MotoGP 22 – Test/Review

    (Bildquelle: Ingame Screenshot)

    Nachdem im März die MotoGP in die Saison 2022 gestartet ist, geht es nun auch im Videospiel in die neue Saison, Milestone veröffentlicht MotoGP 22. Erhältlich ist der neue Titel für die PlayStation 4, die PlayStation 5, die Xbox One, die Xbox Series X|S, die Nintendo Switch und den PC (Steam). Getestet haben wir die Version für die PlayStation 5.

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    Mehr Informationen

    Die MotoGP Videospiele:

    Das erste Videospiel, dass sich der MotoGP widmet, erschien bereits 1987 unter dem Titel „500 cc Grand Prix“. Danach wurden von wechselnden Publishern weitere Titel veröffentlicht. Der erste Titel unter der Feder von Milestone erschien mit MotoGP ’07 im Herbst 2007. Seitdem folgten weitere Titel, sodass mit MotoGP 22 nun der zwölfte Titel aus dem Hause Milestone erschienen ist. Der Abstand zwischen den Veröffentlichungen variierte zunächst stark, seit 2013 erschien bislang aber jedes Jahr ein neuer MotoGP-Titel. Das Thema war dabei bis auf einmal immer die aktuelle MotoGP-Saison.

    Diverse Spielmodi:

    Wie man es von aktuellen Rennspielen kennt, bietet auch MotoGP 22 diverse Spielmodi. Neben dem üblichen Karriere-Modus gibt es auch schnelle Modi wie einzelne Rennen, sogar im lokalen Split-Screen. Darüber hinaus gibt es einen Online-Multiplayer, einen Trainingsmodus und die Möglichkeit, die legendäre 2009er Saison nachzuspielen.

    (Bildquelle: Ingame Screenshot)

    Karriere-Modus:

    Hier können wir unsere eigene Karriere in der MotoGP starten. Hier können wir zunächst wählen, ob wir direkt in der MotoGP antreten wollen oder ob wir uns von der Moto2 oder Moto3 an hocharbeiten wollen. Auch der Zeitrahmen lässt sich anpassen, so können wir  zwischen einer vollen Saison, der Zwischensaison und einer verkürzten Saison wählen. Bei letzterer umfasst die Saison nur acht Rennen. Aber auch die Länge der einzelnen Rennen lässt sich später anpassen. Dann gilt es ein passendes Team für uns zu finden, jedes Team bietet unterschiedliche finanzielle Leistungen und auch andere Vor- und Nachteile. Auch unser technisches Personal müssen wir verwalten. Doch auch dann können wir mehr als nur Rennen zu fahren. In diversen Testfahrten können wir zum einen unsere Fähigkeiten verbessern und zum anderen auch Daten für die Optimierung unseres Motorrads sammeln. So erhalten wir Forschungsdaten, die wir für Addons einsetzen können.

    Schnelle Modi:

    Hier kann man mehr als nur ein einzelnes Rennen zu starten, diese Möglichkeit findet sich unter dem Unterpunkt Zeitfahren. Man kann auch ein lokales Multiplayer-Spiel im Split-Screen-Modus starten. Aber das ist noch nicht alles, denn man kann auch einen Grand Prix, also ein gesamtes Rennwochenende erstellen. Dabei kann man auswählen welche Läufe (Trainings, Qualifikationen) stattfinden sollen. Der vierte Modus erlaubt es einem eine Meisterschaft ohne Karriere-Modus zu spielen, klingt komisch, aber so kann man sich komplett auf die Rennen konzentrieren, ohne die Organisation im Hintergrund zu betrachten.

    (Bildquelle: Ingame Screenshot)

    Nine Season 2009:

    In der Saison 2009 kam es in der MotoGP zu einem der packendsten Duelle aller Zeiten. Das Yamaha-Werksteam verpflichtete mit Jorge Lorenzo einen starken, jungen Fahrer, um sich für eine Zukunft ohne Valentino Rossi zu vorzubereiten. In der Saison entwickelte sich ein erbittertes Duell der beiden Fahrer, sodass diese schließlich auch die Weltmeisterschaft unter einander austrugen, daran konnte auch der Champion von 2007, Casey Stoner, nicht viel ändern.
    Im Nine-Season-2009-Modus bekommen wir nun die Möglichkeit, diese packende Saison noch einmal zu erleben und selber in das Geschehen einzugreifen. Entsprechend der Rennen ist die Geschichte in Kapitel aufgeteilt und wird von Videomitschnitten untermalt.

    (Bildquelle: Ingame Screenshot)

    Mehrspieler:

    Es gibt zwei Möglichkeiten, MotoGP 22 im Multiplayer zu spielen. Zum einen lokal im Split-Screen-Modus, wie bereits erwähnt, und zum anderen online. Hier haben wir einen klassischen Online-Multiplayer mit Lobbys, über die man von anderen Spielern erstellten Rennen beitreten kann. Beim Erstellen von Rennen hat man die Wahl zwischen öffentlichen und privaten Spielen. So kann man auch ungestört mit Freunden eigene Rennen planen.

