Dungeons 4 (Switch) – Test / Review

    Das Dungeons 4 Logo vor einer Reihe an Kreaturen mit Thalya in der Mitte, die triumphierend eine rote Fahne schwenkt

    Noch vor dem einjährigen Jubiläum wagt Dungeons 4 den Sprung auf die Nintendo Switch und erlaubt es den Spielern, ihre kleinen Bösartigkeiten auch unterwegs zu entfesseln. Während die neue Version für viele Handheld Gamer endlich die Chance bietet, Teil des ewigen Gut vs. Böse Kampfes zu sein, bringt sie auch einige technische Herausforderungen mit sich. Das ausführliche Review zur PC Version, findet ihr in unserem vorangegangenen Artikel. Hier erfahrt ihr, wie sich das Spiel auf der Switch schlägt und ob das Böse seine Macht auch in der portablen Version voll entfalten kann.

    Story

    In „Dungeons 4“ kehren die Spieler als Dungeonlord zurück, der – so böse wie eh und je – die Oberwelt endgültig unterwerfen will. Die Handlung setzt nach den Ereignissen des dritten Teils an, in dem das Böse die Oberwelt fast vollständig erobert hat, bis auf ein einziges Dorf voller heldenhafter Widerständler. Um auch die letzten Gegner zu besiegen, entsendet der Dungeonlord seine treue, allerdings auch etwas eigenwillige Dunkelelfen-Generalin Thalya. Kurz darauf nimmt die Geschichte eine plötzliche Wendung, als Thalya einen mächtigen Handschuh entdeckt, mit dem sie den Rest des Widerstandes beseitigen will – jedoch letztlich ungewollt den Dungeonlord wegschnipst und in die Gefangenschaft der Widerständler fällt. Nun ist es am Spieler in der Rolle des körperlosen Bösen, Thalya zu befreien und die Unterwelt wieder zum Aufstieg zu führen.

    In einer düsteren Landschaft sind zwei Käfige mit hordischen Kreaturen. Zwei weitere Kreaturen sind auf dem Weg zu ihnen.
    Auch Kreaturen müssen regelmäßig aus den Fängen der Helden befreit werden um die Armee des absolut Bösen zu stärken.

    Etwa über 20 bis 30 Stunden wird das kampagnenverliebte Böse mit der liebevoll gestaltenden humorvollen Story beschäftigt sein. Der Erzähler, der stets einen bissigen Kommentar auf Lager hat, bereichert die Geschichte mit satirischen Seitenhieben und Popkultur-Anspielungen. Insgesamt bietet die Story eine gelungene Mischung aus Witz, Strategie und nostalgischem „Dungeons“-Charme.

    Gameplay

    Dungeons 4 beginnt in seiner Kampagne mit einer Befreiungsaktion. Nicht nur von irgendwem – Thalya die Generalin muss aus den Fängen ihres Bruders Tristan befreit werden um der Oberwelt endlich den gar auszumachen.

    Um diese zu erobern, benötigt das absolut Böse eine starke Armee, die in den Gängen des Dungeons rekrutiert, ausgebildet und versorgt wird. Die Monster – wie Orks, Dämonen oder Untote – haben allerdings individuelle Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen. So brauchen Orks beispielsweise eine Arena, um ihre Kampffertigkeiten zu trainieren. Mit gesammelter Erfahrung steigen die Kreaturen im Level auf und entwickeln neue Ansprüche. Ganz umsonst arbeiten die fleißigen Monster außerdem auch nicht, weshalb Gold- und Lebensmittelvorräte ständig aufgefüllt werden müssen.

    Das Herz des Bösen

    In der Mitte des Dungeonbaus liegt das Dungeonherz, die Lebensader des Kreaturenheims. Von dort aus graben die Schnodderlinge nach Gold und Mana und schaffen Platz für neue Räume, Verteidigungsanlagen und Fallen. Immer wieder kommt es vor, dass sich Helden in die Tiefen des Dungeons wagen, um dem Bösen Einhalt zu gebieten. Spieler müssen hierfür kreative Verteidigungsstrategien entwickeln und sich dabei zum Beispiel die Umgebung, wie Lavaseen zu Nutze machen, um die Helden nicht bis zum Herz vordringen zu lassen. Verschiedene Fallen haben verschiedene Auswirkungen und können auch sinnvoll kombiniert werden. Beispielsweise können an den Eingängen Fallen wie das „Hamsterrad des Todes“ platziert werden – ein gigantisches Rad, das bei Annäherung hervorschießt und Gegner gnadenlos überrollt.

    Wer die Helden besiegt und Missionsziele erfüllt, sammelt Bösartigkeit, die wiederum zur Forschung und Freischaltung neuer Räume, Kreaturen oder Verbesserungen benötigt wird.

    Der Hauptraum im Dungeon mit einem riesigen roten Kristall in der Mitte einem Thron in einer der Ecken, Ausgängen zu jeder der 4 Seiten und Verzierungen im Mario Stil.
    Das Dungeonherz in Mitten des Thronsaals, geschmückt im Mario Stil.

    Die Eroberung der Oberwelt bildet den anderen Schwerpunkt des Gameplays. Sobald die Armee einsatzbereit ist, wird sie dorthin entsendet, wo Dörfer und Bauten der Helden zerstört werden und die Landschaft ins Dunkel gestürzt wird. Dieser Wechsel in ein Echtzeit-Strategie-Gameplay bringt Abwechslung und erweitert das Dungeon-Builder-Erlebnis. Auch Thalya, die Dunkelelfen-Generalin, spielt eine ausschlaggebende Rolle. Sie ist mit Spezialfähigkeiten ausgestattet, die außerdem teilweise noch erweitert werden können. So kann sie das Blatt im Kampf wenden. Mit zusätzlichen Herausforderungen durch gute Boss-Kreaturen wie Einhörner und die angriffslustigen Zwerge im Untergrund bietet „Dungeons 4“ eine gute Balance aus Strategie und Action, die Spieler auf Trab hält.

    Ton und Technik

    Das Gameplay von „Dungeons 4“ bleibt der Serie treu, indem es eine Mischung aus Dungeon-Management und Echtzeit-Strategie präsentiert. Spieler bauen ihr unterirdisches Reich auf, rekrutieren Kreaturen und greifen die Oberwelt mitsamt ihrer viel zu guten Bewohner an, wobei sie ständig zwischen Unter- und Oberwelt hin- und herwechseln. Auf der Switch-Version treten jedoch einige Gameplay-Herausforderungen auf, auf die wir kurz eingehen.

    Die Steuerung erfordert auf der Switch Geduld und an mancher Stelle Frustrationstoleranz. Um bestimmte Aktionen auszuwählen, muss der Spieler den Joystick genau in einem bestimmten Winkel des Aktionsrades positionieren. Auch die Einzelauswahl der Kreaturen ist schwierig bis fast unmöglich – entsprechend der Truppengröße – was in hektischen Kämpfen je nach Spielstil hinderlich sein kann. Dem entgegen hilft die Verlangsamung der Zeit bei der Auswahl von Aktionen. So gewinnt das planungsfreudige Böse ein paar Atemzüge um sich beim Aktionsrad zu orientieren.

    Ein Raum im Dungeon voller Goldmünzen mit einem darüber abgebildeten Aktionsrad, in dem sich verschiedene Icons befinden.
    Bei der Auswahl im Aktionsrad wird die Zeit im Game verlangsamt um das richtige Icon auszuwählen.

    Weiterhin sind die Ladezeiten für ein neues Story Kapitel recht lang und auch die Grafik braucht ihre Zeit, um vollständig zu glänzen. Generell muss man hier auf der Switch-Version einige Abstriche machen. Beispielsweise wurden Details wie Schatten und Lichtverhältnisse gegenüber der PC-Version reduziert.

    Ein weiteres Manko ist das Einstellungsfenster, das durch die Reduzierung auf das „Switch Format“ den gesamten Bildschirm überdeckt und so auch die ausgewählten Skins. Da dies jedoch meist eine anfängliche Einstellung ist und die Möglichkeiten überschaubar sind, mindert dies das Spielerlebnis nicht wirklich. Sollte das Sichtfenster im Gameplay zu eingeschränkt sein, gibt es außerdem die Möglichkeit das UI anzupassen. Dies kann beim Wechsel auf einen größeren Bildschirm von Vorteil sein.

    Melodische Untermalung

    Soundtechnisch überzeugt „Dungeons 4“ auch auf der Switch. Der charismatische Erzähler bringt den typischen „Dungeons“-Humor perfekt rüber und macht die Story besonders spaßig. Wenn das humorvolle Böse möchte, kann es die Kommentare auch selbst mit bösartigem Gelächter unterstreichen. Die Klänge passen gut zur Atmosphäre des Spiels. So wechselt je nach Bereich die Musik zwischen düsterer Dungeons-Atmosphäre bis hin zur fröhlichen Mittelalter Melodie.

    Technisch läuft das Spiel auf der Switch weitgehend stabil, doch traten kleinere Ruckler und gelegentliche Bugs auf. Fans des Multiplayer sollte erfreuen, dass der Dungeonaufbau auch auf der Switch wieder in Arbeitsteilung machbar ist. Dies konnten wir zum Zeitpunkt unseres Reviews allerdings noch nicht testen.

    Ein Kampf mit vielen Kreaturen, Thalya und ihrem Bruder Tristan in mitten einer grünen Landschaft umringt von Burgbauten.
    Thalya versucht ein weiteres mal ihren Bruder Tristan aus dem Weg zu räumen.

    Ein süßes neues Feature ist das exklusive Nintendo-Skin-Paket. Die Schnodderlinge tragen dabei lustige Toad-Helme, Thalya lässt sich in einem rosa Peach-Kleid bewundern und der Thronsaal erstrahlt in schicken Mario-inspirierten Verzierungen. Diese Extras verleihen dem Spiel einen einzigartigen Nintendo-Charme, der besonders Fans der Switch-Konsole erfreuen dürfte. Das Skin-Paket kommt zudem in dem Deluxe Paket gemeinsam mit der Karte „Der Sturm auf Dollaran“, dem offiziellen Soundtrack und dem
    digitalen Artbook für das sammelwütige Böse.

    Fazit

    Alles im allem ist Dungeons 4 auch auf der Nintendo Switch eine unterhaltsame Fortsetzung der Dungeon-Serie, wenn auch mit einigen Abstrichen. Die humorvolle Story und das strategische Gameplay sind auch auf dem Handheld erhalten geblieben. Kleinere technische Einschränkungen wie längere Ladezeiten, geringere Grafikqualität und eine teils umständliche Steuerung muss man als Spieler dafür allerdings in Kauf nehmen. Die neuen Nintendo-Skins sind ein nettes Extra, das dem Spiel den passenden Charme verleiht und gut zur lustigen Erzählung passt.

    Wer über die technischen Kompromisse hinwegsehen kann und ein Faible für den typisch schrägen „Dungeons“-Humor hat, wird in Dungeons 4 auf der Switch dennoch eine unterhaltsame und spaßige Spielerfahrung finden, die dem absolut Bösen auch unterwegs zum Sieg verhelfen kann.

    Dungeons 4 für die Nintendo Switch erscheint am 17. Oktober 2024. Das Spiel ist bereits seit dem 09. November 2023 für PC, Xbox Series S/X und Playstation 5 erhältlich. Neugierig? Anbei haben wir den offiziellen Trailer für euch:

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     Bildquelle: Kalypso Media, Realmforge Studios

    Wir bedanken uns bei Kalypso Media und den Realmforge Studios für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.

    Lisa L
    Ich bin ein leidenschaftlicher Gamer vor allem wenn es um Survival oder Cosy Games aus der Indie Ecke geht. Generell fühle ich mich in der Welt rund um Games, Content Creation und Kreativität vollkommen zu Hause. So trifft man mich entweder auf Twitch, YouTube oder an der heimischen Nähmaschine an und auch ab und an auf der ein oder anderen Con.