Horizon Forbidden West Burning Shores – DLC Test/Review

    Etwas mehr als ein Jahr nach dem Release von Horizon Forbidden West (zu unserem Test) können wir den verbotenen Westen noch weiter erkunden und machen uns auf den Weg zu den Burning Shores. In den Überresten des postapokalyptischen Los Angeles warten neue Abenteuer auf Aloy. Obwohl Horizon Forbidden West sowohl für die PS5 als auch die PS4 erschienen ist, gucken PS4-Spieler nun in die Röhre, denn der DLC erscheint nur für die PS5.

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    Das Abenteuer geht weiter:

    Inhaltlich knüpft Burning Shores an die Hauptstory von Horizon Forbidden West nahtlos an. Daher ist es auch erforderlich, zunächst diese abgeschlossen zu haben. Bedeutet also, hat man die Quest „Synchronisierung“ noch nicht abgeschlossen, kann man auch den DLC nicht spielen.

    Nach dem Sieg über den Zeniths bemerkt Sylens, dass es nur elf Leichen gibt, die Zeniths aber eigentlich zu zwölft waren. Es fehlen die Überreste von Walter Londra, einem ehemaligen Raumfahrt- und Bergbaumagnaten. Die Suche nach ihm führt Aloy schließlich an den Ort des ehemaligen Los Angeles, nun eine Inselgruppe vor der neuen Küstenlinie, die sich von San Fransisco aus bis südlich von Las Vegas zieht. Unsere Spielwelt vergrößert sich so nicht unerheblich, denn die Inselgruppe hat etwa ein Fünftel der Fläche der bisherigen Spielwelt. Passend zur tektonischen Aktivität in der Gegend von Los Angeles erleben wir hier eine von aktiven Lavaströmen zerklüftete Inselwelt.

    Ob der DLC die Hauptstory von Horizon Forbidden West weiterführt oder eine ausführliche Nebengeschichte darstellt, liegt sicherlich auch etwas im Auge des Betrachters. Er ist aber genau so, wie auch das Hauptspiel, aufgebaut. Neben der Hauptmission gibt es auch noch eine Reihe von Nebenquests, die wir abarbeiten können. An diese knüpfen sich dann auch teilweise kleinere Handlungsstränge. Darüber hinaus gibt es vier neue Maschinen, neue Waffen, ein paar neue Talente und auch die in oder andere neue Spielmechanik. Unsere Flugmaschine ist auch hier ein unverzichtbarer Begleiter.

    Wir sind nicht alleine:

    Schon im Hauptspiel hatte Aloy einige Gefährten angesammelt, die sie teilweise auf ihren Missionen unterstützt haben. Dennoch hatte man hier immer das Gefühl, dass Aloy am liebsten alleine auf ihre Missionen geht. Das ändert sich im DLC, denn direkt bei unserer Ankunft in der Inselwelt lernen wir die Quen-Kriegerin Seyka kennen. Sowohl ihr Charakter als auch einige Punkte in ihrer Vergangenheit offenbaren eine große Ähnlichkeit zu Aloy. Während der gesamten Hauptmission steht sie uns zur Seite und besonders die Dialoge zwischen ihr und Aloy bringen einen großen Unterhaltungswert in den DLC. So erleben wir hier Aloy deutlich einfühlsamer, so wie wir sie nur bei Varls Tod erlebt haben.

    Umfang und Gestaltung:

    Dass wir für die Hauptstory von Burning Shores weniger Zeit einplanen müssen, als für Horizon Forbidden West an sich ist eigentlich nicht weiter verwunderlich, schließlich haben wir hier nur einen DLC, nicht ein vollständiges Spiel vor uns. Beschränkt man sich auf die Hauptmission, braucht man, je nach Spielweise, etwas weniger als 10 Stunden. Da wir natürlich auch die Spielwelt kennenlernen und die Nebenmissionen abarbeiten wollen, müssen wir realistisch mit mehr Zeit rechnen. Denn es gibt nicht nur ein paar Nebenquests zu erledigen, auch die Erkundung der gesamten Umgebung und das Auffinden verborgener Objekte bieten einen Umfang, der über dem der Hauptquests liegt.

    Damit haben wir für einen DLC einen sehr üppigen Spielumfang vor uns. Es gibt nicht grade wenige Spiele, die im Hauptspiel weniger Inhalt bieten. Was der DLC jedoch nicht schafft, ist die Spannung und Handlungstiefe des Hauptspiels zu erreichen. Dennoch bietet der DLC eine interessante Geschichte, die eine gelungene Fortführung des Hauptspiels darstellt.

