Age of Mythology Retold – Test / Review

    Age of Mythology Retold Review zum RTS-Remake

    Prostagma? Mit Age of Mythology Retold kehrt das Kultstrategiespiel in aufgehübschtem Gewand auf moderne Systeme zurück. Wir haben uns den Titel in der Redaktion von Game2Gether genauer angesehen und verraten euch, welche Neuerungen AoM Retold bereithält und ob sich ein Kauf lohnt.

    Story: Für Atlantis!

    In Age of Mythology Retold warten gleich drei Kampagnen auf Echtzeitstrategie-Fans. Die erste, die „Hauptkampagne“, erzählt die Geschichte des atlantischen Admirals Arkantos. Dieser wird von Träumen und Visionen geplagt. Als dann noch Piraten seine Heimat angreifen und den Dreizack des Poseidon stehlen, kann das nur bedeuten, dass Poseidon ihnen seinen Segen verwehrt. Um diesen wiederzuerlangen, macht sich Arkantos auf die Suche nach dem gestohlenen Dreizack. Doch das ist nicht seine einzige Herausforderung: Er muss auch den Belagerungsring um die legendäre Stadt Troja im Namen Agamemnons durchbrechen. Schon bald zeigt sich, dass ein viel gefährlicherer Feind hinter all dem steckt, den Arkantos aufhalten muss, um Griechenland zu retten.

    Arkantos wird von Visionen geplagt.

    Die Hauptkampagne bietet rund 16 Stunden Spielzeit. Für diejenigen, die danach noch mehr erleben möchten, stehen zwei weitere Kampagnen bereit, die die Geschichten der Nordmänner und der Atlanter weiterführen. Letztere war ursprünglich Teil des „The Titans“-DLCs.

    Die Geschichte besticht durch den Charme klassischer Strategiespiele. Wer die Kampagnen von Spielen wie Warcraft 3 mochte, wird sich auch in Age of Mythology Retold gut aufgehoben fühlen.

    Auf seiner Reise muss Arkantos nicht nur Piraten jagen, sondern auch ganz Griechenland retten.

    Gameplay: Bauen und Erobern

    Auch spielerisch bleibt Age of Mythology der klassischen RTS-Formel treu. Spieler sammeln Ressourcen, errichten Gebäude, bilden Einheiten aus und stürzen sich in die Schlacht. Die Kampagne bietet jedoch einige besondere Missionen, die für Abwechslung sorgen. Neben dem klassischen Basisaufbau und dem Ziel, den Feind zu besiegen, gibt es spannende Aufgaben wie Missionen ohne Basis und mit nur wenigen Einheiten sowie eine Schleichmission.

    Im klassischen Gefecht oder in Multiplayerschlachten können Spieler aus vier Völkern wählen – Griechen, Ägypter, Nordmänner und Atlanter. Jedes dieser Völker ist in drei „Basisgottheiten“ unterteilt, die unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. So bietet der griechische Gott Poseidon beispielsweise Vorteile für Kavallerieeinheiten und stellt den Spielern einen Hippocampus als schwimmenden Späher zur Verfügung.

    Sobald Spieler ihr Volk und ihre Gottheit gewählt haben, kann das Spiel beginnen. Zum Bau von Gebäuden und zur Rekrutierung von Einheiten müssen die Ressourcen Gold, Holz, Nahrung und „Gefallen“ gesammelt werden. Letzterer wird benötigt, um göttliche Wunder zu wirken oder mythische Einheiten wie Minotauren zu erschaffen. Darüber hinaus können Spieler durch das Sammeln von Ressourcen in das nächste Zeitalter aufsteigen.

    In Age of Mytholgy warten schlachten mit gewaltigen mythischen Kreaturen auf die Spieler.

    Bei jedem Zeitalter haben sie die Möglichkeit, eine weitere Gottheit zu wählen, deren Gunst sie sich sichern möchten. Jede dieser Gottheiten bringt einzigartige Fähigkeiten, Einheiten und Upgrades mit sich. Eine Besonderheit des Remakes: Anders als noch im Original lassen sich die fähigkeiten der Götter in Retold mehrmals einsetzen. Der Fortschritt in ein neues Zeitalter ermöglicht außerdem die Aufwertung von Einheiten und Gebäuden. Insgesamt gibt 5 Zeitalter, inklusive des Startzeitalters, wobei das letzte Zeitalter nur das Errichten eines Weltwunders erreicht werden kann.

    Das Ressourcenmanagement wird durch die neue Mechanik der „Dorfbewohner-Priorität“ erleichtert. Mit einer speziellen Schaltfläche lassen sich die Dorfbewohner automatisch in einem vorgegebenen oder selbst festgelegten Verhältnis auf das Sammeln der verschiedenen Ressourcen verteilen. Spieler, die sich weniger um die Wirtschaft kümmern möchten, können diese Funktion nutzen, um den Prozess zu vereinfachen.

    Dank der neuen Prioritätsmechanik können sich Wirtschaftsmuffel wichtigerem zuwenden.

    Jedes Volk hat die Möglichkeit, ein „Titanen-Tor“ zu errichten. Ähnlich wie bei Weltwundern wird der Bau dieses besonderen Gebäudes allen Spielern, ob verbündet oder verfeindet, angekündigt. Der Bau ist äußerst ressourcenintensiv, doch sobald er abgeschlossen ist, wird der Spieler mit einem Titanen belohnt – einer gewaltigen und extrem mächtigen Einheit, die das Schlachtfeld dominieren kann.

    In Zukunft soll das Spielerlebnis noch um zwei DLCs erweitert werden. Im ersten soll die Riege der Völker um ein chinesisches Pantheon erweitert werden, welches neue Einheiten, Kreaturen und Götter mit sich bringt. Eine Ankündigung bezüglich der Inhalte des zweiten Pakets steht noch aus.

    Ton & Technik: Die Götter müssen verrückt sein

    Die wohl bedeutendste Neuerung betrifft die Grafik. Im Gegensatz zur Extended Edition von 2014 wurde jedes Detail gründlich überarbeitet. Das Ergebnis mag zwar nicht ganz dem neuesten Stand der Technik entsprechen, aber die Entwickler haben ein stimmiges Gesamtbild geschaffen, das den Charme des Originals bewahrt. Es gibt sogar einige Raytracing-Optionen. Die Modelle sind deutlich hochwertiger, und die Animationen wirken spürbar verbessert. Alles – von den Einheiten über die Gebäude bis hin zur Umgebung – hat ein Facelift erhalten, das den Geist des Originals erfolgreich einfängt. Wie gut das Upgrade gelungen ist sehr Ihr in unserem Grafikvergleich im weiteren Verlauf des Textes. Hier zeigt sich auch, dass das UI deutlich aufgeräumter und minimalistischer ist, als das des Originals oder das der Extended Edition.

    Es gibt jedoch einen Wermutstropfen für Fans des Originals: Der ursprüngliche Sprechercast wurde ausgetauscht. Zwar ist die neue Sprachausgabe in vielen Bereichen hochwertiger und lebendiger, doch geht damit ein wichtiger Teil des Original-Charmes verloren. Wer mit dem neuen Cast nicht zufrieden ist, kann jedoch über den integrierten Modmanager den originalen Cast wieder ins Spiel holen.

    Getestet wurde das Spiel sowohl auf dem PC als auch auf dem Steam Deck. Während es auf Valves Handheld grundsätzlich läuft, ist dafür jedoch etwas Vorarbeit nötig. Spieler müssen die Proton-Version GE-Proton9-11 installieren, um ein reibungsloses Spielerlebnis zu gewährleisten. Andernfalls kann es beim Starten des Spiels zu Abstürzen kommen. Für diejenigen, denen das zu aufwendig ist, gibt es die Möglichkeit, das Spiel über das Cloud Gaming des Xbox Game Pass zu genießen. Eine Anleitung zur Nutzung des Game Pass auf dem Steam Deck findet ihr hier.

