Was lange währt wird endlich gut! Das Dead Space Remake wurde sehnsüchtig erwartet und steht nun endlich in den Startlöchern. Seid ihr bereit für einen erneuten Höllenritt im finsteren All? Dann folgt uns mit dem Laser Cutter bewaffnet hinein in unseren Test vom Dead Space Remake!
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Für diesen Test spielten wir das Dead Space Remake auf Playstation 5
Gerade macht sich ein klein wenig eine Art Müdigkeit breit. Remakes sind in aller Munde und so ziemlich jeder Publisher bringt eine Hochglanzversion alter Klassiker zurück auf den Markt. Irgendwie war es da nur eine Frage der Zeit, bis auch Isaac Clarke in einer modernen Version von Dead Space wieder über die Mattscheibe flimmern darf.
Nun zählt Teil Eins des Dreiteilers auch unumstritten zu einem Hit seiner Zeit und Spielegeneration. Es folgten Dead Space 2, ebenfalls noch ein cooler Horror-Trip und schlussendlich auch Teil 3, der allerdings leider mehr zu einem Actiontitel verkam. Gut, ob und wenn ja wann EA auch mit Remakes der zwei verbleibenden Teile liebäugelt, steht derzeit noch in den Sternen. Umso schöner, dass man das Remake der damals neuen IP richtig klasse hingebogen hat.
Zurück zur USG Ishimura
Zur Story gibt es nur ein paar kurze Worte, weil sie 1. jeder kennt und sich 2. im Vergleich zum Original fast nichts geändert hat. Isaac Clarke und sein Team sind auf dem Weg zur USG Ishimura, eigentlich soll es ein gewöhnlicher Routineeinsatz für die Ingenieure sein. Doch die Kommunikation riss ab und nach einer unsanften Landung erwartet das Team die buchstäbliche Hölle im All. Blutrünstige Monster haben die Besatzung auf brutalste Weise getötet, das Schiff gleicht einem Schlachtfeld. Was ist geschehen und wie kommen wir lebend wieder raus aus diesem schwebenden Leichensarg? Genau das erleben wir mit Isaac aus Sicht der dritten Person.
Obligatorisch für ein Remake ist die Tatsache, dass man ein Spiel optisch hochpoliert. Dazu kommen wir auch gleich noch. EA Motive geht mit dem Dead Space Remake noch einen Schritt weiter. Das ohnehin schon klaustrophobische Setting der Ishimura wurde zwar nicht grundlegend, aber kleinteilig überarbeitet. Die durch Luftschleusen, Aufzüge und Monorails verbundenen Abschnitte wirken jetzt in sich deutlich zusammenhängender. Ab dem ersten Schritt kurz nach der Bruchlandung ist das gesamte Konstrukt immersiv bis zum Anschlag, da das Schiff letztlich wie ein einziger Raum funktioniert.
Außerdem werdet ihr hier und da gänzlich neue Räume finden – inklusive neuer Schockmomente und dunklen Geheimnissen. Diese dienen dann auch mitunter neuen Verzweigungen oder fügen sich nahtlos in die beklemmende Atmosphäre ein. Neu sind ein paar Nebenmissionen, die euch gelegentlich an ganz andere Punkte innerhalb des Schiffs führen und die Story mit neuen Hintergründen ausschmücken. Neben der so noch dichteren Stimmung bringen sie euch obendrein häufig auch noch lohnende Fragmente für eure Werkzeuge ein. Modifizierte Prototypen sind die lohnendste Errungenschaft, manchmal fällt die Beute auch etwas generischer aus. Zuletzt wurden die kleineren Rätsel etwas verbessert und sind in ihrer Anzahl auch leicht gestiegen.
Sinnvolle Verbesserungen
Nach Abschluss des Spiels schaltet ihr einen neuen Spielmodus Plus frei. Kenner wissen, dass hier jeder Fehltritt der letzte sein kann. Das Dead Space Remake gibt sich hinsichtlich Unnachgiebigkeit hier keine Blöße, nehmt das ruhig wörtlich. Solltet ihr auch diesen Hardcore-Modus überleben, dann dürft ihr ein alternatives Ende genießen, was die Brücke zu Dead Space 2 schlägt. Mehr sei nicht verraten.
All diese Neuerungen führen dazu, dass ihr in der Summe deutlich freier durch die Areale geht und schwebt. Das kannte man so aus dem Original nicht, Dead Space war ziemlich gradlinig und gab die Richtung stets vor. Durch die Seitengeschichten und dem Zurückkehren zu bereits bekannten Arealen bewegt sich Isaac im Dead Space Remake sichtlich natürlicher und glaubhafter.
