Oddworld: New ’n‘ Tasty – Test / Review

    Nachdem die Remake-Spezialisten von Just Add Water bereits letztes Jahr mit Stranger’s Wrath HD (85% im Test) den ersten Streich einer Neuauflage von Oddworld erfolgreich gemeistert haben, folgt nun der nächste. Oddworld: New ’n‘ Tasty haucht dem Klassiker von 1997 frischen Wind ein. Und – um es gleich vorweg zu nehmen – auch diesmal gelingt das Unterfangen fast in Perfektion. Hier unser Test:

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    Im Grunde ist Abe alles andere als der typische Held. Er ist tollpatschig, hat viel zu große Quadratlatschen, vermag kaum einen vernünftigen Satz zu artikulieren und furzt im Minutentakt. Allen voran ist er aber ein versklavter Mudokan, so der Name seiner Rasse, mit einem großen Sinn für Gerechtigkeit. Die Glukkons nutzen ihn uns seine Artgenossen für schweißtreibende Arbeiten ihrer Fabriken. Als Abe dann mitbekommt, wie alle Mudokan in schmackhaftes Dosenfutter verarbeitet werden sollen, platzt ihm der Kragen. Der Plan: Die Flucht vom Planeten antreten und alle Freunde gleich auch noch mit einpacken.

    Und schon tapseln wir mit Abe los und bestaunen das neue Gewand des Spiels. Dank moderner Unity Engine besticht Oddworld: New ’n‘ Tasty mit scharfen HD-Grafiken und satten Farben. Und dennoch fühlt man sich trotz der schillernden Optik viele Jahre in der Zeit zurückkatapultiert, denn außer neuen Texturen und Sounds wurde wenig an den Spielmechanismen der Vorlage geschraubt. Ein Glück!

    Besagtes „wenig“ bezieht sich im Grunde nur auf das Leveldesign. Früher fand jegliches Tun in vorgerenderten Bildschirmen statt. War das Rätsel gelöst, ging es weiter zum nächsten Ausschnitt. In Oddworld: New ’n‘ Tasty scrollt diesmal das Geschehen weich in alle Richtungen durch die Gebiete der Spielwelt Ruptures.

    In fast allen sonstigen Belangen spielt sich Oddworld: New ’n‘ Tasty wie ein Rätsel-Plattformer der alten Schule. Das gilt auch für den Schweregrad, der in der heutigen Weicheierzeit ziemlich zünftig erscheint. So war es eben damals in diesem Genre, jeder kleinste Fehltritt führte zum virtuellen Ableben des Charakters. Sei es bei Oddworld gewesen, bei Prince of Persia oder bei Another World. Abe stirbt zwar niemals wirklich, geht aber bei falschen Aktionen KO und man startet beim letzten Checkpoint wieder neu. Eine Hommage an vergangene Tage, die bei Spielern jüngerer Generation gelegentlich für deutlichen Frust sorgen dürfte. Fans der Nostalgie dürfte hingegen das Herz ziemlich aufblühen.

    Die befreundeten Mukon werden mit den beiden Kommandos „Folg mir“ und „Bleib stehen“ möglichst unbeschadet aus dem jeweiligen Gebiet gerettet. Damit das nicht zu leicht wird, begegnen uns an allen Ecken und Kanten fiese Fallen, tiefe Abgründe und natürlich auch Gegner. Diese müssen geschickt ausgetrickst werden, in dem man sie mit Wurfgegenständen in eine Falle lockt, sie per Telekinese kontrolliert oder sie mit Furz-Signalen in die Irre führt.

     

     

    Fazit

    Oddworld: New ’n‘ Tasty transportiert Abe’s erste Abenteuer auf moderne Konsolen. Dabei ist der Mix aus moderner Optik und klassischem Gameplay geglückt. Erstaunlich, dass das Spielmuster fast ohne Veränderungen auch heute noch gehörig viel Spaß macht. Fans der Abe-Serie sollten unbedingt zugreifen und wir garantieren stundenlange Unterhaltung mit vielen Lachern. Aber auch Neulinge sollten einen Blick riskieren, denn trotz des hohen Schweregrades bekommt man hier die gute Gelegenheit, ein Stück Spielgeschichte neu zu erleben.

    Oddworld: New ’n‘ Tasty ist für Playstation 4als Download bereits verfügbar. Für PC, Mac, Playstation 3, PS Vita, Xbox One und Wii U steht das Datum zur Veröffentlichung noch aus.

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    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur