Painkiller (2025) – Test/Review

    Als im März 2025 ein Reboot der beliebten Painkiller-Reihe angekündigt wurde, waren die Erwartungen groß. Schließlich hat das Original von 2004 mit seinen unzähligen Erweiterungen und Stand-alone-Add-ons einen gewissen Kultstatus erreicht. Ob das 2025er Reboot daran anknüpfen kann, worum es im neuen Painkiller eigentlich geht und ob sich ein Kauf lohnt, haben wir uns in der Redaktion von Game2Gether genauer angeschaut.

    Story: Mit der Waffe voran aus dem Fegefeuer

    In Painkiller schlüpfen wir nicht in die Rolle bekannter Charaktere wie Daniel Garner oder Belial, sondern übernehmen die Kontrolle über einen von vier Gefangenen des Fegefeuers. Gemeinsam mit den anderen drei sollen wir für unsere Sünden büßen, erhalten jedoch den Auftrag, den gefallenen Engel Azazel aufzuhalten. Der nämlich plant, seine Dämonenhorden auf die Erde loszulassen.

    Also schnappen wir uns eine Waffe und ziehen gemeinsam los, um die Dämonen und Azazel auszurotten. Anders als in den Vorgängern erwartet uns hier allerdings kein storygetriebenes Gemetzel. Diese wirkt vielmehr wie eine nette Dreingabe, während wir uns von einem Raid in den nächsten stürzen.

    Schon früh im Spiel erhalten wir den namensgebenden Painkiller

    Die Story-Schnipsel, die man bekommt, wirken leider recht flach und kommen weder mit besonderer Tiefe noch mit spannenden Twists daher. Die Geschichte kann entweder allein oder mit bis zu drei Freunden gespielt werden. Einen richtigen Singleplayer-Modus gibt es nicht; stattdessen werden im Einzelspielermodus die anderen Charaktere durch Bots gesteuert.

    Die Hauptgeschichte beschäftigt euch dabei rund vier Stunden. Stattdessen setzt das neue Painkiller eher einen Fokus auf Wiederspielbarkeit, indem ihr euch auf der Suche nach Loot und Upgrades durch die immer gleichen Level ballert.

    Gameplay

    Diese Belanglosigkeit hört leider auch beim Gameplay nicht auf. Die Kämpfe wirken durch das Explodieren und Zerstückeln der Gegner zwar optisch eindrucksvoll, sind jedoch spielerisch ebenfalls recht flach. Nach einer kurzen Einführung, bei der wir auch die von Bots gesteuerten Charaktere kennenlernen, können wir gemeinsam mit unseren Freunden selbst in die Rollen der Charaktere schlüpfen und diese wahlweise optisch etwas anpassen. Danach gilt es, eine Mission auszuwählen.

    Die Story teilt sich dabei in drei Kapitel auf und wird in Raids erzählt, die wiederum aus einigen schlauchartigen Leveln bestehen. Hier stellen wir uns gewaltigen, aber immer gleich aussehenden Gegnerhorden, die wir mit unserem Arsenal jedoch rasch dezimieren können. Dazwischen finden sich auch einige besondere Gegner, die ein paar Kugeln mehr einstecken können als der Rest. Das Gameplay ist schnell und setzt auf ständige Bewegung. Wer an einem Ort zu lange verweilt, wird von den Massen rasch überwältigt. Zudem kann sich unser Charakter an bestimmten Fixpunkten auf der Karte durch die Lüfte schwingen oder wahlweise sprinten und Slides vollführen.

    Insgesamt vier Charaktere stehen zur Auswahl

    Das macht durchaus Spaß und eignet sich wunderbar für einen gemeinsamen Abend mit Freunden, bei dem man das Hirn ausschalten und einfach drauflosballern möchte. Allerdings kommt an keiner Stelle das altbewährte Painkiller-Feeling auf.

    Neben der kurzen „Hauptstory“ können Spieler auch im Arena-Modus „Rebellenengel“ stürzen und hier nach besonderem Loot jagen.

    Mit jedem Run verdienen wir Punkte und Gold, mit denen wir zum einen unsere Waffen upgraden und ihnen etwa neue Feuermodi verpassen können, und zum anderen können wir unser Gold in optische Skins investieren. Diese unterscheiden sich allesamt deutlich und sehen zum Teil sogar recht cool aus – etwa der „Eiserne Berserker“. Jedoch reicht das nur bedingt als Langzeitmotivation.

    Manche freischaltbare Skins machen wirklich etwas her.

    Diese negativen Aspekte spiegeln sich auch in der Community wider: Aktuell finden sich im Spiel auf Steam weniger als 100 aktive Spieler, und auch bei den Reviews auf Steam zeigt sich der Unmut der Fans.

