Mit Battlefield 4 erscheint mit Abstand die größte Multiplayer-Schlacht auf den Konsolen und dem PC. Doch, wieso sollte man innerhalb von zwei Jahren auf ein neues Battlefield wechseln? Sieht der Nachfolger noch besser aus? Was ändert sich am Gameplay? Diese und mehr Fragen beantworten wir Euch in unserem Multiplayer-Test zur PC-Version von Battlefield 4.
Neuerungen und Features
Battlefield 4 kommt für manche als neuer Shooter rüber, doch was ist wirklich neu? Wird der Vorgänger, Battlefield 3, daneben gestellt, fällt anfangs nicht viel auf im Multiplayermodus. Doch es ist doch mehr.
Gleich zu Beginn fällt das übersichtlichere Battlelog auf, mit diversen Features, die wirklich Nice-to-have sind, wie zum Beispiel jederzeit seine Ausrüstung ändern zu können. Hinzu kommt eine gute und übersichtliche Ansicht der freigeschalteten Waffen und Ausrüstungsgegenstände.
Im Multiplayer selbst gibt es verschiedene Neuerungen: Die Klassen sind von Anfang an anders gestaltet. So hat beispielsweise der Sanitäter/Sturmsoldat anfangs nur ein kleines Medikit, das eine Person aufnehmen kann. Der Defibrilator muss erst freigeschaltet werden. Andere Klassen, wie der Aufklärer, zum Beispiel, hat nun gleich zu Beginn eine Ladung C4 dabei, was manche Situationen interessanter gestaltet. Hinzu kommt, dass der Aufklärer nun mit einem Visier feindliche Fahrzeuge anvisieren kann, damit verbündete Pioniere diese mit ihrem Raketenwerfer besser treffen können.
So greifen die einzelnen Klassen mehr in einander und können zusammen ein Gruppe bilden, die es theoretisch mit jeder Situation aufnehmen kann. Neu hinzugekommen ist auch ein neuer Slot mehr pro Squad. So sind nun 5-Mann Squads möglich, was eine redundante Klasse ermögliche.
Wenn wir schon bei den Klassen sind: Commander ist Online!
In Battlefield 4 kehrt der Commander zurück, der das Schlachtfeld als taktische Karte sieht und seine Truppen versorgen und gegnerische Truppen mit Luftschlägen vernichten kann. Zudem kann der Commander einen Spieler für alle sichtbar markieren, die dann für dessen Eliminierung Zusatzpunkte erhalten. Für den Commander soll noch eine mobile App erscheinen, die es ermöglicht in das Spielgeschehen taktisch und mobil vom Smartphone oder Tablet einzugreifen.
Freischaltungen sind in Battlefield 4 ebenfalls etwas anders gestaltet. In Battlefield 4 feiert das Battlepack einzug. Ein Battlepack beinhaltet verschiedene Gegenstände, die zufällig sind. So, wie Waffenaufsätze, verschiedene Boosts (XP-Boosts) oder auch ganze Waffen. Battlepacks gibt es als Bronze, Silber oder Gold Battlepack. Je wertvoller, desto schwerer zu erhalten und desto mehr ist drin. Battlepacks erhält der Spieler während er spielt und gewisse Dinge erreicht (bestimmte Punkte erreichen, verschiedene Ziele mit einer Waffe erreichen, usw.) oder durch die Premiummitgliedschaft, aber dazu später mehr.
Eine ganz große Neuerung, was das Gameplay und das Spielverhalten im Multiplayer beeinflusst, ist Levolution.
Mit Levolution entstehen nun spielergesteuerte Ereignisse, die die ganze Map verändern und somit auch Taktiken und Vorgehensweisen der Spieler verwerfen können. Beispielsweise können nun Dämme gesprengt werden, die einen Stadtteil unter Wasser legen, sodass dann Boote und Hubschrauber benötigt werden, um zu bestehen. Oder ganze Wolkenkratzer können dem Erdboden gleich gemacht werden, sodass Scharfschützenpositionen zerstört werden und die Sicht durch Staub und Dreck erschwert wird.
