Not A Hero – Review (PS4)

    Roll7 Im Mai letzten Jahres erschien das Indiespiel Not A Hero auf Steam. Der Wahnwitzige 2D-Gun&Run-Action Titel hat schnell Fans gefunden. Nun erschien das Spiel auch für die Playstation 4 und verspricht hier dieselbe Action wie auf dem PC. Doch was macht diesen Indietitel, vom Entwickler Roll7, so anders? Eins vorweg, der großartige Humor und die herrlich überzogene Gewaltdarstellung trägt seinen Teil zu bei.

    Was ist hier eigentlich los? – Handlung und Gameplay:

    Not a Hero
    Ob Bunnylord ein guter Bürgermeister ist, wissen wir nicht. Fans hat er jedenfalls viele.

    Der zeitreisende, sprechende Hase Bunnylord ist Bürgermeister von London. Doch als es um den Wahlkampf geht, nimmt er das Wort „Wahlkampf“ allerdings etwas zu genau. Sein Wahlkampfhelfer ist Steve – Steve ist Auftragsmörder und Leiter einer Organisation voller Anti-Helden. Mit ihnen gilt es dann den Gegnern im Wahlkampf den Garaus zu machen. So lauft und schießt ihr euch also mit verschiedenen Charakteren, die jeweils auch andere Waffen und Eigenschaften haben, durch halb London und lebt quasi den Traum jedes Adrenalinjunkies mit Hang zum Wahnsinn.

    Dabei ist das Tempo immer rasant und Atempausen gibt es nur wenige. In jeder Mission gibt es bis zu drei Extraziele die es zu erfüllen gibt. Mal müsst ihr ein Level in weniger als 100 Sekunden abschließen, mal alle Gegner töten oder einfach alle Schildkröten sammeln. Schildkröten? Ja ihr habt wohl bereits gemerkt dass dieses Spiel sich selbst nicht allzu ernst nimmt. Der Schwierigkeitsgrad ist dabei ab einem gewissen Fortschrittsgrad ziemlich fordernd, zumindest wenn ihr euch als Ziel setzt jede Zusatzmission mit abzuschließen.

    In nur wenigen Sekunden durch 3 Gebäude sliden und dabei mehrere Dutzend Gegner ausschalten, nur um im Zeitlimit am Münztelefon anzukommen? Tagesordnung in Not A Hero. Dabei stehen euch einige Grundfähigkeiten zur Verfügung die jeder Anti-Held besitzt. Das Sliden über den Boden betäubt Gegner die dann mit nur einem Schuss ausgeschaltet werden können. Neben dem Schießen gibt es auch eine Deckungsfunktion, die allerdings anfangs etwas schwierig von der Hand geht. Sind die Grundlagen erstmal verinnerlicht, sucht man sich aus dem immer größer werdenden Charakter-Pool den passenden Charakter für diese Mission aus. Manche sind eher langsam, dafür kräftiger und verfügen über höhere Feuerkraft. Einige sind sehr schnell und dafür auch anfälliger gegen Beschuss und ungenauer. So gilt es für jede Mission, mit dem Try and Error Prinzip, sich den richtigen Charakter auszuwählen und alle Missionen abzuschließen.

    London in allen Farben und Facetten? – Technik:

    Not a Hero - 1
    Die Gewaltdarstellung ist herrlich übertrieben und fügt sich perfekt in das abgedrehte Setting ein.

    Not A Hero ist ein Indie Spiel mit Retro Look. Wer mit diesem Look nichts anfangen kann, wird mit dem Spiel also nicht warm werden. Doch die Animationen sehen sauber und flüssig aus. Die Klangkulisse ist gelungen und auch die Musik im Retro-Stil ist einprägsam und nie nervig. Eine Besonderheit in diesem Spiel ist auch die starke Auswirkung der physikalischen Kräfte. Manchmal hilft es uns ein explosives Fass zu zerschießen um durch den Druck der Explosion in ein anderes Gebäude hineinzufliegen, in welches wir es sonst nicht geschafft hätten. Zugegebenermaßen nicht sehr realistisch, aber extrem aufregend und förderlich für das Spieltempo. Trifft euch ein Gegner mit einer Schrotflinte so spürt ihr diesen Treffer deutlich. Steht ihr nah am Fenster, so merkt ihr bald wie nah ihr dem Boden seid. Gut getimte Sprünge aus dem Fenster, in ein Stockwerk tiefer, sind essenziell und das Sliden ist dabei oft eine große Hilfe.

    Alles in allem – Fazit:

    Not a Hero - 2
    Bunnylord scheint nicht gerade ein gesprächsbereiter Bürgermeister zu sein. Politische Gegner werden schnell und effizient zum schweigen gebracht.

    Der Entwickler Studio Roll7 hat mit Not A Hero bewiesen das die Politik durchaus spannend sein kann. Selten hat mich ein Indie Spiel so schnell gefesselt. Das schnelle Gameplay und die gelungene Steuerung runden das Ganze ab. Leider sind einige Stellen im Spiel nur mit Glück gut zu bewältigen. Steht ein starker Gegner genau an der Treppe landet man schnell mit nur einem Schuss unten auf der Straße. Gerade in den letzten Missionen sind diese Frustmomente leider öfters vertreten. Umso größer ist die Freude dann, wenn man den „perfekten“ Lauf schafft, also alle Nebenmissionen und das Hauptziel in einem Durchlauf.

    Die Auswahl an Charakteren ist zwar gut, doch einige sind dabei durchaus sehr ähnlich und einige darunter auch schon fast zu schwach. Was also bleibt ist ein forderndes Indie Shoot&Run Spiel mit hervorragendem Setting und Humor. Solange man sich am Gewaltgrad und dem Look nicht stört, hat man mit Not A Hero ein spannendes Spiel für nur wenig Geld zur Hand.

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