How 2 Escape – Test

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    How 2 Escape möchte die beiden erfolgreiche Konzepte Escape-Room und Videospiel miteinander verbinden. Wer wie wir Lust auf ein kooperatives Erlebnis der besonderen Art hat, der sollte unbedingt weiter unseren Test von How 2 Escape lesen!

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    Für diesen Test spielten wir How 2 Escape auf Playstation 5

     

    Erfolgskonzept Escape-Room

    Viele von euch haben sicherlich schon Erfahrung(en) mit Escape Rooms gemacht. Wer es nicht kennt, dem sei es kurz erklärt:

    Gemeinsam mit Freunden befindet ihr euch in einem oder mehreren Räumen und müsst in einer definierten Zeit wieder heraus finden. Dazu sind überall Hinweise und Rätsel versteckt, die ihr gemeinsam lösen müsst. Nur mit Teamarbeit und gemeinsamer Kombinationsgabe könnt ihr es innerhalb der Zeitvorgabe schaffen, das komplette Rätsel zu lösen.

    Im echten Leben machen solche Escape-Rooms unglaublich viel Spaß und schärfen die Sinne. Mittlerweile bietet jede kleinere Stadt solche Erlebnisstunden an und in Spielwarengeschäften tummeln sich ähnliche Brett- und Kartenspiele. Für Zockerinnen und Zocker gesellt sich nun noch eine virtuelle Variante mit How 2 Escape dazu.

    Vorweg sei euch gesagt, das How 2 Escape eine reine Koop-Erfahrung ist. Ihr könnt das Spiel nicht alleine spielen, ihr benötigt also zwingend eine zweite Person, ansonsten werdet ihr keinen Spaß haben. Es ist aber kein klassisches Koop-Spiel, bei dem ihr gemeinsam auf der Couch sitzt und im Splitscreen daddelt. In How 2 Escape solltet ihr, um die volle Rundum-Erfahrung zu bekommen, euch räumlich getrennt voneinander aufhalten. Denn während ein Spieler vor der Konsole hockt, spielt der oder die andere vom Smartphone aus. Ihr habt also jeweils eine komplett asymmetrische Spielerfahrung.

     


    Zum Spielen benötigt ihr eine App, die für Android und Apple im jeweiligen Store für euch kostenlos zum Download parat steht. Am PC könnt ihr euch die Demo über Steam besorgen.


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    Gefangen im Zug

    Im Spiel übernimmt einer von euch Emy, der andere Johann. Emy befindet sich eingesperrt in einem Zug, der verdammt schnell unterwegs ist. Die einzige Möglichkeit, die Todesfahrt zu stoppen, ist der Bremshebel ganz vorne am Zug. Um dorthin zu gelangen, benötigt sie die Hilfe ihres Bruders Johann, der mit ihr via Handy kommunizieren kann. Nur gemeinsam werden die beiden es schaffen, die Waggons gespickt mit Rätseln und Fallen innerhalb des Zeitlimits hinter sich zu lassen.

    Das Ganze spielt sich sehr kommunikativ. Das ist logisch, seht ihr doch nicht, was der bzw. die jeweils andere sehen. Ihr müsst also stets beschreiben, was gerade so vor euch liegt. Beispielsweise stoßt ihr in einem Raum auf unterschiedliche Zahlen, die sich zu einem Code ergänzen, mit dessen Hilfe ihr dann wiederum ein Item öffnen könnt. Und das funktioniert eben auch nur gemeinsam, während Spieler 1 die Zahlen durchgibt und Spieler 2 dann am Handy die Kombination ertüftelt.

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    3 Screenshots aus der Begleiter-App am Smartphone

     

    Es ist tatsächlich so: Kommunikation ist hier das einzig wirksame Mittel, um zu gewinnen. Idealerweise trennt ihr euch dabei räumlich, sonst macht das Ganze nur halb so viel Spaß.

