Air Conflicts … da klingelt doch was. Richtig, die noch recht junge Spieleserie geht mit Air Conflicts: Vietnam nunmehr schon in die dritte Runde. Beide Vorgänger, sowohl Secret Wars als auch Pacific Carriers, ernteten leider viel Kritik und verschwanden recht schnell im Strudel der Mittelklassigkeit. Ob man aus den gemachten Fehlern gelernt hat, das erfahrt ihr hier im Test von Air Conflicts: Vietnam.
Unser Test basiert auf der Spielversion für Playstation 3!
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Vietnam also, dieses düstere und grausame Kapitel der amerikanischen Geschichte dient als Setting für den neusten Ableger der Air Conflicts Serie. In einer ganzen Reihe an Filmen konnten wir bereits das leidvolle Ausmaß dieses Krieges nachempfinden und ein Fakt stach dabei immer klar heraus: Dem Luftkrieg kam eine Schlüsselrolle zu. Und genau hier setzt Air Conflicts: Vietnam an.
Wir starten 1962 und erleben im Verlauf der Kampagne den kompletten Verlauf des Krieges. Als Vehikel dienen uns rund 20 verschiedene Flugzeuge und erstmals auch Helikopter. Bei der Auswahl an Maschinen wurde Wert auf Detailtreue und Unterschiede in der Steuerung gelegt, vernachlässigt wurde dagegen die historische Korrektheit. Ein paar der Luftgefährten gab es zu dieser Zeit schlicht noch gar nicht. Doch Air Conflicts: Vietnam ist ohnehin kein Spiel, das auf maximalen Realismus setzt, die komplette Air Conflicts Serie ist es nicht. Stattdessen stehen schnelle und actiongeladene Missionen im Vordergrund.
Die temporeiche Luftschlacht über der Fauna Vietnams wird mit der leichtfüßigen Buttonbelegung am Gamepad unterstrichen. Nach wenigen Minuten sitzen die Manöver und die Finger flitzen über den Controller. Zur Steuerung am PC können wir an dieser Stelle keine Aussage treffen, aber wir gehen aufgrund der Vorgänger davon aus, dass sie am PC wieder etwas kniffliger sein dürfte. Wer ein Gamepad besitzt, sollte definitiv zu diesem greifen, es bietet sich bei solch einem Actiontitel ohnehin mehr als an.
Vor jedem Einsatz dürfen wir uns zunächst aber am Jet austoben und ihn bis an die Zähne bewaffnen. Einzig das zulässige Gesamtgewicht darf nicht überschritten werden, ansonsten haben wir freie Hand und können zwischen Raketen, Bomben und sonstigen Geschossen wählen. Es folgt eine kurze Missionserklärung und schon geht es ab in den Himmel.
Wie schon erwähnt dominiert hier einzig und allein die brachiale Action, die Fokussierung wird bereits nach wenigen Momenten glasklar. Meist vergehen nur wenige Sekunden, bevor die ersten Gegner in Form von roten Markern auf dem Radar auftauchen. Obwohl es im Kern fast immer nur darum geht, alle Gegner vom Himmel zu holen, gestaltet sich das Missionsdesign dennoch erstaunlich abwechslungsreich. Zum einen gibt es zahlreiche Gegner, die zu Land oder Luft auch verschiedene Herangehensweisen benötigen und teils über eine ordentliche KI verfügen. Daneben variieren die Einsätze von Kampfaufträgen bis zu Evakuierungsmissionen, weitere Auflockerung bringen Missionen, an denen wir z.B. an einem Bordgeschütz Platz nehmen.
Wer sich im Multiplayer austoben möchte, der darf das ebenfalls in Air Conflicts: Vietnam ausgiebig tun. Zwar steht die Kampagne in keinem kooperativen Modus bereit, dafür gibt es aber diverse Deathmatch Varianten, die allesamt wie der Solomodus fix von der Hand gehen und für knackige Action auf engstem Raum stehen. Die Verbindung im Multiplayer war stets stabil, teilweise mussten wir uns ein paar Minuten gedulden, bis genügend Mitspieler in den Startlöchern standen.
Technisch hinterlässt Air Conflicts: Vietnam einen zwiegespaltenen Eindruck. Grafisch ist das Spiel alles andere als eine Pracht, es fehlen Texturen, Polygone und nervige Pop-Ups ziehen sich durch die komplette Kampagne. Zählen wir noch die gelegentlichen Ruckler und leichten Tearing-Effekte dazu, gibt es hier nur ein mangelhaftes Gesamtbild. Dazu ganz im Gegensatz steht der Sound, der rundum großartig ist. Der stimmungsvolle Rock Sound trifft voll den Zahn der damaligen Zeit und man fühlt sich akustisch in die 60er Jahr rückversetzt.
Fazit
Air Conflicts: Vietnam ist kein Spiel für jedermann. Wer bereits einen der beiden Vorgänger kennt, der weiß, was ihn hier erwartet. Rassige Action dominiert das Geschehen, Realismus ist definitiv fehl am Platz. Die grafische Leistung ist auf dieser auslaufenden Konsolengeneration erschreckend schlecht, matschige Texturen begegnen uns an allen Ecken und Enden. Dem gegenüber steht ein rassiger Soundtrack, der im Grund das Meiste zum Flair und Ambiente beiträgt. Positiv hervorzuheben sind die kurzweiligen Zwischensequenzen, die den Krieg in all seinen (unsinnigen) Facetten recht kritisch betrachten. Anspruchslose Actionpiloten werden ihren Spaß mit Air Conflicts: Vietnam haben, allen anderen empfehlen wir, noch zu warten. Denn früher oder später landet auch ein Budgetspiel auf dem Grabbeltisch.