Knights of Honor II: Sovereign – Test/Review

    (BIldquelle: THQ Nordic)

    Wer wollte nicht schon mal selber König spielen, in Knights of Honor II: Sovereign haben wir jetzt die Gelegenheit dazu. Der neue Echtzeit Grand-Strategy-Titel lässt uns die Kontrolle über die mittelalterliche Welt übernehmen. In unserem Test schauen wir uns die Steam-Version von Knights of Honor II: Sovereign an.

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    Mehr Informationen

    Auf an den königlichen Hof:

    Als Grand-Strategy-Titel bietet Knights of Honor II: Sovereign weit mehr als nur ein paar mittelalterliche Schlachten. Uns stehen alle wichtigen Bereiche der mittelalterlichen Welt frei und auch der Sieg ist nicht nur durch Krieg zu erringen. So können wir uns strategisch in Religion, Diplomatie, Stadtentwicklung, Militär und vielem mehr austoben. All diese Bereiche bieten komplexe Möglichkeiten. Im Vergleich zu machen ähnlich aufgebauten Titeln basiert das Gameplay hier aber nicht auf Runden, sondern läuft in Echtzeit ab. Egal ob wir auf der Weltkarte unsere Städte versorgen und Truppen verlegen oder diese persönlich in den Kampf führen. Jedoch sind wir nicht alleine, um unser Königreich zu führen und Handel oder Krieg mit unseren Nachbarn zu treiben können wir uns Marschälle, Kleriker, Kaufleute, Diplomaten und Spione hinzuholen.

    Insgesamt stehen uns 200 verschiedene Königreiche aus Europa, Nordafrika und Teilen Asiens zur Wahl. Hier wird auch berücksichtigt, wie sich die Fürstentümer im Laufe der Jahre zu anderen Königreichen zusammenschlossen und Grenzen veränderten. Je nach Startzeitpunkt passt sich daher auch unsere Weltkarte an. Neben dem Jahrhundert und der Nation können wir beim Start eines neuen Spiels aber auch vorgeben, wie man die Nationen zum Sieg führen kann und noch vieles mehr.

    Neben einem Singleplayer-Modus, indem wir nur gegen KI-Gegner antreten, gibt es auch einen Multiplayer-Modus. Hier können wir gemeinsam mit unseren Freunden oder aber auch gegen unsere Freunde um die Herrschaft in der mittelalterlichen Welt antreten.

    Die Aufgaben unserer Ritter:

    Unserer Ritter übernehmen unterschiedliche Aufgaben in unserem Reich. Allerdings können wir nicht unbegrenzt viele anheuern, da uns nur eine beschränkte Anzahl von acht Plätzen zur Verfügung steht. So können wir mit der Kombination verschiedener Klassen unseren Spielstil individualisieren und verschiedene Schwerpunkte verfolgen. Mit der Zeit sammeln unserer Ritter Erfahrung an und wir können ihnen weitere Fertigkeiten geben. So können wir zum Beispiel unseren Marschall im Nahkampf oder dem Einsatz der Kavallerie verstärken. Schon alleine das Führen unserer Truppen ist eine wirklich fordernde Aufgabe und kann dadurch, dass das Spiel als Echtzeit-Strategie aufgebaut ist, den Großteil unserer Aufmerksamkeit einnehmen. Doch zum Glück besteht auch die Möglichkeit, das Spiel zu pausieren, um so in Ruhe unsere nächsten Schritte zu planen und vorzubereiten.

    Der Marschall:

    Unsere Marschälle sind die Anführer der Armeen. Dazu müssen sie eine unserer Städte besuchen und dort Truppen aus freien Bürgern rekrutieren. Die Auswahl der Truppen ist davon abhängig, ob unsere Stadt eine Kaserne besitzt und wie diese ausgebaut ist. Insgesamt verfügt jeder Marschall über acht Plätze für Truppen und vier Plätze für Zusatzausstattung wie Belagerungswaffen oder Verstärkungstruppen. So ausgerüstet können wir die Marschälle mit ihren Truppen entweder zur Verteidigung einer Stadt einsetzen oder in den Krieg ziehen lassen. Für letzteren sollte man dann auch die Vorräte der Truppen ebenso wie die Moral im Auge behalten.

    In die Rolle des Marschalls kann allerdings auch unser Charakter trotz seiner eigentlichen Position als Staatsoberhaupt schlüpfen. Jedoch gehen wir so auch ein sehr großes Risiko im Falle einer Niederlage ein.

    Der Diplomat:

    Doch manchmal werden die entscheidenden Duelle gar nicht auf dem Schlachtfeld geführt. Hier kommt unser Diplomat zum Einsatz. Er kann unsere Beziehungen zu anderen Königreichen weiter vertiefen und sogar Ehen für unsere Kinder arrangieren. Wenn wir die Diplomatie geschickt einsetzen, können wir eine Pufferzone rund um unser Königreich einrichten und auch auf diesem Wege eine entscheidende Position in der Spielwelt erreichen.

    Der Kaufmann:

    Für ein politisch und wirtschaftlich erfolgreiches Königreich bedarf es auch an Handel mit anderen Nationen. Wenn wir mit einem Königreich einen Handelsvertrag geschlossen haben, können wir einen unserer Kaufleute entsenden, damit dieser die Handelsbeziehungen vertieft. Schon alleine dies sorgt für einen stetigen Goldstrom in unsere Staatskasse. Darüber hinaus können für uns auch spezielle Handelsverträge winken, mit denen wir die Staatskasse auffüllen können.

    Der Kleriker:

    Als Mann des Glaubens kümmert er sich besonders um die spirituellen Bedürfnisse unseres Volkes. So kann er über seine Predigten die Spiritualität und auch die Kultur unserer Bevölkerung stärken. Wir können ihn aber auch entsenden, um rebellierende Provinzen wieder einzugliedern.

    Der Spion:

    Geheimdienstaufklärung ist eine der zentralsten Dinge in etwaigen Feldzügen oder kann selbige auch verhindern. Wir können ihn entsenden, um ein Königreich zu infiltrieren und so Infos über die Truppenbewegungen starten. Ebenso können wir Zwietracht zwischen den Ländern sägen und auch andere Dinge erledigen.

    Das Spielprinzip:

    Wie bereits erwähnt, ist Knights of Honor II: Sovereign ein Echtzeit-Strategie-Titel. Somit laufen die Aktionen aller Spieler parallel ab und für müssen stetig die Grenzen unseres Königreichs im Auge behalten. Aber da wir die Spielgeschwindigkeit anpassen und auch pausieren können, haben wir zumindest so die Möglichkeit uns etwas Bedenkzeit zur verschaffen. So können wir uns in Ruhe mit dem Ausbau der Stände oder Anpassungen bei unseren Rittern befassen.

    Gespielt wird fast vollständig in der Kartenansicht. Hier sehen wir die Bewegung von unseren oder den gegnerischen Einheiten, dargestellt durch den jeweiligen Anführer. Aber auch rund um unsere Städte ist etwas Bewegung zu sehen. Die Städte und Ortschaften werden abhängig von Größe und den errichteten Gebäuden stilisiert dargestellt. Was wir jedoch betreten können, ist das Schlachtfeld. In unseren Städten können wir zum einen Gebäude errichten und verbessern, wir können dort aber auch unsere Truppen verstärken (sieh Abschnitt „Der Marschall“). Die so aufgebauten Truppen können wir nun, wie man es aus anderen Spielen auch kennt, zu verschiedenen Punkten auf der Karte reisen lassen. Die Aktionen unserer anderen Ritter können wir auswählen, indem wir diese über ihr Porträt anwählen.

    Mit Blick auf die verschiedenen Ressourcen ist das Spiel nicht ganz so komplex aufgebaut. Unsere zentralen Ressourcen sind Nahrung und Gold. Aber auch für den Handel gibt es eine beschränkende Ressource, sodass wir uns gut überlegen müssen, mit wem und in welcher Form wir Handel treiben wollen. Es gibt auch noch weitere Ressourcen für den Bau von Gebäuden, aber wir haben hier nicht die klassischen Ressourcen Holz, Stein, Erze und weitere, die wir erst in komplexen Produktionsketten verarbeiten müssen. Vergleichbar mit der Civilization-Reihe und nicht wie in Anno oder Age of Empires.

