Gardening Mama: Forest Friends – Test / Review

    Nachdem wir in Bon Appétit bereits mit Mama den Schneebesen geschwungen haben, geht es nun raus an die frische Luft. Denn auch Gardening Mama hat einen weiteren Teil spendiert bekommen: Gardening Mama: Forest Friends.
    Doch kann der Ableger der Reihe mit dem beliebten Cooking Mama mithalten? Dies und mehr lest ihr in unserem Test:

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    Mehr Informationen

    Gartenarbeit mit Mama!

    Erst einmal vorweg: Verschiedene Spielmodi wie in Cooking Mama: Bon Appétit sucht man hier vergeblich. Es gibt nur einen wirklichen Modus, in welchem man immer wieder einen einzelnen Tag in seinem Garten verbringt, schlafen geht, den folgenden Tag durcharbeitet und so weiter. Das Ganze erinnert ein wenig an Harvest Moon, denn auch hier besteht die Hauptaufgabe darin, verschiedenste Obst- und Gemüsesorten anzupflanzen, zu gießen, zu ernten und dann zu verkaufen. Während man in Harvest Moon aber noch gefühlten zweihundert anderen Beschäftigungen nachgehen kann, ist dies fast schon alles, was es in Gardening Mama 2 zu tun gibt.
    Lediglich zwei weitere Zeitvertreibe komplettieren das Game: Einerseits hat man die Möglichkeit, in Minispielen neue Samen zu erspielen, andererseits kann man sein (mehr oder weniger) hart verdientes Geld für Dekorationen ausgeben, welche dann den eigenen Garten schmücken.

    Mit Mama zum Traumgarten?

    Um mal mit etwas Positiven zu beginnen: Der Garten des Spielers ist durchaus liebevoll gestaltet und lässt sich mit der passenden Deko schön individualisieren. Ein nettes Feature ist, dass man mit nur wenigen Beeten beginnt und der Garten sich erst mit der Zeit erweitert.

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    Mit Dekorationen bringt man Leben in den Garten!

    Während es Unmengen an verschiedenen Dekoartikeln, wie Zäune, Brücken, Pflanzen und Tiere gibt, lässt die Platzierung dieser leider zu wünschen übrig. So lassen sich die Gegenstände nicht drehen oder anpassen und können zudem an vielen Stellen nicht platziert werden. Das ist schade und wird durch die relativ geringe Anzahl an maximal plazierbaren Items noch mehr getrübt.

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    Auf dem Marktplatz ist immer etwas los!

    Abgesehen vom Garten gibt es noch ein weiteres Areal, eine Art Marktplatz, wo verschiedene Tiere Läden eröffnen. Dort kann man dann auch das eigens angebaute Gemüse und Obst sowie Blumen verkaufen, welche die Tiere zum Herstellen von Sträußen, leckeren Gerichten, Eis und mehr benötigen. Auch hier gibt es einen Haken: Es lässt sich jeweils nur das loswerden, was die Ladenbesitzer angefragt haben. Morgens nach dem Aufstehen wird man nämlich von höchstens einem seiner tierischen Nachbarn besucht und nach einer bestimmten Zutat gefragt. Ähnlich wie der Garten wachsen auch die Läden, die nach und nach eröffnen, mit der Zeit heran und je nachdem wie fleißig man sie mit Grünzeug beliefert, sind die Kunden mehr oder weniger zahlreich und zufrieden.

    Wirkliche Auswirkungen hat das leider nicht und somit bleibt die einzige Motivation das Scheffeln von Geld und die traurigen Gesichter der Tiere, wenn man zu lange vergisst ihren Laden zu beliefern.

    Wir rackern und wir plagen uns den lieben langen Tag

    Das ist wohl das Motto des Spiels, denn jeden einzelnen Tag im Spiel gibt es die gleichen Aufgaben zu erfüllen: Eventuelle Lieferanfrage annehmen, Minispiel spielen um neue Samen zu ergattern, Blumen pflanzen, gießen, ernten und verkaufen und eventuell dekorieren. Dazu kommen genau zwei zufällige Ereignisse, die hin und wieder für Abwechslung sorgen: Ein Jahrmarkt, wo man mithilfe von Lotterietickets, die man manchmal von den Tieren erhält, einen Preis gewinnen kann und ein ‚Problem‘ im Garten in der Form von Insekten, die es zu verjagen gilt, oder Pilzen, die man entfernen muss.
    Das Ganze ist unglücklicherweise genauso wenig abwechslungsreich, wie es sich anhört. Zum Pflanzen wählt man einfach eine Pflanze aus und entscheidet, wo sie platziert werden soll. Dann muss diese täglich für ein paar Tage gegossen werden, wozu man einen vorgegebenen Kreis durch einfaches Drücken mit Wasser füllt. Zum Ernten wählt man die passende Option und tippt einfach die Pflanze an.

