Life Goes On: Done To Death ist ein kleiner Platformer, in dem man in jedem Level sterben muss, um das Ende zu erreichen. Klingt etwas sonderbar, ist es aber eigentlich gar nicht. Erfahrt hier im Test, wie uns das Spiel gefallen hat.
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Die Beschreibung „morbide“ trifft es wohl recht gut, um die Spielmechanismen von Life Goes On: Done To Death zu begreifen. In diesem kleinen, bunten Platformer dreht sich nämlich alles darum, das jeweilige Puzzle-Level dadurch zu meistern, dass man stirbt. Oder auch gerne mal mehr als ein Mal.
Das große Ziel, das wir als Spieler vor Augen haben, ist der Kelch des Lebens. Das reicht dann auch schon als grobe Rahmengeschichte, warum und wieso wir uns überhaupt in das Abenteuer stürzen. In den nun folgenden vier Arealen mit jeweils rund 15 Leveln geht es zunächst erst nur darum, überhaupt an den Ausgang des jeweiligen Abschnittes zu kommen. Und dazu muss man nunmal sterben.
Die Sache mit dem Sterben ist weniger dramatisch, als es klingt, denn nach dem virtuellen Ableben bleibt der Kadaver unserer Spielfigur genau dort liegen, wo sie verendet ist. Wir als Spieler hingegen spawnen einfach mit einem neuen Ritter wieder am Startpunkt und machen dort weiter, wo wir aufgehört haben. Der Clou dabei ist, dass man seine leblosen Körper dabei als Hilfsmittel einsetzen muss, um überhaupt die nächsten Schritte gehen zu können.
Im Grunde klingt das ganz leicht, ist es aber irgendwie nicht. Das liegt wohl in der Natur des Videospielens, denn eigentlich sind wir ja seit Jahren darauf getrimmt, möglichst lange in einem Spiel zu überleben. In Life Goes On: Done To Death geht man den genau entgegengesetzten Weg und genau darum fühlt sich das Spiel in den ersten Leveln auch etwas seltsam an.
Also merkt euch, dass ihr gezielt Stachelfallen auslöst, keinen Feuerball auslasst und auch ganz selbstverständlich sehenden Auges in den Stromkreis rennt. Zack, der Ritter ist zwar tot, aber genau darum geht es ja. Die Falle ist mit dem Leichnam quasi deaktiviert und neu gespawnt können wir diese dann einfach umgehen. Das mit der Stachelfalle ist nur ein Beispiel, denn die Abschnitte in Life Goes On: Done To Death sind gespickt mit unterschiedlichsten Fallen. Die Natur der Sache ist jedoch immer die gleiche: Löst sie aus, nutzt sie und ihr könnt dann mit dem nächsten Spawn die Falle links liegen lassen.
Der Puzzle-Platformer spielt sich technisch eigentlich ziemlich sauber und hat fast nur eine größere Schwäche. Leider ist es eine, auf die es in der Tat dann doch ziemlich ankommt, denn es betrifft die Physik der Ragdolls. Wenn man sein alter ego quasi minütlich ins Nirvana schicken soll, um gezielt eine Falle möglichst effektiv zu deaktivieren, dann ist es wenig hilfreich, wenn der Leichnam beim Sterben ein bisschen weiterkullert. Im Hinblick auf die eben erwähnte Stachelfalle kann es also passieren, dass die Leiche trotz punktgenauer Landung nicht wirklich genau auf den Stacheln liegen bleibt, sondern noch etwas weiter rutscht. Zur Sicherheit sollte man in einem solchen Falle dann noch einen weiteren Ritter in die Falle hopsen lassen, damit man beim nächsten Anlauf auch wirklich an der Falle vorbei kommt.
Das klingt vielleicht weniger nervig, als es ist. Und dennoch ist es gerade bei den im Spiel integrierten Challenges mehr als anstrengend. Dann nämlich, wenn man nur eine bestimmte Anzahl an Respawns hat oder man ein Zeitlimit einhalten soll. Letztlich spielt hier oft der Zufall der Ragdolls eine Rolle und weniger das Geschick des Spielers – schade. Besonders in vertikalen Sprungpassagen, wenn man mit Hilfe einer Leiche einen Walljump machen möchte und besagter Ragdoll-Effekt den Spieler zur Weißglut treibt, erlebt Life Goes On: Done To Death seine dämlichsten Momente.
Grafisch spielt Life Goes On: Done To Death in der typischen Indie-Liga mit. Gleiches gilt für den Sound, der weder besonders toll, noch wirklich nervtötend ist.
Fazit
Life Goes On: Done To Death ist definitiv ein netter Platformer mit einem eher ungewöhnlichen Spielprinzip. Der Einstieg ist etwas verwirrend, weil man nicht wirklich viel erklärt bekommt und sich zunächst an die Mechanismen gewöhnen muss. Dann aber, nach den ersten paar Abschnitten nämlich, hat man den Dreh raus und man stirbt quasi wie von selbst. Wäre da nicht die etwas nervige Physik, wäre das Spiel definitiv ein must-buy. In diesem Zustand können wir zwar eine Empfehlung aussprechen, aber eben keine unbedingte. Fakt ist aber auch, dass der gewollte Tod durch Eis, Feuer, Strom und Spitzen selten fordernder war.