Amber Isle – Test / Review

    Amber Isle im Test: Auf Bild sehen wir verschiedene glückliche Dinosaurier auf einem Inselparadies.

    Ab auf die Insel! In Amber Isle erwartet Spieler eine Management Simulation mit putzigen Dinosauriern. Klingt nach einem Erfolgsgarant, oder? Wer mag schon keine Dinosaurier. Wir haben uns das Spiel in der Redaktion von Game2Gether genauer angeschaut und verraten euch wie sich das Ganze spielt und worum es in Amber Isle eigentlich geht.

    Story: Die Dinos sind los

    In Amber Isle übernehmen wir die Rolle eines individuell gestaltbaren Dinosauriers, oder „Paleo“, wie die Charaktere ingame genannt werden. Unser Paleo bricht zu einem Paleoteuer auf. Das ist ein Übergangsritus für junge Paleos mit dem Ziel die Welt zu erkunden. Die Reise nimmt jedoch eine unerwartete Wendung: Nach einem Sturz aus einem Heißluftballon findet sich unser Paleo auf der namensgebenden Amber Isle wieder. Die Insel ist weitestgehend verlassen und verfallen. Einmal angekommen, wird schnell klar, dass der Dino mit seinen einzigartigen Fähigkeiten genau am richtigen Ort gelandet ist. Denn im Gegensatz zu den anderen Bewohnern der Insel ist unser Paleo ein wahrer Bastelexperte.

    Die Einführungsgeschichte wird in liebevoll gezeichneten Bildern erzählt.

    Um die Insel zu alter Pracht zurückzuführen und wieder mit Leben zu füllen, übernehmen Spieler deshalb einen kleinen Laden, in dem sie ihre handgefertigten Gegenstände verkaufen. Nach und nach werden weitere prähistorische Kreaturen von unseren Künsten angezogen und möchten es sich auf Amber Isle heimisch machen.

    Abseits des Craftens gibt es auf der weitläufigen Insel jedoch noch viele Geheimnisse zu entdecken. Spieler können neue Crafting-Rezepte erlernen, sich auf Schatzsuche begeben und die verfallenen Gebäude restaurieren, während sie die Bewohner ihren neusten Kreationen versorgen. Die Handlung von Amber Isle ist zwar nicht besonders tiefgründig, passt jedoch perfekt zum gemütlichen, entspannten Charme, den das Spiel verkörpert.

    Im Character Creator könnt ihr euren Paleo nach eurem Wunsch gestalten.

    Gameplay

    Amber Isle vereint Ladenmanagement-Simulation mit einem Crafting-System und erinnert dabei ein wenig an Animal Crossing – und das Konzept geht wunderbar auf. Nachdem die Spieler ihren Paleo gestaltet haben und auf der Insel angekommen sind, erwartet sie ihre erste Aufgabe: Ihr Paleo hat beim Sturz das Dach eines Hauses beschädigt, und der Bürgermeister verlangt eine saftige Entschädigung. Um das dafür nötige Bernstein (die Währung von Amber Isle) zu verdienen, müssen die Spieler ihre Crafting- und Verkaufstalente unter Beweis stellen.

    Um den Laden mit Waren zu füllen, gilt es zunächst, Ressourcen in der Umgebung zu sammeln. Diese können entweder direkt auf dem Boden gefunden oder mit Werkzeugen wie Axt, Spitzhacke, Sichel oder Schaufel gezielt abgebaut werden. Die gesammelten Materialien können jedoch nicht beliebig kombiniert werden – zuerst müssen die passenden Rezepte freigeschaltet werden. Dies geschieht durch „Inspiration“, eine spezielle Währung, die man durch den Verkauf von Waren oder das Erfüllen von Aufgaben erhält. Ähnlich wie bei einem Talentbaum sind die Rezepte auf verschiedene Kategorien verteilt und werden nach und nach freigeschaltet.

    Sobald die Spieler ihre Waren hergestellt haben, können diese im Laden ausgestellt werden. Im Anschluss werden noch die Preise festgelegt, bevor der Laden eröffnet wird. Hier sollte man jedoch darauf achten, die Preise nicht zu hoch anzusetzen. Ein Balken unterhalb des Preises gibt an, ob der Betrag noch im annehmbaren Rahmen ist oder ob es sich schon um Wucher handelt. Sobald man die Türen öffnet, strömen auch schon die ersten Dino-Kunden herein, die entweder die Waren direkt kaufen und das nötige Bernstein zurücklassen oder sich mit dem Gegenstand ihrer Wahl zum Spieler an den Tresen begeben um den Preis feilschen. Hier stehen uns grundsätzlich zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Entweder versuchen können Spieler versuchen, den bestmöglichen Gewinn zu erzielen, oder man kommt dem Kunden entgegen und setzt niedriger an. Dies verbessert die Beziehungen zu den Inselbewohnern und kann neue Quests oder Interaktionen freischalten.

