Armata Strigoi – Test

    Demons and Diamonds

    Generell ist die Qualität der Komponenten vollkommen zufriedenstellend: Die Pappe ist haltbar, die Karten fest und ausreichend dick – da sie nicht gemischt werden, nehmen sie auch keinen klassischen Schaden an den Rändern. Auch die Miniaturen sind aus widerstandfähigem, biegsamen Plastik und überleben es problemlos, in die Box geworfen und dort gelagert zu werden. Nur der Stilbruch zwischen den Aktionskarten stößt uns immer wieder etwas sauer auf: Einerseits die Fotos der Bandmitglieder, die die normalen Aktionskarten zieren, auf der anderen Hand die CD-Cover auf den erweiterten Aktionskarten – das gestellte Reale gegen das Gezeichnete, die menschliche Form gegenüber der Werwolfsform ist sicherlich als Gedanke gut, wird aber eher unpassend, wenn wir die Karten zusammen auf der Hand haben. Dazu dann noch die Symbole, die eher funktional statt voll Metall wirken, und wir haben drei eher unzusammenpassende Stilrichtungen im Spiel.

    Das Spiel geht, genau wie das Leben des letzten Strigoi, dem Ende zu.

    Catholic in the Morning

    Paradoxerweise fehlt gleichzeitig die visuelle Abwechslung: Bei jedem Monster handelt es sich um den gleichen Dämon von Cover von „The Sacrament of Sin“, gleiches gilt für den Mönch. Auch die Farbgebung verwirrt uns hier: Die schwächeren Monster sind Rot, die Stärkeren Grau. Vielleicht liegt es an uns, aber gefühlt sollte es anders herum sein – nicht zuletzt, weil das gewählte Rot und Grau stark an Gold und Silber erinnert und damit eine gewisse Rangordnung suggestiert. Die Strigoi können zwar je nach gezogenem Plättchen ihre Angriffe verstärken, aber wir sehen sie nie tatsächlich in Angriffshaltung. Die Belohnungsplättchen bestehen aus einem Symbol auf einem einfarbigen Hintergrund und sind einfach langweilig.

    We take the Church by Storm

    Von den Regeln her ist das Spiel unkompliziert, der Aufbau ist relativ schnell und auch das Einpacken geht rasch vonstatten. Nach ein wenig Ausprobieren fällt auf, dass das Spiel nicht gerade zu den Anspruchsvollsten gehört – tatsächlich haben wir bisher noch kein einziges Spiel verloren. Es reicht schon geringe Voraussicht, um nahezu gefahrlos zu spielen – gerade Roel van Helden kann mit seiner Spezialisierung auf Verteidigung relativ frei agieren.

    Mit voller Ausrüstung verlieren die Strigoi einiges an Bedrohungspotential.

    Fazit

    Für Fans von Powerwolf ist das Spiel sicherlich kein Fehlkauf. Die Liedertitel auf den Aktionskarten laden zum spontanen Singen – oder Grölen – ein und Zsofia Dankovas Illustrationen in Kombination mit den Bandfotos bringen die richtige Stimmung. Wen die Thematik nicht fesselt, der freut sich vielleicht über die einfachen Regeln und das anfängerfreundliche Spiel. Wer nach einem tiefgründigen Strategiespiel oder einem fordernden Koopspiel sucht, wird hier aber leider nicht fündig.

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    Patrick Gerk
    Ich habe Ende der 80er mit meinem Amiga angefangen und seitdem haben Videospiele einen permanenten Platz in meinem Herzen. Ich mag alles, was Leute zum spielen zusammenbringt, sei es analog oder digital. Seit Ende 2018 schreibe ich für Game2gether.de und konzentriere mich auf Retro- und Koopspiele.