Mirror’s Edge Catalyst – Test / Review

    Nachdem der erste Teil der Mirror’s Edge Reihe vor einigen Jahren für Aufsehen gesorgt hatte, mussten viel Fans unserer Parkour-Heldin Faith eine ganze Weile warten. Als EA DICE endlich einen Nachfolger ankündigte und vor kurzer Zeit nun auch veröffentlichte wurde klar, dass es wieder Zeit war etwas Unruhe zu stiften und den inneren Rebell zu entdecken. Ob der zweite Teil aus den Fehlern des ersten Spiels gelernt hat und ob dieser weiterhin fesselnde Spielstunden verspricht, verraten wir euch nun im Test zu Mirror’s Edge Catalyst.

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    Story

    Die Story beginnt ca. 1 Jahr nach dem ersten Teil. Unsere Protagonistin Faith sehen wir zuerst in einer Zelle und von dort aus werden wir auch unser Abenteuer beginnen. In der „City of Glass“ hat sich einiges verändert, seitdem wir für unsere Taten aus dem ersten Teil büßen mussten. Wir werden deshalb quasi direkt wieder ins Geschehen geworfen, sobald wir das Gefängnis verlassen haben. Kurz darauf fängt uns ein weiterer Runner ab, um uns zu alten Freunden zu begleiten. Es verbergen sich definitiv viele Geheimnisse in der totalitären Stadt und es liegt an uns, diese zu enthüllen. Mehr wollen wir an dieser Stelle, aber auch nicht über die Story verraten. Sagen wir, man kann sich auf jeden Fall auf einiges gefasst machen und sich davon überraschen lassen, was der neue Titel so zu bieten hat.

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    Eine Nahaufnahme von Faith.

    Gameplay

    Das Gameplay ist natürlich das Hauptmerkmal der Mirror’s Edge-Reihe. Wo kann man sonst in der Ego-Perspektive waghalsige Sprünge, Slides und Klettereinlagen erleben? Das Spielrezept ist also im Großen und Ganzen gleich geblieben und wurde zusätzlich noch mit ein paar neuen Fähigkeiten verbessert. Eine der großen Änderungen ist, dass man dieses Mal eine frei begehbare und offene Welt hat, anstatt die meist schlauchigen Level des Vorgängers. Zudem sollte man zu Beginn unseres Abenteuers nicht überrascht sein, wenn einige Fähigkeiten fehlen. Am Anfang steht dem Spieler lediglich eine Handvoll von Basis-Moves zur Verfügung, welche noch nicht einmal die Parkour-Rolle beinhalten. Besonders bei unserem ersten Durchlauf versuchten wir stets eine gute Landung durch Abrollen zu erzielen, aber Faith schlug nur ihre Hände auf den Boden. Natürlich hat das auch einen Grund. Mirror’s Edge Catalyst bringt ein vielseitiges Skill-System mit, welches es uns erlaubt unsere Fertigkeiten in verschiedenen Feldern weiter auszubauen.

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    Hier sehen wir das neue Skill-System.

    Eine weitere Neuerung ist die Runner’s Vision, welche uns einen „roten Faden“ als Hilfestellung bereitstellt. Wer jedoch etwas altmodischer ist, kann auf die „Classic“ Version umstellen, bei der nur manche Umgebungsgegenstände in Rot aufleuchten; wem das immer noch zu viel ist, der kann natürlich auch komplett auf Hilfestellungen verzichten und diese ganze einfach abschalten. Ausrüstungstechnisch erlaubt uns zusätzlich ein frisch erhaltener Enterhacken artistische Schwünge durchzuführen, bei denen sogar Spider-Man eifersüchtig werden würde. Selbstverständlich kann auch die Ausrüstung durch das Skill-System aufgewertet werden. Falls wir mal keine Lust haben vor unseren Feinden wegzurennen, können wir ihnen auch ordentlich zeigen, wo der Hammer hängt; denn Faith hat ein komplett überarbeitetes Repertoire an Kampffähigkeiten. So sind wir durch Kombination unserer Parkourfähigkeiten und Angriffe in der Lage, noch kraftvollere Angriffe ausführen. Ein großer Fokus hierbei liegt, ähnlich wie beim Free-Running selbst, darauf verschiedene Aktionen aneinanderzureihen. Zudem hat man die Möglichkeit Feinde ineinander zu treten, um diese für einen kurzen Moment kampfunfähig zu machen. Allgemein kann man sagen, dass alle Neuerungen des Kampfsystems durchaus willkommen sind und das Spiel facettenreicher machen. Der einzige Störfaktor hierbei ist der „Fokus“, den man aufrechterhalten muss, um nicht von Feinden mit Gewehren getroffen zu werden. Das Problem liegt darin, dass man zwar kein Leben verliert, man aber trotzdem noch „getroffen“ wird. Dies gibt dem Spieler falsche Zeichen und macht die Gegner mit Maschinengewehren zu den störendsten Feinden im ganzen Spiel.

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    Oh Junge – das wird weh tun!

    Aber seien wir mal ehrlich – eigentlich geht es hauptsächlich ums Free-Running und das damit verbundene Gefühl von Freiheit. Und genau das macht Mirror’s Edge zu dem, was es ist! Es ist einfach ein super Gefühl, wenn man es schafft sich zwischen den Gegnerhorden durchzuschlängeln und diese auszumanövrieren, nur um sich danach mit einer Zipline einen Weg aus der Patsche zu bahnen. Auch wenn man gefährliche Sprünge und hochkomplizierte Klettereinlagen ohne einen Fehler wie geplant durchführt – das sind die Momente, in denen das Spiel wirklich zeigt, was es drauf hat.

