Alien gehört seit seiner Premiere 1979 zu den Sci-Fi-Horrorfilm Klassikern schlechthin und hat nicht nur zahlreiche Fortsetzungen und Spin-Offs hervorgebracht, sondern auch so einige Videospiel-Adaptionen. Mit „Aliens: Dark Descent“ erreicht nun ein Survival-Horror-Strategiespiel den Markt. In der Redaktion von Game2Gether haben wir das Spiel auf Herz und Nieren geprüft, um zu erfahren, wie fesselnd, fordernd und unterhaltend dieser neue Ableger tatsächlich ist.
Story: Die Xenomorphs sind los
Der grobe Plot, der die Story von „Aliens: Dark Descent“ einleitet, ist schnell zusammengefasst. Spieler schlüpfen zunächst in die Rolle von Maeko Hayes, einer stellvertretenden Administratorin auf der Pioneer-Station von Weyland-Yutani. Als ein Raumfrachter heimlich Kisten mit den tödlichen Xenomorphs an Bord schafft, werden diese natürlich auf die Station losgelassen. Hayes muss mit ansehen, wie ihre Kollegen nach und nach den Aliens zum Opfer fallen. In letzter Sekunde wird sie von den Colonial Marines gerettet, die mit ihr zum angrenzenden Planeten Lethe fliehen. Doch auch hier treiben die Monster ihr Unwesen. Die Marines versuchen nun mit Unterstützung von Hayes die Bevölkerung von Lethe zu retten und herauszufinden wo die Biester eigentlich herkommen. Die Story führt einen dabei durch insgesamt 12 Missionen mit rund 20 Stunden Spielzeit. Wer optionale Missionen erledigen und alles entdecken möchte, benötigt rund 30 Stunden.
Gameplay: X-COM lässt grüßen
Spielerisch erinnert „Aliens: Dark Descent“ stark an Genre-Vertreter wie X-COM. Zu Beginn jeder Mission, stellt man sein Team aus verschiedenen Marines zusammen, die sich im Hinblick auf Skills, Ausrüstung und Aussehen anpassen lassen und bricht mit dem Panzerwagen zu seinem Ziel auf. Dem Spieler werden beim Vorgehen der Mission viele Freiheiten gewährt. Die Kolonie Dead Hills lässt sich etwa in der ersten Mission frei erkunden, dabei können Spieler Verbrauchsgegenstände, Überlebende, Baupläne für Ausrüstung oder PDAs finden, welche Einblicke in den Alltag der Kolonisten sowie dessen Schicksal geben. Man steuert bis zu 4 Marines gleichzeitig als geschlossene Einheit, statt jede Figur einzeln. Das lässt zwar wenig Spielraum für taktische Formationen und Aufstellungen, wird jedoch durch die nutzbaren Fähigkeiten ausgeglichen. Auch wie man während der Missionen vorgeht bleibt dem Spieler überlassen. Es ist durchaus möglich sich mit Waffengewalt durchzukämpfen, aber jedes Mal, wenn ein Xenomorph die Marines entdeckt, alarmiert er das Nest. Das setzt einen Timer in Gang, die dazu führt, dass die Aliens zahlreicher und aggressiver werden, was den Rest der Mission erschwert.
Stresslevel im Auge behalten
Im Gegensatz zu anderen Videospiel Ablegern der Alien Reihe, die eher auf blanke Action setzen, schafft es Dark Descent die Bedrohung und den Schrecken der Xenomorphs einzufangen und der Vorlage treu zu bleiben. Selbst einfache Drohnen wirken unheimlich und gefährlich und lassen Spieler abwägen, ob sich ein Kampf lohnt oder ob man sich nicht lieber verstecken und das Monster umgehen sollte. Hinzu kommt, dass sich durch Begegnungen mit den Aliens oder allein schon das Aufblitzen der Biester auf dem Motion Tracker nach und nach Stress unter den Marines aufbaut. Ist ein gewisses Stresslevel erreicht verfallen die einzelnen Charaktere in Panik oder Angst, was verschiedene Debuffs mit sich bringt. Um dem entgegenzuwirken hat das Team entweder Medizin dabei oder kann die Türen eines Raumes verschweißen, um sich dort einzuschließen und auszuruhen. Das setzt nicht nur das Stresslevel zurück, sondern auch das Bedrohungslevel der Aliens. Darüber hinaus werden angeschlagene Marines geheilt und das Spiel gespeichert. Ist die Bedrohung der Aliens dennoch zu groß besteht die Möglichkeit das Missionsgebiet zu verlassen und zum Hauptquartier zurückzukehren. Von dort kann entweder das bestehende oder ein neues Team eingesetzt werden, um die Mission fortzuführen. Der Fortschritt wird fortwährend gespeichert.
Steuerung
Die Aktionen der Marines werden dabei überwiegend mit der Maus gesteuert. Mit einem Klick auf die Karte bewegt sich das Squad an die angegebene Stelle oder interagiert mit anvisierten Objekten, Türen oder NPCs. Mit drücken der Leertaste wird das Fähigkeitenmenü geöffnet, je nach Schwierigkeitsgrad wird dabei das Spiel verlangsamt oder angehalten. Hier lassen sich Spezialfähigkeiten wie Unterdrückungsfeuer, Schrotflinten oder Granaten nutzen. Diese Fähigkeiten werden mittels Kommandopunkten aktiviert die sich langsam regenerieren oder durch das Töten von Aliens wieder hergestellt werden.
Technik
„Aliens: Dark Descent“ erzeugt eine dichte und drückende Atmosphäre. Um diese zu schaffen, setzen die Entwickler auf die Power der Unreal Engine, um die dunklen und verwinkelten Korridore bedrohlich wirken zu lassen und mit Leben zu füllen. Besonders das Spiel von Licht und Schatten ist hierbei ein entscheidender Faktor, denn oft können die Marines nicht weiter sehen als ihr Taschenlampenschein es zulässt – wer weiß also was um die nächste Ecke wartet. Unterstrichen wird das Ganze noch von einem bedrückenden Soundtrack und Soundeffekten, die einen wissen lassen, dass man nicht allein ist.
Fazit
„Alien: Dark Descent“ ist ein Fest für Fans des Franchise. Spielerisch kommen Hardcore-Strategen vielleicht nicht vollkommen auf ihre Kosten aber die Mischung aus Survival-Horror und X-COM funktioniert dennoch gut genug, dass Interessierte hier in jedem Fall auf ihren Spaß haben werden. Die Kampagne erfindet das Rad nicht neu, erzählt jedoch eine spannende und Alientypische Geschichte, wenn auch kleine Delay-Fehler bei der Synchronisation einen hinausreißen können. Neben dem Progressionssystem ist die Atmosphäre eine der größten Stärken von „Aliens: Dark Descent“ – genau das Richtige für Horror Fans. Was dem Spiel fehlt sind alternative Modi, um Spieler über die Story hinaus zu halten. „Aliens: Dark Descent“ erscheint am 20.06.2023 für PC, PS4, PS5, Xbox One sowie auf Xbox Series-X und S. Neugierig? Anbei haben wir den aktuellen Gameplay Trailer für euch:
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