Waffen und Fahrzeuge
Battlefield 4 bleibt der Serie treu und bringt heftige Fahrzeugschlachten mit sich. Es wird wieder zu Land, zu Wasser und in der Luft gekämpft. Je nach Map, ist das Spielgeschehen sehr Fahrzeuglastig und für Fußsoldaten ist es dann schwer zu bestehen. Großartig neues gibt es nicht viel zu sehen, Panzer, Buggies, Anti-Air-Fahrzeuge, Transport- und Kampfhelikopter, Jets, Gunships, und, und, und. Also eigentlich fast alles alte Bekannte aus Battlefield 3.
Was die Waffen angeht gibt es für die jeweiligen Klassen Neuerungen, wie oben schon angesprochen. Es gibt dieses Mal eine Große Anzahl an Messer, Aufsätze und vor allem Tarnungen. Wieder gibt es nicht nur Klassenspezifische Waffen, sondern auch Klassenunabhängige Waffen, wie Karabiner und Schrotflinten. Ein Aspekt in der Entwicklung war auch die Individualisierung der eigenen Spielfigur, beziehungsweise der Ausrüstung.
Hinzu kommt, dass auf den Maps Waffen verteilt liegen, die von jedem Spieler aufgesammelt werden können. Diese haben jedoch nur sehr begrenzt Munition, sind dafür aber umso effektiver.
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Maps
Zu Anfang gibt es 10 Maps in Battlefield 4 und jede spielt sich unterschiedlich. Mit „Lancang Dam“ haben wir eine Karte, die wie der Name schon verspricht, vor einem Staudamm spielt. Dort gibt es viele Häuserkämpfe und verwinkelte Gassen, die gerade eine taktische Finesse benötigen. Dank Levolution zerbricht der Damm nach kürzester Zeit in seine Einzelteile. Leider passiert nicht viel und der Schutt des Damms bleibt zurück, ohne dass ein wenig Wasser austritt. Wasser gibt es auf der Map „Paracel Storm“ dafür umso mehr. Auch hier verrät der Name den Levolution-Effekt: nach ein paar Minuten des Gefechts tobt ein Storm, der beeindruckend aussieht. Der Himmel wird schwarz und es schlagen hohe Wellen, die das Steuern der Wassergefährte erschwert. Im Conquest-Modus stehen drei Flaggen in der Mitte auf einzelnen, sehr kleinen Inseln.
Wer es Call-Of-Duty-mäßig mag oder die Battlefield 3 Map Metro geliebt hat, wird um „Operation spind“ nicht umher kommen. Warum? „Operation spind“ ist eine sehr kleine, enge und schlauchige Karte, die viel Baller-Action verspricht. Meist tummelt sich der Großteil Spieler in der Mitte der Map, in der ein Wachturm steht, der nach einiger Zeit zusammenbricht. Im kleinen seitlichen Außenbereich befindet sich eine schöne Schneelandschaft. Wer gerne mit Fahrzeugen umher düsen will, wird leider enttäuscht.
Auch auf der Karte „Zavod 311“ geht die Post in der Mitte ab, dort befinden sich mehrere Fabrikgebäude, die einiges an Schutz bieten. Um die Gebäude schmückt sich eine Waldlandschaft. Das kleine Dorf, das sich in „Flood Zone“ befindet, ist leicht mit Wasser überflutet und steigt permanent bis zu einem gewissen Pegel, so dass man außerhalb der Häuser schwimmen oder sogar tauchen muss bzw. kann. Haus ist auch der Stichpunkt auf dieser Karte, die meisten Gefechte tummeln sich in den Häusern und auf den Dächern, so dass man oft von Snipern/Scharfschützen umgenietet wird.
