Der Erfolg der Monster-Hunter-Serie hat im Laufe ihrer Geschichte viele Trittbrettfahrer und Kopien nach sich gezogen. Das gilt auch für Freedom Wars. Einst als einer der Titel von Sonys PlayStation Vita gefeiert, kehrt das Spiel nun rund zehn Jahre später in einer Remastered-Version auf moderne Systeme zurück. Worum es in Freedom Wars Remastered geht und ob das über 10 Jahre alte Spiel heute noch überzeugen kann, haben wir in der Redaktion von Game2Gether genauer unter die Lupe genommen.
Story: Ihr wollt Freiheit? Dann kämpft dafür
In Freedom Wars Remastered versetzt euch die Handlung in eine ferne, dystopische Zukunft – das Jahr 102014. Die Ressourcen der Erde sind nahezu vollständig erschöpft, und die Oberfläche ist längst unbewohnbar geworden. Die Menschheit hat sich in unterirdische Städte, sogenannte Panopticons, zurückgezogen. Diese Stadtstaaten stehen als rivalisierende Nationen in einem unerbittlichen Kampf um die wenigen verbliebenen Ressourcen. In dieser gnadenlosen Welt werden sogar Menschen selbst als wertvolle Ressource betrachtet.
Die autoritären Regime, die die Panopticons kontrollieren, herrschen mit eiserner Hand. Jede noch so geringe Verfehlung wird hart bestraft, und allein die Geburt wird als schweres Verbrechen angesehen. Fast alle Menschen werden deshalb mit einer drakonischen Strafe von einer Million Jahren Gefängnis belegt und als „Sünder“ gebrandmarkt. Um ihre Freiheit zurückzuerlangen, müssen diese Sünder in den Kampf ziehen – gegen gigantische Maschinenmonster, die unentwegt Menschen entführen.
Auch euer individuell gestalteter Charakter gehört zu den Sträflingen. Nach einem missglückten Einsatz, bei dem er sein Gedächtnis verlor, ist er dazu verdammt, regelmäßig an gefährlichen Missionen teilzunehmen. Durch den erfolgreichen Abschluss dieser Kämpfe kann er Stück für Stück seine Strafe reduzieren. Noch dazu erscheint dem „Sünder“ in seinen Träumen immer wieder die geheimnisvolle Aries, die großes mit uns vor hat.
Die spannende Geschichte entfaltet sich über mehrere Missionen und Kapitel und bietet etwa 30 Stunden Spielzeit. Für Spieler, die auch optionale Aufgaben, zusätzliche Ziele und den Multiplayermodus erleben möchten, lässt sich die Spielzeit mühelos verdoppeln. Die Story ist unterhaltsam und bietet faszinierende Prämisse. Jedoch muss man dieser Zeit geben sich zu entfalten, denn gerade die ersten paar Stunden des Vita-Klassikers können sich außergewöhnlich langsam anfühlen, während sich Welt und Geschichte dem Spieler nach und nach offenbaren.
Gameplay
Bevor Spieler jedoch in den Kampf für die Freiheit ziehen können, müssen sie zunächst ihren Charakter erstellen. Dabei haben sie die Wahl zwischen einem männlichen oder weiblichen Charakter und können Größe, Gesichtszüge sowie Haut- und Haarfarbe nach Belieben anpassen. Es besteht auch die Möglichkeit, dem Charakter eine männliche oder weibliche Stimme zuzuweisen, was eine gewisse Inklusion bietet.
Sobald der Charakter startklar ist, beginnt das Abenteuer – vorerst. Denn nach dem Erwachen in der Zelle müssen die Spieler im nächsten Schritt ihren Begleiter erstellen. Dieser Begleiter fungiert als Aufpasser, der vom Panoptikum zur Seite gestellt wurde, um sicherzustellen, dass keine weiteren Gesetze gebrochen werden.
Nach einem kurzen Tutorial, welche die wichtigsten Mechaniken erklären, starten die Spieler in ihre ersten Missionen. Freedom Wars Remastered orientiert sich dabei lose an der Monster-Hunter Formel. Die Missionen führen die Spieler in kleine, abgeschlossene Gebiete, wo sie verschiedene Aufgaben erfüllen müssen, oft in Form von Rettungsmissionen.
Während der Missionen werden die Spieler nicht nur von ihrem KI-Begleiter begleitet, sondern auch von verschiedenen Charakteren, die sie im Verlauf der Geschichte treffen. Sie können während der Missionen verschiedene Ressourcen sammeln, die unter anderem zur Herstellung neuer Waffen verwendet werden können. Diese Ressourcen befinden sich entweder in der Welt oder können durch das Abtrennen von Teilen von Maschinenmonstern gewonnen werden.
Das Spiel bietet eine Vielzahl von Nah- und Fernkampfwaffen, darunter Sturmgewehre, Raketenwerfer, Schwerter und Speere, die verschiedenen Spielstilen gerecht werden. Im Kampf steht nicht das rücksichtslose Einschlagen auf die Gegner im Vordergrund, sondern die Zusammenarbeit. Spieler können ihren Begleitern Befehle geben, um die Monster zu Fall zu bringen.
Allerdings kann die Lock-On-Funktion bei Kämpfen gegen kleinere Gegner manchmal frustrierend sein, insbesondere im späteren Spielverlauf gegen menschliche Feinde oder kleinere Monster. Trotzdem bietet der Gameplay-Loop auch heute noch einen fesselnden Spielablauf, auch wenn große Neuerungen abseits des neuen Schwierigkeitsgrades beim Remaster nicht zu finden sind.
Multiplayer
Wer nach Abschluss der Story noch nicht genug von der dystopischen Welt von Freedom Wars hat, kann sich im kooperativen Multiplayer-Modus weiteren Herausforderungen stellen. Dieser Modus erlaubt es bis zu vier Spielern, ihre Kräfte zu bündeln und Missionen gemeinsam zu bewältigen.
Das Spiel bietet ein gutes Lobbysystem, das es Spielern ermöglicht, private Räume mit Passcodes zu erstellen. So bleibt die Kontrolle über die Mitspieler in der eigenen Gruppe, was besonders für Sessions mit Freunden ideal ist.
Der Multiplayermodus ist nahezu von Beginn des Spiels an verfügbar ist. Sobald das Tutorial abgeschlossen und die Level-002-Prüfung gemeistert wurde, steht der Eintritt in die Online-Lobby offen.
Ton & Technik
Auf technischer Ebene bringt Freedom Wars einige Verbesserungen mit sich. Optisch präsentiert sich das Spiel im Vergleich zum Original in einem modernen Gewand: Die Entwickler haben hochauflösende Texturen integriert und eine 4K-Bildschirmunterstützung hinzugefügt. Da die Texturen jedoch auf der Basis des 2014 erschienenen Originals erstellt wurden, sollte man kein grafisches Wunder erwarten, das mit aktuellen Titeln konkurrieren kann. Dennoch überzeugt der visuelle Stil mit einem stimmigen Gesamtbild, das die dystopische Atmosphäre hervorragend einfängt.
Die größten Neuerungen betreffen jedoch die Steuerung. Während die PS Vita aufgrund ihrer begrenzten Tastenanzahl Einschränkungen mit sich brachte, wurde das Mapping an moderne Controller angepasst – mit beeindruckendem Ergebnis. Die Steuerung fühlt sich nun deutlich intuitiver und weniger umständlich an als auf Sonys Handheld. Zusätzlich wurde das Waffenbausystem überarbeitet und deutlich vereinfacht, was den Zugang für Spieler erleichtert.
Ein weiteres Highlight ist die Rückkehr des ikonischen Soundtracks von Kemmei Adachi. Die musikalische Untermalung verstärkt die bedrückende Atmosphäre des Gefängnisses und sorgt mit kraftvollen Klängen für packende Momente in den Kämpfen. Vertont wurde das Spiel in englischer und japanischer Sprachausgabe, es gibt jedoch deutsche Texte.
Getestet wurde Freedom Wars Remastered sowohl auf dem PC als auch auf dem Steam Deck, und in beiden Fällen lief das Spiel äußerst flüssig. Während des Tests traten weder Ruckler, FPS-Einbrüche oder Abstürze auf. Wer bereit ist, sich in seinen persönlichen Freiheitskampf zu stürzen, sollte sicherstellen, dass folgende Systemanforderungen erfüllt sind:
Minimale Systemanforderungen:
• Betriebssystem: Windows 10 / 11
• Prozessor: AMD Ryzen 3 3100, Intel Core i5-7600
• Arbeitsspeicher: 4 GB RAM
• Grafik: AMD Radeon RX 470, NVIDIA GeForce GTX 770
• Speicherplatz: 14 GB
Minimale Systemanforderungen:
• Betriebssystem: Windows 10 / 11
• Prozessor: AMD Ryzen 5 3600, Intel Core i7-8700
• Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
• Grafik: AMD Radeon RX 570, NVIDIA GeForce GTX 1060
• Speicherplatz: 13 GB
Fazit zu Freedom Wars Remastered:
Auch wenn Freedom Wars Remastered keine Fülle an Neuerungen mit sich bringt, handelt es sich dennoch um eine gelungene Portierung, die den Charme des Originals bewahrt. Der bewährte Gameplay-Loop sorgt für stundenlange Unterhaltung und zieht Spieler auch heute noch in seinen Bann. Besonders die spannende Story-Prämisse – der Kampf um Freiheit in einer dystopischen Welt und das Konzept der Panopticons – haben nichts von ihrer Faszination verloren.
Die Kämpfe bieten eine gelungene Mischung aus strategischer Tiefe und Dynamik, die Spieler begeistern kann. Der Multiplayer funktioniert reibungslos und lädt dazu ein, gemeinsam mit Freunden in den virtuellen Freiheitskampf zu ziehen. Das Zusammenspiel verstärkt das Spielerlebnis und macht die Konfrontationen mit den furchteinflößenden Maschinenwesen noch intensiver.
Während das Remaster in technischer Hinsicht eher eine Evolution als eine Revolution darstellt, bleibt zu hoffen, dass Freedom Wars nicht der letzte PS-Vita-Titel ist, der für moderne Plattformen wiederbelebt wird. Viele dieser Spiele verdienen eine zweite Chance, um sowohl alte Fans als auch eine neue Generation von Spielern zu begeistern.
Freedom Wars ist seit dem 10. Januar 2024 für PC, PS4, PS5 und Nintendo Switch erhältlich. Neugierig? Anbei haben wir den aktuellen Trailer für euch:
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Wir bedanken uns bei Bandai Namco und der Dimps Corporation für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.