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Battleborn soll ein geistiger Nachfolger zur gefeierten Reihe rund um Handsome Jack und Co werden; gespickt mit reichlich Spielvariation und massig Mehrspielerinhalten. Kann das neue Spiel aus dem Hause 2K Games mit dem Plan glücken? Oder ist das Konzept mit MOBA-Anleihen ein Laues Lüftchen? Keine Frage – der Entwickler bleibt seinem Charme treu. Ob es spielerisch hinhaut, lest ihr in den folgenden Zeilen.
Erfüllt die Kampagne der Heldenhatz Timos hohe Erwartungen?
Nun eines vorweg: Mit Borderlands und Borderlands 2 (das „Pre-Sequel“ konnte ich leider nie ernst nehmen) im Nacken hatte ich eingangs viel zu hohe Erwartungen an eine fetzige Einzelspieler-, beziehungsweise in diesem Fall Koopkampagne. Gerade bei dieser unglaublichen Auswahl an Helden bietet sich für Battleborn doch unheimlich viel Stoff? Guter Denkansatz, Timo, doch du musst jetzt tapfer sein.
Das Spiel bietet lediglich (abzüglich des kurzen Einführungslevels) gerade Mal acht Kampagnenmissionen. Diese bieten etwa 30-50 Minuten Content, welcher sich jedoch wiederum auf repetitive Tower-Defense-Mechaniken beschränkt. Eingangs leitet ein witzig vertontes Video die Reise in das jeweilige Planetensystem ein, welches die Hintergründe im Kampf gegen die Dunkelheit erläutert. Das klingt jetzt nicht nur uninteressant und austauschbar; leider gestaltet sich das ganze tatsächlich so. Während man bei den ersten Anläufen noch versucht ist, den Details zu lauschen, will man alsbald nur noch die Cutscene abbrechen um ins Getümmel zu stürzen. Das ergibt sich zwangsläufig, da die acht Missionen ab einem gewissen Punkt „nur“ noch dem Erspielen von Gegenständen dienen und sich immer wiederholen. Schema: Kämpft euch zu A durch, nehmt B ein, schützt C etwa X Minuten vor Y Feindwellen. Was nach Tower-Defense klingt, puppt sich tatsächlich als eben jenes heraus.
Natürlich bietet Battleborn durch seine riesige Auswahl an spielbaren Protagonisten eine gewisse, taktische Tiefe. An manchen Stellen der Kampagne steigt der Schwierigkeitsgrad (oder vielmehr die Lebensleiste der Kugelschwämme) dermaßen an, dass nur ein kluges Kombinieren der gemeinsamen Fähigkeiten zum Sieg verhilft. Grauenvoll: Passiert auch nur wenige Minuten vor dem vermeintlichen Sieg ein kleinster Fehler, bei dem das ganze Team stirbt, bestraft das Spiel einen mit einem kompletten Verlust des Fortschritts. Ihr habt euch gerade aber knapp 40 Minuten durch ein Höhlensystem gekämpft? Dumm gelaufen; zum Frust aller. Das hätte 2K Games definitiv eleganter lösen können.
Und die Helden? Verderben viele Köche…
…den Brei? Oh nein – denn abgesehen von der beinahe vernichtenden Kritik der letzten Zeilen bietet Battleborn einen gigantischen, nicht zu unterschätzenden Mehrwert in Form seiner verschiedenen, spielbaren Charaktere. Ganze fünfundzwanzig an der Zahl, gilt es nach und nach eine Meute freizuschalten, welche unterschiedlicher nicht sein könnte. Angefangen beim plumpen Soldaten, ist über den Vampir-Samurai und einer Elfen-Bogenschützin, bis hin zum messerwerfenden Pilz alles dabei, was unser verrücktes Herz begehrt.
Wirklich toll: Hierbei handelt es sich nicht etwa nur um ein Grundgerüst aus einer Hand voll Rollen, auf die lediglich ein anderer Eimer Farbe geschüttet wurde. Wie nirgends sonst, spielt sich jeder (Anta- und) Protagonist tatsächlich im Kern anders als sein Kumpane. Noch witziger ist die Tatsache, dass jedem auch ein eigener Charakter mit seinem individuellen Charme, inklusive prominenter Synchron-Stimme verliehen wurde. So findet sich bei genauem Hinhören tatsächlich Ashly Burch, besser bekannt als Tiny Tina aus Borderlands 2!
Die Heldenvariation ist Battleborns größte Stärke und wer hier nichts für seinen Geschmack findet,… nun.
Torben spricht über den Multiplayer – Battleborn ein Moba?
Nun, ich habe den Multiplayer-Part von Battleborn ausgiebig getestet und kann nur sagen: jain. Grundsätzlich bietet uns Battleborn erst einmal 3 verschiedene Spielarten für den Multiplayer:
• ÜBERFALL: Beim Überfall verteidigen die Heldenteams ihre Basis gegen Wellen KI-kontrollierter Schergen und müssen dabei an der Seite ihrer eigenen Schergen zusammenarbeiten, um die feindliche Basis zu zerstören.
• VERWÜSTUNG: In Verwüstung stehen sich die Heldenteams in einem rasanten Deathmatch gegenüber und müssen Ziele auf der Karte einnehmen und halten, um als Sieger hervorzuhegen.
• SCHMELZE: In der Schmelze schützen Heldenteams ihre Schergen, während diese ihrem in der Kartenmitte befindlichen sicheren Tod entgegen ziehen. Es gibt Punkte für jeden Schergen, der sich in die Brennkammer stürzt. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt.
Jeder dieser Spielmodi hat bisher 2 verschiedene Karten zur Auswahl. Der Modus Überfall erinnert dabei noch am stärksten an ein Moba, doch auch hier sind nur Parallelen aufzuweisen. Battleborn ist weit weg davon, ein Smite oder gar League of Legends Nachmacher zu sein. Die Matches spielen sich recht schnell und meistens dauert eine Runde nicht länger als 30 Minuten. Das ist gerade angenehm, wenn man nicht allzu viel Zeit hat und trotzdem eine Runde starten möchte. Die Schmelze bietet ein etwas anderes Spielprinzip. Wo beim Überfall noch ein guter Mix an Offensive und defensiven Helden angebracht ist, wird in der Schmelze oft mehr auf die Defensive gesetzt. Schützende Schilde oder andere Buffs für unsere Minions sind hier Trumpf.
Wer etwas weniger Wert auf die Taktik legen will, der wagt sich in den Modus Verwüstung. Hier geht es schnell und hart zu. Das starke Auto-Aim auf der Playstation 4, hat zwar oft auch deutliche Fehlschüsse noch in das Ziel gelenkt, doch im Allgemeinen waren die Nahkämpfer stärker. Gerade auf engen Karten der Verwüstung war es oft sehr einfach, einen Fernkämpfer aus den Latschen zu hauen. Ob mit Schwert oder Schrotflinte, es schien fast immer das richtige Mittel zu sein. Die Fernkämpfer, oder gar Scharfschützen, schienen sich nur beim Überfall deutlich wohler zu fühlen. Doch auch hier war dies nur der Fall, wenn man sich um das Ausschalten der gegnerischen NPCs kümmerte. Im direkten Kampf machten die Fernkämpfer zu wenig Schaden im Vergleich zu den Nahkämpfern.
Das Balancing ist also noch nicht ganz ausgereift, doch die Spielmodi und die schicken Karten machen schon einiges her. Ich würde mich freuen, wenn der Entwickler hier noch etwas mehr am Feinschliff arbeitet und sich einige Fähigkeiten noch einmal genauer anschaut. Auch würde ich mir mehr Heiler wünschen. Gerade am Anfang auf niedrigem Level hat man eigentlich nur einen echten Heiler zur Auswahl. Das wirkt etwas eintönig. Die Auswahl der Helden ist zwar groß, doch einige unterscheiden sich spielerisch leider nicht so stark voneinander. Hier ist noch deutlich mehr Freiraum zum Ausprobieren. Warum nicht einfach mal ein paar ganz verrückte Helden raus bringen? Welche, die dauerhaft an Wänden laufen können oder gar frei fliegen? Battleborn ist zwar optisch ausgeflippt, aber im Multiplayer ist es leider noch etwas zu „normal“, was die Helden angeht.
Dominik meint: Farbenfrohes Geballer und stylische Schlachten
Wenn man sich die Grafik von Battleborn anschaut erinnert uns das Spiel eigentlich relativ an den ebenfalls von Gearbox entwickelten Shooter Borderlands. Bei Battleborn haben die Entwickler auf eine verbesserte Version von der Unreal Engine 3 gesetzt und diese mit einigen Neuerungen und Verbesserungen aufgemotzt. SO wurde der Grafikmotor auf DirectX11 umgestellt sowie auf die 64-Bit Systeme angepasst. Die altbekannten schwarzen Umrisse und Shader die uns an Borderlands erinnern sind somit in der neusten Schöpfung von Gearbox nicht mehr vertreten das vor allem dann die Beleuchtung aber auch das Shading deutlich ausgereifter wirken lässt und allgemein besser fürs Auge des Spielers ist. Allgemein erinnert uns die Aufmachung von Battleborn sehr an die vergangene Spieleserie Borderlands da man Ähnlichkeiten bei dem Design der Helden merkt, aber auch am Level System und dem Skill-Feature. Natürlich spielt Battleborn grafisch nicht in der Oberklasse mit aber es liegt immer im Auge des Betrachters wie aufwendig ein Spiel bearbeitet werden soll, durch den stylischen Look und der bunten Optik präsentieren die Entwickler auf jedenfall ein durchaus gelungenes Ergebnis.
Werden die Lauscher von einem echten Badass-Helden befriedigt?
Dieser Bereich kann wie in jedem Spiel eigentlich nur relativ subjektiv bewertet werden. Aufjedenfall hat man wie in den meisten Spielen ein deutlich besseres Gaming Erlebniss wenn man das Spiel mit einem Headset spielt. Die Intro Musik bei der ersten Kampagne hat mich stark an die Helden meiner erinnert was mich sehr positiv überrascht hat da man sich sofort in das Spiel hineingesetzt wird und von der leicht groovigen Musik den Style komplett auf sich wirken lassen kann. Auch die Soundqualität während eines Gemetzels ist völlig übersichtlich und klar. Sobald man weniger Gegner vor sich hat gelingt es einem sogar mit der Hilfe eines Headsets die verbleibenden Gegner zu lokalisieren. Der Soundtrack vom Spiel ist relativ schlicht gehalten aber doch impulsiv und fördernd im Kampf. Man kann daraus seine Motivation erhalten und sich so durch das Spiel leiten lassen. Alles in allem ist der Sound von Battleborn durchaus ansehbar und mit sehr viel Style verbunden.
Fazit:
Timo: 2K’s neuste Hatz um Loot und Score hat mich zu Beginn leicht überfordert; wusste aber nach etwas Einfindungszeit leicht zu begeistern. Der Mix aus Borderlands und dem MOBA-Genre macht sich gut! Obgleich die Übersicht des Spiels sehr unter der Masse an Comic-Effekten und Einblendungen; sowie diverser nicht nachvollziehbarer Designentscheidungen leidet, hatte ich viel Spaß mit der taktischen Punkteklopperei. Die Anzahl an spielbaren Charakteren und der 2K-typische Humor hat einfach seinen Charme. Bleibt nur die Frage, wie es mit zukünftigem Content aussieht: Die mitgelieferte Kampagne bietet abgesehen von gestreuten Gags und den knackigen Coop-Schwierigkeitsgrad nichts. Schade, denn gerade auf den kooperativen Teil hatte ich mich am meisten gefreut!
Torben: Battleborn macht Laune. Ich würde lügen, wenn ich etwas anderes behaupten würde. Doch wirklich gezündet hat es leider nicht. Die abgedrehte Optik überdeckt einen leider viel zu einfachen Shooter/Moba Mix. Der Singleplayer ist sehr gut gelungen, doch im Multiplayer fehlt einfach etwas. Seien es außergewöhnliche Helden, wenige Karten oder eben das schnell eintönige Spielerlebnis, irgendwie wirkt das Spiel noch nicht so ganz fertig. Ein Multiplayer-Part, der so viel verspricht, darf eben nicht so „normal“ sein. Ich finde, dass Battleborn eben ein ganz nettes Spiel für Zwischendurch ist, aber es ist lange nicht der erwartete Superhit. Dann bleibt für mich wohl nur das Warten auf ein neues Borderlands, eventuell mit mehr PvP Aktion?
Dominik: Mit Battleborn habe ich eine neue Liebe entdeckt die ich auch nach dem Test sehr warscheinlich pflegen werde. Mir gefiel schon bei Borderlands die optische Aufmachung dieses Spiels was auch bei Battleborn wieder mein Herz höher schlugen lies. Grafisch kann es natürlich nicht bei den Top-Games mithalten aber man liebt dieses stylische Spiel so wie es ist. Als Anfänger hat man es natürlich deutlich schwerer sich in diesem Spiel zurechtzufinden aber nach einiger Zeit findet man sich sehr gut zurecht und lernt dieses Spiel lieben. Von meiner Seite aus ein großes Lob an Gearbox für die Erschaffung dieses Titels!
Herzlichen Dank an 2K Games für die Bereitstellung der Testmuster!