Jo, Ho, Ho und ne Buddel voll Rum! Was gibt es Schöneres, als mit einem mächtigen Piratenschiff die Weltmeere unsicher zu machen? Dem Traum vom legendären Piraten kann man in King of Seas sehr nahe kommen. Wie so oft ist allerdings aller Anfang schwer, wie unser Test zu King of Seas zeigt.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Für diesen Test spielten wir King of Seas auf Playstation und PC.
Story
Bis wir den Status eines Guybrush Threepwood mächtigen Piratens erlangen, dauert es logischerweise aber eine ganze Weile. Im Grunde ist der Einstieg in King of Seas sogar ziemlich genau konträr zum Piratendasein. Denn als Thronfolger (oder wahlweise auch -folgerin) wurden wir mit völlig anderen Grundwerten erzogen. Die Piraten, das sind die Schurken der Spielwelt, vor denen nichts und niemand sicher ist. Wir selbst stehen im Zeichen der Royal Navy und sollen in weiter Zukunft einmal die Thronfolge des Königs der sieben Weltmeere antreten.
Eigentlich. Denn völlig unverhofft trifft ein mächtiger Voodoo-Zauber den König und streckt diesen nieder. Blöderweise befanden wir uns gerade auf einer eigentlich ereignisarmen Mission, während sich Chaos in der Hauptstadt King’s Fortress breit macht. Und so dauert es nicht lange, bis die Berater des verstorbenen Königs uns selbst in den Fokus rücken. In der völligen Überzeugung, wir selbst hätten den Zauber veranlasst um den König zu beseitigen, werden wir auf offener See gestellt und schlussendlich auch samt Crew und Schiff versenkt.
Glücklicherweise werden wir von vorbeiseegelnden Piraten aufgefischt und gerettet. Und in den folgenden Wochen und Monaten dreht sich das Weltbild von Prinz Luky (oder der weiblichen Marylou) um satte 180 Grad.
Ruder hart Steuerbord!
Tja, aber wer steckt denn nun hinter dem feigen Attentat auf den König? Genau das gilt es herauszufinden. Das Ziel also klar vor Augen liegt es an uns, wie wir es angehen.
Sowohl Gameplay, als auch die Kamera rücken unser Schiff stets in den Fokus des Geschehens. Der Blick erfolgt aus der isometrischen Draufsicht. Zunächst müssen wir uns noch mit einer kleinen Schaluppe begnügen, die zwar mehr schlecht als recht agiert, für den Start ins Piratendasein aber ihren Zweck erfüllt. Bewaffnet mit nur drei Kanonen zu jeder Schiffsseite trotzen wir den ersten, leichten Gefahren und lernen die Steuerung kennen. Grundsätzlich besitzt jedes Schiff mehrere Segel, die in drei Stufen gesetzt werden können. Je nach Windrichtung, dargestellt durch einen Pfeil auf dem Kompass, setzt man diese dann möglichst geschickt, um an Fahrt zu gewinnen oder die Geschwindigkeit eben zu drosseln. Gesteuert wird mit dem Stick, während die Back- bzw. Steuerbordbewaffnung mit dem Trigger der jeweiligen Seite der Schultertasten abgefeuert werden. Diese doch recht simple Art der Steuerung hat man recht schnell verinnerlicht, wobei sie nicht ganz ohne ist. Speziell am PC, worauf wir zu einem späteren Zeitpunkt weiter unten nochmals eingehen.
Später im Spiel wird die Steuerung noch dadurch verfeinert, als dass wir unterschiedliche Skills einsetzen können. Magische Elemente wie Unsichtbarkeit und Zauberei, aber auch nützliche Zusatzwaffen, wie z.B. der im Nahkampf sehr dienliche Flammenwerfer, kommen über das Steuerkreuz zum Einsatz. Je nach Schiffstyp sind die Skills entsprechend sinnvoller und/oder auch stärker.
Egal, ob Schaluppe, Galeone oder Fregatte: Jedes Schiff verfügt über drei Anzeigen, die den Status widerspiegeln. Die Segel geben an, wie fix wir auf dem Gewässer unterwegs sein können. Die Besatzung garantiert den effizienten Einsatz unserer Bewaffnung, während der Rumpf die HP anzeigen. Im Grunde sollte man immer darauf achten, dass alle Werte möglichst im grünen Bereich sein, denn sonst gerät das Abenteuer schnell in die Schieflage. Da man immer längere Zeit mit einer Schiffsklasse unterwegs ist, lohnt sich ein Blick auf die Stats des Wasserfahrzeugs. Diese generischen Unterrubriken (beispielsweise Panzerung) können in den Häfen angepasst und hochgestuft werden.
