Rund zwei Jahre nach dem Geheimtipp „King Arthur: Knight’s Tale“ erscheint mit „King Arthur: Legion IX“ das nächste Taktik-Rollenspiel aus der Schmiede der NeocoreGames. Wir haben uns das Spiel in der Redaktion von Game2Gether genauer angeschaut und verraten euch, worum es in Legion IX geht und wie gut sich das Ganze spielt.
Story: Die Legion IX erobert Avalon
„King Arthur: Legion IX“ spielt in Avalon, dem mythischen Ort der Artussage. Spieler begleiten den untoten Gaius Julius Mento, einen gefallenen Helden und Anführer der namensgebenden neunten Legion. Ursprünglich hatte die Armee aus Zombie-Römern das Ziel aus der Unterwelt des Tartarus auszubrechen. Bei ihrem Marsch wurde die Legion jedoch getrennt und Gaius Julius Mento strandet mit seinen zwei Begleitern Plutonus Nerva und Octacius Remus in Avalon.
Nach anfänglicher Verwirrung schmiedet Mento einen neuen Plan – die Gründung eines unsterblichen Roms in Avalon. Doch dazu muss er zunächst seine Legion erneut versammeln. Während der Geschichte werden die Spieler immer wieder vor moralische Entscheidungen gestellt, die den Verlauf der Geschichte bedingt beeinflussen.
Leider ist das Storytelling keine große Stärke des Spieles. Die Geschichte wirkt flach und stellenweise etwas zusammenhangslos. Ob das daran liegt, dass das Spiel eigentlich als DLC für „King Arthur: Knight’s Tale“ angedacht war, lässt sich nicht sagen, dennoch hätte etwas mehr Tiefe den Abenteuern der neunten Legion gut getan.
Die Story des Spiels erstreckt sich über 15 Missionen, in denen Spieler in sich geschlossene Bereiche Avalons erkunden und eine römische Kolonie aufbauen. Insgesamt ist man mit der Geschichte rund 20 bis 30 Stunden beschäftigt. Wer danach noch nicht genug hat, kann sich im End-Game Modus weiteren Herausforderungen stellen, welche den Spieler weitere 20 Stunden beschäftigen können.
Gameplay: Spannende Kämpfe
Die Schwächen der Geschichte kann das Gameplay jedoch zum Teil ausgleichen. Aus der Vogelperspektive steuern Spieler Gaius Julius Mento durch die Areale und erledigen Missionen sowie kleinere Nebenaufgaben.
Die Kämpfe sind rundenbasiert. Angriffe, Fähigkeiten, Gegenstände oder Bewegungen erfordern den Einsatz von Aktionspunkten (AP), die jedem Charakter in unterschiedlichen Mengen zur Verfügung stehen. In den meisten Kämpfen sehen sich Spieler mit einer Übermacht konfrontiert, was gerade auf den höheren Schwierigkeitsgraden eine taktische Herangehensweise benötigt.
Seine Kämpfer zu Beginn gut zu verteilen, Deckungen zu nutzen und seine Gegner zu flankieren, ist essenziell, um erfolgreich vom Schlachtfeld zu gehen.
Für den Abschluss von Missionen und Kämpfen erhalten die Helden der neunten Legion Erfahrungspunkte, mit denen sich neue Fähigkeiten und passive Boni freischalten lassen. Zudem können Spieler Ausrüstung und Artefakte sammeln, um die Kämpfer weiter zu verbessern.
Technik
Optisch macht „King Arthur: Legion IX“ einen soliden Eindruck. Avalon ist detailliert gestaltet und lädt zum Erkunden ein. Die Areale sind abwechslungsreich, von dichten Wäldern mit vereinzelten Dörfern bis hin zu verwinkelten Städten ist wirklich alles dabei. Auch die Effekte im Kampf sind sehr gut umgesetzt und setzen vor allem die mächtigen Spezialfähigkeiten entsprechend in Szene.
Getestet wurde das Spiel sowohl auf dem PC als auch auf dem Steam Deck. Und auch auf Valves Handheld läuft das Spiel weitestgehend ohne Ruckler auf niedrigen bis mittleren Einstellungen. Eine offizielle Verifizierung gibt es derzeit nicht. Leider traten während unseres Reviews auf beiden Plattformen vereinzelte Abstürze auf.
Diese Bugs sollten mit kommenden Patches jedoch behoben werden.
Wer den untoten Römern bei ihrer Quest helfen möchte, sollte auf dem PC folgendes mitbringen:
Minimale Systemanforderungen
- Betriebssystem: Windows 10 64-bit
- Prozessor: AMD FX 4350, Intel Core i5-4690
- Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
- Grafik: AMD Radeon R9 280X, NVIDIA GeForce GTX 780
- Speicherplatz: 39 GB
Empfohlene Systemanforderung
- Betriebssystem: Windows 10 64-bit
- Prozessor: Ryzen 5 1500X, Intel Core i7-4770k
- Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
- Grafik: AMD Radeon RX 580, NVIDIA GeForce GTX 1060
- Speicherplatz 39GB
Ton
Im Sounddepartment liegt die wohl größte Schwäche von „King Arthur: Legion IX“ – die Synchronisation. Die Synchronsprecher klingen leider allesamt sehr monoton und lustlos, was es bei dem ohnehin schon durchwachsenen Writing noch schwerer macht, in die Geschichte einzutauchen. Das Spiel ist in Englisch vertont, bietet jedoch Texte in insgesamt 9 Sprachen an, darunter auch deutsch.
Die Musik ist wiederum gelungen. Die seichten Klänge während der Erkundung der verschiedenen Areale unterstreichen die Mystik die Avalon umgibt. Während der Kämpfe zieht das Ganze dann deutlich an. Auch die Effekte der Fähigkeiten hören sich allesamt gut an.
Fazit
„King Arthur: Legion IX“ ist ein schwieriger Fall. Spielerisch macht es durchaus Spaß und bietet auch genug taktische Tiefe, jedoch reißen die flache Geschichte und vor allem die lieblose Synchro das Ganze nach unten. Wer auf der Suche nach einen gut erzählten Story-RPG ist, sucht an dieser Stelle besser weiter. Wer jedoch einfach Lust auf ein paar fordernder Taktik-Schlachten hat, der sollte einen Blick riskieren.
Neugierig? Anbei haben wir den aktuellen Trailer für euch:
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Wir bedanken uns bei NeocoreGames für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys, eine Einflussnahme seitens der Entwickler ist nicht erfolgt.