    Das Controller-Mapping ist gelungen und ermöglicht auch in brenzligen Situationen ein schnelles Navigieren, jedoch merkt man, dass das Spiel primär für Maus und Tastatur konstruiert wurde.

    Auf dem PC hingegen läuft Age of Mythology Retold flüssig. Während des Tests traten keine Ruckler, FPS-Einbrüche oder Abstürze auf. Wer das Remake am PC erleben möchte, sollte folgende Systemanforderungen mitbringen:

    Minimale Systemanforderungen

    • Betriebssystem: Windows 10 64-bit
    • Prozessor: AMD FX 4350, Intel Core i3-4130
    • Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon Vega 8, NVIDIA GeForce GTX 645 oder Intel Iris Graphics 550
    • Speicherplatz: 25 GB

    Empfohlene Systemanforderung

    • Betriebssystem: Windows 10 64-bit
    • Prozessor: 3,6 Ghz i5 oder AMD mit AVX-Unterstützung
    • Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
    • Grafik: AMD Radeon RX 570, NVIDIA GeForce GTX 970
    • Speicherplatz 25 GB
    Ist ein Titanen-Tor errichtet entsteigt ihm eine gewaltige Kreatur, die das Blatt zu euren Gunsten wenden kann.

    Welche Editionen gibt es?

    Wer es kaum erwarten kann in die Welt der Mythologie einzutauchen, der kann beim Kauf aus verschiedenen Versionen wählen:

    Standard-Edition (29,99€):

    • Basisspiel

    Premium Edition (49,99€):

    • Basisspiel
    • New Gods Pack: Freyr
    • Legacy Deity Portraits Pack
    • DLC Expansion 1: Chinesisches Pantheon
    • DLC Expansion 2: Inhalt noch nicht angekündigt

    Upgrade Pack (24,99€):

    • New Gods Pack: Freyr
    • Legacy Deity Portraits Pack
    • DLC Expansion 1: Chinesisches Pantheon
    • DLC Expansion 2: Inhalt noch nicht angekündigt
    Age of Mythology Retold Review- Die Editionen im Vergleich.
    Die Premium Edition von Age of Mythology Retold enthält reichlich extra Content.

    Fazit:

    Age of Mythology Retold ist ein gelungenes Remake, das den Geist des klassischen RTS-Genres perfekt einfängt. Fans des Originals werden sich sofort heimisch fühlen und das Remake lieben – sei es trotz oder vielleicht gerade wegen der neuen Sprecher. Die grafischen Überarbeitungen und die zahlreichen Quality-of-Life-Verbesserungen verleihen dem Spiel einen frischen Anstrich und bringen es auf einen modernen Standard, ohne dabei den ursprünglichen Charme zu verlieren.

    Das Spielerlebnis bleibt unverändert fesselnd, mit all den strategischen Tiefen und mythologischen Abenteuern, die das Original so besonders gemacht haben. Wer sich nach einer klassischen Echtzeitstrategie sehnt oder einfach nostalgische Erinnerungen auffrischen möchte, sollte unbedingt einen Blick auf Age of Mythology Retold werfen. Es ist eine Hommage an ein Genre, das zeitlos bleibt, und ein Must-Play für alle RTS-Enthusiasten.

    Ihr wollt euch ein Bild von Age of Mythology Retold machen? Dann haben wir hier den aktuellen Trailer für euch:

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    Mehr Informationen

    Wir bedanken uns bei den Xbox Game Studios, World’s Edge, Forgotten Empires, Tantalus Media, CaptureAge und Virtuos Games für die Bereitstellung eines Review-Keys. Eine Beeinflussung seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.

    Dennis Witzmann
    Seit meiner Jugend bin ich begeisterter Spieler. Ob PC oder Konsolen, ich bin überall Zuhause. Doch in den Bereichen MMO und JRPG findet man mich am meisten.