    Für jedes verkaufte Item erhalten die Spieler Bernstein, dass sie in den Wiederaufbau der Insel oder zum Abbezahlen ihrer Schulden investieren können. Denn das ist eine weitere Aufgabe unseres Paleo. Überall auf der Insel finden sich kleine Spendenkisten, die entweder einen fixen Betrag an Bernstein oder eine gewisse Menge an bestimmten Ressourcen verlangen, um etwa eine Treppe oder eine Bank zu erneuern. Haben Spieler den nötigen Beitrag geleistet wird der Gegenstand automatisch restauriert. Das ist jedoch nicht nur rein optischer Natur, denn es gibt auch die Möglichkeit feste Ressourcenspots wiederherzustellen, wie eine Holzfäller-Lager.

    Mit der Zeit tauchen außerdem immer wieder neue prähistorische Tiere auf der Insel auf, die ein Zuhause suchen. Der Spieler kann ihnen helfen, indem er Häuser für sie baut und sie bei ihren kleinen Problemen unterstützt. Denn jeder Bewohner hat seine eigenen Interessen und Bedürfnisse, wie etwa der musikalisch veranlagte Dakotaraptor Josef, der vor seinem Haus gerne eine Bühne hätte. All diese Bedürfnisse oder Aufgaben, lassen sich jederzeit im Händlertagebuch nachlesen. Als Belohnung gibt es Inspiration oder Verbesserungen für Werkzeuge. Der Häuserbau gestaltet sich jedoch mitunter etwas schwierig, da etwa am bodenliegende Ressourcen als Hindernis wahrgenommen werden. Manchmal ist man gezwungen das Haus auf der Rasterkarte etwas länger hin und her zu schieben bis der passende Spot gefunden ist.

    Neben dem Crafting bietet das Spiel auch andere Aktivitäten. Spieler können zum Beispiel ein Museum freischalten. Hier schickt uns ein etwas schrulliger, aber liebensvoller Kurator auf die Suche nach Ausstellungsstücken. Ähnlich wie bei Animal Crossing ist es unsere Aufgabe antike Schätze auszugraben, doch anders als beim Genrevertreter, finden Spieler diese nicht in gesonderten Bereichen, sondern können diese bei unserer regulären Ressourcenbeschaffung in der Erde finden. Jedoch scheint nicht jedes Erdloch ein Ausstellungsstück zu garantieren. Wer also alle Gegenstände finden möchte, sollte etwas Zeit und Geduld mitbringen.

    Insgesamt hinterlässt Amber Isle spielerisch einen soliden Eindruck. Die Mechaniken sind bewusst einfach gehalten und, ähnlich wie die Story, auf Gemütlichkeit ausgelegt. Der Gameplay-Loop aus Ressourcen sammeln, craften und verkaufen macht Spaß, und das Freischalten neuer Rezepte bietet stets frische Motivation, diese dann wiederum an die Inselbewohner zu verkaufen.

    Ton & Technik: Cozy-Vibes

    Amber Isle nutzt die Power der Unity-Engine, um die Insel und ihre niedlichen Bewohner zum Leben zu erwecken. Grafisch präsentiert sich das Spiel als farbenfrohes und charmantes Erlebnis. Alle Bewohner sind liebevoll gestaltet und zeichnen sich durch ihr einzigartiges Aussehen aus. Auch die Spielwelt selbst bietet viel Abwechslung: Unterschiedliche Biome liefern nicht nur verschiedene Ressourcen, sondern auch visuelle Vielfalt. Von eisigen Berggipfeln über weite Graslandschaften und dichte Wälder bis hin zu trockeneren Regionen – die Insel bietet alles, was das Dino-Herz begehrt.

    In puncto Vertonung folgt Amber Isle eben falls dem großen Vorbild von Animal Crossing. Wie auch die Inselbewohner in Nintendos Cozy Game murmeln auch die Dinos in ihrer eigenen Sprache, anstatt deutlich zu sprechen. Spieler müssen also bereit sein, die Dialoge zu lesen, was jedoch kein Problem darstellt, da die Gespräche kurz und auf den Punkt gebracht sind. Außerdem gibt es Texte in sieben Sprachen, darunter Deutsch und Englisch, die alle gut lokalisiert wurden. Die unterschiedlichen Charakterzüge der Paleos lassen sich problemlos aus den Dialogen herauslesen. Musikalisch wird das Ganze von einem sanften und niedlichen Soundtrack begleitet, der je nach Aufenthaltsort in der Spielwelt variiert und die Atmosphäre wunderbar untermalt.

    Der Spielercharakter und Bernhard unterhalten sich außerhalb eures Ladens.
    Megalosaurus Bernhard zeigt uns zu Beginn wie wir uns auf Amber Isle zurechtfinden.

    Getestet wurde das Spiel sowohl auf dem PC als auch auf dem Steam Deck. Auf beiden Plattformen läuft Amber Isle problemlos. Auf dem Steam Deck können die Grafikeinstellungen ohne Weiteres auf „Hoch“ gesetzt werden, um bei durchschnittlich 60 FPS das bestmögliche Spielerlebnis zu erzielen. Das Controller-Mapping ist gut durchdacht und ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Navigation durch die Crafting-Menüs sowie das Reisen über die Insel.

    Auch auf dem PC läuft das Spiel reibungslos. Während des Tests gab es keine Ruckler, FPS-Einbrüche oder Abstürze. Wer auf dem PC in die Welt von Amber Isle eintauchen möchte, sollte die folgenden Systemanforderungen beachten:

    Minimale Systemanforderungen

    • Betriebssystem: Windows 10 64-bit
    • Prozessor: AMD Ryzen 3 1200, Intel Core i5-6600K
    • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon HD 7750 (2GB), NVIDIA GeForce GTX 550 Ti (2GB)
    • Speicherplatz: 2 GB

    Empfohlene Systemanforderung

    • Betriebssystem: Windows 10 64-bit
    • Prozessor: AMD Ryzen 3 1200, Intel Core i5-6600K
    • Arbeitsspeicher: 12 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon R7 260X (2GB), NVIDIA GeForce GTX 560 Ti (2GB), Intel Arc A310 (4GB)
    • Speicherplatz 4 GB

    Welche Editionen gibt es?

    Wer es kaum erwarten kann in die Welt der Paleos einzutauchen, der kann beim Kauf aus verschiedenen Versionen wählen:

    Standard-Edition (24,99€):

    • Basisspiel

    Deluxe Edition (26,99€):

    • Basisspiel
    • Starter Pack (Beinhaltet zusätzliche Kleidung, Dekorationen aus WORMS und exklusive Tapeten für den Laden)

    Gold Edition (34,99€):

    • Basisspiel
    • Starter Pack
    • Soundtrack
    • Digitales Artbook

    Fazit:

    Amber Isle ist ein grundsolides und gemütliches Cozy Game, das sich perfekt für ein paar entspannte Spielstunden eignet. Die Story ist zwar nicht besonders komplex, schafft es jedoch, gut zu unterhalten und bietet einen charmanten Rahmen für das Spielgeschehen. Besonders der Gameplay-Loop aus Crafting und Handel sorgt auch nach mehreren Stunden noch für Spaß und Abwechslung. Die liebevoll gestalteten Paleos mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten und Geschichten tragen gemeinsam mit den entspannten Klängen des Soundtracks zur cozy Atmosphäre bei.

    Wer nach einem Spiel sucht, das an den Stil von Animal Crossing erinnert oder eine leichte, zugängliche Management-Simulation bevorzugt, wird in Amber Isle genau das Richtige finden. Die Kombination aus Ressourcen sammeln, Crafting und dem Aufbau einer kleinen Dino-Gemeinschaft ist nicht nur unterhaltsam, sondern bietet auch eine angenehme Balance zwischen Entspannung und Questing. Ein Spiel, das besonders Fans des Cozy-Game-Genres begeistern dürfte.

    Amber Island erscheint am 10. Oktober 2024 für den PC und ist via Steam erhältlich. Am 21. November soll dann noch eine Version für die Nintendo Switch erscheinen, die aufgrund von konsolenspezifischen Performance-Problemen nach hinten verschoben wurde.

    Ihr wollt mehr über Amber Isle erfahren? Dann haben wir hier den aktuellen Trailer für euch:

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    Mehr Informationen

    Wir bedanken uns bei Ambertail Games und Team17 für die Bereitstellung eines kostenlosen Keys. Eine Einflussnahme seitens Entwickler oder Publisher ist erfolgt.

    Dennis Witzmann
    Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Spieler. Ob PC oder Konsolen, ich bin überall Zuhause. Doch in den Bereichen MMO und JRPG findet man mich am meisten.