt die Framerate jedoch besonders bei Regenrennen deutlich, während ihr bei trockener Strecke fast immer die angepeilten 60 FPS erreicht. Dies mindert dann aber nicht die Spielbarkeit und ist – wenn ihr euch mal die Grafik anschaut – durchaus zu verstehen. Noch dazu wurde ein echtes Schadensmodell eingebaut, das nicht nur leichte Kratzer zulässt, sondern auch richtige Schäden veranschaulicht. Wenn ihr zu heftig an die Bande oder den Gegner kracht, dann verabschiedet sich schon mal ein Rad, oder ihr dürft der Türe Lebwohl sagen. Spoiler etc. sind auch ganz schön heikel, wobei sich das Fahrverhalten dann drastisch ändert, sobald ihr mal ein paar Teile verliert. Wie bei der Grafik hat Slightly Mad auch beim Sound ganze Arbeit geleistet. Jedes Gefährt hört sich ausgesprochen charakteristisch an und die Reifen quietschen nur dann, wenn sie dies auch im realen Leben machen würden. Besonders auf die Motorengeräusche wurde hierbei Acht gegeben. Wenn ihr mit einem Formel Auto fahrt, hört sich das natürlich komplett anders an, als etwa mit einem 250cc Superkart. Ein Pagani Zonda R hat eine deutlich höhere Frequenz als ein Mitsubishi Lancer. Im Grunde könnte wohl jeder echte Autokenner die Fahrzeuge allein anhand der Geräuschkulisse erkennen. Doch genug mit der Aufmachung, wir kommen zum…

    ProjecCarsCockpit

    Mehrspielermodus

    Was macht mehr Spaß, als in einer Karriere immer weiter die Rangliste hinauf zu steigen? Genau, gegen reale Gegner anzutreten und diese in Grund und Boden zu fahren. Wobei, so einfach ist es hier nicht, wirklich übermächtig zu sein, denn die Fahrer auf der anderen Seite haben Project Cars wohl auch schon öfters gespielt. Dabei gibt es vor allem eines. Schnellen, unkomplizierten Rennspaß mit den bevorzugten Einstellungen. Welche Autos zugelassen sind, was erlaubt ist – und was eben nicht, all dies lässt sich einstellen. Ansonsten steigt ihr einfach in eine Lobby ein und fahrt dabei gegen andere Fahrer. Wenn ihr mal eine optimale Runde eines Gegners sehen wollt, dann könnt ihr dessen Geist herunterladen und gegen diesen auch antreten. Dann begebt ihr euch noch in die Werkstatt, verändert das Auto nach euren Wünschen und versucht es nochmal. Und nochmal. Project Cars setzt dabei auf Perfektion, wodurch ihr immer besser werden wollt. Und dies ist es, was ein Top-Spiel ausmacht. Daher kommen wir jetzt auch zum…

     ProjecCarsNight

    Fazit

    Project Cars macht alles richtig, was ein richtiger Rennspielfan sehen und spielen will. Tolle Grafik, spitzen Sound, große, aber nicht übertriebene Fahrzeugauswahl. Unterschiedlichste Strecken und vor allem ein realistisches Fahrgefühl, das vor allem mit einem Lenkrad nur schwer übertroffen werden kann. Dass besonders die Konsolenversionen unter Framerateeinbrüchen zu leiden haben, wenn es regnet und sich viele Fahrzeuge auf der Strecke befinden, trübt das Vergnügen kaum. Vor allem dann, wenn ihr die richtigen Voraussetzungen bezüglich Größe des TVs und der Soundanlage besitzt. Also – steigt ein in das bislang beste Rennspiel auf PC und Konsolen.

    CarsAward

    Rene
    Ich bin seit den Atari VCS Zeiten leidenschaftlicher Gamer und spiele besonders gerne Retro-Games, Sport, Adventure, Action und eigentlich alle möglichen Genres. Seit 2002 bin ich auch als Redakteur tätig und seit kurzem bei Game2gether und hoffe die Kollegen hier gut unterstützen zu können.