Brewmaster: Beer Brewing Simulator – Test/Review

    Bierbrau-Simulation Brewmaster

    Simulatoren sind seit eh und je aus der Gaming-Welt nicht wegzudenken und aktuell durchaus wieder im Trend. Nun können wir uns in Brewmaster: Beer Brewing Simulator darin versuchen, erfolgreich Bier zu brauen. Erhältlich ist der Titel für die aktuellen Plattformen: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X|S und Nintendo Switch. Getestet haben wir die Version für den PC via Steam.

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    Ein Prosit:

    Schon seit einiger Zeit ist Craft-Beer im Trend. Nachdem lange Zeit kleine Brauereien schließen mussten, beginnen immer mehr Bierfans ihren eigenen Gerstensaft zu brauen und es entstehen auch neue Privatbrauereien. Denn neben Pils, Alt, Kölsch und Weizen gibt es noch viele andere Biersorten mit individuellen Aromen, jedes Land und jede Region hat so ihre ganz eigene Biersorte. Dementsprechend viele Bierrezepte gibt es und somit auch schier unzählige Individualisierungsarten. Passend zu den unterschiedlichen Rezepten gibt es natürlich auch Unterschiede bei den Zutaten. Es gibt nicht nur den Hopfen, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Sorten, die alle ihre eigenen Aromen besitzen. Die einen sind bitterer, die anderen süßlicher, manch einer besitzt Citrusnoten und noch viele weitere Varianten. Ideale Voraussetzungen also, um hierzu einen eigenen Simulator zu erschaffen.

    Ab in die Braustube:

    In Brewmaster: Beer Brewing Simulator können wir uns nun also in unsere virtuelle Braustube begeben. Hierbei haben wir die Wahl zwischen zwei verschiedenen Spielmodi, im Meisterbrauer-Modus bekommen wir unterschiedliche Aufträge, die es zu erfüllen geht, um so nach und nach Erfahrung und Ansehen zu steigern. Je weiter wir voranschreiten, desto fordernder werden die Aufträge, aber desto mehr Equipment und Rezepte stehen uns auch zur Verfügung. Im Sandkasten-Modus haben wir direkt auf alle Rezepte und das gesamte Equipment Zugriff, sodass wir uns hier nach Herzenslust austoben können.

    Das Setting mutet sehr rustikal an und erinnert an eine amerikanische Blockhütte. Wir finden hier verschiedene Räume vor, neben der eigentlichen Braustube haben wir hier noch einen Eingangsflur, ein Wohnzimmer und den Probierraum. Zentrum des Spiels ist natürlich unsere Braustube, hier finden wir (fast) alles, was wir brauchen, um unser eigenes Bier herzustellen. Im Materialschrank finden sich Töpfe sowie Braubehälter und die Zutaten finden wir im Vorratsregal und im Kühlschrank. Natürlich verfügen wir von Beginn an nicht über alles Zubehör und alle Zutaten. Diese müssen wir nach und nach im Ingame-Shop erwerben. Haben wir hier aber zum Beispiel mal eine bestimmte Hopfensorte gekauft, steht sie uns dauerhaft in unbegrenzter Menge zur Verfügung. Auch die Einrichtung lässt sich anpassen, hier findet sich im Shop auch noch das ein oder andere. Die Währung für den Ingame-Shop müssen wir uns über unsere Brauaufträge erarbeiten.

    Im Spiel wird das Jahr gemäß der Jahreszeiten in Brausaisons aufgeteilt. Zu Beginn einer jeden Saison erhalten wir ein Braumagazin, in dem wir zwei unterschiedliche Aufträge und dazu passende Rezepte finden. Wer sich für die verschiedenen Biere genauer interessiert, kann hier auch noch einige interessante Fakten nachlesen. Um eine Saison abzuschließen, müssen wir in dieser mindestens ein Bier gebraut haben. Das Spiel besitzt so einen gut strukturierten Aufbau, der aber natürlich auch sehr wiederholend ist. Die Abwechslung liegt hier in den verschiedenen Rezepten mit ihren Besonderheiten bei der Zubereitung. Unserer selbst entwickelten Rezepte können wir zudem auch mit anderen Spielenden über den Steam Workshop teilen.

    Lasst uns ein Bier brauen:

    Basis eines neuen Bieres ist das zugehörige Rezept, wobei wir natürlich auch ohne Rezept brauen könnten, aber dazu Bedarfs es der entsprechenden persönlichen Erfahrung. Das Rezept können wir uns anpinnen, sodass wir die Zutaten und Arbeitsschritte immer im Blick haben. Haben wir einen Schritt erledigt, können wir ihn abhaken und das Rezept scrollt entsprechend weiter. Wir entscheiden also selber, ob wir der Meinung sind, dass wir den Arbeitsschritt korrekt erledigt haben. Das erhöht natürlich etwas den Schwierigkeitsgrad, bietet aber auch die Chance, das Rezept zu individualisieren.

    Je nach gewünschtem Bier können wir unterschiedliche Brauverfahren nutzen, zum Beispiel das Extraktbierverfahren oder das Maischeverfahren. Ersteres ist das einfachste Brauverfahren und weist die wenigsten Schritte auf, da im Vorfeld keine Maische angesetzt werden muss.

    In der Regel beginnen wir damit, dass wir einen Topf mit Wasser füllen. Dazu müssen wir den Topf nehmen, ihn in die Spüle stellen und den Wasserkran aufdrehen. Wenn wir nun die Kamera auf den Topf richten, können wir den aktuellen Füllstand sehen. Hier müssen wir schauen, dass wir den passenden Moment abpassen, um das Wasser abzudrehen. Denn hierzu muss die Kamera erst wieder auf den Wasserkran gerichtet werden. So bedarf es etwas Übung, um den Topf passend zu füllen. Ähnliches gilt für viele Zutaten, denn wir können nur in gewissen Abstufungen die Mengen im Vorfeld passend dem Vorrats-/Kühlschrank entnehmen und müssen somit oft beim Zugeben genau dosieren. Auch hier bedarf es etwas Übung.

