Mit Marke, Knarre und Afro-Locken
Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Aufguss zu Starsky & Hutch, gepaart mit Elementen aus Hotline Miami, klingt wie eine nette Alternative zum Drive-Pedanten auf der Xbox One. Exklusiv noch dazu, enttäuscht LA Cops auf ganzer Linie – wieso, das lest ihr im Test.
Los Angeles‘ Polizei Department strotzt scheinbar vor Bullen-Ikonen, denn der Charakter-Auswahlschirm lässt uns die Wahl, welche Schießeisen auf zwei Beinen denn an ausstehenden Mission teilnehmen. Schnell fällt uns auf: Das ganze wurde bewusst in einem grafisch sehr schlichten, wenn auch farbenfrohen Stil gehalten. Kennen wir irgendwoher, doch die Parallele schien an dem Punkt noch ein unfairer Vorwurf, also geht es weiter im Test. Nach einer sehr limitierten Missionswahl (ein knappes Dutzend; das wird ein schneller Ritt) folgt ein recht nettes Intro mit den gewählten Protagonisten und ihrer Hintergrundgeschichte. Nichts von Belang, eher zusammenhangslos.
Iso-Geballer wie bei der (unwillentlichen?) Konkurrenz
Das eigentliche Gameplay wirkt auf ersten Blick noch relativ taktisch: Aus isometrischer Sicht lotsen wir beide Polizisten durch das Gefahrengebiet und machen Gangstern den Gar aus. Wäre wirklich sehr spaßig, wenn die Möglichkeit bestünde, einen Freund die Kontrolle über den zweiten Beamten übernehmen zu lassen. Doch diese besteht nicht und so verkommt das Feature zu einem netten Balanceakt, welcher einen guten Überblick über die Map verlangt. Alternativ – und darauf beschränkten wir uns später im Test – steuert man schlicht einen nach dem anderen.
Dann heißt es, gut zielen, den Saal stürmen und die Verbrecher entweder umzunieten oder festzunehmen. Das bedarf gutes Reaktionsvermögen, wie eben auch in Hotline Miami. Genrell spielt es sich haargenau gleich, auch wenn die Steuerung per Xbox One Controller wieder einmal wunderbar von der Hand geht. Nur weniger brutal und mehr im Stile von Starsky & Hutch. Die Parallele zum Gewalttrip, welcher zuletzt seinen exzellenten Nachfolger auf die Menschen losließ, kommt nicht von ungefähr – da wurde mehr als nur ein paar Mal an der Konkurrenz bedient. Und das leider mehr schlecht als recht.
Fazit:
L.A. Cops versucht das Spielprinzip von Gewaltikone Hotline Miami auf Microsofts Heimkonsole zu bringen. Das scheitert nicht nur daran, dass da viele Elemente einfach kopiert wurden, auch der eigene Stil den das Spiel anstrebt, geht auf ganzer Linie der Sprit aus. Die belanglosen Hintergrundgeschichten und gerade mal ein Dutzend Missionen tragen ihr Übriges bei. Für einen kleinen Downloadtitel und zwischendurch, kann man sich LA Cops ruhig mal anschauen. Sofern man kein Gemetzel mit Tiermaske gewohnt ist.
Schade Team 17, den Erfolg hätte ich euch gegönnt!