    Insgesamt ist das Spielprinzip gut zu erlernen und verhältnismäßig übersichtlich ausgeführt. Hier muss man keine Stunden investieren, um alle wichtigen Abläufe zu verstehen.

    Der Start ins Spiel:

    Was sich nicht ganz so leicht gestaltet, ist der eigentliche Start ins Spiel. Denn wenn wir ein neues Spiel beginnen, ist unsere Ausgangssituation deutlich schlechter, wie die der anderen Nationen. All unsere Nachbarn verfügen über gut ausgerüstete Armeen. Die einzigen Truppen, die wir aufstellen können, sind zunächst einfache Bauern. Auch unsere Städte verfügen nur über eine Minimalausstattung und wir verfügen auch noch über keinen einzigen Ritter. Für einen Strategie-Titel gehört es sich natürlich, dass wir unsere Gebäude selber aufbauen und unsere Truppen selber aufstellen müssen, doch ist es bei den meisten Titeln so, dass alle Parteien in etwas gleich starten. Hier ist es so, als würde man auf einem vorher ungenutzten Flecken Erde einen neuen Staat beginnen, während rund um einen herum alle Nationen bereits weit vorangeschritten sind. So ist der Start in eine neue Spielrunde sehr frustrierend, denn wenn ein Verbündeter um Unterstützung in einem Kampf bittet, kann man dem kaum nachkommen, da man erstmal darauf konzentriert ist, das eigenen Königreich auszustatten.

    Bei unserer ersten selber gesteuerten Schlacht zeigte sich der Computergegner wenig intelligent und die Kavallerie samt Anführer rannte ohne Deckung der weiteren Truppen direkt auf unsere Speerkämpfer zu. Trotz deutlicher Unterzahl konnten wir so problemlos gewinnen. Hier scheint es mit Blick auf die KI durchaus noch Verbesserungsbedarf zu geben.

    Grafik und Sound:

    Optisch ist das Spiel besonders auf der Weltkarte hübsch anzusehen. Alles ist in Bewegung und mit vielen Details dargestellt. So bewegen sich nicht nur unsere Truppen auf der Weltkarte, wir sehen auch Menschen, die von einem Ort zum anderen wandern und alle Orte sind über Wegenetze miteinander verbunden. Die verwendeten Texturen sind hier auch sehr fein gefertigt.
    In den Schlachten sind besonders die nachgebildeten Siedlungen mit Gebäuden und Bewohnern detailliert dargestellt. Auf den freien Flächen sind die Texturen jedoch stellenweise sehr grob und wiederholend.

    (BIldquelle: THQ Nordic)

    Die Sprachausgabe von Knights of Honor II: Sovereign ist in Deutsch verfügbar. Jedoch umfasst diese nur kurze Hinweise, man kann sich hier keinen Text vorlesen lassen.

    Fazit:

    In unserem Test zeigt sich Knights of Honor II: Sovereign als Strategie-Titel, der einem viele Wege offen lässt. Egal ob wir im Hintergrund die Fäden ziehen wollen, die Welt mit unserer Handelsmacht anführen oder doch militärisch unterjochen wollen, das Spiel ermöglicht eine Vielzahl unterschiedlicher Herangehensweisen. Die Spielwelt ist sehr umfangreich aufgebaut und entspricht dabei den historischen Grenzen im Wechsel der Jahrhunderte. Wichtig ist jedoch, dass man zu Beginn mit Ruhe und Bedacht das eigene Fürstentum zunächst stärkt und aufrüstete, bevor man sich den kriegslüsternen Nachbarn anschließt oder gegenüber stellt.

    Die PC-Version von Knights of Honor II: Sovereign wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Quelle: Offizielle Webseite

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.