Seit dem Start der „Die Sims“ Reihe im Jahr 2000 wurde kaum eine andere Serie mit so vielen Updates versorgt. Beinahe jeden Monat gibt es neue Gebäude, Gegenstände oder auch komplett neue Gegenden. Nun ist also der vierte Hauptteil erhältlich und wir haben „Die Sims 4“ ausführlich gespielt, um euch einen echten Eindruck über das Spiel geben zu können. Doch seht zunächst einmal den Trailer.
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Alles neu?
Bereits zu Beginn des Spiels fällt uns der neue Charaktereditor auf. Wenn Ihr bereits in „Die Sims 3“ Stunden mit diesem zugebracht habt, dann werdet Ihr in „Die Sims 4“ wohl noch mehr Zeit damit verbringen, Augenbrauen zu erstellen, die richtige Ohrengröße zu finden, Make-Up aufzutragen und vieles, vieles mehr. Dabei ist gerade der Editor noch um einiges komfortabler geworden als dies noch beim Vorgänger war.
Natürlich wollen auch die Eigenschaften sowie Lebensziele eures Sims eingetragen werden. Dies geschieht unkompliziert, wenngleich es gerade die Ziele in sich haben können. Leider ist uns während des Testens eine unerfüllbare Aufgabe aufgefallen. Wir sollten zwei Stunden konzentriert spielen (was nicht so schwer ist), doch auch nach fünf Stunden im „Konzentrierten“ Modus hat sich der Erfolg nicht eingestellt. Dies wird sicher noch nachgebessert, doch momentan ist es noch ein unangenehmer Fehler.
Sobald Ihr also euren ganz persönlichen Sim habt, geht es los mit der Grundstücksuche. Nehme ich mir nun ein vorhandenes Haus, baue ich mir mein eigenes, will ich am Stadtrand oder in der Mitte wohnen? Auch hier habt Ihr einige Entscheidungen zu treffen, wobei diese natürlich noch nicht so vielfältig sind, da es momentan nur eine Stadt gibt.
Der Hausbau (so Ihr kein vorhandenes erwerbt) stellt sich auch wieder einmal recht einfach dar. Entweder Ihr zieht die Wände hoch, montiert Türen und Fenster, oder Ihr nehmt vorgefertigte Zimmer, die allesamt recht nett aufgebaut sind. Dem eigenen Geschmack sind dabei kaum Grenzen gesetzt, allerdings gibt es – wie es in der Natur von „Die Sims“ liegt – noch nicht extrem viel Auswahl.
Das ist es auch, was Umsteiger von „Die Sims 3“ auf „Die Sims 4“ bemängeln könnten und auch werden. So gab es alleine 11 komplette Erweiterungspacks, die von Reiseabenteuern über Traumkarrieren bis hin zu Tieren und einer eigenen Insel so ziemlich alles bietet, was an Vielfalt zu erreichen ist. Auch die 6 Welten-Packs sind dabei natürlich nicht zu verachten.
Warum dennoch umsteigen?
Nachdem der Umfang also einigermaßen klar ist, kommt die Frage auf, warum wir „Die Sims 4“ spielen sollten, wo es doch beim vorherigen Teil so viel mehr zu tun gibt. Die Antwort ist ebenso einfach wie logisch. Es wird für „Die Sims 3“ wohl in Zukunft kaum noch Updates geben die wirklich viele Neuerungen einführen.
Noch dazu ist der Grafikunterschied (mit der richtigen Hardware) sehr hoch. Details, die in „Die Sims 3“ noch recht verwaschen ausgesehen haben, sind in „Die Sims 4“ klar erkennbar. Wenn sich die Sonne langsam über das eigene Haus schiebt, oder Ihr den Blumen beim Wachsen zusehen könnt, dann wirkt der neue Teil einfach viel organischer als zuvor.
Dasselbe trifft auch auf die Stadt an sich zu. Die Häuser fügen sich wunderbar in die Landschaft ein und die unterschiedlichen Sims mit ihren Emotionen geben dem ganzen Leben. Dabei gilt natürlich, dass Ihr, je näher Ihr zoomt, all die Details erkennen könnt, mit denen die Entwickler ihr Spiel veredelt haben. Der Soundtrack des Spiels klingt auch sehr gut, ist jedoch kein Meisterwerk.
Zur Zeit ist „Die Sims 4“ auch eher noch ein Kleinstadt-Spiel, denn eine Großstadt-Simulation. Ein paar Nachbarschaften, ein paar Personen, weniger Liebschaften, die aber umso intensiver werden können. Habt Ihr euch in einen Charakter verliebt und zieht mit diesem zusammen, wird meist sehr bald ein Baby geboren.