Mit „Hainan Resort“ kommt eine schöne Urlaubslandschaft hinzu, in der wir am liebsten unsere nächsten Ferien verbringen würden. Aber zunächst müssen wir uns in Battlefield 4 durch die Urlaubsinseln schlagen. Wie zumeist bohren sich auch hier in der Mitte – in der das Traumhotel mit Pool auf einer Insel steht – die meisten Patronen in den Boden bzw. durch die Wand. Auf „Dawnbreaker“ hätten gerne die meisten weiblichen Personen ihr erstes Date. Wunderschön geht die Sonne auf und blendet uns im Gesicht, gibt es da nichts Schöneres als gegnerischen Soldaten das Gehirn aus dem Schädel zu schießen?! Die Map befindet sich am Rand einer Großstadt, also viele hohe Gebäude und große, breite Straßen, in denen wir uns beim Überqueren ganz sicher als Kanonenfutter opfern. Auf „Golmud Railway“ brauchen wir gefühlt Stunden um die Karte zu Fuß zu durchqueren. Dabei gibt es wenig Häuser und viel Fläche um ungeschützte Infanteristen niederzustrecken. Mit einem umfangreichen Fuhr- und Flugpark bietet „Golmud Railway“ den größten dieser Art in Battlefield 4. Das Besondere ist, dass es einen Zug in der Mitte gibt, der wiederum in Richtung der eigenen Basis fährt sobald die Flagge darauf eingenommen wurde. „Rogue Transmission“ ist ein hügeliges Level, in dem sich oberhalb eine riesen Satellitenschüssel befindet, die gut ein-Viertel der Karte bedeckt. Natürlich befindet sich darunter ein Flaggenpunkt, der für Fluggefährten schwer einzunehmen ist.
Über die Beta-Map Siege Of Shanghai muss ja nicht mehr viel gesagt werden. Levolution-Feature ist ein einstürzendes Hochhaus und leider gibt es viel zu viele Zocker, die sich auf den Gebäuden wund legen und snipern.
Modi
Zum Release von Battlefield 4 gibt es insgesamt sieben Spielmodi. Darunter befinden sind unter anderem Team- & Squad-Deathmatch, Conquest (Large), Domination und Rush. Neu mit dabei ist der Obliteration- und Defuse-Modus. Bei Obliteration müssen die Teams sich gegenseitig die Stellungen sprengen. Dabei muss auf einer zufälligen Stelle die Bombe geschnappt und anschließend zu einer feindlichen Basis gelegt werden. Cool ist der Modus zwar, bietet aber zwei heikle Probleme. Zum einen kann die Matchdauer über eine Stunde betragen, was daran liegt, dass Teams, die nur noch eine Stellung zur Verfügung haben, diese bis zur letzten Maus verteidigen. Das Andere ist, wenn ein Team die besten Heli-Piloten hat, kann die Runde furchtbar kurz werden, in dem man auf die Bombe zu fliegt, einer sie schnappt, wieder einsteigt und anschließend zum Bombenplatz bringt.
Mit Defuse kommt ein beliebter Counter-Strike-Modus hinzu. Hier spielen die Teams abwechselnd Verteidiger und Angreifer. Das angreifende Team muss eine Bombe an einem bestimmten Platz legen, um die Runde zu gewinnen. Das Knifflige hierbei ist, dass es – wie auch in Counter-Strike – kein Wiedereinsteigt gibt und das in der Statistikübersicht keine Anzeige vorhanden ist, ob jemand gestorben ist.
Technik
Bei unserem Test tauchten des Öfteren unerwartete Fehler auf. Unter anderem gibt es auf einigen Karten Soundbugs, sprich man hört zumeist über der ganzen Runde kein Ton, bis auf die eigenen Kugeln oder Soundfetzen. Viel schlimmere Fehler waren Spielabstürze bzw. Freezes mit „Die Battlefield4.exe funktioniert nicht mehr. …“ oder ganze Serverabstürze, die zumeist auf Conquest Large aufgetreten sind und den Nachteil haben, dass die erspielten Punkte flöten gehen. Da wären wir auch schon bei dem nächsten Problem. Wie uns bekannt ist, hatten viele Spieler auch ihre Belohnungen nicht bekommen obwohl sie die Runde beendet haben und es teilweise Spieler gibt, die deswegen Stunden gebraucht haben, um Level 1 zu erreichen.