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    Faith auf der Flucht vor einigen Verfolgern.

    Darüber hinaus profitiert das Spiel vom Open-World Setting, denn allein das Herausfinden, wie man auf manche Gebäude der Stadt gelangt oder einen neuen alternativen Fluchtweg durch eine enge Passage findet, motiviert einen als Spieler ungemein. All das macht Mirror’s Edge Catalyst zu einem wahrhaft großartigen Spiel, welches einen immer weiter dazu antreibt, die eigenen Grenzen zu überschreiten.

    Grafik

    Mirror’s Edge Catalyst läuft, wie die meisten EA Titel, auf der Frostbite Engine und sieht daher natürlich nicht schlecht aus. Wer jedoch eine Grafikpracht wie in Star Wars Battlefront oder Battlefield 1 erwartet, ist hier fehl am Platz. Das Spiel sieht definitiv gut genug aus, kann aber nicht mehr glänzen als der Vorgänger. Manchmal sogar ganz im Gegenteil, wenn man den sauberen surrealen Stil der „City of Glass“ aus Teil 1 sehr bewundert hatte, muss man sich dieses Mal mit teilweise unschönen Filtern rumschlagen, die meist die eigentliche Optik verfälschen. Dies tritt nicht sehr oft auf, aber häufig genug um die Sicht etwas zu trüben. Gesichter und vor allem statische Orte sind sehr schön gemacht und helfen dabei, einen besseren Bezug zu den Charakteren zu bekommen.

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    Hier bekommen wir einen besseren einblick in die Lichteffekte.

    Trotz dieser kleinen Makel bleibt der Ausblick über den Dächern atemberaubend.
    Die PC Version lief auf unserem Test-System(i7-4790k, GTX970, 16GB Ram) mit konstanten 70+ FPS auf 1080p mit höchsten Grafikeinstellungen. Demnach sollten die meisten Spieler in den Genuss flüssigen Gameplays und schöner Grafik kommen.

    Sound

    Die Geräuschkulisse im neuesten Ableger der Serie braucht sich nicht zu verstecken. Die Geräusche während des Free-Runnings sind glaubhaft und sorgen dafür, dass man ein besseres Gefühl für die Umgebung bekommt. So erhält man durch Ton zusätzliches Feedback und Informationen zu unseren Klettereinlagen und Kämpfen. Auch die Vertonung der Charaktere ist gelungen und macht diese glaubhaft. Dies gilt auch für die Sprecher der kleinen Nebenmissionen, welche dadurch ihren eigenen Flair bekommen.
    Musiktechnisch hält man sich etwas zurück und konzentriert sich darauf, nur sehr punktuell Musik zu verwenden, um gewisse Situationen in ihrem Effekt zu verstärken.

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    Hier sehen wir eine der zahlreichen Sammelobjekte im Spiel.

    Preis/Leistung

    Mirror’s Edge Catalyst ist, wie wir es von EA gewohnt sind, ein Vollpreistitel, welcher uns mit der Hauptstory definitiv eine gewisse Zeit beschäftigen wird. Zusätzliche Langzeitmotivation bieten die Nebenmissionen, so wie die Challenges. Denn auch die Nebenmission erzählen kleine, in sich abgeschlossene Geschichten, die einen weiter über die normale Story hinweg zum Spielen motivieren. Die Challenges lassen die Spieler gegeneinander antreten, um Rekorde zu schlagen oder um neue Challenges zu designen. Deshalb bleibt der Spielspaß auch nach Abschluss der Hauptstory garantiert – wem das immer noch nicht genug ist, der hat außerdem die Möglichkeit, die Stadt zu erkunden und die versteckten Objekte einzusammeln oder weitere „Achievements“ zu sammeln.
    Somit kann man sagen, dass Mirror’s Edge Catalyst seinen Preis wert ist und definitiv Spielspaß für eine ganze Zeit garantiert.

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    Hier führen wir eine Parkourrolle während einer Nebenmission durch.

    Fazit

    Alles in allem ist der zweite Ableger der Mirror’s Edge Reihe durchaus gelungen. Hier und da finden wir einige Patzer, welche ab und an den Spielspaß etwas trüben können, jedoch sind diese Momente nur selten aufgetreten und meist hatten wir einen Heidenspaß, wenn wir über den Dächern der Stadt vor den korrupten Schlägern geflüchtet sind.
    Wer bereits den ersten Teil gespielt und Gefallen daran gefunden hatte, wird hier sicher glücklich werden und sich darüber freuen, dass sich die 8 Jahre Warten gelohnt haben.
    Für alle, die der Reihe skeptisch gegenüber standen, könnten Neuerungen wie Open-World und die neuen Challenges genug sein, um den Nachfolger zu genießen.
    Spieler mit Tendenz zu Motion-Sickness könnten mit Mirror’s Edge ihre Problem haben, denn selbst beim Abrollen dreht sich die Kamera mit – also nichts für schwache Mägen!
    Wir können daher Mirror’s Edge Catalyst nur wärmstens empfehlen und freuen uns über ein gelungenes Rundumpaket.

    Unsere Wertung: "Deutliche 4 von 5 Sternen"
    Unsere Wertung: „Deutliche 4 von 5 Sternen“

     

    Dennis Reuter
    Hey, ich bin Dennis! Gaming war schon immer ein großer Teil meines Lebens und somit hat mich mein Interesse auch zu Game2Gether geführt. Manche kennen mich vielleicht auch auf YouTube als luckySkillFaker, wo ich mehrmals die Woche Gaming Content hochlade.