Dabei habt Ihr sicher schon gelesen, dass es einen kleinen „Babybug“ gibt, der die Babys wie Monster aussehen lässt. Das stimmt natürlich auch in Teilen. Wenn Ihr es darauf anlegt, dann könnt Ihr es auch schaffen, ein Monster zu bekommen, wenn Ihr „normal“ spielt, wird dies kaum oder nur sehr selten passieren. Nur zur Information: Auch „Die Sims 3“ hatte einen ähnlichen Fehler, der behoben wurde.
Natürlich könnt Ihr also noch ein wenig warten, bis die Fehler ausgemerzt wurden, doch ein Umstieg auf „Die Sims 4“ wird dennoch unerlässlich werden. Alleine die Technik, die bei „Die Sims 3“ ja bereits sieben Jahre auf dem Buckel hat, ist ein Grund dafür. Allerdings dürft Ihr noch kein komplett fehlerfreies Spiel erwarten.
Was ist noch anders?
Außer der kleineren Nachbarschaft gibt es natürlich noch viele andere Änderungen, welche Spieler der vorherigen Generation sofort auffallen werden. So muss das Spiel seltsamerweise bei jedem Haus nachladen. Warum? Keine Ahnung, denn schließlich war „Die Sims 3“ ja auch Open-World, Ihr konntet also jederzeit überall hingehen ohne darauf zu warten.
Die Jobs haben nun bestimmte Herausforderungen, die es zu erfüllen gilt, bevor Ihr aufsteigen könnt. Natürlich ist dies anfangs noch sehr einfach, so dass Ihr recht schnell zu einem angesehenen Mitarbeiter werdet, doch je höher Ihr kommen wollt, umso schwieriger wird es, Job, Familie und Freude gleichermaßen zu verbessern. Besser also, die einzelnen Ziele genauer zu verfolgen, als alles gemeinsam zu versuchen.
Mit genügend Geld auf der hohen Kante dürft Ihr dann euer Haus vergrößern oder auch in eine bessere Gegend ziehen. Dabei sind auch die anlaufenden Kosten höher, so dass euer Lebensunterhalt generell ein wenig teurer wird. Ihr solltet auch immer ein paar Simoleons auf der Seite haben, um Kleinigkeiten zu reparieren oder neu zu kaufen, denn Geräte können auch kaputt werden.
Was kann ich alles machen?
Grundsätzlich sind Euch in „Die Sims 4“ nur wenige Grenzen gesteckt, wie Ihr eure eigenen vier Wände gestaltet oder was Ihr in eurer Freizeit machen wollt. Es gibt zum Beispiel in Oasis Springs eine vergessene Grotte, die Ihr öffnen könnt, und in der sich etwa Fische, Frösche, Kristalle und Trophäen befinden, die Ihr aufsammeln könnt.
Oder Ihr geht ins Museum, in den Fitnessclub, in die Bibliothek oder in den Nachtclub. Dort könnt Ihr wieder neue Fähigkeiten lernen, die euch im weiteren Spielverlauf helfen, erfolgreicher zu sein. Gewisse Errungenschaften verbessern sogar dauerhaft euren Charakter und können weitervererbt werden, so Ihr Nachwuchs habt.
Bereits jetzt gibt es unzählige Fähigkeiten, die Ihr erlernen könnt. Je nachdem ob Ihr gerade auf einem Laufband trainiert, an Schachtisch spielt oder am Computer hacken lernt, erhöhen sich etwa die Werte „Fitness“, „Logik“ und „Programmieren“. Geht euch dies nicht schnell genug, finden sich im Kaufmenü noch Fähigkeitenbücher, die Ihr mit Simoleons kaufen könnt.
In der Sims-Welt findet Ihr auch immer wieder Sammelobjekte, die sich meist zu eurem Vorteil auswirken. Habt Ihr noch dazu ein paar „Die Sims 3“ Erweiterungen installiert, dürft Ihr euch über besondere Belohnungen freuen. Eine Sims-Lampe etwa, die eure Fähigkeiten auch noch aufwerten kann (und cool aussieht).
Fazit
Die Wertung stützt sich auf die momentane Version des Spiels. Also auf die noch verbuggte, unfertige. Da mit Sicherheit noch einige Erweiterungen erscheinen sollten, werden wir je nach Auflage diese auch immer wieder mal hochwerten können, wenn die kritischsten Fehler (wie nicht komplettierbare Aufgaben) entfernt wurden.
Wer also noch warten will, kann dies auch machen. Neueinsteiger sollten aber gleich mit „Die Sims 4“ loslegen, da nur dieses Spiel auf längere Zeit gesehen Updates und DLCs erhalten wird. Wir hatten jedenfalls bereits jetzt viel Spaß mit dem Spiel, wenngleich wir uns schon jetzt auf die nächsten Erweiterungen und Fehlerbehebungen freuen. Klar, es führt in Zukunft kein Weg daran vorbei, wenn Ihr „Die Sims“ spielen wollt, doch – vielleicht wäre es besser gewesen, die Spieler zu einem echten „Beta-Test“ einzuladen als den vollen Preis dafür zu verlangen.