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    Jede Pflanze in jedem Beet muss einzeln gegossen werden.

    Das ist nicht nur repetitiv und bereits nach wenigen Spieltagen langweilig, sondern wird auch an keiner Stelle schwieriger oder auf irgendeine Art fordernd. Noch dazu dauert es unglaublich lang, da man jedes Mal durch ein ganzes Menü navigieren muss. Eine Schnellwahl verschiedener Werkzeuge gibt es nicht. Je nachdem wie gut man sich um sein Pflänzchen gekümmert hat, erhält es eine Gold-, Silber- oder Bronzemedaille und ist dann mehr oder weniger Geld wert.
    Nachdem das oben genannte leider schon etwa 80 Prozent des Spieles ausmacht, ruht die Hoffnung darauf, dass wenigstens die Minispiele Spaß machen. Leider ist dem nicht immer so, denn auch diese ähneln sich oft sehr und sind noch dazu die meiste Zeit nicht sehr einfallsreich. Insgesamt gibt es 50 Minispiele, also auch 50 neue Pflanzenarten, die man gewinnen kann. Wer will, kann bereits gespielte Minigames im Startmenü jederzeit wiederholen.

    Dort hat man auch die Möglichkeit, mit der Kamera des Handhelds Fotos mit einem passenden Rahmen zu schießen und zu dekorieren.

    Gameplay

    Das Erste, was hier auffällt, sind die Ladezeiten im Spiel. Sei es nun ein einfaches Menü, ein Wechsel des Areals, der Besuch des Ladens, die Ladezeiten sind immer ungewöhnlich lang und strapazieren auf Dauer die Geduld des Spielers. Auch die Steuerung kann nicht wirklich überzeugen. Beispielsweise ist es nicht möglich sich im Garten mit dem Stylus fortzubewegen und man ist gezwungen das Circle Pad zu benutzen. Die restlichen Tasten werden nicht genutzt, obwohl sie sich optimal zum Auswählen und Wechseln von Gartenwerkzeugen geeignet hätten. Ansonsten ist die Steuerung, wie schon in Cooking Mama, relativ intuitiv und simpel.

    Grafik

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    Quietschbunt und stets gut gelaunt – so gehört sich das für Mama!

    Hier kann Gardening Mama definitiv punkten, denn es erfüllt alles, was von einem ‚Mama-Spiel‘ zu erwarten ist: Kunterbunt und fröhlich, süße Tierchen, ein einladender Garten und Mama, die hier zwar nicht wie in Bon Appétit in 3D animiert ist, aber dennoch den altbekannten Charme ausstrahlt.

    Sound

    Auch hier gibt es nicht viel zu sagen: Die Hintergrundmusik klingt wie immer – ein heiteres, sich wiederholendes Musikstück, gespickt mit lustigen Soundeffekten. Es ist zwar ganz bestimmt kein Meisterwerk der Musikgeschichte, aber Fans der Reihe werden sicherlich auf ihren Geschmack kommen.

    Fazit:

    Nachdem Cooking Mama 5 ein umfangs- und abwechslungsreicher sowie gut funktionierender Mix aus Kochen mit Mama und witzigen Minispielen war, war ich von Gardening Mama: Forest Friends leider doch sehr enttäuscht. Die täglichen Aufgaben werden schnell zur langwierigen und langweiligen Routine. Dinge, die potentiell Abwechslung bieten könnten, wie Minispiele oder Dekorationen, wurden mangelhaft implementiert oder sind sich zu ähnlich.
    Wer Mamas Charme nicht missen will, sollte sich lieber das neue Cooking Mama: Bon Appétit kaufen, denn das begeistert auch in den Bereichen, in denen Gardening Mama klare Schwächen aufweist. Will man jedoch ein Spiel, in welchem man sich um seinen eigenen Garten kümmert, lohnt es sich einen Blick auf die Titel der Harvest Moon Reihe zu werfen, denn dort ist man besser bedient, was Spielumfang, -spaß und Langzeitmotivation betrifft.
    Forest Friends würde sich durch die simple Steuerung, den geringen Umfang und die fröhliche Aufmachung wahrscheinlich eher für sehr junge Spieler eignen.

    Kathrin
    Hallo, ich heiße Kathrin und bin bereits seit einigen Jahren bei Game2Gether dabei. Ins Team brachte mich sowohl mein Interesse am Schreiben, als auch die Begeisterung fürs Gaming. Ich bin offen für alle möglichen Spielegenres, besonders gerne spiele ich aber (Fantasy)RPGs, Puzzle-Games, Survivalspiele und Sidescroller.