Hard Reset Redux – Test / Review

    Sind wir mal ehrlich – Ego-Shooter werden heutzutage vor allem wegen mangelnder Handlung oft verrissen und der drölfte, generische Ableger schafft hier keine Abhilfe. Mit Hard Reset aus dem Hause des polnischen Entwicklerstudios Flying Wild Hog wurde schon vor fünf Jahren bewiesen, dass ein Spiel diesen Kalibers auch beinahe ohne Handlung gute Wertungen einfahren kann. Nun erblickte ein HD-Remaster das Licht der Welt; ob es sich lohnt zuzugreifen, lest ihr nachfolgend.

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    Hard Reset bestach durch brachiale Action, beinahe ganz ohne Splatter und Schimpfworte (wie man es von einem Serious Sam beispielsweise kennt) und einem immer weiter anziehenden Schwierigkeitsgrad. In einer fernen Dystopie überrennen verrückt gewordene Roboter einen futuristische Stadt, welche vage an Blade Runner erinnert. Das Leveldesign besticht durch grelle Neon-Lichter und dunkle Gassen, über jene mehrschichtig gigantische Transporter und Gleiter schweben. Wir sind das quasi Äquivalent zu Adam Jensen aus Deus Ex; nur etwas schweigsamer.

    So viel zur dünnen Handlung, welche hier kaum Belang hat. Im Gegensatz zur Original-Fassung bietet Hard Reset Redux jedoch schon mal gezeichnete Zwischensequenzen, die das düstere Szenario zumindest ansatzweise erklären. Hauptaugenmerk der Neuauflage liegt (natürlich) auf grafische Verbesserungen. Das Level-Design blieb weitgehend unangetastet, bietet an manchen Stellen jedoch dankenswerter Weise eine höhere Objektdichte. Mehr sticht jedoch das neue Beleuchtungssystem hervor. Dynamische Schatten reagieren auf unsere Kampfhandlungen mit den metallenen  Tötungsmaschinen und mehr Elemente lassen sich zerschießen und fliegen bei Explosionen umher.

    Das bringt eine noch dichtere Atmosphäre mit sich und saugt einen nach wenigen Minuten förmlich in die dunklen Gassen der urbanen Gegend. Leider wurden aus unempfindlichen Gründen die Parallax-Texturen entfernt, was der Entwickler vielerorts damit begründen, dass das Spiel nun in einer viel höheren Bildrate liefe als zuvor, und diese Schönheitskorrekturen im Getümmel nicht auffielen. Immerhin sollte Hard Reset Redux auch auf der Xbox One und Playstation 4 ohne Einschränkungen butterweich laufen. Schade.

    Ansonsten macht Hard Reset Redux, genau wie das Original, wieder ordentlich Spaß. Nicht zuletzt, weil ein neues Sprint-System für mehr Bewegung sorgt und der mögliche, höhere Schwierigkeitsgrad die Spieler ordentlich ins Schwitzen bringen kann. Leider ist ersteres an keine Begrenzung – etwa Stamina – gebunden, was viele vermutlich zum Dauersprinten veranlassen wird. Nichts desto trotz sollten Action-Fans, welche das Original noch nicht durch gespielt und die furiosen Bosskämpfe erlebt haben, auf alle Fälle zugreifen!

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    Fazit:

    Hard Reset Redux hält nicht ganz, was der polnische Entwickler mit der Neuauflage verspricht. Einige, zuvor genutzte Grafikelemente wurden zugunsten der Konsolen entfernt, was das Gesamtbild leicht trübt. Dafür erhalten wir dynamische Schatten und angenehme neue Spielelemente. Es macht nach wie vor Spaß, sich mit einer Horde einfallsreich gestalteter Roboter zu bekriegen und hierbei die Umgebung mit viel Rumms mit ein zu beziehen. Unterm Strich bietet Redux jedoch nicht wirklich mehr an als das Original und ein Inhalts-Update hätte hier für alte Hasen mehr als gereicht.

    Unsere Wertung: 3 von 5 Sternen
    Unsere Wertung:
    3 von 5 Sternen
    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur