BPM: Bullets Per Minute – Test

     

    Das Genre Roguelike kennen wir inzwischen alle zu Genüge. Aber eine Kombination dessen mit Rhythmus-Elementen? Klingt spannend! BPM: Bullets Per Minute möchte genau diese beiden Mechaniken in einen Shooter gepackt miteinander vereinen. Wie gut das gelungen ist, das erfahrt ihr hier in unserem Test!

     

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    Es klingt zugleich verrückt wie originell, wenn jemand die scheinbar so weit entfernt voneinander liegenden Genres Rhythmus und Shooter unter einen Hut packen möchte. Wobei die Idee dahinter nicht ganz tauffrisch ist, es gab immer mal wieder ähnliche Ansätze im Verlauf der letzten Jahre. Rock of the Dead wäre solch ein Beispiel, in dem man mit den Guitar Hero Gitarren Zombies im Takt angreifen konnte.

    Bullets Per Minute der Roguelike Rhythmus Shooter

    Bullets Per Minute oder kurz BPM ist ein Rhythmus-basierter Roguelike-Shooter. Klingt etwas sperrig in der Beschreibung, aber man kann schon recht gut erahnen, was sich dahinter verbirgt. Roguelike kennen wir mittlerweile aus unzähligen Beispielen: Ihr startet mit mehr oder minder nichts, ballert euch durch die Level und nehmt beim virtuellen Tod einen Teil der Progression mit ins neue Spiel. Die Sache mit dem Rhythmus ist der eigentliche Kniff in BPM. Sowohl das Feuern, als auch das Nachladen solltet ihr möglichst im Takt der Musik erledigen. Dabei könnt ihr euch sowohl auf die Ohren, aber auch auf das Fadenkreuz verlassen. Während die Riffs mit satten Drums im Hintergrund für schnelle musikalische Untermalung sorgen, seht ihr seitlich des Fadenkreuzes eine kleine Anzeigehilfe, die euch den Takt anzeigt.

    Dieser Mechanismus führt zu einem völlig neuen Shooter-Erlebnis!

     

    Auf eine Story müssen wir weitestgehend verzichten. Wir spielen eine Valkyrie, die die Spielwelt Asgard vor einfallende Heerscharen von Dämonen retten will. Dafür ballern wir uns durch unzählige prozedural generierte Level und erledigen natürlich alles, was sich bewegt. Design und Levelstruktur erinnern ein wenig an Shooter längst vergangener Tage. Denn vornehmlich betreten wir einen Raum und säubern diesen von allen Feinden. Sind alle Viecher ins Jenseits befördert, sammelt man Belohnungen ein und schreitet fort zum nächsten Raum. Das geht zumindest so lange so, bis unsere Valkyrie selbst den virtuellen Tod findet. Dann startet das Abenteuer wieder von vorne, man kennt es genau so aus Roguelikes.

    Die wilde Ballerorgie findet dann, wie bereits oben erwähnt, möglichst punktgenau im Takt der Musik statt. Sobald ihr also einen Gegner ins Visier nehmt, solltet ihr den rechten Trigger im passenden Rhythmus drücken. Selbst das Nachladen sollte auf einen Beat sitzen. Seid ihr zu ungenau, ist der Multiplikator dahin, den man sich mitunter mühselig erarbeitet hat. Passiert das zu oft, blockiert eure Waffe sogar komplett. In einem so erbarmungslosen Spiel wie BPM: Bullets Per Minute bedeutet das im besten Fall, dass euer HP-Balken sichtlich schrumpft. Im schlimmsten Fall… richtig, stirbt man. Im Hinblick darauf, dass das Spiel recht hektisch und schnell funktioniert, muss man seine Spielweise anpassen. Wildes Umherschießen wie bei Quake, Doom und ähnlichen Titeln ist hier einfach kein profundes Mittel, um wirklich vorwärts zu kommen.

    Damit das mit dem Timing auch möglichst perfekt funktioniert, gibt es vor dem Spielstart einen Latenz-Check. Hierbei werden Ton und Bild miteinander kalibriert. Das macht total viel Sinn, denn oft haben Fernseher mit externen Soundanlagen zeitliche Verschiebungen, auch wenn diese minimal ausfallen. Habt ihr den Test durchgeführt, stehen euch mehrere Optionen zu Auswahl, in denen ihr festlegen könnt, wie präzise ihr den Beat treffen müsst. Wem das alles zu mühsam ist, der kann die Rhythmus-Option auch ganz deaktivieren, aber damit vergeudet ihr im Grunde den kompletten Kern des Spielerlebnisses. In diesem Modus gibt es dann auch keine Multiplikatoren und BPM gleicht einem generischen Retro-Shooter.

    Neben den normalen Gegnern gibt es insgesamt 8 Bosse zu finden. Diese haben natürlich besonders viele Hitpoints und mitunter super fiese Angriffe. Beispielsweise dann, wenn der Raum zur Hälfte komplett unter Beschuss liegt und man sich in der anderen irgendwo in Position bringen muss. Das Ausweichen und Feuern wird zeitweise sehr schwierig, weil eben alles im Rhythmus passieren sollte. Stellt euch also auf genügend Frustmomente ein, besonders in den ersten Spielstunden, wenn die Spielmechanik noch nicht so wirklich gut sitzt.

    Im Spielverlauf schaltet man neue Figuren frei. Typisch für das Genre hat jede und jeder eigene Vor- und Nachteile. Manche sind schneller, andere teilen mehr Schaden aus und wieder andere stecken sehr viel mehr ein. Die Startfigur ist ein Mix aus alle dem. Dank diverser Manöver, wie z.B. Doppelsprüngen und Dashes kann man also mit dem Verlauf auch eine Figur auswählen, die dem eigenen Spielstil entgegen kommt. Im Spiel solltet ihr immer die Karte werfen, so dass euch die wertvollen Schatzkisten und Münzdepots nie durch die Lappen gehen. Im Depot bzw. der Bank könnt ihr gesammelte Taler einzahlen und sie so mit in den nächsten Durchlauf nehmen. Das hat den Vorteil, dass ihr beim neuen Anlauf direkt einen brauchbaren Ballermann kaufen könnt.

     

    Bullets Per Minute unser Fazit

    BPM: Bullets Per Minute ist ein absoluter Nischen-Shooter und nichts für die breite Masse. Darüber solltet ihr euch direkt im klaren sein. Dafür aber ist BPM ein Spiel, das man so nicht alle Tage sieht. Die Kombination aus Shooter und Rhythmus ist eine Münze mit zwei Seiten. Auf der einen Seite kann das System extrem frustrierend sein, zumal das Spiel an sich auch noch sehr unbarmherzig ist. Auf der anderen Seite: Habt ihr die Mechanik mal verstanden und verinnerlicht, dann kann das Spiel richtig steil gehen.

     

    Christoph
    Kind der 70er. Seit '84 Musiker, seit '85 Hobby-Jedi, seit '86 Zocker und seit 2011 hier Redakteur