Zum mittlerweile zehnten Mal muss die Earth Defense Force ausrücken um die Welt vor einer Alieninvasion zu schützen. Wir haben den rassigen Pixel-Shooter Earth Defense Force: World Brother für Nintendo Switch genauer unter die Lupe genommen und unsere Eindrücke lest ihr hier im Test!
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Nicht ganz ernst nehmen
Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich die Earth Defense Force Reihe schon seit längerer Zeit selbst nicht mehr so richtig Ernst nimmt. Knallbunter Trash, einfaches Gameplay und die schnelle Action steht hier im Vordergrund. Erneut sieht sich die Erde einer Invasion haushoher Aliens gegenüber und, na klar: Helfen kann nur die EDF. Das B-Movie Spektakel ist in Earth Defense Force: World Brothers in trendiger Pixeloptik gehalten.
Die lose Story ist natürlich auch nur Beiwerk und dient als Mittel zum Zweck, warum wir überhaupt Jagd auf die fiesen Kreaturen machen. Dark Tyrant tritt als Oberschurke auf den Plan und er entsendet eine ganze Flotte an Schiffen gen Erde. Ziemlich gebeutelt gibt die Menschheit allerdings nicht auf und so liegt es also an uns und der EDF, dem Spuk ein Ende zu bereiten. Wie gesagt muss man auf die Story so gut wie keinen Pfifferling geben, obwohl diese sogar zwischendurch immer mal wieder mit lustigen Funksprüchen vorangetrieben wird.
Der Untertitel World Brothers lässt schon erahnen, dass es uns diesmal rund um den Globus treibt. Meist treten wir in bekannten Metropolen wie London oder Paris auf das Schlachtfeld und legen dort möglichst alles in Schutt und Asche. Am Spielprinzip hat sich derweilen wenig geändert. Mit einem Team aus 4 Mitgliedern ballern wir einfach alles ab, was sich als roter Punkt auf der Minimap darstellt. Hat man die Karte von allen Feinden gesäubert, ist das Missionsziel erreicht.
Während der einzelnen Einsätze finden wir unterwegs immer wieder neue Rekruten, die sich unserem Team anschließen. Sie liegen verwundet am Boden und werden auf der Minimap als Verbündeter markiert. Lauft hin, heilt sie mit dem A-Button und schwups gehören sie zur EDF. Innerhalb der laufenden Mission könnt ihr dann zwischen den 4 Helden mit dem Steuerkreuz hin und her wechseln, wie es euch beliebt. Solltet ihr bereits einen gleichen Rekruten besitzen, dann steigt statt dessen sein Level. Dieses kann bis zur Stufe 10 erhöht werden, wodurch sich dann auch neue Waffen und Ausrüstungen freischalten lassen.
Around the world
Auch hier spielt der weltumspannende Gedanke wieder eine Rolle. Ihr trefft nämlich auf etliche absurde Rekruten, die jeweils sehr stereotyp auf das jeweilige Herkunftsland gemünzt sind. Ein Mexikaner mit Sombrero und Gitarre auf dem Rücken, ein klassischer US Soldat, eine britische Königswache oder ein asiatischer Popstar. In dieses Kriegsszenario passen sie natürlich nicht wirklich, aber sie unterstreichen die Skurrilität des Spiels einmal mehr. Außerdem sind auch diese natürlich mit wuchtigen Ballermännern ausgestattet und allemal sinnvoll für die Schlacht.
Bei der Teamauswahl solltet ihr stets für ausgewogene Kämpfertypen sorgen. Nehmt ihr beispielsweise zu viele Figuren mit Schnellfeuerwaffen mit, dann vermisst ihr unter Umständen einen Sniper. Umgekehrt besitzt auch jede der Figuren einen Special, der entweder AOE-Damage macht, das Team heilt oder für sonstige Boosts kurzzeitig sorgt. Dafür müsst ihr allerdings zunächst die Anzeigeleiste füllen, indem ihr Vierbeiner killt oder Punktekisten einsammelt. Am besten probiert man ein paar Kombinationen an Helden aus und hat dann recht schnell ein Team am Start, mit dem man problemlos Herr über die angreifenden Insekten wird.
Multiplayer und Technik
Leider besitzt Earth Defense Force: World Brothers keinen Splitscreen-Modus, was wir ziemlich Schade finden. Wollt ihr lokal mit Freunden spielen, dann muss jeder seine eigene Konsole mitbringen. Im gleichen Netzwerk könnt ihr dann gemeinsam die Schlacht beginnen. Online lassen sich natürlich auch Partien erstellen, wobei ihr dann kein Team aus 4 Rekruten spielt, sondern jeder Spieler genau eine Figur steuert. Während unserer Testphase wurde die Lobby immer schnell voll und man hatte kaum Wartezeit. Die Verbindung lief stabil und über Abbrüche können wir uns nicht beklagen.
Satte 6 Schweregrade bietet das Spiel, wobei man schon auf „Normal“ später im Spiel deutlicher in die Bredouille kommt, als bei den ersten Einsätzen. Das liegt weniger an zu starken Gegnern, sondern einfach an der Masse an Viechern, die es zu vernichten gilt. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen: Nicht selten füllt sich die komplette Minimap mit roten Punkten.
Optisch grenzt sich World Brothers deutlich von den Vorgängern ab. In pixeliger Minecraft-Optik geht das Spiel damit noch einen Schritt weiter in Richtung unterhaltsamer Trash. Vorangegangene Ableger der Serie setzten zumindest bei der Optik auf deutlich mehr Realismus, aber das ist nun passé. Allerdings wirken die Gegner durch die riesigen Klötzchen jetzt noch deutlich amüsanter und auch wuchtiger. Das hat schon was, wenn ein riesiger Vielbeiner plötzlich auf einem Hochhaus um die Ecke linst und dann auf uns zustürmt. Sagten wir einer? Quark, natürlich kommen gleich 100 ums Eck gestürmt. Soundtechnisch reißt das Spiel keine Bäume aus, es dominieren Waffen- und Aliensounds. Auch technisch hinterlässt das Spiel bis auf wenige Ausnahmen einen guten Eindruck. Man darf keine große Objektdichte in der Umgebung erwarten, aber immerhin zerplatzen alle Gegner flüssig in ihre Klötzchenbestandteile. leider gibt es immer mal wieder spürbare Ruckler, wenn in der Ferne mal wieder eine ganze Armada an Kriechviechern auftaucht und man dann auch noch ins Geschehen reinzoomt.
Fazit
Mit Earth Defense Force: World Brothers geht die Reihe erneut einen weiteren Schritt Richtung Skurrilität. Im Grunde ist alles über die Serie gesagt und entweder liebt man das Spielprinzip, oder man mag es eben nicht. Wer bisher nix mit dem Baller-Trash im B-Movie Stil anfangen konnte, der wird auch um World Brothers einen Bogen machen. Allerdings kommen solche Spielerinnen und Spieler, die so etwas mögen, eben auch voll und ganz auf ihre Kosten. Die Reihe hat ihren ganz eigenen Charme und nach einem stressigen Tag kann solch eine Hirn-Aus-Action wirklich wohltuend sein.