Act of Aggressions – Test / Review

    Storymodus

    Wir befinden uns auf der Erde in der nahen Zukunft und übernehmen die Einheiten rund um Chimera, einer von der UNO finanzierten Task Force, die nach dem Shanghai Crash gegründet wurde. Doch was sind die Aufgabenbereiche der Chimera Task Force? Dies ist ziemlich schnell und simpel erläutert, denn zu unseren Aufgaben gehört es, die Machenschaften von den Regierungen und von Konzernen aufzudecken und niederzuschlagen.

    Da wir die Chimera Task Force übernehmen, fangen wir natürlich den Storymodus mit dieser besagten Fraktion an. Die ersten Level sind sehr überschaubar, da nicht viel passiert, außer dass wir von A nach B gehen und Person X befreien. Von Level zu Level steigert sich allerdings der Aufgabenbereich und auch der Schwierigkeitsgrad. So mussten wir zum Ende der Chimera Kampagne schnell feststellen: Okay, nun ist es vorbei mit „Eier schaukeln“, nun müssen wir doch mal logisch und sinnvoll spielen, achja und natürlich konzentriert sein. Denn solltet ihr die Kampagnenlevel, die ihr zum Ende spielen könnt, auf die zu leichte Schulter nehmen, wird sich dies sicherlich früher oder später rächen. Im Großen und Ganzen hatten wir im Kampagnenmodus ein sehr gemischtes Gefühl. Von gähnender Leere, bis hin zu actiongeladenen Scenarien. Eine an sich gute Mischung, „ABER“ der spannende Part in den Kampagnen könnte gerne ein wenig früher beginnen.

    Multiplayermodus / Skirmishmodus

    Wie könnte es anders sein bei einem RTS… So spielt Act of Aggression sein volles Potenzial aus, man merkt relativ schnell, dass hier die Stärken liegen. Im Multiplayer habt ihr die Möglichkeit 1vs1, 2vs2 oder einfach ein Free For All Game mit bis zu sieben weiteren Spielern zu bestreiten. Der Multiplayer macht um einiges mehr Spaß, als die eher durchschnittlichen Kampagnenlevel, dies liegt aber auch sicher daran, dass wir endlich unser volles Waffenarsenal aufrufen können. So haben wir endlich die Chance, alle Panzer, Helikopter, Flugzeuge, Einheiten und zu guter letzt natürlich die Superwaffen ins Rennen zu schicken. Es erwarten euch actiongeladene Matches, so viel sei gesagt. Alleine schon der Gedanke, dass ihr mit bis zu sieben anderen Spielern (in 2er oder 4er Teams) auf einer Karte um Rohstoffe und die Vorherrschaft kämpft, hat uns schon vor dem Start des ersten Multiplayer-Matches ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert. Sind wir erst einmal im Spielgeschehen angekommen und sind dabei, unsere Basis in Ruhe aufzubauen, kann es schnell vorkommen, dass die ersten gegnerischen Spieler mit ihren Einheiten mal einen Blick riskieren und wenn sie schon einmal vor Ort sind, gerne auch den einen oder anderen Soldaten oder Sonstiges von uns zerstören. Man sollte sich auf jeden Fall nicht auf eine Sache fixieren, sondern muss schauen, dass man für jede Situation gut gewappnet ist, denn wenn man Pech hat, ist man das „schwarze Schaf“ in der Partie und man kriegt immer wieder freundlichen Besuch vom nicht allzu netten Nachbarn :-P. Verläuft das Match aber zu Anfang eher ruhig und alle Spieler haben die Möglichkeit sich komplett zu entfalten, verspricht es eine unglaubliche Schlacht, die seines Gleichen sucht. Hier hat Act of Aggression definitiv alles richtig gemacht. Einziger Nachteil ist, wie auch schon im Skirmish-Modus, die noch sehr geringe Anzahl an spielbaren Karten. Wir sind auf jeden Fall gespannt, was die Zukunft an Patches oder sogar Mods mit sich bringen wird.

    Kommen wir nun zum Skirmishmodus (Geplänkel), der sich im Großen und Ganzen exakt wie der Multiplayermodus spielen lässt, nur mit dem Unterschied, dass wir hier gegen verschieden starke KI-Gegner antreten können. Also die beste Variante zum üben… damit wir uns in einem Multiplayermatch besser behaupten können. Somit habt ihr im Skirmishmodus die besten Vorraussetzungen, um alle Einheiten zu testen, welche Einheiten gegen welche gegnerischen Einheiten am stärksten sind und welche am schwächsten. Wenn ihr all dies herausgefunden habt, steht euch einem spannenden und interaktiven Match nichts mehr im Wege und ihr könnt auf jede Situation perfekt reagieren. Dies ist natürlich nur eine kleine Theorie, denn wenn ihr gegen mehr als nur einen Gegner spielt, kann die Situation schon sehr schnell brenzlich werden, aber Übung macht bekannterweise ja den Meister. In dem Sinne, viel Spaß im Skirmishmodus. PS… der höchste Schwierigkeitsgrad hat es echt in sich… Wir waren kurz davor zu verzweifeln 😛

    Grafik / Sound

    In den maximalen Settings (Insane) wirkt Act of Aggression top modern, die Effekte kommen realistisch rüber, auch die allg. Texturen und Schattenwerfungen sind sehr gut gelungen. Hier muss sich Act of Aggression nicht verstecken. Leider gibt es wie immer auch hier einen kleinen negativen Aspekt. Die Krater, die durch Geschosse und Explosionen entstehen, könnten besser aussehen.

    Die Klangkulisse der Gebäude, Fahrzeuge und Soldaten hört sich sehr gut an, auch wenn es sicher noch ein wenig mehr Power verkraften könnte. Eine Musikoption ist vorhanden, im Spiel selber stört diese Musik auf Dauer aber enorm. Die Explosionen kommen bei unserem 7.1 Headset gut zur Geltung. Einziger Wehmutstropfen, was den Ton angeht, ist die eher magere bis schlechte Umsetzung der Synchronstimmen, diese wirken sehr lieblos gestaltet. Man könnte es mit dem folgenden Wort auf den Punkt bringen… „Emotionslos“.

    Gameplay

    Das Gameplay trifft voll ins Schwarze, wenn man das Klischee dieses Genres betrachtet. Wie könnte es anders sein, als dass man sich eine Basis errichtet. Auch gehört das Sammeln von Ressourcen zu euren Aufgaben. Denn ohne Öl, Aluminium oder seltene Erde ist in viele Fällen recht schnell der Baustop angesagt. Es gibt aber einen Nachteil, was die Ressourcengewinnung betrifft, denn die Bereiche, die euch die nötigen Ressourcen liefern, sind stellenweise recht weit von eurer eigentlichen Basis entfernt und somit ein perfektes Ziel für eure Gegner. Im Großen und Ganzen ähnelt dies sehr dem Spiel Command and Conquer, einziger Unterschied hierbei ist, dass wir verschiedene Ressourcen benötigen, um gewisse Gebäude, Einheiten oder Upgrades zu bauen.

    Kommen wir zum Gameplay der einzelnen Fraktionen. Hier gibt es doch einige Unterschiede, die uns beim Testen aufgefallen sind. Jede Fraktion hat ihre ganz eigenen Stärken. Die US-Armee ist die, sagen wir mal, „Haudrauf“ Fraktion, die mit ihren brachialen und starken Panzer gerne alles kurz und klein ballert.

    Deren Erzfeind, das „Kartell“, hingegen benutzt viele Prototypen, wie Railguns und Tarngeneratoren. Dies hört sich im ersten Moment erst einmal extrem stark an, ist es auch, zumindestens wenn es um das Austeilen geht, denn im Einstecken ist das Kartell nicht so gut. Ihr werdet mit den Einheiten des Kartells sicher zahlreiche Verluste bekommen, wenn ihr die Technolgien nicht perfekt miteinander kombiniert. Aber wir wollen hier nun keine Tipps oder Spoiler raushauen. Sicherlich werdet ihr das Potenzial und vor Allem die Lösung selbst entdecken.

    Die dritte und letzte Fraktion im Bunde ist die Chimera, eine Task Force der Vereinten Nationen. Sie glänzen besonders durch ihre vielseitige Bewaffnung. So besitzen sie Panzer, die sowohl Boden, als auch Lufteinheiten attackieren können. Sie haben nicht dieselbe Durchschlagskraft, wie z.B. die US Armee, aber dennoch kann der Gegner uns vorsetzen, was er möchte, die Chimera haben in 99% der Fälle die passende Antwort parat. Also kann man kurzerhand sagen, dass die Chimera nicht zu unterschätzen ist.

    Wie immer sollte man alle Fraktionen selber antesten, um die für sich beste Fraktion zu finden, denn hier gibt es selten die Masterlösung.

    Unser Fazit

    Command and Conquer Nachfolger ja oder nein, diese Frage stellten wir uns während der kompletten Zeit, wo wir Act of Aggression getestet haben. An sich macht Act of Aggression einen wirklich guten Eindruck und konnte uns, abgesehen vom schwachen Story Modus, dennoch überzeugen. Auch, wenn der Story Modus eher langweilig gestaltet ist, muss man einfach die positiven Aspekte des Spiels betrachten und wird schnell feststellen, wie „geil“ sich der Skirmish und Multiplayermodus spielen lässt. Wir waren sehr gefesselt von den Möglichkeiten und von den Duellen, die wir während einer Schlacht erleben durften. An alle Command and Conquer Freunde da draußen: Habt ihr Lust auf ein paar Skirmish oder Multiplayer Runden in einem sehr gut gelungenden RTS, dann können wir euch Act of Aggression wärmstens empfehlen. Der Preis von 44,99€ ist dabei vollkommen in Ordnung, wie wir finden.

    Patrick
    Nun bin ich knapp 9 Jahre bei game2gether als Autor tätig und berichte über aktuelle Spiele und teste diese auch. Die Projektleitung habe ich vor knapp 6 Jahren übernommen. Mein Hauptaufgabenbereich ist hier die Hardware-Redaktion und das PR-Management. Online erkennt man mich unter dem Pseudonym "eXilitY", "Dr. Radical" oder "RaketenJohnny"