Prozedurale Welt
Einen Großteil des Spielspaßes machen die Seegefechte aus, besonders dann, wenn man schon über das ein oder andere Upgrade verfügt. Kombinationen aus Kanonenschlägen, Riesenhai-Angriffen und abschließendem Feuerwerk mit ordentlichem AOE-Schaden funktionieren allesamt hervorragend. Es erfordert ein wenig Eingewöhnung, bis man mächtige Kombinationen so beherrscht, dass sie enorm wuchtig sind und nahezu jeden Gegner in die Knie zwingen. Dazu kommen auch immer wieder zufällige Ereignisse, die das Spielgeschehen durchweg auflockern.
In King of Seas gibt es keinen vorgeschriebenen Weg, den man einschlagen muss. Jegliche Handlung obliegt dem Spieler und der Spielerin. Legt man Wert auf spannende Kämpfe zur See, dann levelt man entsprechend starke Schiffswerte und Fähigkeiten hoch. Andererseits kann man auch primär als Händler agieren, was einen völlig anderen Skillzweig verlangt.
Der Handel ist ein Kernelement im Spiel und bedarf einiger Kenntnisse der Häfen. Die unterschiedlichen Waren kosten quer über die Map verstreut eben auch unterschiedlich viel Gold, so dass hier ein kluges Händchen (neben dem passenden Kleingeld) notwendig ist. Mit der Zeit bekommt man ein Gespür dafür, was ein guter Wert für Ware XY ist. Idealerweise kauft man natürlich hier günstig ein, um es dort teuer zu verkaufen. Die Portokasse wirds freuen.
Und ja, man kann sich durchaus in diesem Spiel verlieren. Dadurch, dass es keine Vorgaben gibt, wann man welchen Job zu erledigen hat, kann man buchstäblich dorthin segeln, wo einen der Wind hinträgt. Irgendwie ist man immer auf der Suche nach frischen Gold und so sucht man sich dann genau die Aufträge aus, die einem zusagen. Und so segelt man man zwischen den Häfen umher, macht unterwegs Jagd auf prächtige Beute, durchsucht Schiffwracks und zerlegt nebenbei noch die ein oder andere Schaluppe einfach selbst. Nach anfänglichen Schwierigkeiten sucht man wie von selbst den Nervenkitzel und stellt sich später ganzen Gruppen von Gegnern. Einzig die Kämpfe ums Befestigungsanlagen hätten ein wenig spannender ausfallen dürfen. Hier reicht es meist, wenn man die Hit & Run Taktik nutzt: Hinfahren, ein, zwei Salven abfeuern und wieder fix weg aus dem Zielradius. Wiederholung und voilà!
Ein kurzer Blick auf die PC-Version
Grafisch unterscheidet sich das Spiel hier nicht von der Konsolen Version.
Es läuft flüssig, hatte in unserem Test keine Framedrops, aber auch keine Vorteile durch die doch knackigere Hardware als im Konsolenspieltest.
Ein Wort zur Steuerung:
Es wird PC-Spielern direkt der Anschluss eines Kontrollers empfohlen. Dieser Empfehlung können wir uns nur anschließen. Denn für eure Maus gibt es keinerlei Funktion. Weder in den Menüs noch auf den Seefahrten. Man zwingt euch stattdessen in einen recht unnatürlichen Spagat an der Tastatur. Das macht sich besonders in den Häfen bemerkbar. Q und E zum Durchschalten der Menüs, die Pfeiltasten für auf und ab, A und D für links und rechts, Enter zum bestätigen und teilweise kommen noch die Zahlen 1 und 2 hinzu.
Unterm Strich ist das Spiel zwar mit Kontroller am PC spielbar, aber hat man nur eine Tastatur zur Verfügung bleibt direkt ein großer Teil des Spielspasses auf der Strecke. Sehr schade.
Fazit
Christoph:
King of Seas ist ein wirklich unterhaltsames Piratenspiel, das ich so nur bedingt auf dem Schirm hatte. Das Piratendasein versprüht erstaunlich viel Charme und ein so gutmütiges und leichtgängiges Spiel tut dann sein Übriges dazu, dass man die Zeit vergisst. Bereits nach dem Tutorial öffnet sich eine enorm große Spielwelt, die alle Freiheiten zum Tun und Lassen öffnet. Grafisch und technisch ist King of Seas sicherlich ein Kompromiss, um auf allen Plattformen flüssig zu laufen. Optisch passt jedoch alles und der Sound untermalt stets passend.
Roland:
Wenn auch nicht direkt „Segelflair“ aufkommen mag bei mir, so hab ich mich in dem Spiel doch gut verlieren können. Gerade die immer wieder neu gestaltete Map macht jede Spielseason noch einmal zu einem neuen Abenteuer. Wer hier nicht aufpasst verbringt schnell den gesamten Abend damit alle möglichen Nebanmissionen und -aktionen durchzuführen. Da vergeht die Zeit schneller als einem lieb ist.