Erkunde als einer der Fated Eight die Welt von Orcanon, in der zwölf uralte Bestien wohnen, und kämpfe gegen dein Schicksal, um die Welt zu retten. Spätestens bei „Welt retten“ hatten mich die Macher hinter Astria Ascending und auch bei der wunderschönen, handgemalten Optik des Trailers. Ob meine Erwartungen erfüllt werden konnten, könnt Ihr in dem folgenden Test nachlesen.
Die Story
In der Welt von Orcanon schlüpfen wir in die Rolle der acht Halbgötter. Diese verfolgen die Aufgabe, die bedrohte Harmonie in ihrer Welt aufrecht zu erhalten. Wenn da nicht die Dissonanzen wären, welche die Ruhe und den Frieden stören. Tja, so ein Halbgott hat es eben nicht immer leicht. Insbesondere, da die Berufung zum Halbgott mit einem großen Manko behaftet ist. Die Zeit als Halbgott ist auf drei Jahre beschränkt und danach winkt nicht der wohlverdiente Ruhestand, sondern die ultimative Macht. Haken daran: diese Macht führt zum Tod. Erst nach und nach offenbart sich die ganze Geschichte.
Zu Beginn lernen wir das Team der Halbgötter kennen, welches sich aus den verschiedenen Völkern von Orcanon zusammensetzt. Ohne langes Vorgeplänkel gibt es auch schon den ersten Einsatz und das Team rückt aus.
Die Dissonanzen werden durch dunkle und wabernde Blasen dargestellt und offenbaren ihre Natur und das tatsächliche Aussehen erst im Kampfmodus.
Spielmechanik und Kampfmodus
Durch die statischen Bilder der verschiedenen Orte bewegen sich die Figuren als 2D-Plattformer und per Sidescrolling. Diese Passagen dienen lediglich der Fortbewegung von A nach B und bieten kaum mehr Inhalt, als einige Sprungpassagen, dem Auffinden einiger Schatztruhen oder eben der Begegnung mit den verstreuten Feinden. Die kleinen Rätseleinlagen innerhalb der Dungeons bieten kaum Abwechslung und stellen auch kaum eine Herausforderung dar.
Bei der Begegnung mit den Dissonanzen wechselt der Bildschirm in den Kampfmodus. Dieser ist ganz klassisch RPG rundenbasiert, d. h. zuerst landet Ihr einen Angriff oder ändert die Teamaufstellung, danach wehrt sich der Gegner. Da ist der Ausdruck „klassisch“ schon beinahe abwertend und wirkt leider sehr steif und veraltet. Kurz: das Rad erfindet Astria Ascending gerade in diesem wichtigen Punkt nicht neu und setzt eben auf altbekannte Mechaniken. Allerdings ist da noch die Fokusmechanik. So kann der Kampftrupp Fokuspunkte sammeln und so einen größeren Schaden beim Feind anrichten. Der Feind kann allerdings das gleiche tun und bringt dadurch endlich einen spannenden Aspekt in das Geschehen. Dann muss nämlich taktisch das Team zusammengestellt und eingesetzt werden. Gerade bei den großen Gegnern wird Astria Ascending durchaus fordernd.
Die Grafik
Kommen wir zu einem der wirklichen Besonderheiten des Spiels, der Grafikstil. In wunderschönen und stimmungsvollen Bildern versteht Astria Ascending durchaus zu beeindrucken. Leider verliert die handgezeichnete Optik ihren Charme direkt nach dem Vorspann. Während des Spiels gibt es keine bewegten Hintergründe. Alle Bewegung geht von der Anführerin Ulan aus, die als Hauptcharakter durch die Aquarell-Landschaft stakst. Ja, stakst. Anders kann die Stöckelschuhakrobatik der vollbusigen Halbgöttin kaum bezeichnet werden.
Die Gestaltung der Figuren, die individuellen Völker und auch die Gegner sind zwar einfallsreich umgesetzt und gestaltet, wirken aber steif und ungelenk. Die einzelnen Geschichten der Hauptprotagonisten sind bestenfalls Füllmaterial und haben kaum größere Sympathiewerte und sind äußerst klischeehaft. Die Dialoge fallen mangels Persönlichkeit ebenfalls sehr uninteressant aus und werden im Laufe der Geschichte leider eher nervig als das irgendeine Besserung auftritt.
Sound und Musik
Musikalisch wurde alles sehr stimmungsvoll untermalt. Ganz ohne jemals aufdringlich zu sein, gibt es zu den unterschiedlichen Szenarien eine klangvolle Komposition.
Astria Ascending kommt mit japanischer und englischer Sprachausgabe daher und ist auf deutsch untertitelt. An den Untertiteln gibt es nichts zu meckern. Die sind ordentlich und ohne Patzer passend zum englischen Ton übersetzt. Die englische Synchro ist zunächst ganz in Ordnung. Allerdings nervt diese bereits nach wenigen Kämpfen. Geradezu lachhaft, wenn ein gelähmter Halbgott, trotz dem bevorstehenden Rundenaussetzer, dennoch seinen leicht übermotivierten Kampfspruch loslässt. Da wäre eben weniger doch mehr gewesen.
Aufgaben
Ebenfalls sehr klassisch gibt es neben der Hauptgeschichte auch ein paar kleine Nebenquests zu erledigen oder sich die Zeit beim Kartenspiel J-Ster zu vertreiben. Alles zusammengefasst kaum erwähnenswert. Die Jagdausflüge enden auch immer wieder in einem rundenbasierten Kampf und sind damit ebenfalls nicht als großartige Abwechslung zu bezeichnen.
Fazit
Wunderschön, stimmungsvoll und dann wieder frustrierend und irgendwie unfertig. Ich kann nicht behaupten, dass ich mit einem der Charaktere warm geworden wäre. Ganz im Gegenteil. Einzig das Fokuspunktesystem in den rundenbasierten Kämpfen bringt einen größeren Anreiz mit sich. Die Story, so tragisch sie auch immer sein mag, holt einen auch nicht ab. Leider wurde viel Potential verschenkt und erreicht somit auch nicht die hohen Erwartungen.
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