    Beim Extraktbierverfahren gibt es ansonsten keine Stolperstellen, das Maischeverfahren ist hier schon etwas kniffliger. Es ist gar nicht so leicht, die Maische auf der gewünschten Temperatur zu halten, ohne Gefahr zu laufen, dass anschließend zu viel Wasser im Behälter ist. Aber ohne etwas Herausforderung wäre ein Simulator ja auch viel zu langweilig.

    Mit der Zeit schalten wir im Meisterbrauer-Modus immer mehr Zubehör frei, wie zum Beispiel Kühlspiralen, um unsere Würze schneller abkühlen zu lassen. Aber auch die Aufträge werden kniffliger und die Mengen ändern sich ebenfalls mit der Zeit.

    Wie schmeckt’s?

    Am Ende eines jeden gebrauten Bieres steht das Probieren. Hier werden verschiedene Eigenschaften des Bieres, wie die Trübung, die Farbe, Geschmacksnoten, Alkoholgehalt und vieles weiteres bewertet und so die Übereinstimmung mit Braustilen geprüft. Je nach Auftrag müssen wir bestimmte Werte einhalten, um unsere Belohnung zu erhalten.

    Hier können wir unser Bier auch noch passend präsentieren, denn zum einen können wir zwischen verschiedenen Gläsern wählen und zum anderen haben wir sogar die Möglichkeit eigenen Flaschen zu gestalten. Der Editor bietet hier wirklich eine sehr große Auswahl unterschiedlicher Motive, sodass man seinen gänzlichen eigenen Look kreieren kann.

    Brauereien und Wettbewerbe:

    Im Meisterbrauer-Modus gilt es aber nicht nur Aufträge abzuarbeiten. Um dem ganzen mehr Abwechslung und Herausforderung zu geben, gibt es hier noch Zusatzaufgaben verschiedenerer Charaktere zu erfüllen. Eine Aufgabe kann zum Beispiel daraus bestehen, dass wir ein bestimmtes Ausrüstungsteil, wie eine Kühlspirale, beim Brauen einsetzen sollen. Auch diese Aufgaben bieten uns zusätzlichen Fortschritt. Daneben können wir mit den eigentlichen Brauaufträgen auch unser Ansehen bei lokalen Brauereien steigern und Zusatzbelohnungen abgreifen.

    Um schließlich den Wettbewerbsgeist in uns zu wecken, gibt es dann auch noch Wettbewerbe, bei denen wir Biere einreichen können, die eine bestimmte Brauaufgabe erfüllen müssen. Je nach Platzierung gibt es auch hier wieder Preise abzuräumen. All diese Zusatzaufgaben sorgen wirklich für eine nette Abwechslung und steigern natürlich auch direkt den Ehrgeiz, alle Anforderungen möglichst gut zu erfüllen. Teilweise wird es auch etwas knifflig, die passenden Rezepte für die jeweiligen Aufträge und Wettbewerbe ideal auszuwählen. Denn mit wachsendem Fortschritt haben wir immer mehr Rezepte zur Wahl, die die Anforderungen ganz oder teilweise erfüllen, sodass wir abwägen müssen, welcher Weg nun der beste ist.

    Grafik und Sound:

    Optisch können wir hier natürlich keine fotorealistische Grafik im Stil eines AAA-Games erwarten. Doch die Darstellung unserer Braustube ist dank der Unreal Engine wirklich gelungen. Fließendes Wasser oder auch das Kochen von Wasser inklusive Schaumbildung werden animiert. Das einzige, was grafisch wirklich negativ auffällt, sind die Schlauchverbindungen, denn diese werden nur ansatzweise dargestellt.

    Akustisch kommt Brewmaster: Beer Brewing Simulator eher dezent daher. Für Aktionen, wie Wasser umfüllen oder auch das Kochen sind die passenden akustischen Feedbacks vorhanden. Aber es gibt auch eine musikalische Untermalung, wenn man das Radio in der Braustube einschaltet. Hier haben wir aber keine Wahl zwischen verschiedenen Radiosendern. Es läuft immer eine eher beruhigende Melodie mit Akustikgitarre.

    Fazit:

    Brewmaster: Beer Brewing Simulator ist ein durchaus interessanter Simulator, der auch für nicht Bier-Trinker eine überraschend große Langzeitmotivatino mit sich bringt. Denn durch die gute Mischung aus Aufträgen, Quests, Wettbewerben und Bonusanforderungen wird der Wettbewerbsgeist geweckt und man versucht möglichst gut abzuschneiden. Durch den Aufbau mit einzelnen Aufträgen eignet sich das Spiel auch durchaus für Gelegenheitsspieler, die eine kurze Runde zwischendurch starten wollen, aber auch für Enthusiasten, die ein Bier nach dem anderen brauen werden. Die Steuerung ist stellenweise zwar etwas knifflig, aber sowas gehört bei einem Simulator auch durchaus zum Gameplay dazu.

    Die PC-Version von Brewmaster: Beer Brewing Simulator wurde Game2Gether für den Test zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Publishers oder Entwicklers auf den Testbericht hat nicht stattgefunden.

    Seit der Jugend bin ich von PC-Hardware begeistert und habe Systeme in den verschiedensten Hardware-Generationen gebaut. Mit der Zeit kamen dann auch Videokonsolen dazu. Ich bin hier eigentlich in allen Bereich aktiv. Mit einem Schwerpunkt auf Hardware.