Firefighting Simulator: Ignite im Test

    (Bildquelle: Astragon/Weltenbauer)

    Der Firefighting Simulator: Ignite von Weltenbauer, den Entwicklern des Bau-Simulators, verspricht authentische Feuerwehr-Action, gepaart mit modernster Unreal Engine 5 Technologie. Doch wie schlägt sich das Spiel vom Publisher Astragon in der Praxis? Nach intensiven Teststunden zeigt sich ein ambivalentes Bild, das besonders bei den KI-Kollegen für Frust sorgt.

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    Technische Grundlagen und Gameplay

    Das Spiel überzeugt grundsätzlich mit seiner beeindruckenden visuellen Darstellung. Die Flammen wirken lebendig und unberechenbar, entwickeln eine Eigendynamik, die echtes Feuer nachahmt. Mit fast 40 Missionen bietet Ignite reichlich Abwechslung von Lagerhallen über Wohnblöcke bis hin zu Einkaufszentren. Die Schauplätze sind vielfältig, die Herausforderungen reichen von Elektrobränden über Gaslecks bis hin zu einstürzenden Böden. Das Spiel nutzt authentische, lizenzierte Ausrüstung von Rosenbauer und anderen Herstellern, was für zusätzlichen Realismus sorgt. Die Physik-Engine der Unreal Engine 5 ermöglicht realistische Rauchentwicklung, kollabierendes Mauerwerk und dynamische Feuerausbreitung.

    Beeindruckender Realismus: Das Rückzündungs-Phänomen

    Ein herausragender Aspekt von Firefighting Simulator: Ignite ist die authentische Darstellung des Backdraft-Phänomens. Öffnet man unvorsichtig eine Tür, hinter der sich ein Feuer entwickelt hat, kann es zu einer explosionsartigen Rückzündung kommen, die den Spieler förmlich wegschleudert.

    Dieses Phänomen basiert auf realer Brandphysik: In geschlossenen Räumen verbraucht ein Feuer schnell den verfügbaren Sauerstoff und schwelt dann weiter, wobei sich brennbare Gase ansammeln. Wird plötzlich eine Tür geöffnet, strömt frischer Sauerstoff hinein und entzündet schlagartig die heißen Brandgase, eine Rückzündung entsteht.

    Das KI-Problem: Kollegen mit eigenem Kopf

    Hier beginnen jedoch die Schwierigkeiten. Die KI-Kollegen erweisen sich als unberechenbare Zeitgenossen, die manchmal kompetent agieren, dann wieder völlig unlogische Entscheidungen treffen. Ein besonders frustrierender Aspekt: Die Kollegen stellen sich regelmäßig an ungünstige Positionen und blockieren den Weg zum Löschen. Wenn sie doch unbedingt duschen wollen, dann doch bitte erst auf der Wache. Statt zur Seite zu gehen, laufen sie einem direkt vor die Füße, wenn man gerade dabei ist, ein Feuer zu bekämpfen.

    Es gibt verschiedene Modi für die KI man dazwischen wechseln, dass sie entweder vollautomatisch handeln und Aufgaben erledigen oder nur die Versorgungsschläuche legen oder auf Befehle warten. Im vollautomatischen Modus funktioniert die Befehlsstruktur funktioniert nur bedingt. Gibt man den KI-Kollegen den Auftrag, Personen zu retten, ignorieren sie dies häufig und setzen stur ihre aktuellen Tätigkeiten fort. Besonders ärgerlich wird es, wenn sie mit Aussagen wie „Chef, das geht jetzt nicht“ oder „Ich komme dort nicht hin“ antworten, obwohl der Einsatzort direkt neben ihnen liegt. Im Modus  auf Befehle warten ist dies kein Problem, dass sie dort auf Befehle warten. Noch ein Kritikpunkt sind die ständigen Abstürze auf Xbox zum Zeitpunkt des Tests. Wir hoffen das Weltenbauer es schnellstmöglich fixt.

    Nerviges Werkzeug-Management

    Ein weiterer Kritikpunkt betrifft das umständliche Werkzeug-System. Immer wieder muss man den Einsatzort verlassen und zum Fahrzeug zurücklaufen, um benötigte Ausrüstung zu holen. Gerade in mehrstöckigen Gebäuden oder bei komplexen Einsätzen entwickelt sich dies zu einem echten Zeitfresser. Man kämpft sich durch verrauchte Gänge nach oben, stellt fest, dass die Kettensäge oder der Halligan-Bar fehlt, und muss den ganzen Weg wieder zurück zum Löschfahrzeug rennen. Hier wäre ein Inventar wünschenswert.

    Eingeschränkter Aufgabenbereich

    Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die thematische Beschränkung des Spiels. Firefighting Simulator: Ignite konzentriert sich ausschließlich auf Brandbekämpfung. Andere typische Feuerwehr-Aufgaben wie Verkehrsunfälle oder technische Hilfeleistung oder komplett. Diese Einschränkung mindert das Gefühl einer authentischen Feuerwehr-Simulation.

    Während die Brandbekämpfung selbst sehr realistisch umgesetzt ist, mit verschiedenen Löschmitteln, korrekten Vorgehensweisen bei unterschiedlichen Brandarten, was einem alles erklärt wird, da man vieles lernt und authentischer Ausrüstung, bleibt das Spektrum der Feuerwehr-Tätigkeiten unvollständig.

    Der Koop-Modus: Wo das Spiel zur Hochform aufläuft

    Die wahre Stärke von Firefighting Simulator: Ignite zeigt sich jedoch im kooperativen Multiplayer-Modus mit bis zu vier Spielern. Hier verwandelt sich das oft frustrierende Einzelspieler-Erlebnis in ein spannendes Teamwork-Abenteuer.

    Mit menschlichen Mitspielern wird jeder Einsatz zu einem koordinierten Ballett aus Absprachen, Rollenverteilung und gemeinsamer Problemlösung. Während ein Spieler den Schlauch übernimmt, kann ein anderer Zivilisten retten, der dritte übernimmt das Belüften und der vierte kümmert sich um die Wasserversorgung. Diese natürliche Arbeitsteilung eliminiert alle der KI-Probleme und schafft echtes Feuerwehr-Feeling.

    Besonders beeindruckend wird das Koop-Erlebnis bei größeren Bränden, die bis zu 45 Minuten oder sogar eine Stunde dauern können. Hier ist Teamwork nicht nur wünschenswert, sondern absolut notwendig. Die plattformübergreifende Unterstützung ermöglicht es zudem, dass PC, PlayStation 5 und Xbox Series X/S Spieler gemeinsam gegen die Flammen kämpfen können.

    Zur PC-Version

    Die PC-Version des Firefighting Simulator: Ignite ist über Steam und Epic Games verfügbar. Werfen wir hier zunächst einen Blick auf die Systemanforderungen:

    Mindestanforderungen Empfohlen
    CPU AMD Ryzen 5 3700
    Intel Core i7-9700
    AMD Ryzen 7 5700X
    Intel Core i7-12700K
    RAM 8 GB 16 GB
    GPU AMD Radeon RX 5700XT
    NVIDIA RTX 2060 Super
    AMD Radeon RX6800
    NVIDIA RTX 3070
    DirectX Version 12 Version 12
    Speicherplatz 45 GB 45 GB

    Hier zeigt sich ein großer Unterschied zu den sonst üblichen Simulationstiteln, die häufig auch auf recht alten Systemen bzw. Einsteiger-PCs noch sehr gut laufen. Der Firefighting Simulator: Ignite benötigt, woran die Unreal Engine 5 nicht ganz unschuldig ist, ein durchaus stärkeres Gaming-System. Zieht man den direkten Vergleich mit dem Bau-Simulator von Weltenbauer zeigt sich grafisch eine gute Weiterentwicklung. Schließlich erfordert Ignite durch das Feuer ganz andere dynamische Effekte, hier war der Bau-Simulator viel statischer unterwegs. Kurzum, die höheren Systemanforderungen machen sich bezahlt, denn die Grafik ist gut gelungen. Es gibt schöne Licht-, Schatten und Wassereffekte. Das Feuer wird auch gut dargestellt, auch wenn hier sicherlich noch Luft nach oben ist. Allerdings sind Gebäudebrände hier auch durchaus eine andere Herausforderung als es beispielsweise Lagerfeuer sind.

    Positive Aspekte

    Trotz der genannten Probleme hat das Spiel durchaus seine Stärken. Die atmosphärische Dichte ist beeindruckend: Das Gefühl, von Flammen umgeben zu sein und den Ausgang nicht mehr zu finden, erzeugt echte Spannung. Der Sound trägt maßgeblich zur Immersion bei, das Knistern der Flammen und das Krachen einstürzender Balken schaffen eine authentische Kulisse. Mit menschlichen Mitspielern stelle ich es mir noch spaßiger und besser vor.

    Trivia

    Startet man in das Tutorial, findet sich eine kleine Anspielung an den Bau-Simulator. Neben der Eingangstür des Hauses, in dem wir unser erstes Feuer löschen, steht eine kleine Bauarbeiter-Figur im Stil des Bau-Simulators.

    Fazit

    Firefighting Simulator: Ignite ist ein guter Simulator mit solider technischer Basis und beeindruckender Grafik. Die authentische Darstellung von Feuer und die Verwendung realer Ausrüstung schaffen eine glaubwürdige Simulation der Brandbekämpfung.
    Jedoch leiden Spielspaß und Immersion unter den unzuverlässigen KI-Kollegen, hin und wieder mehr hindern als helfen im automatischen Modus in den anderen stellt das meist kein so großes Problem dar, sie stehen aber trotzdem noch öfter im Weg herum. Die thematische Beschränkung auf reine Brandbekämpfung lässt zudem wichtige Aspekte der Feuerwehr-Arbeit vermissen. Wenn du schon immer mal den harten Alltag der Feuerwehr durchleben wolltest Feuer zu löschen und Menschen zu retten, dann ist dieses Spiel genau richtig für dich. Für Feuerwehr-Enthusiasten bietet das Spiel trotz seiner Schwächen ein intensives Erlebnis. Vielen Dank an Astragon für die Bereitstellung eines Keys, dies hatte keinen Einfluss auf die Bewertung.

    Luca Ram
    Es hat begonnen 2014 auf der PS4 und ich kam nie wieder davon weg mich faszinieren Spiele sehr egal ob Rollenspiel oder Shooter ich bin für fast alles zu haben für mich sind Spiele eine eigene Kunstform neben Filmen usw.