Mit Mondealy flattert einmal mehr ein Indie-Titel in die Redaktion, der überhaupt nicht auf unserem Radar war. Uglycoal, die Entwickler von Mondealy, haben sich ihre Inspiration von Spielen wie Undertale, Oneshot und Stardew Valley geholt. Doch was verbirgt sich wirklich hinter dem Titel?
Mondealy
Frisch im beschaulichen Städtchen Mondealy und im Prolog zur Geschichte angekommen, treibt der strömende Regen den Spieler in eine Kneipe. Bis hierhin nichts Besonderes. Doch in dem kleinen Lokal fällt bei genauer Betrachtung schnell auf, dass hier nicht nur Menschen, sondern auch „Monster“ gesellig zusammen sitzen. Was geht in der ansonsten so gewöhnlichen Kleinstadt nur vor sich? Die Beantwortung dieser Frage führt uns, mit Hilfe einer freundlichen Fremden und ihrem Geschichtsbuch, an den Anfang der Geschichte.
In zwölf Kapiteln, einschließlich Pro- und Epilog, können wir nun die Geschichte von Michael erleben, der recht zufällig das unterirdische Königreich Dargratt findet. Hier leben die sogenannten „Monster“ ein friedliches Leben. Die Bewohner helfen Michael wieder nach Hause zu kommen, jedoch bekommt er diesen wundersamen Ort einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Michael, diesmal begleitet von seiner Ex-Freundin Dary, beschließt, dem Königreich unter Mondealy erneut einen Besuch abzustatten. Diesmal bittet ihn die Herrscherin über Dargratt, Prinzessin Riley, um Mithilfe bei der Suche nach jemandem, der bereits seit drei Jahren als vermisst gilt. Bei der Suche nach der vermissten Person, gerät er in einen Streit, der zwischen den vier Bezirken des Königreichs herrscht.
Gameplay
Mondealy hat typische Role-Play-Game-Elemente, geht aber eher in Richtung Point-and-Klick-Adventure. In der Rolle des Helden Michael gilt es Informationen zu sammeln. Dies geschieht in erster Linie durch viele Gespräche mit so vielen Personen, als nur möglich. Der Unterschied zu einem herkömmlichen RPG liegt allerdings darin, dass es zu keinen RPG-typischen Kämpfen kommt. Der Fortgang der Geschichte und deren Ausgang ist durch die verschiedenen Antwortmöglichkeiten und Entscheidungen, die Michael im Laufe der Story treffen muss, bestimmt. Im Wesentlichen haltet Ihr mit Mondealy eine interaktive Geschichte in Händen.
Wer jetzt allerdings glaubt, es gäbe nicht viel zu tun, irrt. Neben dem stetigen Vorantreiben der Geschichte, findet der aufmerksame Beobachter eine Vielzahl an Kleinigkeiten, die zu erledigen sind. Außerdem könnt Ihr Plüschtiere und Musikstücke sammeln sowie verschiedene Erfolge freischalten. Nichts von alledem müsst Ihr erledigen, doch die meisten Nebenaktivitäten fühlen sich einfach gut und richtig an.
Bild und Ton
Schon die ersten Bilder des Spiels zeigen, was den Spieler erwartet. Mondealy kommt schwer „retro“, im Pixel-Look der 90er-Jahre, daher. Die Umrahmung des Spielbildschirms unterstützt diesen Eindruck zusätzlich. Der 2D-Pixel-Art-Stil mag zunächst ein wenig altmodisch wirken. Jedoch passt der Stil durchaus zum Gesamtkonzept und ist bei genauer Betrachtung flüssig und detailreich animiert. Insbesondere ist das Figurenkonzept ordentlich gelungen.
Der Soundtrack reicht von düster bis episch, mit allen dazwischenliegenden Schattierungen. Die musikalische Untermalung versteht die durchaus starken Emotionen, die das Spiel vermittelt, zu unterstützen und auch zu verstärken.
Ein großer Schwachpunkt ist die fehlende deutsche Lokalisierung des Titels. Bei der Sprachauswahl stehen lediglich englisch und russisch zur Verfügung.
Fazit
Ein kleines Rätsel, ein durchdachtes Gesamtkonzept, verpackt in einer interaktiven Story mit gelungener musikalischer Ausgestaltung. Fans von Retro-Games bekommen eine interessante, konfliktreiche und emotionsgeladene Story präsentiert, die zu fesseln versteht. Mit einer Gesamtspielzeit von ca. 5-6 Stunden erscheint der Titel zunächst etwas kurz, allerdings laden die verschiedenen Story-Optionen durchaus zum erneuten Besuch von Mondealy und dem Königreich Dargratt ein. Persönlich konnte ich durchaus Parallelen zu Undertale und auch ein wenig OneShot entdecken, während ich nach Stardew Valley vergebens gesucht habe. Mondealy ist eines dieser kleinen aber dennoch besonderen Indie-Games, mit Herz und Emotion. Letztlich ist es mehr Buch als Spiel, mit nicht ganz vorhersehbarem Ausgang.
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