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    Kommunikation ist alles

    Wenn wir an dieser Stelle zu sehr ins Detail gehen, dann verraten wir euch Dinge, die ihr selbst erleben sollt. Spoilern wollen wir schließlich keinesfalls! Damit ihr dennoch eine Idee vom Spielablauf bekommt, geben wir hier mal eine kleine Sequenz des ersten Waggons wider:

    Spieler A saß im Wohnzimmer vor der Konsole, Spieler B in einem anderen Zimmer der ersten Etage samt Smartphone. Die Türen waren zu, niemand konnte den jeweils anderen sehen und hören. Spieler A erwachte in einem engen Raum des fahrenden Zuges. Da das Spiel im Grunde keinerlei Anleitung bietet, war die Verwirrung zunächst ziemlich groß. Was soll ich hier tun? Spieler B meinte dann, dass man auf dem Handy etwas mit Zahlen lösen muss. Zahlen? Moment, Spieler B hat eben beim Umherschauen tatsächlich eine Zahl erspäht. Später tauchten dann noch drei weitere Zahlen auf. Spieler B gab diese in der App ein und siehe da, er konnte nun in einer Art Kamera-Ansicht ebenfalls genau den gleichen Raum erkennen wie Spieler A.

    Was nun? Wir wussten zunächst nicht weiter. Hätten wir unseren obigen Leitsatz „Kommunikation ist alles“ schon beim ersten Spielen beherzigt, dann wären wir deutlich flotter gewesen. Also dann, wir suchten beide das Zimmer ab und dabei fiel uns auf, dass wir gar nicht das gleiche Bild gezeigt bekommen. Diverse Unterschiede bemerkten wir und genau das war der Punkt: Das zweite Rätsel war also eine Fehlersuche. Nachdem wir auch dieses Rätsel gelöst hatten, erhielten wir einen Symbolcode, mit dem wir uns dann weiter auf in den nächsten Waggon machten.

    Und dabei belassen wir es, denn zu viele Rätsel wollen wir natürlich nicht erklären. Ihr könnt erahnen, worauf das Ganze hinausläuft. Nur so viel: Die Rätsel werden knackiger, sie werden länger und sie werden auch weniger offensichtlich.

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    Technik

    How 2 Escape bietet eine zweckmäßige Grafik in Cell-Shader Optik. Man merkt, dass diese inzwischen in die Jahre gekommen ist, was für diese Art von Spiel allerdings überhaupt kein Problem darstellt. Sie ist zweckmäßig und, was viel wichtiger ist, sie ist sogar ausgesprochen gut, um Objekte klar voneinander abzutrennen. Das ist mitunter auch nötig, denn so mancher Rätselgegenstand will schließlich erst von euch entdeckt werden.

    Verbindungsprobleme hatten wir in unseren Sessions übrigens keine. Konsole und Smartphone befanden sich im gleichen WLAN und die Kommunikation hat ausgezeichnet funktioniert.

    Einen sonderlich hohen Wiederspielwert kann How 2 Escape leider nicht bieten. Die insgesamt sieben Räume sind immer identisch, wenn ihr sie nochmals spielen wollt. Lediglich die Kombinationsrätsel bestehen aus anderen Zahlen oder Symbolen.

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    Fazit

    How 2 Escape bringt ein spannendes Konzept auf Konsole, PC und Smartphone. Die asymmetrische Herangehensweise ist frisch und hat wirklich Spaß gemacht. Wer Freude an Rätseln und Kopfnüssen hat, der sollte sich schnell einen Freund oder eine Freundin schnappen und selbst in den Zug einsteigen.

    Leider ist das Spiel mit rund 7h recht kurz und mitunter liegen Teillösungen zu offensichtlich auf der Hand. Core-Gamer werden hier deutlich weniger Spaß haben als Casuals, die dafür allerdings um so mehr. How 2 Escape ist eines der Spiele, die man hervorragend mit Verweigerern von Videospielen locken und begeistern kann. Und wer jetzt noch ein Faible für Escape-Games hat, der darf ab sofort im Store der Wahl zuschlagen!

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur