Disney Infinity 3.0 – Test / Review

    Wo man auch hinschaut: Star Wars ist derzeit in aller Munde. Ende des Jahres kommt Episode 7 in die Kinos, das von Gamern lang ersehnte Battlefront erscheint endlich und in den Regalen der Buchhändler tummeln sich nagelneue Roman des Extended Universe. Dank der neuen Schirmherrschaft von Disney brummt der Laden also bestens. Und mit Disney Infinity 3.0 springen die Helden des Star Wars Universums nun auch mit den bekannten Sammelfiguren auf die virtuellen Bildschirmwelten.

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    Eigentlich hasse ich solche Spiele. Nicht falsch verstehen, ich liebe sie dafür, dass es sie einfach nur gibt. Das hassen bezieht sich viel mehr darauf, dass ich um die drohende Ebbe in meinem Geldbeutel jetzt schon bescheid weiß. Schuld daran ist das nun erschienene Disney Infinity 3.0, das natürlich etliche Helden der Saga in Form von Sammelfiguren in den Laden bringt. Pro Figur steht ein UVP von 14,99€ im Raum, dazu kommt noch das Starter Set. Ganz günstig wird der Spaß also nicht, sofern man plant, etwas länger am Ball zu bleiben. Für Disney selbst sollte das kein Grund zur Sorge sein, denn bekanntlich gehören Fans von Star Wars zu denjenigen, die für ihre Sammelleidenschaft nur selten auf den Preis achten.

    Wer in die Spielwelt von Disney Infinity 3.0 eintauchen will, der sollte den Start mit der Grundbox machen. Das macht daher Sinn, weil sich dort nicht nur Anakin Skywalker und seine Schülerin Ahsoka als Figur wiederfinden, sondern auch die wichtige Basis und den Spielstein zu den Spielwelten von „Twillight Of The Republic“. Inhaltlich erstrecken sich die Teile dieses Sets um die neue Trilogie (Episode 1-3) und den neuen Trickserien Clone Wars bzw. Rebels.

    Solltet ihr bereits eine Base und/oder Figuren besitzen, dann könnt ihr euch übrigens die teueren Neuanschaffungen sparen. Infinity 3.0 ist zu 100% abwärtskompatibel bzw. alte Figuren funktionieren ebenfalls voll und ganz mit der neuen Software.

    Zusätzlich zur Starter Box gibt es noch ein Special Set, das neben den oben genannten Inhalten gleich auch noch das Spielset „Rise Against The Empire“ enthält. Dieses beinhaltet Luke, Leia und den Kopfgeldjäger Boba Fett. Rise Against The Empire steht ab Oktober auch als Standalone in den Regalen, dann allerdings ohne Boba. Soweit wir den anstehenden Pool an Helden überblickt haben, bekommt der legendäre Kopfgeldjäger auch anscheinend keine Solo-Box. Das wiederum könnten wir so nicht nachvollziehen bzw. würde für eine etwas wirre Vertriebspolitik sprechen: Sollten etwa auch längere Sicht gewisse Figuren nur in Sondereditionen erhältlich sein? Das wäre denkbar schade.

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    Die alten Helden erstrahlen im neuen Grafikstil

    Spielerisch bleibt sich die Serie auch in der dritten Generation absolut treu. Man stellt also seine Figur(en) auf die Base, schnappt sich einen Spielstein und schon geht es mitten rein in die gewünschte Welt. Das Leveldesign ist klar an die alten Infinity Games angelehnt. In diesem Sinne gilt es also, mit seiner Figur quer durch die Level zu hüpfen, kleinere Rätsel zu lösen und sich unterwegs sämtlicher Schergen zu entledigen. Das kennt man so alles und doch ist jetzt irgendwie alles cooler: Denn man macht es mit Lichtschwertern! Neben den rudimentären Hüpfpassagen stehen natürlich auch spannende Weltraumkämpfe und Rennveranstaltungen auf dem Programm. Das und die vielen Herausforderungen und Seitenmissionen sorgen für eine erstaunliche Portion Abwechslung.

    Neben den Missionen und Einsätzen gibt es auch ein Element für kreative Köpfe namens Toy Box. Der Name ist Programm, stellt doch dieses Baukastensystem mittlerweile deutlich mehr als 6.000 Elemente zur Verfügung, die zur freien Kreation einladen. Neben Fahrzeugen und Gebäuden gibt es auch eine Art Stein-Für-Stein Modus, der absolut freie Handlungsmöglichkeiten zulässt. Und das beinhaltet dann auch diverse Crossover aus verschiedenen Disney-, Pixar-, Marvel- und jetzt dann auch Star Wars Welten. Um in den vollen Genuss der Elemten zu kommen, muss der Spieler im Besitz sogenannter Bonusmünzen sein, die es natürlich auch gegen Bares zu erwerben gibt.

    Optik und Stil sprechen deutlich das jüngere Zielpublikum an und orientieren sich an den aktuellen Trickserien. Wer Clone Wars bzw. Rebels kennt, findet sich sofort in diesem Style heimisch und ist bestens mit dem Comic-Look vertraut. Grafisch konnten wir keine Mängel feststellen, denn weder Ruckler, noch Kantenflimmern oder ähnliche Unsauberheiten fielen uns auf. Selbst die deutsche Synchronisation weiß größtenteils zu überzeugen, wobei wir diverse Sprachabbrüche innerhalb unseres Test bemerkten. Einige abgehackte Sätze zerstörten zwar nicht das Verständnis für den Missionseinsatz, dafür aber etwas vom Flair des Spiels.

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    In der Toy Box ist alles möglich, selbst Rennen fahren mit Charakteren aus anderen Universen

    Fazit

    Ich muss zugeben, dass ich die Infinity Spiele bisher eher als nette Spielerei für Zwischendurch empfunden habe. Mit dem jetzt erschienenen Star Wars Set kann ich mich seinem Bann allerdings nicht mehr entziehen. Man merkt immer wieder im Spiel dezente Verbesserungen im Vergleich zu den Vorgängern. Die Spielwelten wurden etwas offener, der Baukasten erhielt sinnvolle Erneuerungen und die Steuerung wurde leicht verbessert. Der Knüller an Infinity 3.0 ist die riesige Toy Box mit den schier unendlich vielen Möglichkeiten. Ich sehe mich jetzt schon nächtelang am basteln und bauen. Das ganze gehüllt in das sagenhafte Gewand von Jedis und Sith machen Disney Infinity 3.0 zu einem richtig tollen und abwechslungsreichen Titel!

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    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur