Das Need for Speed Payback in aller Munde vor dem Release war dürfte man außer Frage stellen. Nach eher durchschnittlichen Teilen war die Erwartung an Payback sehr hoch. Wie sich das Spiel geschlagen hat erfahrt ihr natürlich im folgenden Test.
Wilkommen in Fortune Valley…
Schauplatz im neusten Spiel aus dem Hause Ghost Games ist Fortune Valley, eine Stadt voller Lügen und Intrigen. Bereits in der Einführung werden wir mit dem „House“ konfrontiert. Beim House handelt es sich um ein Kartell das in der Unterwelt von Silver Rock tätig ist. Durch die frühen Aktionen merkt man bereits sehr schnell im Spielverlauf wie groß der Einfluss ist.
Aber fangen wir erstmal von vorne an: In Need for Speed Payback werden wir Teil einer Crew bestehend aus den Mitgliedern Tyler, Jess und Mac. Vom Aufbau her erinnert dies aber eher an Fast and The Furious was jetzt nicht unbedingt schlecht sein muss. Nachdem die Entführung des Koenigsegg fehlschlägt steht auf einmal Tyler alleine da mit so gut wie nichts. Für ihn steht also nur noch eins an erster Stelle nämlich Rache am House zu üben.
Da der Weg fehlschlägt sich als Fahrer in die Rennen einzuschmuggeln muss eine andere Taktik her. Nun ist das neue Ziel das man ordentlich an Einfluss zu gewinnen um sich ein Platz im Rennen mit den einflussreichsten Fahren zu sichern um dort dem House die Stirn zu bieten.
Die Charaktere in Need for Speed Payback…
Tyler „Ty“ Morgan: Tyler ist der Fachman für die Sprints und Drag Events im Spielverlauf. Geboren ist er im Barrio in Silver Rock. Sein Motto lautet der Beste zu sein und das möchte er unbedingt unter Beweis stellen. Er glänzt durch seine fahrerischen Instinkten und dem großen Siegeswillen. Durch den Verrat an seiner Crew ist es sein höchstes Ziel die Rache an den beteiligten Personen zu nehmen.
Sean „Mac“ McAlister: Der gebürtige Brite ist der Experte für die Offroad Aktionen und die Drift Events. Er stammt aus Hackney, London wo er sich als Jugendlicher auf die falschen Personen eingelassen hat. Ihn hat es in die Staaten verschlagen um den großen Amerikanischen Traum zu leben. Ihn zeichnet es aus das er durch seinen großen Optimismus alle motivieren kann um so das Ziel vor Augen zu behalten.
Jessica „Jess“ Miller: Ihre Aufgabe in der Crew ist der Runner. Sie hat sich als Fluchtwagenfahrerin einen großen Namen in Silver Rock gemacht und ihr oberstes Ziel ist es die Crew zu beschützen. Ihre Persönlichkeit lässt sich eher als Unabhängig beschreiben was aber nicht bedeutet das sie nicht jederzeit bereit wäre ihrer Crew aus Schwierigkeiten zu helfen. Jess stammt aus einer wohlhabenden Familie die aber schnell den Kontakt zum kriminellen Milieu fand.
Offroad-, Drag-, und Sprintaction…
Eine der besten Veränderungen in Payback dürfte wohl die Wiedereinführung von Dragrennen sein. Der unterschied zu den anderen Modi ist das man gefordert wird durch manuelles Schalten über eine viertel Meile. So bringen diverse Drag und Drift Event nette Abwechslung in der Spielverlauf der sonst geprägt ist vom Beschleunigen.
Eine weiter Neuerung sind die Offroad Rennen. In diesen Rennen ist die Rennstrecke meistens die Einöde und holprige Straßen. Der Experte unserer Crew für Offroad ist Mac. Nachdem wir uns in der ersten Offroad Challenge behauptet haben geht es darum einen eigenen Wagen zu besorgen. Die Wahl hat man da zwischen dem bekannten Subaru Impreza oder einem Land Rover Defender.
Die Sprintaction sollte uns aus den anderen Teilen bereits bekannt sein denn in diesem Bereich hat sich wenig getan. Entweder man bietet seinen Gegner in Sprint- oder Rundkursrennen die Stirn und möchte natürlich als erster im Ziel sein um sich Preisgeld und Upgrades für die Wägen zu holen.
Schon wieder Open-World?
Wenn heutzutage ein Spiel herauskommt besteht mittlerweile eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit das es sich um einen Open-World Titel handelt. Wie bereits einige Wissen ist das nicht immer unbedingt zum Vorteil da man durch Fahrten die unnötig in die Länge gezogen werden sehr schnell den Spielspaß verlieren kann. Vom ersten Eindruck her mögen es die Entwickler zwar gut gemeint haben den Spielern einen relativ großen Freiraum zu bieten aber manchmal war dieser eher unnötig.
Neben der Kampagne haben wir die Möglichkeit uns in Payback die Zeit in der Welt ein wenig zu vertreiben. Die Karte ist überhäuft mit unzähligen Möglichkeiten wie zum Beispiel die Radarfallen die uns an die gute alte Most Wanted Zeit erinnern. Natürlich gibt es auch noch weitere Aktionen wie zum Beispiel film reife Stunts durch Werbeplakate oder die Herausforderung von diversen Streetracern.