    Training:

    Der Trainings-Modus ist insgesamt sehr umfangreich. Zum einen können wir hier ein Tutorial spielen, in dem uns nach und nach die einzelnen Fahrmanöver und Funktionen unseres Motorrads erklärt werden, zum anderen gibt es Trainings, die auf Herausforderungen auf diversen Rennstrecken basieren. Hier muss man dann beispielsweise einen bestimmten Abschnitt der Strecke in vorgegebenen Zeiten absolvieren und kann sich so verschiedene Auszeichnungen erkämpfen.

    Im Tutorial-Modus können wir gewissermaßen bei null anfangen. Spielen können wir diesen nicht nur beim ersten Start, sondern auch immer wieder einzelne Sessions wiederholen.
    Der erste Abschnitt bezieht sich auf die grundlegende Steuerung und wir starten hier mit einer automatischen Bremshilfe, sodass wir uns rein auf das Lenken unseres Motorrads konzentrieren können. Auch Fahrhilfen, wie die Ideallinie oder Kurvenanzeige können wir testen. Sogar das Strafsystem wird uns erläutert, denn hier müssen wir im Rennen durchaus vorsichtig sein. Kommen wir an der falschen Stelle von der Strecke ab, kann das durchaus zur Folge haben, dass eine Runde nicht gewertet wird. Darüber hinaus gibt es auch noch fortgeschrittene Sessions, in denen wir fortgeschrittene Features, wie Elektronik-, Motor- und Reifenoptionen kennenlernen.

    Der Einstieg ins Spiel:

    Starten wir zum ersten Mal das Spiel, können wir zunächst unseren Fahrer-Avatar anpassen.  Wir können zwischen ein paar unterschiedlichen Körpern und Gesichtern wählen sowie Geschlecht, Alter, Nationalität und Namen bestimmen. Danach geht es direkt in den bereits erwähnten Tutorial-Modus. Das ist auch dringend nötig, denn wer zuvor noch nie einen MotoGP-Titel gespielt hat, muss jetzt erstmal Fahren lernen. Das Spiel gibt einem hier zum Glück viele Fahrhilfen zur Hand, die über eine einfache Ideallinie hinaus gehen. So gibt es einen Bremsassistenten, der uns automatisch für die Kurven einbremst. Aber auch verschiedene Stabilisierungsoptionen helfen uns dabei sicherer durch die Kurven zu finden. Trotzdem kommt man zu Beginn kaum drumherum auch das Rückspulfeature ausgiebig zu nutzen. Hier sollte man einiges an Frustrationstoleranz mit sich bringen (bitte den Controller heile lassen).

    Doch sollte man die herausfordernde Fahrphysik nicht als Nachteil sehen, denn schließlich haben wir hier auch ein Motorrad-Rennspiel vor uns und zwei Räder sind einfach nicht so stabil wie vier. Wo man in Auto-Rennspielen mal ein paar Curbs in der Kurve ruhig mitnehmen kann, sollte man hier Abstand halten, wenn man nicht während der Fahrt absteigen möchte. Es gilt also den Tutorial-Modus ausgiebig zu nutzen, die passende Assistenten-Konfiguration herauszufinden und sein Fahrverhalten anzupassen.

    Steuerung, Grafik und Sound:

    Die Steuerung in der PlayStation-5-Version ist sehr schön umgesetzt. Auch die besonderen Features des Controllers werden gut genutzt, sodass man hier ein hilfreiches Feedback erhält. So ist die größte Herausforderung bei der Steuerung die anspruchsvolle Fahrphysik, auf die wir bereits eingegangen waren.

    Für die Umsetzung der Spielgrafik setzt Milestone auf die Unreal-Engine. Strecken und Motorräder sind schön gestaltet, wobei die Umgebung der Strecken teilweise recht leer wirkt. Ebenso sind die Wettereffekte gut integriert. Auch wenn die Grafik nicht mit vielen aktuellen Top-Titeln mithalten kann ist diese insgesamt doch sehr gelungen. Schön ist die Möglichkeit, die Bewegungsunschärfe anzupassen.

    Beim Sound haben wir auch ein paar Konfigurationsmöglichkeiten, sodass wir diesen an das jeweilige Setting anpassen können. Verfügt man über ein räumlich angeordnetes Lautsprechersystem, ergibt sich ein sehr realistisches Klanggefühl und wir können Motorräder hinter uns direkt akustisch einordnen.

    Fazit:

    Mit MotoGP 22 bietet Milestone ein insgesamt gelungenes Rennspiel für alle Motorrad-Fans, vor allem diejenigen, die auf herausfordernde Simulationsspiele stehen. Es wird sich viel Mühe gegeben, das Spiel einsteigerfreundlich auszulegen, jedoch gibt es hier durchaus noch Luft nach oben. Denn der lange Lernprozess erfordert einiges an Frustrationstoleranz.

    Die PlayStation-5-Version von MotoGP 22 wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.