Horizon Forbidden West – Test/Review

    In Horizon Forbidden West können wir nun den Verbotenen Westen in der Postapokalypse von Horizon erkunden. Mit dem ersten Teil names Horizon Zero Dawn hat der niederländische Entwickler Guerilla Games seinen bislang größten Erfolg landen können. Horizon Forbidden West ist exklusiv für die PlayStation 4 und PlayStation 5 erschienen, getestet haben wir die Version für die PlayStation 5.

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    Die Welt von Horizon:

    Gut eintausend Jahre in der Zukunft finden wir uns in einer postapokalyptischen Welt wieder. Denn in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts wurde die Menschheit von der Faro Plage ausgerottet und der Planet wurde unbewohnbar. Als das Ende absehbar war, entwickelte die Wissenschaftlerin Elisabet Sobeck im Zero-Dawn-Projekt die Gaia-KI, deren Aufgabe es war, den Planeten mittels Terraforming wieder bewohnbar zu machen und so das Überleben der Menschheit zu sichern. Das Projekt war erfolgreich und so finden wir uns auf einer neuen Version der Erde wieder. Bewohnt wird die Erde nun auch von Roboter-Tieren, deren Aufgabe es ist, das Ökosystem zu schützen.

    Da das sogenannte Apollo-Archiv verloren ging, war die neue Menschheit ohne Kenntnisse über die Errungenschaften der Vergangenheit und so leben die Menschen wieder in Stämmen, ähnlich wie in der Steinzeit.

    Einer dieser Stämme ist der Stamm der Nora, dem die Titelheldin Aloy angehört. Doch sie wurde als Kind vom Stamm verstoßen, da niemand zu diesem Zeitpunkt wusste, woher sie eigentlich stammt. Mittlerweile ist klar, dass sie ein Klon der Erschafferin des Gaia-Systems ist, das Terraforming-Programm, das das Leben auf der Erde sicherte. In dem Moment, in dem sich das Gaia-System zerstören musste, wurde sie erschaffen, um dieses zu einem späteren Zeitpunkt wiederherstellen zu können.

    Auf in den Westen:

    Nachdem die Spielwelt in Horizon Zero Dawn im zukünftigen Colorado und Utah angesiedelt war, geht es nun westwärts, von Nevada bis in das Kalifornien des 31. Jahrhunderts. Auch dieses Mal gibt es wieder den ein oder anderen bekannten Ort, den man im Spiel wiedererkennen kann. Die Welt sieht sich mit einer neuen Bedrohung konfrontiert. Es ist anscheinend zu einer (neuen) Störung des Terraforming-Systems gekommen und die Welt wird von einer mysteriösen Seuche bedroht. Daher macht sich Aloy, sie war auch Hauptcharakter im ersten Teil, auf die Suche nach einem Backup des Gaia-Systems. Um so die KI, die das Terraforming-System überwacht hatte, zu reaktivieren. Auf der Suche danach erfahren wir viel über die Geschehnisse vor der Faro Plage.

    Der Einstieg ins Spiel:

    Beim Start eines neuen Spiels können wir natürlich zunächst einmal den Schwierigkeitsgrad einstellen. Dazu gibt es noch eine weitere Option, denn man kann auswählen, ob man Markierungen für Ziele haben möchte oder ob man lieber frei seinen Weg suchen möchte. Einen Charakterdesigner gibt es hier natürlich nicht, denn mit Aloy steht der Hauptcharakter des Spiels natürlich schon fest.

    Natürlich wird zu Beginn des Spiels zunächst einmal das Gameplay und die Steuerung erläutert. Da Aloy im Prolog zunächst von Varl begleitet wird, ist dieser Abschnitt sogar sehr elegant in die Story integriert, denn sie statt ihn auch mit einem Fokus aus und muss im daher natürlich dessen Bedienung erläutern. Die Erläuterungen und das Kennenlernen der Steuerung sind dabei nahtlos in die Story integriert.

    Insgesamt lernen wir während der Einführung auch einige Dinge über die Hintergrundstory, einmal zurzeit vor der Faro Plage, aber auch dazu, was nach den Ereignissen von Horizon Zero Dawn passiert ist.
    Aber auch nach Abschluss des Prologs lernen wir noch einige neue Funktionen und Mechaniken kennen. Diese werden uns aber weiterhin aller erläutert.

    Gameplay:

    Die eigentliche Steuerung mit Laufen, Ducken, Springen, Klettern usw. ist sehr intuitiv und leicht zu erlernen. Etwas Übung benötigt teilweise der Einsatz des Greifhakens. Denn, wenn man diesen nutzt, um sich irgendwo hochzuziehen, kann man während dessen sich kurz fallenlassen und einen Sprung vollführen, sodass man noch höher hinauskommt. Hier gilt es natürlich das passende Timing zu erlernen.

    Wenn wir Dialoge mit NPCs führen, haben wir die Möglichkeit Fragen zu stellen und so weitere Informationen zu erhalten. Stellenweise gibt es auch die Möglichkeit gewisse Entscheidungen zu treffen, und zwar bei der Art, wie wir auf manche Fragen reagieren.

    Wie für ein Rollenspiel üblich, findet sich natürlich auch in Horizon Forbidden West ein Talentbaum. Hier haben wir unterschiedliche Talentbäume zur Auswahl, in denen wir unsere Fertigkeitspunkte verteilen können. Die Talente bauen aufeinander auf, sodass wir für bestimmte Fähigkeiten zunächst erstmal andere erlernen müssen. Durch die große Auswahl an Talentbäumen kann man hier den Charakter sehr flexibel anpassen.

    In der Spielwelt dienen uns Lagerfeuer als Speicherpunkt und auch als Ausgangs- und Zielort für das Schnellreisesystem. Auf diesem Weg können wir uns einige Wege ersparen, denn wir müssen ja schließlich laufen.

    Unser Equipment und unsere Waffen können wir nach und nach verbessern. Die dafür benötigten Materialien finden wir in der Spielwelt, indem wir verborgene Schätze plündern, die Gegenstände direkt einsammeln oder die Maschinen jagen. So können wir uns auch noch zusätzlich hilfreiche Dinge wie Sprengfallen herstellen. Auch unsere Taschen können wir verbessern, sodass wir hier Platz für mehr Gegenstände schaffen können.

    Natürlich konnten wir hier nur einen kurzen Einblick in das Gameplay geben, denn hier gibt es noch viel mehr Möglichkeiten.

    Kampfsystem

    Etwas mehr Übung benötigt das Kampfsystem, denn dieses ist durchaus recht komplex gestaltet. Zunächst einmal besitzen wir eine Nah- und Fernkampfwaffe, können unser Arsenal aber durch Spezialwaffen, wie eine Schleuder für Kugeln mit Vereisungseffekt erweitern. Dazu verfügen wir auch über Sprengfallen, mit denen wir Gegner zum Beispiel in einen Hinterhalt locken können. Im Nahkampf stehen uns über den Controller zwei verschiedene Angriffe zur Verfügung, ein leichter und ein schwerer. Bei letzterem können wir den Angriff auch aufladen, um so erhöhten Schaden zu verursachen.
    Für den Fernkampf müssen wir zunächst das Zielen aktivieren. Hierbei macht es auch einen Unterschied, wie stark wir unseren Bogen spannen. So können wir den Schaden unserer Angriffe variieren. Während wir zielen, können wir in einen Konzentrationszustand wechseln. In diesem vergeht die Zeit etwas langsamer, wir zielen etwas genauer und können so den Gegner leichter gezielt ausschalten. Der Bogen ist aber auch außerhalb von Kämpfen vielseitig verwendbar. So kann man ihn zum Beispiel auch nutzen, um aus der Ferne verriegelte Leitern zu lösen.

    Neben dem offensiven Kampf können wir aber auch aus dem Geheimen raus angreifen und den Gegner ausschalten. Dazu versteckt man sich am besten im hohen Gras und bewegt sich unauffällig. In jeder Kampfsituation ist der Fokus-Scan eine große Hilfe, da man so herausfinden kann, wo die Schwachstellen des Gegners liegen. So können wir uns eine passende Taktik für den Kampf zurechtlegen. Über den Fokus-Scan können wir uns auch die übliche Laufroute des Gegners anzeigen lassen, besonders praktisch für Hinterhalte und Angriffe aus der Deckung.

    Grafik und Steuerung:

    Die Optik von Horizon Forbidden West ist wirklich hervorragend. Besonders Aloy’s wirkt so realistisch, dass man stellenweise denken könnte, sie wäre gefilmt, nicht animiert. Die Landschaft ist extrem detailliert und dank hochauflösender Texturen nahezu fotorealistisch. Dabei ist der Stil allerdings so, dass die Farben recht satt wirken, vermutlich, um der neu geschaffenen Biosphäre eine leicht andere Optik zu geben. Aloy’s Bewegungen sind geschmeidig und gleichmäßig, was besonders beim Klettern auffällt.

    Die Steuerung ist insgesamt sehr gut realisiert und die Tastenbelegung des DualSense-Controllers intuitiv zu erlernen. Besonders im Kampf sollte man allerdings bedenken, dass die beiden rechten Schultertasten grundlegend mit Nahkampfangriffen belegt sind und man die Fernkampfwaffe nur nutzen kann, wenn man zunächst mittels des linken Triggers zielt.
    Die adaptiven Trigger merkt man besonders dann, wenn wir unseren Bogen einsetzen. Je stärker wir den Bogen spannen, desto mehr spüren wir, wie Aloy gegen die Spannung anarbeiten muss.

    Fazit:

    Horizon Forbidden West ist wirklich ein optisches Meisterwerk gepaart mit einer spannenden Story und tollem Gameplay. Die Landschaften sind sehr detailliert dargestellt und wirken sehr realistisch. Aber hier stechen noch einmal die Charaktere besonders heraus, denn hier wirken die Bewegungen völlig natürlich, besonders die Gesichter wirken tatsächlich wie gefilmt.
    Das Gameplay ist wie man es bei einem Rollenspiel erwartet und bietet einem verschiedene Anpassungsmöglichkeiten. Wir können den Talentbaum sehr flexibel anpassen, unsere Ausrüstung aufwerten, neue Ausrüstung kaufen und noch vieles weiteres. Auch unsere Munition müssen wir im Auge behalten, denn unser Pfeilköcher ist nicht unendlich. Natürlich können wir aber auch diesen vergrößern.

    Diese Kombination aus Story, Grafik und den vielfältigen Rollenspielelementen ergibt wirklich eine sehr schöne Kombination. Im Vergleich zu Horizon Zero Dawn fehlt natürlich der Reiz des Neuen, sodass es hier natürlich vergleichbar weitergeführt wird.

    Die PlayStation-5-Version von Horizon Forbidden West wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Alexander Schaaf
    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.