Das Spice muss fließen. In Dune: Awakening erleben wir die harschen Überlebensbedingungen des Planeten Arrakis aus nächster Nähe. Wir haben uns das Spiel in der Redaktion von Game2Gether genauer angeschaut und verraten euch, worum es in Dune: Awakening geht, wie es sich spielt und ob sich ein Kauf lohnt.
Story
Dune: Awakening entwirft eine alternative Version von Frank Herberts berühmtem Sci-Fi-Epos. In dieser Erzählung wurde Paul Atreides nie geboren – stattdessen bringt Lady Jessica eine Tochter namens Ariste zur Welt. Diese Veränderung im Lauf der Geschichte führt dazu, dass das Haus Atreides die Belagerung von Arrakeen überlebt – ein Angriff, bei dem die Sardaukar, die Elitestreitmacht des Imperators, es eigentlich hätten vernichten sollen.
In den Wirren danach entbrennt der sogenannte „Krieg der Attentäter“, der die Fremen beinahe vollständig auslöscht.
An diesem Punkt beginnt die Geschichte des vom Spieler erstellten Charakters. Im Auftrag der Mutter Oberin der Bene Gesserit wird dieser nach Arrakis entsandt, mit dem Ziel, die überlebenden Fremen zu finden und den Schläfer zu erwecken. Doch bereits zu Beginn der Mission wird der Transport abgeschossen – und wir müssen inmitten der lebensfeindlichen Wüstenwelt von Arrakis ums Überleben kämpfen und dabei gleichzeitig den Mysterien des Planeten auf den Grund gehen.
Die Spieldauer hängt stark davon ab, wie intensiv man der Haupthandlung folgt oder sich lieber in den Aufbau-, Crafting- und Erkundungselementen verliert. Zusätzlich bietet Dune: Awakening eine umfassende Multiplayer-Komponente: Spieler können sich entweder dem Haus Atreides oder den Harkonnen anschließen, Missionen erfüllen und Einfluss sammeln. Wöchentlich wird eine Fraktionswertung durchgeführt – die Gewinnerseite darf im Landsraad exklusive Boni verteilen, bevor das Punktesystem zurückgesetzt wird und ein neuer Zyklus beginnt.
Gameplay
Bevor Spieler ihre Reise auf Arrakis antreten, steht zunächst die Erstellung eines eigenen Charakters an. Dieser Schritt fällt erfreulich umfangreich aus: Neben vielfältigen optischen Anpassungsmöglichkeiten wählen Spieler auch ihren Heimatplaneten, ihre Kaste sowie eine Startklasse, die nicht nur individuelle Boni – etwa erhöhten Nahkampfschaden – mit sich bringt, sondern auch Zugang zu klassenspezifischen Fähigkeiten gewährt.
Zur Auswahl stehen vier verschiedene Klassen, die jeweils einen eigenen Spielstil fördern:
- Swordmaster: Spezialisiert auf den Nahkampf. Zum Einstieg verfügen Swordmaster über die Fähigkeit „Deflection“, mit der sie für kurze Zeit feindliche Projektile abwehren können.
- Mentat: Meister der Aufklärung und taktischen Überlegenheit. Ihr Startskill „The Sentinel“ erlaubt es, ein automatisches Geschütz zu platzieren, das Gegner eigenständig ins Visier nimmt.
- Bene Gesserit: Mitglieder dieser geheimnisvollen Schwesternschaft setzen auf Manipulation und geistige Kontrolle. Mit der Fähigkeit „Compel“ lassen sich Gegner kurzfristig beeinflussen – sie stellen daraufhin vorübergehend jede Kampfhandlung ein.
- Trooper: Die Frontsoldaten des Landsraads, mit Fokus auf Fernkampfwaffen. Ihr Startskill „Shigawire Cable“ ermöglicht es jedoch auch, Feinde auf kurze Distanz heranzuziehen.
Die Wahl der Startklasse ist zwar zu Beginn relevant, bestimmt euren Spielstil jedoch nicht dauerhaft. Im Verlauf eures Abenteuers trefft ihr auf verschiedene Lehrmeister, die euch nach dem Absolvieren kurzer Quests Zugang zu den Talentbäumen anderer Klassen gewähren. So bleibt euer Charakter flexibel und kann sich stetig weiterentwickeln. Auch Multiclassing ist dadurch möglich.