Was noch relativ interessant war ist eine Art „Schnitzeljagd“. Nachdem wir die erste Crew bezwungen haben bekommen wir von deren Boss einen Hinweis wo sich ein Wrackteil befindet um einen Klassiker wieder zu montieren. Ziel ist es also die Bosse zu besiegen und 5 Teile zu sammeln um den Wagen wieder auf Vordermann zu bringen. Beim ersten Wagen handelt es sich übrigens um einen Ford Mustang 1965.
Alles in allem ist es zwar nett gemeint von den Entwicklern das neue Spiel auf einer Open World Basis zur Verfügung zu stellen aber irgendwie möchte das ganze nicht recht wirken. Man hat natürlich wie in einigen anderen Spielen hier und da ein ganz schönes Naturbild aber daran müsste man noch feilen um das komplett in einem gesamten positiven Einfluss aufs Spielgeschehen wirken zu lassen.
Tuning-Spaß? Naja…
Wenn man die Leute fragt was eines der essenziellen Dinge in Need For Speed ist bekommt ihr relativ häufig die Antwort Tuning. Natürlich macht es den meisten Spaß sich einen „Proll-Auto“ zu basteln das den Gegnern nur davon zieht. Jedoch gibt es bei dieser Geschichte ein großes Aber!
Das Tuning System in Need for Speed Payback basiert auf einer Art Quartett System das auch noch mit zusätzlichen Boni ausgestattet ist, den bekommt man aber schon bei drei Karten. Wenn man erklären möchte warum genau so ein System in Payback drin ist lässt sich es am besten mit den Mikrotransaktionen in Verbindung bringen. In erster Linie bekommt man die Upgrade Karten aus den Tuning Shops die alle 10 Minuten ihr Sortiment ändern und auch nachdem man erfolgreich ein Rennen gewonnen hat. Für alles weitere stehen die Lootboxen bereit die man sich mit Echtgeld erwerben muss.
Neben dem Perfomance Tuning am Auto gibt es natürlich auch wieder sämtliche optische Veränderungen die man am Auto vornehmen kann. Sehr umfangreich sind die Lackierungen und Folierungen da man diese ein Eigenkreation nach belieben anpassen kann. Einen kleinen Unterschied gibt es noch bei den Bodykits und anderen Veränderungen denn um diese freischalten zu können muss man zuerst bestimmte Aktionen ausführen wie zum Beispiel ein 8 Sekunden langer Drift.
Kommen wir kurz zum Multiplayer..
Auch in Need for Speed Payback haben wir einen Multiplayer Modus. In der Speedlist Variante entscheiden wir uns im Voraus ob wir mit einem Offrader oder einem Streetracer an den Start gehen möchten. Anschließend folgt eine Abfolge an Rennen bei denen wir uns unter Beweis stellen müssen. Einen kleinen Unterschied gibt es allerdings noch: Entweder wir bestreiten den Casual Modus der zum Spaß gedacht ist oder wir messen uns mit den Gegnern im Ranglisten Modus bei dem es um wichtige Ranglistenpunkte geht. Als Belohnung für die Siege erhält man Speedcards, Geld und Erfahrungspunkte.
Das Fazit:
Bei Need for Speed Payback ging ich als Redakteur mit gemischten Gefühlen ans Werk. Diese Spielereihe hat mit Hot Pursuit bereits früh meinen Gaming Werdegang geprägt und dementsprechend war ich auch sehr enttäuscht was nach Most Wanted kam. Man hat zwar versucht in eine gute Richtung zu gehen jedoch haben die Entwickler den komplett falschen weg eingeschlagen und somit viele Spieler verärgert.
Bei Payback sieht die Sache wiederum ganz anders aus. Man merkt das die Entwickler langsam aber sicher auf die Community hört und auch versucht ihnen zu bieten wonach sie verlangen. Mit Payback ist der erste Schritt in Richtung Besserung gelungen wobei es noch viel Luft nach oben gibt.
Sehr positiv fand ich persönlich die bunt gemischte Auswahl an Fahrzeugen mit denen man an den Start gehen konnte. Ebenso überzeugte die optische Tuning Variante auch wenn die Missionen das ein oder andere mal recht tückisch waren und es mehrere Anläufe brauchte um gewisse Teile freizuschalten. Auch die Story hat mich im Großen und Ganzen überzeugt auch wenn man die Anlehnung an Fast and the Furious merkt.
Was natürlich einen bitteren Beigeschmack liefert waren die Mikrotransaktionen sowie die Lootboxen. In meinen Augen hat so etwas in einem vollwertigen Spiel nichts zu suchen für das man an sich schon einen Menge Geld bezahlt. Sie sind nicht nur unnötig sondern mindern auch den Spielspaß wenn man viel zu lange Zeit benötigt um etwas freizuschalten.
Abschließend kann man aber sagen das es mit Payback in die richtige Richtung geht und wenn die Entwickler diesen Weg verfolgen kann man mit Spannung den nächsten Titel erwarten.