Hardspace: Shipbreaker – Test

     

    Es gibt zwar mittlerweile unzählige Simulationen, aber in den Weltraum durften wir uns dabei nur selten wagen. Hardspace: Shipbreaker hingegen schickt uns hinaus in die Schwerelosigkeit und lässt uns Space-Müllmann spielen. Klingt verrückt und spielt sich verdammt befriedigend! Alles Wissenswerte zu Hardspace: Shipbreaker erfahrt ihr hier in unserem Test!

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    Für diesen Test spielten wir Hardspace: Shipbreaker auf Playstation 5

     

    Pack den Laser-Cutter aus

    Nachdem Spielerinnen und Spieler für PC schon seit Monaten Schiff für Schiff auseinander rupfen, dürfen Konsoleros erst seit dem 20. September die Laserwerkzeuge schwingen. In diesem Test geht es also vornehmlich um die Spielversion für Xbox Series S/X und Playstation 5.

    Unser alter ego im Spiel ist so dermaßen verschuldet, dass es nur einen Ausweg gibt. Der Konzern LYNX ist ständig auf der Suche nach neuen Mitarbeitern und zahlt für die geleisteten Dienste vorzüglich. Der Job besteht darin, alte Schiffswracks im All zu zerlegen und die dadurch gewonnenen Ressourcen zu sichern. So spannend das auch klingen mag, diese Arbeit ist extrem riskant für die Schrottsammler. Aber, nun ja, wir brauchen eben das Geld.

    Niemand erwartet von einer Simulation eine tiefgründige Story und so ist es doch ganz nett, dass wir bei Hardspace: Shipbreaker immerhin einen kleinen Grund für unsere Arbeit geliefert bekommen. Diese wird sogar im Spielverlauf immer ein klein wenig weitererzählt, meist durch eingespielte Audio-Logs.

    Hardspace: Shipbreaker bietet eine ziemlich steile Lernkurve. Im Umkehrschluss bedeutet das also, dass der Anfang ziemlich mühsam sein wird, man jedoch mit jeder neuen Arbeitsschicht immer sicherer und effektiver in seinem Handeln wird. Im Spiel angekommen ist man dann, trotz Tutorial, auch erst mal ein klein wenig überfordert aufgrund der vielen Möglichkeiten. Diese lernt man doch schnell einzuschränken, denn der Arbeits-Timer beträgt nur knausrige 15 Minuten!

    Mit dem ersten noch sehr kleinen Schiff lernen wir dann das effektive Zerlegen der Bestandteile. Bauteile können wiederverwendet werden, Ressourcen lassen sich aufbereiten und Schrott wird einfach nur eingeschmolzen. In der Theorie könnt ihr das komplette Schiff in seine Einzelteile zerlegen, aber da macht euch wie gesagt der Timer einen Strich durch die Rechnung.

    hardspace shipbreaker

     

    Easy to learn, hard to master

    Die Lernkurve hilft euch dabei, dass ihr mit jedem erneuten Durchlauf zielsicherer auf die Bestandteile zusteuert und diese dann wie selbstverständlich zerlegt. Eure Tools, die ihr als Werkzeug von LYNX zur Verfügung gestellt bekommt, werden ebenfalls immer leistungsstärker. Ihr benötigt also einen Mix aus Geschick und Gespür dafür, wie ihr am sinnvollsten an das Wrack herangeht.

    Letztlich steht ihr mit eurem Auftraggeber in einem finanziellen Austausch. Erledigte Arbeiten bringen satte Credits ein, aber jeder Fehltritt wird hart sanktioniert. LYNX ist eben kein Wohltätigkeitsverein sondern ein knallhartes Business. Wie bereits erwähnt stellt der Anfang in Hardspace: Shipbreaker eine ziemliche Herausforderung dar. Einerseits bedingt durch euch als Spieler und Spielerin, weil ich die Spielmechaniken kennen lernen müsst. Andererseits aber auch deshalb, weil ihr zum Start weg ziemlich mickriges Equipment zur Verfügung gestellt bekommt.

    Hier helfen euch Fortschritte bei den Aufträgen, denn dadurch schaltet ihr neue Tools und Upgrades für den Raumanzug frei. So gleitet ihr später deutlich flexibler und zuverlässiger durch die Wracks, eure Versorgung mit Sauerstoff wird verlängert und eure Tools effizienter. Im Grunde nutzt ihr davon immer zwei: Einen Laser-Cutter, mit dem ihr Dinge zerschneiden könnt und ein Art futuristisches Lasso, mit dessen Hilfe ihr Gegenstände fortbewegen dürft.  In der Summe wird das Abwracken so mit dem fortschreitenden Spielverlauf also immer etwas entspannter, wenn auch nicht leichter.

    Schafft ihr den Auftrag nicht, dann schlägt das auf dem Konto so richtig rein, denn der Arbeitgeber lässt euch die Zeche zahlen. Noch teurer wird es, wenn ihr euch einen Fehltritt leistet und in die Weiten des Alls katapultiert werdet. Eine künstliche Wiederbelebung vzw. Kloning lässt man sich ganz schön was kosten…

    hardspace shipbreaker

     

    Bugs wurden bereits gefixed

    Die Aufträge werden immer kniffliger und verzwickter. Hardspace: Shipbreaker wird euch immer mehr Grips und logisches Denkvermögen abverlangen. Liegen anfangs noch die Beuteteile ziemlich offensichtlich im Schiffswrack offen, werden sie immer vertrackter und zugebauter, je weiter man fortschreitet. So kann es dann auch mal sein, dass man sich zunächst durch die innere und äußere Schiffshülle fräsen muss, um an ein Ziel-Item zu gelangen. Oder Verbindungen müssen gekappt werden – aber bitte in der korrekten Reihenfolge, sonst fliegt euch auch mal ein Reaktor um die Ohren. Etwas später werdet ihr gar Sprengkapseln als Tool zur Verfügung bekommen und mit den Dingern solltet ihr wirklich vorsichtig hantieren!

    Da Shipbreaker, wie eingangs erwähnt, bereits seit einiger Zeit für den PC am Start ist, haben die Entwickler von Blackbird Interactive in der Zwischenzeit allerhand Feedback der Spielerinnen und Spieler einholen können. Zu unserem Glück wurden einige Verbesserungswünsche auch direkt in die Konsolenversion transportiert. Auf Wunsch könnt ihr sowohl den Sauerstoffvorrat, als auch die Zeitbegrenzung deaktivieren, was euch deutlich (!) mehr Freiräume zum Experimentieren bietet. Grafisch wurde das UI überarbeitet und an der Physik hat man ebenfalls gewerkelt. Leider bietet die PS5-Version keine spezifischen Optionen bezüglich der Features für den DualSense Controller – schade.

    hardspace shipbreaker

     

     

    Fazit

    Liest man nur das Konzept von Hardspace: Shipbreaker auf der Webseite von Focus Interactive, dann vermag das vielleicht nicht die Massen bewegen. Ist man im Spiel gelandet, möchte man den Controller aber nicht mehr aus der Hand legen! Es fühlt sich herrlich befriedigend an, die teils riesigen Weltraumpötte in seine Einzelteile zerlegen zu können. All zu leicht ist diese Art der Müllverwertung allerdings nicht. Man sollte sein Handwerk verstehen und die mitunter kniffligen Rätsel bereit sein, lösen zu wollen.

     

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur