Pathfinder: Kingmaker Test / Review

    Das Team rund um das Studio Owlcat Games hat allen Grund zu feiern. Den mit dem Release von Pathfinder: Kingmaker haben sie ein von Fans des Oldschool Rollenspiel Genres heiß erwartetes Spiel im petto. Nach einer erfolgreichen Finanzierungskampagne über Kickstarter im Jahre 2017 und einiges an Entwicklungszeit ist das Hardcore Rollenspiel ala Baldurs Gate endlich auf Steam erhältlich. Ob es die hohen Erwartungen der Fans erfüllen kann, lest ihr wie immer in unseren Test. Achtung, dieser kann Spoiler enthalten!

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    Pen and Paper vom feinsten

    Ein Isometrisches Rollenspiel erinnert alte Hasen natürlich immer etwas an das gute alte Baldurs Gate. Bei Pathfinder: Kingmaker sogar zurecht, denn das Pathfinder Regelwerk auf dem das Spiel basiert ist so etwas wie eine Abspaltung des Ursprünglichen Dungeons and Dragons Regelwerk auf Version 3.5. Wer alleine mit dieser Information schon maßlos überfordert scheint, kann aufatmen, sich mit den Regeln auszukennen ist nicht zwingen Notwendig um Pathfinder: Kingmaker zu spielen. Zumindest wer sich damit zufriedengeben kann es auf den niedrigeren Schwierigkeitsstufen anzugehen.

    Wer möchte, kann bereits bei der Charaktererstellung sehr tief in das Spiel eintauchen. Treibt man es auf die Spitze kann, man sicherlich ganze Stunden damit verbringen, sich einen passenden Charakter auszudenken und zu erstellen. Neben den acht verschiedenen Völkern, die zu Wahl stehen könnt ich danach noch aus 14 verschiedenen Klassen wählen. Neben eurer Gesinnung gibt es auch noch die Möglichkeit sich einer Religion oder Gottheit anzuschließen, um nur einige der Hauptaugenmerk der Charakter Kreation zu nennen.

    Wem das aber alles zu viel des Guten ist, kann sich auch einfach und bequem einen vorgefertigten Charakter auswählen. Überspringt man, damit die Charaktererstellung findet man sich auch relativ schnell direkt im Spiel und dessen gut erzählte Hauptgeschichte wieder.

    Der lange Weg zum eigenen Königreich

    Gleich zu Beginn des Abenteuers findet man sich in einem Schloss wieder. Dort erfährt man kurzerhand, das man zusammen mit ein paar anderen Abenteurern auserkoren wurde die Raublande zurückzuerobern. Dieses Gebiet wird aktuell vom Hirschkönig und seinen Banditen kontrolliert.

    Die Hauptquest rund um die Raublande kann auf höheren Schwierigkeitsgrad schon einige Spielstunden verschlingen, das Spiel in seinem vollen Umfang beginnt dann aber erst richtig. Denn ist der Hirschkönig gefallen, seid ihr der neue Baron und bekommt so Zugriff auf das Aufbau und Städteverwaltungssystem von Pathfinder: Kingmaker.

    Hier wird dann erst die volle Komplexität des Spieles ersichtlich, selbst Rollenspiel Veteranen können mit der Fülle an neuen Möglichkeiten erstmal erschlagen werden. Auch wenn die Tooltips auch hier wieder die wichtigsten Sachen erklären, empfehlen wir sich Zeit zu nehmen und sich genauer mit dem Aufbau Teil von Pathfinder zu beschäftigen.

    Dieser kann, wenn man es so will einen großen Teils des Spielablaufes für sich einnehmen. Ist einem das zu lästig oder zu komplex, gibt es aber auch einen Automatismus beziehungsweise von der KI vorgeschlagene Züge. Damit kann man das Aufbausystem relativ schnell hinter sich bringen empfehlen können wir diese Taktik aber nicht. Dadurch entgeht einen doch einer großer und wichtiger Teil des Spieles, außerdem sind die KI Vorschläge nicht immer die beste Option.

    Herrschen und Dungeons plündern

    Neben dem aufbauen und verwalten eures eigenen Königreichs stehen natürlich die Kämpfe mit im Vordergrund. Diese können durch Zufallsbegegnungen während eurer Reise über die Karte ausgelöst werden oder eben durch Story Quests und Dungeon Touren. Beim Erforschen der einzelnen Gebiete spielt Pathfinder: Kingmaker auch seine volle stärke aus. Schon der erste Dungeon ist recht umfangreich geraten und bietet versteckte Schätze, Geheimtüren, Fallen und jede menge unterschiedliche Monster.