Angenehm positiv sind die bereits erwähnten Rätsel, für deren Lösung ihr zumeist nicht durch all zu viele Schleusen hindurch müsst. Gerade bei den neuen Kopfnüssen darf man wohltuend festhalten, dass sich diese absolut logisch und stimmig in das Gesamtkonzept einpflegen und nie aufgesetzt oder gar streckend wirken.
Cut off their limbs!
Bei der Steuerung hat sich wenig getan. Die war nämlich schon damals absolut auf der Höhe der Zeit und so wunderbar elegant, dass hier schlicht keine Änderung notwendig war. Gerade bei Kämpfen mit dem legendären Plasmaschneider sitzt diese auf den Punkt. Im Grunde können nur Schock-Momente dafür sorgen, dass ihr beim Kampf nicht punktgenau zielt. Vornehmlich macht ihr dies natürlich immer noch dadurch, in dem ihr den Cutter horizontal oder vertikal vorhaltet und dann auf die Gliedmaßen zielt. Unplatzierte Treffer sind deutlich wirkungsloser als das Abtrennen der Beine, das wisst ihr mit Sicherheit bereits. Abseits des Plasmaschneiders verdienen auch alle anderen Waffen eine lobende Erwähnung, das Trefferfeedback ist einfach hinreißend schön (sofern dieser Ausdruck im Rahmen des hier stattfindenden Blutbades überhaupt passend ist). Der Abschließende Tritt auf den Korpus sorgt übrigens noch immer für etwas Munition.
Fans sind sich bis heute uneins, in welche Kategorien man Dead Space zuordnen möchte. Ist das hier eigentlich wirklich Horror? Man kann hier tatsächlich zwiegespaltener Meinung sein, denn waschechten Horror bietet auch das Dead Space Remake nicht wirklich. Jede Menge Gore und zahlreiche Schockmomente sind die Markenzeichen, aber eben nicht der Horror-Faktor wie ein Resident Evil oder Alone in the Dark. Angst verspürt man in diesem Spiel keine, es ist eher die kurzfristige Panik, die einsetzt. Dafür sind gerade die unvorhersehbaren Schocker, sowohl visuell als auch akustisch, eine echte Paradedisziplin des Spiels und treiben das Adrenalin in Sekundenschnelle ans Limit. Falls ihr die Möglichkeit habt, dann spielt mit Surround-Kopfhörern und freut euch jetzt schon auf einen Puls nahe der 200er Marke.
Grafik & Sound
Der Sound war schon immer ein kleines Highlight von Dead Space und im Remake bekommt ihr ebenfalls die volle Dröhnung auf die Ohren. Da führen selbst kleine Soundschnipsel dazu, dass ihr euch erschrocken umdreht und den Cutter zückt. Es gibt wenige Videospiele, die die Anspannung einzig durch den Sound so extrem hoch halten wie Dead Space.
Grafisch ist alles natürlich in der Summe deutlich schärfer und knackiger. Alle Charaktermodelle, auch die der feindlichen Nekromorphs, sind mit zahlreichen Details versehen und sehen in Nah- und Fernansicht erstklassig aus. Zur dichten Atmosphäre tragen die hervorragenden Licht- und Schatten-Effekte bei, die in Hülle und Fülle vorhanden sind. Während unserer rund einwöchigen Testphase wurde seitens EA ein Patch nachgereicht, der für ein paar grafische Verfeinerungen sorgt. Falls ihr ein paar Screenshots im Vergleich sehen möchtet, dann schaut kurz rüber zu den Kollegen von mp1st (Link).
Ihr könnt zwischen dem Performance und dem Qualitäts-Modus wählen, wobei ersterer mit hoher Bildrate und zweiterer mit mehr Texturen aufwartet. Im Qualitätsmodus gab es hier und da ein paar Stellen, an denen bei uns die Framerate kurz unter 30 gefallen ist. Kurze Ruckler sind natürlich kein Beinbruch, nerven aber dann, wenn sie ausgerechnet in den hektischen und wichtigen Szenen geschehen. Indes macht das Dead Space Remake wenig aus den Features des DualSense Controllers, was etwas schade ist.
Fazit
EA Motive hat beim Dead Space Remake absolut abgeliefert! Und das ist beim zweiten Hinsehen gar keine Selbstverständlichkeit, denn selbst bei Remakes lauern etliche Tücken auf die Macher. Hier wurde das Original in großen Teilen unberührt gelassen und technisch aufgewertet. Und dennoch wurde das Spiel gelegentlich erweitert und umgebaut, dass man es zwar bemerkt, sich alles dennoch wie eine absolute Einheit anfühlt.
Das Dead Space Remake ist Anspannung pur, das Raumschiff wurde bis in den letzten Winkel schrecklich schön gestaltet. Wer das Original mochte, wird dieses Remake lieben!