Knusper knusper knäuschen, bewegt sich da ein Häuschen? In dem Folklore-Indie-Game Reka wird dies zum normalen Anblick. Als junge angehende Hexe schlüpfen Spieler in die Rolle der gleichnamige Protagonistin um von Lehrmeisterin Baba Jaga das Hexenhandwerk zu lernen. Wie gut das zum Early Access funktioniert, haben wir selbst getestet.
Story
In REKA starten Spieler direkt ins Geschehen hinein. Mit dem Verlassen des Charakter Editors findet sich Protagonistin Reka in einem mystischen Herbstwald wieder, ohne zu wissen wie sie dorthin gelangt ist.
Nach kurzem Wege trifft Reka auf einen Händler in Not, der nicht lange zögert, sie mit der ersten Aufgabe zu betrauen. Sein Wagenrad hat sich gelöst und als Spieler darf man sich nun auf die Suche nach diesem begeben. Ist das geschehen ist es an der Zeit ein bisschen Smalltalk zu führen und sich unter anderem nach seinem ungewöhnlichen Begleiter zu erkundigen. Durch das Gespräch mit Bogdan dem Händler wird klar, dass sich ganz in der Nähe ein kleines Dorf befindet und so ist das nächste Ziel in Sicht.
In der kleinen Siedlung angekommen, wimmelt es nur so von Bewohnern, die alle ein paar Sätze mitzuteilen haben. Einige von ihnen warten sogar mit den nächsten Mini Jobs auf Reka, die unter ihnen stets als recht mitgenommen aussehende Reisende wahrgenommen wird. So können Spieler die Dorfbewohner unter anderem bei der Kürbisernte unterstützen, natürlich mit entsprechender Entlohnung. Außer ein paar oberflächliche Gespräche, die auf kleine Eigenheiten der Bürger schließen lassen, entdeckt man hier nicht viel. Spieler können die Rechtschaffenden allerdings nach der “Frau im Wald” befragen. So erfährt Reka, dass dort eine Hexe lebt um die es allerlei Gerüchte und Geschichten gibt, von guter wie von schlechter Art.
Ist alle Arbeit getan, führt der Pfad nun zu einem Waldhäuschen. Mitten im Dunkeln trifft Reka schließlich auf eben Jene, um die sich all die Geschichten drehen. Vor ihr steht eine alte knochige Frau – die Hexe Baba Jaga.
Nach ein paar einschüchternden Worten erhalten Spieler auch hier wieder allerlei Erkundungs- und Sammelaufgaben. Was aus diesen zunächst nicht hervor geht – Baba Jaga hat eine Mission. Sind alle Zutaten zusammen und die Zauber gewirkt, wird Reka für die Mühen belohnt – mit ihrem eigenen Heim. Zumindest fast, denn Baba Jaga zieht direkt mit ein. Zudem ist der Baustil recht ungewöhnlich. Das Fundament besteht aus Hühnerbeinen und ist genauso beweglich. So steht es dem Spieler nun frei noch ein bisschen zu verweilen oder mit samt allem Hab und Gut die Welt zu erkunden und in andere Gebiete vorzudringen. Diese beherbergen natürlich wieder eigene besondere Bewohner und Herausforderungen. Immer im Vordergrund bleibt aber Rekas neue Mission – zu einer echten Hexe heranzuwachsen.
Gameplay
In REKA startet das Abenteuer im Charaktereditor. Spieler können ihre Figur anpassen, indem sie aus einigen vorgefertigter Gesichtern, Frisuren, Kleidungsstücken und sogar Tattoos wählen. Außerdem lassen sich Haut-, Haar- und Augenfarbe individuell gestalten.
Das Spiel unterstützt sowohl Controller Steuerung als auch Maus und Tastatur. Der Baumodus kann zu Beginn etwas kontraintuitiv erscheinen, besonders aufgrund der Tastenbelegung. Anders als in anderen Genrevertretern ist hier zum platzieren, aufheben oder inventarisieren die Tastatur anstelle der Maus das primäre Tool. Vorteil ist aber, dass die Bauteile gut aneinander fitten, was wiederum zu perfekt sitzenden Bauten führt. Bei der Raumgestaltung haben Spieler viel Gestaltungsfreiheit. Die Inneneinrichtung kann hier recht frei platziert werden. Begrenzt ist der gestalterische Spielraum nur auf das gefiederte Plateau. Die Auswahl ist allerdings auf vorgefertigte Designs beschränkt, da es keine Optionen für unterschiedliche Farben oder Materialien gibt. Dies schmälert jedoch nicht den Spaß am Einrichten.
Möbel und Dekorationsgegenstände sowie Zutaten erhält man durch Quests oder findet sie zufällig in der Welt. Diese wirkt zu Beginn etwas leer, abgesehen von einigen Rehen. Es ist außerdem zu empfehlen, zunächst den direkten Wegen zu folgen und erst nach der ersten größeren Cutscene ausgiebig zu erkunden. Das Spiel führt zu Beginn schrittweise in die Mechaniken ein, teils durch erklärende Texte und teils durch Hinweise, die sich nahtlos in die Welt einfügen. Anfängliches Herumirren könnte dies durchbrechen oder einen Dialog vorwegnehmen.
Die Aufgaben sind in der Regel einfach, aber gerade anfangs abwechslungsreich. Sie umfassen Sammel-, Such- und Craftingaufgaben sowie kleinere To-Dos, bei denen etwas aktiviert werden muss. Sie sind generell überschaubar und gut zu bewältigen.
Im Bereich Crafting können Spieler das Kochen erlernen. Die Rezepte müssen selbst entdeckt werden, indem gesammelte Zutaten miteinander kombiniert werden. Das Spiel bietet zudem ein Tagebuch, das Questlog, Karte, Inventar und Rezepte enthält. Hier wird ersichtlich, dass zukünftig weitere Gameplay-Mechaniken freigeschaltet werden sollen.
Ton & Technik
In Reka sind die Dialoge nicht vertont, was bedeutet, dass Spieler, die alle Gespräche vollständig erleben möchten, viel Leselust mitbringen müssen. Dies kann insbesondere bei längeren Gesprächen oder großen Menschenansammlungen etwas aufwändig sein.
Die Musik des Spiels trägt erheblich zur Stimmung bei. Je nach Bereich – sei es beim Streifen durch das Dorf oder beim Wandern durch den Herbstwald – wechselt die musikalische Untermalung und passt sich der Umgebung an. Natürliche Geräusche, wie das Plätschern von Wasser, wenn man hindurchläuft, verstärken das Eintauchen in die Spielwelt und schaffen eine stimmungsvolle Herbstatmosphäre.
Optisch beeindruckt das Spiel durch seine harmonische Gestaltung. Die Dekorationen, die das Hexenhaus vervollständigen, und der malerische bunte Wald sind stimmig gestaltet und ziehen Spieler in eine mystische Folklore-Welt. Die Bewegungen der Protagonistin sind ebenso flüssig. Ein süßes Detail ist dabei, dass sogar die dicken, malerischen Haarsträhnen, mit dem Wind mit wehen.
Während des Tests traten einige Bugs auf, wie das plötzliche Springen von Charakteren um mehrere Meter oder ein wohl gesonnenes Reh, das uneingeladen durch das Wohnzimmer spaziert. Dennoch kam es zu keinen Abstürzen, und abgesehen von einigen längeren Ladebildschirmen lief das Spiel insgesamt recht flüssig.
Minimale Systemanforderungen
- Betriebssystem: Windows 10 64-bit
- Prozessor: Intel Core i5 6400, AMD Ryzen 5 1400
- Arbeitsspeicher: 8 GB RAM
- Grafik: Nvidia GeForce GTX 1060 6GB Or AMD Radeon RX 580
- Speicherplatz: 5 GB
Empfohlene Systemanforderung
- Betriebssystem: Windows 10 64-bit
- Prozessor: Intel Core i5-8400 Or AMD Ryzen 5 3600X
- Arbeitsspeicher: 16 GB RAM
- Grafik: Nvidia GeForce RTX 2060 Or AMD Radeon RX 5700 XT
- Speicherplatz 5 GB
Fazit
Reka präsentiert sich als ein sehr schön gestaltetes und harmonisches Spiel. Mit seinen liebevoll ausgearbeiteten grafischen Details und der stimmigen akustischen Begleitung bietet es ein rundes Erlebnis, das perfekt in die aktuelle Jahreszeit einleitet und eine gemütliche Atmosphäre schafft.
Das Bauen und Einrichten des eigenen Heims kann sehr fesselnd sein, und die kleinen Geschichten der Nebencharaktere verleihen dem Spiel eine charmante Note.
Allerdings wirkt die Welt zu Beginn noch etwas leer. Der anfängliche Wow-Effekt der schönen Natur wird durch die eher spärliche Befüllung der Umgebung ein wenig gemindert. Hier bleibt zu hoffen, dass zukünftige Updates mehr Fülle und Leben in die Welt bringen.
Insgesamt ist Reka ein niedliches und gemütliches Spiel, das entspannte Stunden bietet und sich gut für eine angenehme Auszeit eignet.
Ihr wollt euch selbst ein Bild von Reka machen? Dann haben wir hier den aktuellen Trailer für euch:
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Wir bedanken uns bei Emberstorm Entertainment und Fireshine Games für die Bereitstellung eines Keys. Eine Beeinflussung seitens Entwickler oder Publisher ist nicht erfolgt.