    Die Ausgestaltung der Landschaft ist genau so, wie wir es vom Hauptspiel schon kennen. Flora und Fauna fallen üppig aus und sind ebenso üppig detailliert. Die Landschaft bietet ein fein gestaltetes Terrain, was sich auch unter Wasser fortsetzt. Besonders schöne Effekte bieten dabei die Lavaströme, die sich aus den Hollywood Hills ins Meer ergießen.

    Die Story:

    Inhaltlich dreht sich der DLC, wie bereits erwähnt, um den Verbleib des zwölften Zeniths Walter Londra. Da er einst ein erfolgreicher Geschäftsmann im Bereich der Raumfahrt und des Asteroidenbergbaus war, lernen wir im Verlauf des DLCs einige neue Dinge über die Vergangenheit. Aber auch am Schauplatz rund um die Überreste des ehemaligen Los Angels finden wir einige Hinweise auf Geschehnisse der Vergangenheit. Somit hilft der DLC durchaus bei einem besseren Verständnis der Geschichte rund um die Welt von Horizon Forbidden West.

    Die Geschichte der Hauptstoryline ist durchaus spannend, auch wenn das Spiel zwischen Gut und Böse natürlich teilweise auch etwas vorhersehbar ist. Eine besondere Stärke ist hierbei aber die emotionale Komponente. Denn von Anfang an macht sich eine ganz besondere Bindung zwischen Aloy und Seyka bemerklich.

    Neuerungen im Gameplay?

    Im Großen und Ganzen bleibt das Gameplay gleich, es gibt aber natürlich einige Detailneuerungen. So wird der Talentbaum um 18 neue Skills ergänzt. So gibt es im Jäger-Talentbaum zum Beispiel eine Fähigkeit, die es uns ermöglicht, uns mit dem Greifhaken an eine niedergeschlagene Maschine heranzuziehen und dabei von oben einen besonders starken Nahkampfangriff zu setzen, bei dem wir die Maschine energetisieren. Neben dem Talentbaum beeinflusst auch eine neue Waffe unsere Kampfweise, denn im Lauf des DLCs schaffen wir es eine der Zenith-Waffen zu ergattern. Hiermit können wir Gegner markierend und mit zielsuchender Munition eindecken.

    Mit den neuen Maschinen kommen zwar keine großen Neuerungen in den Kampf, denn das Vorgehen bleibt hier das gleiche. Dennoch macht sich hier die Unterstützung von Seyka in den Kämpfen der Hauptmission durchaus bemerklich, da sie durchaus einen nennenswerten Schaden verursacht. Die größte Gameplay-Neuerung durch eine Maschine ergibt sich durch den Wasserflügel, den wir im Laufe der Hauptmission zu überbrücken lernen. Denn im Vergleich zu unserem Sonnenflügel kann er nicht nur fliegen, er kann auch sehr gut tauchen und sich dabei entsprechend schnell unter Wasser bewegen.

    Neben unserer Flugmaschine haben wir noch eine weitere Fortbewegungsmöglichkeit auf den Inseln. Diese hilft besonders zu Beginn des Add-ons, da wir hier leider nicht fliegen können. Unsere neue Bekanntschaft Seyka verfügt über ein Motorboot, dass wir uns ausliehen können.

    Fazit:

    Mit Burning Shores erhält Horizon Forbidden West einen DLC, der die Story des Hauptspiels auf interessante und unterhaltsame Weise fortsetzt, bzw. ergänzt. Mit Blick auf die Spielzeit kann man durchaus von einer üppigen Ergänzung sprechen, auch wenn das Hauptspiel mehr als fünfmal so viel Umfang bot. Denn schaut man auf die absoluten Zeiten, schlägt schon der DLC den Umfang von vielen Vollpreistiteln. Besonders in Anbetracht des Verkaufspreises von 19,99 € ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die größte Stärke des DLCs ist jedoch die menschliche Komponente, die Interaktionen und besondere Beziehung zwischen Aloy und Seyka. So ist Aloy nicht konstant die mutige und furchtlose Jägerin, sondern zeigt sich auch mehr von ihrer empfindsamen Seite. Wir können den DLC auf jeden Fall allen Fans der Horizon-Spieleserie empfehlen. Was jedoch für Fans, die noch auf der PS4 unterwegs sind, ein Wehrmutstropfen sein wird, ist, dass der DLC nur für die PS5 verfügbar ist.

    Die PlayStation-5-Version von Horizon Forbidden West: Burning Shores wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.