Mit Metal Gear Survive veröffentlicht der japanische Publisher Konami einen Spin-Off zum Action-Stealth Hit, der nur wenig mit der Hauptreihe zu tun hat. Survive ist außerdem das erste Metal Gear-Spiel, an dem der ursprüngliche Macher Hideo Kojima nicht mitwirkt. In der weiten Welt des Internets hatte es Metal Gear Survive allein aus diesen beiden Gründen schon seit der Ankündigung 2016 nicht besonders leicht. Warum ihr trotzdem unbedingt einen Blick in Metal Gear Survive werfen solltet, verraten wir uns in unserem Test.
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Story
Die Story beginnt mit dem bereits bekannten Angriff auf die Motherbase aus Metal Gear V. Am Ende des Angriffs tut sich ein Wurmloch auf und saugt große Teile der Basis in das alternative Universum Dite. Unser eigens erstellter Charakter ist wahlweise männlich oder weiblich und eigentlich bei diesem Angriff gestorben. Durch eine mysteriöse Infektion werden wir jedoch wieder zum Leben erweckt und durch ein weiteres Wurmloch nach Dite geschickt, um herauszufinden, was mit einem Trupp aus Wissenschaftlern geschehen ist.
Auf Dite lauern jede Menge Gefahren. Sogenannte Wandelnde sind Zombies, die auf Dite ihr Unwesen treiben. Die Wandelnden tragen die sogenannte Kuban-Energie in sich, die wir unter anderem auch sammeln müssen, um im Level aufzusteigen.
Durst und Hunger werden schnell zum Problem
Auf Dite angekommen, merken wir dann letztendlich wie ernst Metal Gear Survive seinen eigenen Titel nimmt. Überleben ist höchste Priorität und einfacher gesagt als getan. Sauberes Wasser ist rar; Nahrung muss ständig gejagt werden, um die fallende Überlebensanzeige aufzuhalten. Statt ständig neue Missionen zu absolvieren, die wir von der künstlichen Intelligenz Virgil AT-9 erhalten, ist also wahrlich erstmal nur der Überlebenskampf entscheidend.
Später im Spiel können wir aber unsere Basis immer weiter ausbauen und unser eigenes Wasser abkochen, damit es nicht mehr giftig ist. Dies gelingt uns, indem wir viele Baupläne finden, die in der Spielwelt verteilt sind. Der Ausbau ist auch dringend nötig, weil die Wandelnden später im Spiel noch das ein oder andere Mal einen Angriff auf unsere Basis starten werden.
Masse statt Klasse
Die Wandelnden zeugen allerdings nicht gerade von größter Intelligenz. Sie lassen sich recht einfach umgehen und durch Hindernisse simpel aufhalten. Das viel größere Problem an der ganzen Sache ist die breite Masse, in der die Zombies immer wieder auftauchen.
Die Kämpfe machen dabei durchaus Spaß, da sie häufig von einzelnen Zäunen abhängen, die entweder halten und so unser Überleben sichern oder zusammenbrechen und die riesige Masse an Wandelnden über uns herfallen lassen.
Multiplayer Modus
Der Multiplayer Modus in Metal Gear Survive ist direkt mit dem Singleplayer verknüpft, doch statt gemeinsam mit Freunden durch die Singleplayer-Welt zu ziehen, gibt es hier nur mit bis zu 3 Freunden angreifende Wandelnden-Wellen zu verteidigen. Dies ist deutlich spaßiger als es klingt und wird zudem mit Bauplänen oder anderen Belohnungen für die Singleplayer-Welt belohnt.
Triste Wüsten Welt
Der Wüstenplanet Dite besteht – wie man sich sicher denken kann – quasi nur aus Sand und Staub und bietet keine wirklichen optischen Highlights. Konamis eigene Fox Engine lässt den Planeten in einer atmosphärischen Stimmung mit netten Lichteffekten rüberkommen.
Fazit
Metal Gear Survive hätte durchaus das Potenzial gehabt, zum Hit werden zu können. Das Spiel ist sehr fordernd und reizte mich während meines Tests, Level immer wieder neu zu spielen, um Aufgaben zu beenden. Im detailreichen Baumodus kann man außerdem seine Basis sehr individuell gestalten. Der Multiplayer Modus lädt dazu ein, spaßige Missionen mit bis zu 3 Freunden zu absolvieren und ist dabei taktisch schön tiefsinnig. Ferner kommen wir in den Genuss von sehr gutem Gameplay, bekannt aus Metal Gear V.
Dennoch gibt es auch jede Menge Frustpotenzial. Die Dialoge enden teilweise in sinnlosem Weiterklicken und das Speichersystem, bei dem immer nur an vorher festgesetzten Punkten gespeichert wird, bremst auch ab und zu den Spaßfaktor. Durchaus kritisch möchte ich zudem festhalten, dass wir auch während der Singleplayer-Kampagne durchgehend mit dem Internet verbunden sein müssen. Ein zusätzlicher Speicherplatz für einen weiteren Spiele-Slot kann zwar mit mehreren Wochen Wartezeit kostenlos sein, es gibt aber auch die Möglichkeit, ihn für 10 Euro „echtes Geld“ zu erwerben.
Wer über die negativen Punkte hinweg sehen kann und wem durchaus bewusst ist, dass Metal Gear Survive nur relativ wenig mit dem ursprünglichen Metal Gear zu tun hat, bekommt bereits für weniger als 40 Euro ein gutes Survival-Spiel mit jeder Menge Spielspaß. Daher gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung für jeden, der mit diesem Genre etwas anfangen kann.