Lawn Mowing Simulator – Review

    Schnitthöhe, Messerbreite, Seitenauswurf, Korbfang oder Mulcher? Rasen will nicht nur gepflegt, sondern auch mit dem richtigen Gerät geschnitten werden. Hanglage oder ebenes Gelände? Leicht zugänglich oder hinter einem Gartentor? Den leidigen Rasenbesitzer quälen so manche Fragen bevor er den richtigen Mäher für seine Zwecke gefunden hat. Mit Lawn Mowing Simulator aus dem Hause Skyhook Games kann jetzt auch jeder der keinen Rasen besitzt, sich auf einen Aufsitzmäher schwingen und loslegen.

    Grundlegendes

    Die empfohlen Systemanforderungen sind für den ein oder anderen schon mal etwas knackig. Windows 10 mit einem 64bit System, Intel Core i7-6950X, 8GB Arbeitsspeicher. Soweit so gut. Als nächsten wird uns aber eine GeForce RTX 2060 SUPER (6GB) oder eine AMD Radeon RX 5700 XT (8GB) empfohlen. Damit richtet sich dieses Spiel schon einmal nicht mehr an Gelegenheitsspieler.

    Dieser Eindruck verhärtet sich schnell in unseren ersten, sprichtwörtlichen Gehversuchen mit einen am PC angeschlossenem XBOX Controller. Hier sind sich Kamera und Steuerung noch nicht ganz grün. Vor jedem Arbeitsauftrag sollen wir zu Fuß die zu mähende Fläche abgehen und Gegenstände aufsammeln die uns sonst das Mähwerk demolieren würden.
    Schön doof wenn man dann nach unten schaut und sich unsere Spielfigur wie von Geisterhand nach links bewegt. Und das obwohl das Spiel mit voller Controllerunterstützung wirbt. Da muss dann doch wohl zum Lenkrad greifen. Ärgerlich wenn man gerade keines zur Hand hat.

    Das Spiel an sich ist in verschiedene Modi unterteilt. Karriere, Herausforderung und Freiermodus. Allerdings hat man zu Beginn nur die Auswahl aus zwei Rasenmähern. Die restlichen 10 Aufsitzmäher kann man erst benutzen, wenn man sie im Karrieremodus freigeschaltet hat. Also einfach einen Mäher aussuchen und loslegen ist nicht.

    Karrieremodus in Lawn Mowing Simulator

    Wenn ihr schon immer der Chef eines Rasenpflegeunternehmens sein wolltet, dann könnt ihr euch diesen Traum jetzt erfüllen. Und das geschiet in diesem Spiel vor der schön inzinierten Kulisse Englands. Neben eurer Spielfigur dürft ihr auch den Namen und das Logo, sowie das Farbschema eures Unternehmens wählen. Jetzt gilt es nur noch sich zwischen den beiden Start-Mähern zu entscheiden und schon könnt ihr beginnen.

    Ihr habt immer die Wahl zwischen mehreren Aufträgen und könnt euch immer den aussuchen, der zu eurem Fuhrpark passt. Irgendwann habt ihr genug Geld verdient um euch zu vergrößern, weitere Mäher und Angestellte zu finanzieren.
    Bis dahin ist es aber ein langer weg. 20min dauern die ersten aufträge im Schnitt. In unserem Test hat es nicht weniger als 5 Stunden Spielzeit gedauert, bis unsere Firma ausbauen konnten. Hier ist also nicht nur Sitzfleisch auf sondern auch abseits des Mähers gefragt.

    Arbeitsaufträge

    Die Aufträge an sich sind rein äußerlich recht abwechslungsreich gestaltet. Man besucht allerlei Gärten, Plantagen und Firmengelände. Im späteren Spielverlauf darf man sogar vor Burganlagen mähen. Dennoch ist der Ablauf immer wieder gleich. Rasenfläche abgehen, Gegenstände aufsammeln, Mähen. Das wird auf dauer eintönig und nur hin und wieder von Böschungen und Hanglagen ‚aufgelockert‘. Allerdings geht man um diese zu meistern nur leicht vom Gas. Das war’s.

    Wichtig zu erwähnen bleibt noch, dass ihr erst in den vollen Genuss der anderen beiden Spielmodi kommt, wenn ihr es im Karrieremodus zu etwas gebracht habt. So müsst ihr erst jeden einzelnen Aufsitzmäher in der Karriere erspielen, bevor ihr ihn im freien Modus benutzen könnt. Selbes gilt auch für die Lokation. Nur die Orte die ihr bereits in der Karriere besucht habt können auch in den anderen Modi besucht werden.
    Eine, unserer Meinung nach riskante Entscheidung den Spieler hier in einen „Grind“ zu zwingen.

    Die Grafik

    Lawn Mowing Simulator versucht sich was Licht und Schatten angeht von seiner besten Seite zu zeigen. Nicht umsonst wird die Nutzung einer Grafikkarte mit Raytracing-Funktion empfohlen. Allerdings stellte sich bei uns in unserem Testläufen oft ein Gefühl von Unwohlsein ein. Dies, so unsere Vermutung, wird von grafischen Artefakten hervorgerufen, die entstehen sobald man sich zu schell durch die Spielwelt bewegt. Das ansonsten schön anzusehende Gras neigt dazu das gesamte Bild wie verwischt aussehen zu lassen. In der Bewegung wird dies noch verstärkt. Auch eine Deaktivierung der Bewegungsunschärfe half hier nur bedingt.

    Die Soundkulisse von Lawn Moving Simulator

    Auch hier hat man sich, ähnlich wie bei der Umsetzung der Controllersteuerung noch nicht wirklich ins Zeug gelegt. Die unsterschielichen Lokations haben zwar alle akustische Eigenmerkmale spendiert bekommen. So bekommt man in der Vorstadt vornehmlich Autos und Vogelgesang und auf Bauerhöfen Kühe zu hören. Allerdings sind einige Sounds nicht wirklich ausgearbeitet worden. So hat es uns fast vor Schreck vom Mäher gehauen, als  eine der Kühe klang als wäre sie bessen und aus Diablo3 ausgebrochen. Manche der Vodelgesänge haben auch einen blechernen Hall, so als wären sie im Vogelhaus eines Tierparks aufgenommen worden. Hier wird man inder Zukunft hoffentlich noch Nachbessern.

    Fazit

    Es bleibt also festzuhalten, dass sich dieses Spiel wirklich nur an Freunde von Spielen wie EuroTruck Simulator und Farm Simulator richtet, die bereits über einen starken PC mit Raytracing fähiger Grafikkarte und Lenkrad Controller verfügen.

    Doch gerade gemessen daran an wen sich dieses Spiel richtet, bleibt es mit dem was es abliefert weit hinter dem aufgerufenem Preis von 29.99€ (auf Steam) zurück. Einzig der Karriere Modus macht das Spiel aktuell überhaupt spielbar, da der hier gebotene Progress zumindest motiviert sich für 50min und länger am Stück selbst dabei zuzuschauen wie man Bahn um Bahn über einen Rasen fährt, um im nächsten Auftrag wieder Bahn um Bahn über einen Rasen zu fahren.
    Man hat unserer Meinung nach einiges an Potenzial verschenkt, indem man den Fokus wirklich nur aufs Rasenmähen gelegt hat. Wäre Lawn Mowing Simulator ein Spiel um die Rasenpflege geworden und hätte noch Aspekte wie Düngen, Kantenschneiden etc. bekommen, hätte man die Monotonie durchbrechen und ein abwechslungsreiches Spiel schaffen können.

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    Roland
    Variety Gamer seit rund 20 Jahren. Bei allem zuhause was RPG-Elemente hat oder competitive ist. In der Freizeit auch gerne mal in Gambeson und Kettenhemd auf Larp-Events unterwegs. Allerdings bisher immer auf Seite der Schurken. *diabolisches Händereiben*