Sobald die Charaktererstellung abgeschlossen ist, beginnt die Reise – und das gleich mit einem Paukenschlag, denn wie Eingangs erwähnt wird das Transportschiff abgeschossen. Ihr startet im Spiel in einem isolierten Startgebiet – zumindest auf den ersten Blick. Denn physische Barrieren zu den übrigen Regionen von Dune: Awakening gibt es nicht – nur eine endlos scheinende Wüste trennt euch vom Rest der Welt. Wer jedoch versucht, sie zu Fuß zu durchqueren, wird schnell feststellen: Ohne Fahrzeug endet der Ausflug meist als Mahlzeit für einen Sandwurm. Auch die unerbittliche Sonne von Arrakis stellt eine reale Bedrohung dar – ganz wie in der literarischen Vorlage ist direkte Sonneneinstrahlung ohne entsprechenden Schutz lebensgefährlich.

Survival und ein eigenes Stück Wüste
Deshalb heißt es zunächst: Überleben. In klassischer Survival-Manier sammelt ihr Ressourcen, stellt Ausrüstung her und errichtet eure erste Basis. Hilfe erhaltet ihr dabei von Zantara, einem Fremen, der euch nach dem Absturz aus dem Wrack rettet.
Materialien findet ihr an zahlreichen Stellen in der Spielwelt – viele lassen sich einfach aufsammeln, andere erfordern Werkzeuge, um in größeren Mengen abgebaut zu werden. Neue Crafting-Rezepte schaltet ihr durch Levelaufstiege frei: Mit jedem Stufenanstieg erhaltet ihr sogenanntes Intel, das ihr wiederum zum Freischalten neuer Blaupausen einsetzen könnt. Das erinnert stark an das System aus ARK: Survival Evolved.
Zusätzlich sammelt ihr mit jedem Level auch Skillpunkte, die in die drei Talentbäume eurer Klassen investiert werden können.
Um mit dem Basenbau zu beginnen, müsst ihr zunächst ein Stück Land für euch beanspruchen. Dafür kommt ein spezielles Gerät – die sub-fief console – zum Einsatz. Dieses markiert ein quadratisches Gebiet, das fortan euch gehört. Innerhalb dieser Fläche könnt ihr nach Belieben bauen und gestalten.
Das Bausystem orientiert sich am klassischen Prinzip vieler Survival-Spiele: Ihr setzt modulare Elemente wie Fundamente, Wände, Dächer und Eingänge aneinander. Die Auswahl an Bauteilen ist umfangreich und erlaubt vielfältige Bauweisen. Zusätzliche Bauelemente und Dekorationen lassen sich entweder durch das Sammeln von Intel oder mit fortschreitender Hauptgeschichte freischalten oder an Handelsposten erwerben.

Ein zentrales Bauelement ist der Generator. Er erzeugt ein Schutzschild, dass eure Basis vor den harschen Umweltbedingungen von Arrakis – insbesondere Sandstürmen – bewahrt. Ohne ihn ist euer Heim schutzlos. Der Generator benötigt jedoch regelmäßig Nachschub in Form von Fusionszellen, die ihr entweder in der Welt findet oder selbst herstellen könnt – vorausgesetzt, ihr besitzt die nötigen Ressourcen.
Anfangs ist euer Baugebiet noch klein, kann aber im späteren Spielverlauf durch größere Varianten der sub-fief console erweitert werden. Mit dem Wachstum eures Territoriums kommen jedoch auch Verpflichtungen: Für euren Abschnitt Wüste müsst ihr nun Steuern an das Imperium entrichten, die in festgelegten Intervallen fällig werden.
Um an Geld – sprich Solari – zu kommen, gibt es mehrere Wege: Ihr könnt Aufträge an Handelsposten übernehmen oder euch durch das Plündern von Wracks und Banditenlagern bereichern.
Behaltet bei euren Abenteuern jedoch stets euren Durst im Auge. Denn wie auch in der Vorlage ist Wasser ein wertvolles Gut. Um daran zu gelangen, müsst ihr toten NPCs Blut abzapfen und in Aufbereitungsstationen in Wasser umwandeln.