Battlefield 4 sieht bombastisch aus, aber macht definitiv keinen Megasprung gegenüber Battlefield 3. Gerade im Multiplayer sieht man verwaschene Texturen, die bei einem Zoom noch deutlicher werden. Zwar konnten wir mit einer HD7950 Boost, einem Phenom II X4 955 und 8GB Arbeitsspeicher die Ultra-Einstellungen mit 4-fach Anti-Aliasing im Multiplayer spielen, aber es kam in einigen Stellen vor, dass die Frames pro Sekunde deutlich unter 30 lagen. Gerade im Mehrspielermodus schwankt die FPS sehr, so hatten wir mit unserem Testsystem zwischen 20 und 60 FPS.
Der Sound ist genauso fürchterlich gut. So bekommt man regelrecht Angst, wenn Raketen knapp am Kopf vorbei fliegen oder es zu Explosionen in unmittelbarer Nähe kommt. In keinem Ego-Shooter klingen die Schüsse der Waffen so realistisch und wuchtig, da kann eigentlich nur das eigene EA/DICE Produkt Battlefield 3 mithalten.
Premium
Wie in Battlefield 3 gibt es auch diesmal die Premiummitgliedschaft zu kaufen, doch diesmal von Anfang an. Es unterscheidet sich nicht großartig vom Vorgänger, denn der Spieler erhält verfrühten Zugang zu allen kommenden DLCs (Second Assault, China Rising, Naval Strike, Dragon’s Teeth und Final Stand), die in den nächsten 9 Monaten erscheinen werden. Außerdem sind neue DogTags, Priorisierung in der Serverwarteschlange und 12 Battlepacks mit dabei.
Das Ganze kostet zusätzlich zu Battlefield 4 knapp 50€.
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Fazit
Battlefield 4 ist auf jeden Fall ein Top-Shooter mit bombastischer Grafik, der sich vor nichts zu verstecken braucht. Gameplaytechnisch fühlt es sich auch wunderbar an, wie sein Vorgänger, der Sound ist ungeschlagen und es gibt einiges zu sehen. EA/DICE hat hier sehr gute Arbeit abgeliefert, auch in Anbetracht der Next-Gen-Konsolen. Zugegeben gab es Anfangs Schwierigkeiten im Multiplayer, denn knapp 50% der Spiele konnten nicht fertig gespielt werden. Durch Patches wurden aber die größten Probleme und Serverschwierigkeiten behoben.
Dennoch muss ich zugeben, dass sich Battlefield 4 wie Battlefield 3 mit einem Riesen-Update anfühlt, was nicht unbedingt Schlechtes heißen muss. Battlefield 4 ist auf jeden Fall ein Top-Titel in diesem Jahr!
Server- & Clientabstürze, nicht bewertete Matches, Soundbugs, u.v.m. Die Liste der Probleme ist lang und da wartet einiges an Arbeit auf DICE. Sieht man sich das reine Spiel an, kann man DICE fast nur loben. Sehr abwechslungsreiche Karten (das schon im Hauptspiel) und Sound- & Grafikeffekte von einem anderen Stern. Aber wir wären keine Spieletester, wenn wir nur das Gute sehen würden: Trotz der guten Grafik sieht man des Öfteren unscharfe Texturen. Die abwechslungsreichen Maps sind auf der einen Seite hervorragend für Conquest (Large), auf der anderen Seite fürchterlich nervend im Spielmodus Defuse oder Rush.
Bis heute verstehe ich nicht, was EA und DICE mit Battlelog erreichen wollen?! Klar es sieht hübsch aus, wenn man seine eigene Statistik im Browser sieht, aber wieso muss man Battlefield 4 immer wieder neustarten um einen neuen Server zu betreten?
Battlefield 4 hat einige Meter vorgelegt gegenüber dem großen Konkurrenten Call of Duty: Ghosts. Am Ende des Jahres werden wir sehen, wer sich die Shooter-Krone des Jahres 2013 aufsetzen darf. Battlefield 4 hat gute Karten diese Entscheidung für sich zu gewinnen.