In Drova – The Forsaken Kin erwartet Spieler ein Rollenspiel der alten Schule. Wir haben uns den Titel in der Redaktion von Game2Gether genauer angesehen und verraten euch, wie sich Drova spielt, worum es in der Story geht und ob Old-School-RPG-Mechaniken heute noch funktionieren.
Story: Auf nach Drova
Drova – The Forsaken Kin entführt Spieler in eine faszinierende Welt, die von keltisch-slawischer Mythologie inspiriert ist. Das Abenteuer beginnt in einem kleinen Dorf, wo euer selbst erstellter Charakter Zeuge eines geheimnisvollen Ereignisses wird: Die Druiden des Dorfes schleichen sich mit einem leuchtend roten, magischen Kristall davon. Neugierde treibt euren Helden an, ihnen heimlich zu folgen – eine Entscheidung, die sein Leben für immer verändern wird.
Denn plötzlich findet sich euer Charakter inmitten eines schiefgegangenen Rituals wieder, dessen mächtige Magie den Druiden das Leben kostete und euch in eine andere Welt katapultiert. Doch bevor die letzte von ihnen stirbt, vertraut sie euch den roten Kristall an und gibt euch eine dringende Mission: Bringt den Kristall in die sagenumwobene Stadt Nemeton, um einen Weg zurück in eure eigene Welt zu finden. Was zunächst wie ein klarer Auftrag klingt, entwickelt sich bald zu einer Reise voller Herausforderungen und Gefahren.
Denn Drova nimmt seine Spieler nicht an die Hand. Die Welt ist rau und unbarmherzig, ganz im Geiste klassischer Rollenspiel-Ikonen wie Gothic. Ihr seid auf euch allein gestellt, müsst euch orientieren, müsst Entscheidungen treffen und mit verschiedenen Fraktionen interagieren – und euch nicht zuletzt in einer unbekannten Welt behaupten.
Auf eurem Weg begegnet ihr einer Vielzahl interessanter Charaktere, die ebenfalls versuchen, in Drova zu überleben. Neben der Hauptgeschichte, die Spieler etwa 20 Stunden beschäftigen wird, wartet eine Vielzahl von Nebenaufgaben und Entdeckungen auf euch. Für diejenigen, die alles erleben möchten, bietet Drova genug Inhalte, um euch doppelt so lange in seinen Bann zu ziehen.
Gameplay
Drova macht es den Spielern von Anfang an nicht leicht – und das ist genau das, was das Spiel heute so besonders macht. Ihr werdet in eine weitläufige, offene 2D-Welt geworfen, die euch nur ein grobes Ziel vorgibt: Bringe einen magischen Stein in eine Stadt. Einen Questmarker oder eine Kartenmarkierung suchen Spieler allerdings vergebens. Man muss sich aus eigener Kraft den Weg ans Ziel bahnen.
Mit nicht mehr als einem dürren Ast als Waffe und ein paar zerschlissenen Kleidungsstücken beginnt eure Reise. Doch schon bald werdet ihr von der rauen Realität Drovas eingeholt: An jeder Ecke lauern wilde Kreaturen, die euch gnadenlos angreifen. Und als wäre das nicht genug, stoßt ihr an den Rändern der Karte auf magische Barrieren, die euch in Sekundenschnelle das Leben kosten, solltet ihr euch ihnen nähern.
Das Kampfsystem in Drova ist angenehm zugänglich, aber schwer zu meistern. Habt ihr eure Waffe ausgerüstet, könnt ihr per Knopfdruck angreifen, blocken, ausweichen oder spezielle Skills einsetzen. Viele dieser Aktionen verbrauchen Ausdauerpunkte, die sich mit der Zeit automatisch regenerieren, was ein strategisches Ressourcenmanagement erfordert.
Jeder Gegnertyp hat einzigartige Angriffsmuster, die es zu durchschauen gilt. Manche stürmen direkt auf euch zu, andere nutzen Fernangriffe wie Wurfmesser oder versuchen euch mit Netzen einzufangen. Präzises Timing ist also entscheidend.
Die Fähigkeiten eures Charakters lassen sich im Verlauf des Spiels bei verschiedenen Trainern, die über die gesamte Welt verteilt sind, verbessern. Zusätzlich erhaltet ihr bei jedem Levelaufstieg Lernpunkte, die ihr in die Verbesserung eurer Attributswerte investieren könnt.
Wollt ihr stattdessen die Umgebung genauer unter die Lupe nehmen könnt ihr in einen Untersuchungsmodus wechseln. Damit lässt sich nicht nur mit bestimmten Gegenständen interagieren, die mehr über die Lore in Drova offenbaren, sondern der Modus erlaubt Spielern außerdem Spuren zu folgen oder versteckte Schätze zu finden.
Doch die größten Herausforderungen liegen nicht in der Wildnis, sondern in den menschlichen Konflikten, die Drova prägen. Die Bewohner des Landes haben sich in zwei rivalisierende Fraktionen aufgeteilt, die unterschiedlicher kaum sein könnten – und keine von ihnen hat zunächst großes Interesse daran, euch zu helfen.
Auf der einen Seite steht der strenge Orden von Nemeton, der versucht, göttliche Kräfte zu nutzen, um Drova in eine friedliche Sagenwelt zu verwandeln. Auf der anderen Seite kämpft das Ruinenlager ums Überleben und dessen Bewohner wollen nur aus dieser Welt entkommen. Für welche Seite ihr euch entscheidet hat massiven Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte und welche Quests euch zur Verfügung stehen. Das sorgt für zusätzlichen Wiederspielwert, denn es lohnt sich beim zweiten Run auch in die jeweils andere Fraktion einzutauchen.
Ton & Technik
„Drova – Forsaken Kin“ besticht durch seine detaillierte Pixel-Art-Grafik in der die Entwickler düstere, atmosphärische Elemente mit mystischen Aspekten der keltischer und slawischer Mythologie kombinieren. Die handgefertigte offene Welt des Spiels zeichnet sich durch vielfältige Landschaften aus, darunter dichte Wälder, zerklüftete Gebirge und mittelalterliche Siedlungen, die alle in einem dunklen, stimmungsvollen Stil gehalten sind. Die pixeligen Charakter- und Kreaturen Designs sind gespickt mit kleinen Details und fügen sich perfekt in die Spielwelt ein.
Das düstere Design wird von der Musik noch einmal zusätzlich untermalt. Die Kompositionen sind oft melancholisch und intensiv und während der Kämpfe zieht das Ganze dann deutlich an und punktet mit epischen Klängen.
Getestet wurde das Spiel sowohl auf dem PC als auch auf dem Steam Deck. Während es auf Valves Handheld grundsätzlich sehr gut läuft, kann der Einstieg im Charactercreator etwas holprig sein. Denn bei der Namenseingabe überschattet die virtuelle Tastatur des Steam Decks das Geschehen auf dem Bildschirm zu sehr und die Eingabe des Namens ist ebenfalls nicht frei von Problemen. Mit einer physischen Tastatur funktioniert jedoch alles problemlos.
Das Controller-Mapping ingame ist gelungen und ermöglicht auch in brenzligen Situationen ein schnelles Navigieren.
Sowohl auf dem PC als auch auf dem Handheld läuft das Spiel sehr flüssig. Während des Tests traten keine Ruckler, FPS-Einbrüche oder Abstürze auf. Wer in das mystische Drova abtauchen möchte, sollte folgende Systemanforderungen mitbringen:
Empholene Systemanforderungen
- Betriebssystem: Windows 10 64-bit
- Prozessor: Dual Core Prozessor 2Ghz
- Arbeitsspeicher: 2 GB RAM
- Grafik: Integrated Graphics Card
- Speicherplatz: 5 GB
Fazit:
Drova – The Forsaken Kin beeindruckt mit einer düsteren Pixelkunst und einer packenden musikalischen Untermalung, die ein intensives Gefühl von Einsamkeit in einer feindseligen Welt hervorruft. Das Spiel fängt die Magie klassischer Rollenspiele meisterhaft ein, was allerdings nicht jedem Spieler zusagen könnte, da moderne Komfortfunktionen wie Questmarker komplett fehlen. Die vielfältige Spielwelt lädt jedoch zum Erkunden ein und belohnt Neugier. Auch wenn der Einstieg fordernd wirkt, findet man sich rasch in die Mechaniken und die Atmosphäre von Drova ein. Wer auf der Suche nach einer Besonderen Rollenspielerfahrung ist oder Klassikern wie Gothic und Co. nachtrauert sollte dem Spiel definitiv eine Chance geben.
Du möchtest mehr über die Welt von Drova erfahren? Dann haben wir hier den aktuellen Trailer für dich:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Wir bedanken und bei Deck13 und Just2D für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.