    Diese wollen natürlich bekämpft werden und das läuft dann in feinster Oldschool Rollenspiel Manier ab. Trefft ihr auf Gegner pausiert das Spiel, so das ihr euch eine Übersicht verschaffen könnt. Bei größeren Gegnerhorden oder Boss Monstern empfiehlt es sich auch die Umgebung genau anzuschauen, oft findet man Möglichkeiten das Gegnergruppen sich aufteilen müssen oder nur einzeln angreifen können.

    Was uns auch schon zu einem etwas noch unausgereift wirkenden Thema bringt. Pathfinder: Kingmaker kann an einigen Stellen verdammt schwer sein. Selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad werden unerfahrene Dungeon Jäger des Öfteren ins Gras beißen. Zwar findet man fast immer eine Lösung, zumindest wenn man sich etwas mit den Pathfinder Regelwerk auskennt oder die Tooltipps beachtet, jedoch wirkt das Spiel noch nicht richtig gut ausbalanciert. Diesen Umstand haben auch die Entwickler sehr schnell mitbekommen und liefern immerhin seit dem Release regelmäßig neue Updates nach.

    Für Fans ein Fest

    Unterm Strich kann man das Spiel jeden ans Herz legen der auf die alten Dungeons and Drageons Spiele steht. Wenn ihr gerne Oldschool RPGs zockt oder euch gar im Pathfinder Universum auskennt, solltet ihr unbedingt einen Blick darauf werfen. Wer allerdings absoluter Neuling in dem Genre ist, dem dürfte Pathfinder: Kingmaker erstmal maßlos überfordern, hier solltet ihr dann wirklich im sehr seichten Story Modus beginnen und euch Zeit nehmen gut in alles einzulesen.

    Uns hat der Mix aus Aufbau und klassischen Rollenspiel jedenfalls sehr gut gefallen. Die Story erzählt eine spannende Geschichte mit einigen Twists und motiviert zum weiter Spielen. Vor allem die Dungeons sind sehr abwechslungsreich und durchdachte Designt worden. Auch die Vielzahl der unterschiedlichen Monstertypen und Bossmonster macht jeden Beutezug aufs neue Spannend und Pathfinder: Kingmaker zu einem sehr guten Genre Vertreter.

    Fazit:

    Kann das über Kickstarter finanzierte Hardcore Rollenspiel Pathfinder: Kingmaker nun überzeugen? Viele Fans haben sehr lange auf den Titel gewartet und zum Teil sicher auch mitfinanziert. Umso überraschender war es das Kingmaker nur sehr durchwachsene Reviews von anderen Spielern auf Steam bekommen hat.

    Unserer Meinung nach aber vollkommen zu Unrecht, den trotz einiger Kanten und Ecken hält Pathfinder: Kingmaker das was es den Fans verspricht. Man bekommt ein liebevoll gestaltetes Oldschool Rollenspiel mit klassischer Charakter Erstellung, taktischen kämpfen und überaus spannend gestaltete Dungeons. Aber eben nicht nur das, mit der Möglichkeit sich sein eigenes Königreich zu erschaffen erweitert das Spiel seine Komplexität nochmals enorm. Auch wenn, grade diese beiden Elemente nicht immer ganz ineinandergreifen und genauso wie die Kämpfe selbst noch etwas balancing benötigen.

    Dass man aber kein bis ins Detail polierte Spiel beim Release vorfinden wird, war aber eigentlich schon fast klar. Die schier unendlichen Möglichkeiten bei der Charakter Erstellung und Anpassung, der taktischen Vielseitigkeit der Kämpfe und der unterschiedlichen Art und weiße wie man sein Königreich aufbaut, kann eben erst mit viel Feedback der Spieler ausbalanciert werden.

    Owlcat Games macht momentan glücklicherweise genau das. Es gab schon in der ersten Woche nach dem Release zahlreiche Updates die das Kampfsystem und der Teilweiße unfairen Schwierigkeitsgrad besser ausbalanciert haben. Man hat sich also nicht mit dem Release auf Steam zufrieden gegeben, sondern ist bemüht ständig nachzubessern und Pathfinder: Kingmaker zu einem richtig guten Rollenspiel zu machen.

     

     

     

    Quelle(n): Kochmedia, Deep Silver, Owlcat Games

    Zuständig für PC und Gaming News sowie Hardware Tests.