    Ton & Technik

    Grafisch hat der Reboot durchaus einige Highlights. Die Level fangen den Fegefeuer-Look gut ein und bieten hier und da auch einige spannende Details. Vor allem die Lichtstimmung weiß zu überzeugen. Das wird jedoch von den immer gleichen Gegnermodellen überschattet, die uns entgegengeschickt werden. Die Gewaltdarstellung ist ebenfalls auf einem guten Niveau, und auch die Waffenmodelle sehen gelungen aus. Natürlich feiert auch die namensgebende Painkiller-Waffe im Reboot ihr Comeback. Im Wesentlichen verfügen die Waffen immer über zwei Feuermodi, die in der Lobby angepasst und ausgetauscht werden können.

    Die Fegefeuer-Atmosphäre wird vom Spiel gut eingefangen.

    Musikalisch liefert das Spiel in seinen Kämpfen genretypische Metal-Klänge, von denen allerdings keiner besonders hervorsticht. Eine Sprachausgabe gibt es nur in Englisch, allerdings stehen Textübersetzungen in insgesamt neun Sprachen – darunter Deutsch – zur Verfügung.

    Wer sich durch das Fegefeuer ballern möchte, sollte am PC folgende Systemanforderungen beachten:

    Minimale Systemanforderungen

    • Betriebssystem: Windows 10 64 Bit
    • Prozessor: Intel Core i5-9400F, AMD Ryzen 5 2600X
    • Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
    • Grafik: NVIDIA GeForce GTX 1660, AMD Radeon RX 6600XT, Intel Arc A750
    • Speicherplatz: 30 GB verfügbarer Speicherplatz

    Empfohlene Systemanforderungen

    • Betriebssystem: Windows 10 64 Bit
    • Prozessor: Intel Core i5-10400, AMD Ryzen 5 3600
    • Arbeitsspeicher: 32 GB RAM
    • Grafik: NVIDIA GeForce RTX 3060 Ti, AMD Radeon RX 6750XT, Intel Arc A770
    • Speicherplatz: 30 GB verfügbarer Speicherplatz

    Auf dem PC läuft das Spiel stabil und war während unseres Tests frei von FPS-Drops, Abstürzen oder unschönen Bugs.

    So läuft Painkiller auf der PlayStation 5

    Zunächst fiel uns in den ersten Matches auf, dass die KI Bots zum Auffüllen des Teams kaum einen Mehrwert bieten. Deutlich besser, rasanter und insgesamt schneller ist das höllische Erlebnis mit menschlichen Mitspielerinnen und -spielern. Echtes Koop-Feeling kommt jedoch selten auf, man metzelt sich einfach gemeinsam durch die Gegnerscharen. Die unterschiedlichen Fähigkeiten der Figuren kommen im Koop kaum zum Tragen. Immerhin klappt das Matchmaking flüssig und fix, wir mussten in unseren Test-Session kaum eine Minute ausharren, bis die Lobby gefüllt war.

    Technisch gesehen funktioniert Painkiller absolut reibungslos. Flüssige Framerate um die 60 Bilder pro Sekunde, keinerlei Abstürzte oder Verbindungsabbrüche – we like! Hier und da wirkt die Grafik für einen vermeintlich düsteren Shooter etwas bunt, woran man sich allerdings zügig gewöhnt hat. Blutige Gore-Effekte, Licht und Schatten, all das wird gut transportiert und die Effekte passen in ihrer Summe gut zum Setting.

    painkiller
    Auch auf der PS5 läuft Painkiller ohne technische Probleme.

    Fazit zu Painkiller

    Der Painkiller-Reboot ist leider eine Enttäuschung. Man hat das Gefühl, dass vom ursprünglichen Painkiller nur der Name geblieben ist. Auch wird man den Eindruck nicht los, dass das Spiel mit einem anderen Titel und ohne den Hinweis, dass es sich um ein Reboot handelt, deutlich besser funktioniert hätte. Stattdessen sehen sich Fans mit einem lieblosen Multiplayer-Titel konfrontiert, der zwar für einen Abend durchaus Spaß macht, aber weder über Langzeitmotivation verfügt noch mit spannenden Gameplay-Elementen überraschen kann.

    Levelmechaniken und Gegnermodelle sind sehr repetitiv, und auch die kurze Hauptgeschichte kann mit ihrer flachen Erzählung nicht überzeugen. Wer nach einem kurzen Shooter für einen Koop-Abend sucht, ist bei Painkiller zwar kurzweilig gut aufgehoben – allerdings empfiehlt es sich, das Spiel eher im Sale zu kaufen.

    Es bleibt abschließend nur zu hoffen, dass dieser Reboot nicht der Sargnagel für die Reihe war und es irgendwann eine würdige Fortsetzung geben wird.

    Painkiller ist seit dem 21. Oktober 2025 für PC, PS5, Xbox Series S/X erhältlich.

    Neugierig? Anbei haben wir den aktuellen Trailer für euch:

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    Mehr Informationen

    Bildquelle: Anshar Studios. 3D Realms

    Wir bedanken uns bei den Anshar Studios und 3D Realms für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler ist nicht erfolgt.

    Dennis Witzmann
    Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Spieler. Ob PC oder Konsolen, ich bin überall Zuhause. Doch in den Bereichen MMO und JRPG findet man mich am meisten.