Die Spielwelt von Dune: Awakening ist in PvE- und PvP-Zonen unterteilt. Letztere bergen besonders wertvolle Ressourcen – allen voran große Mengen Spice, das wichtigste Gut auf Arrakis. Um es abzubauen, benötigt ihr einen großen Spice-Sammler, der sowohl vor Umweltgefahren als auch vor anderen Spielern geschützt werden muss. Wer hier allein unterwegs ist, wird es schwer haben – Gruppen und Allianzen sind in diesen Gebieten klar im Vorteil.
Alles in allem bietet Dune: Awakening die klassische Survival-Game Erfahrung gepaart mit einer Multiplayer-Komponente. Besonders in den PvE-Zonen ist es spannend mit anzusehen, wie sich in der Nähe eurer Basis nach und nach andere Spieler ansiedeln und so eine kleine Nachbarschaft entsteht.
Ton & Technik
Technisch setzt Dune: Awakening auf die leistungsstarke Unreal Engine 5, um die karge, aber faszinierende Welt von Arrakis zum Leben zu erwecken. Die Spielwelt besteht aus weitläufigen Wüsten und sichereren Gebieten, die von imposanten Felsformationen durchzogen sind. In diesen Zonen stellen vor allem Banditen eine Gefahr dar, während die gefürchteten Sandwürmer ausschließlich in der offenen Wüste lauern. Sobald ihr den Sand betretet, erscheint ein Indikator, der anzeigt, wie viel Vibration ihr erzeugt. Zu viel und ein Sandwurm erscheint – ein ständiger Nervenkitzel.

Die Gestaltung der Welt orientiert sich sowohl visuell als auch atmosphärisch stark an den Buchvorlagen sowie an Denis Villeneuves Film-Adaptionen. Die Architektur der Gebäude, die Fahrzeuge und auch die Wüstenlandschaft wirken stimmig und detailverliebt. Besonders gelungen: Die Soundeffekte – von den surrenden Energieschilden bis zu den markanten Geräuschen der Sandwürmer – wurden originalgetreu übernommen und sorgen für echtes Dune-Feeling, besonders für Fans der Filme.
Das Spiel ist komplett in Englisch vertont, bietet jedoch Bildschirmtexte in insgesamt 14 Sprachen, darunter Deutsch und Englisch.
In unserem Test lief Dune: Awakening durchgehend stabil. Es kam weder zu Abstürzen noch zu Performance-Einbrüchen. Lediglich ein kleiner visueller Bug trat auf: Das Leuchten des Bautools blieb kurzzeitig am Charaktermodell sichtbar, nachdem das Werkzeug bereits weggepackt war. Getestet wurde sowohl auf PC als auch auf dem Steam Deck – letzteres lieferte bei niedrigsten Einstellungen solide 40 FPS und ein insgesamt flüssiges Spielerlebnis.
Wer also bereit ist, sich auf Seiten der Atreides oder Harkonnen in den Kampf, um das Spice zu stürzen, sollte vorab einen Blick auf die folgenden Mindestanforderungen werfen:
Minimale Systemanforderungen
- Betriebssystem: Windows 10 (64-bit)
- Prozessor: AMD Ryzen 3 1200, Intel Core i5-7400
- Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
- Grafik: AMD Radeon 5600XT, NVIDIA GeForce GTX 1060
- Speicherplatz: 60 GB
Empfohlene Systemanforderungen
- Betriebssystem: Windows 10 (64-bit)
- Prozessor: AMD Ryzen 5 2600X, Intel Core i7-10700K
- Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
- Grafik: AMD Radeon 6700XT, NVIDIA GeForce GTX 3070
- Speicherplatz: 75 GB
Vorläufiges Fazit zu Dune: Awakening
Dune: Awakening entführt euch in eine atmosphärisch dichte Survival-Erfahrung auf dem Wüstenplaneten Arrakis. Das Hauptszenario liefert mit der alternativen Storyline rund um das Schicksal des Hauses Atreides eine interessante Story-Prämisse, welche mit klassischen Crafting- und Basenbau-Elementen des Survival-Genre sowie einer Multiplayer-Komponente kombiniert wird. Ob als Einzelgänger oder in einer Fraktion – das Spiel bietet sowohl Solo-Spielern als auch PvP-Fans reichlich Inhalt und Herausforderungen. Wer sich auf die harschen Bedingungen, das Ressourcenmanagement und den Kampf ums Spice einlässt, wird mit einer unterhaltsamen Dune-Adaption belohnt. Das Spice fließt – und Dune: Awakening liefert.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Wir bedanken uns bei Funcom für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.